Amtsblatt für die Stadt Wit'öbaö.

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Nr. IS.

Dienstag, 16. Aebruar: 18V?.

33.AaHrgang

Württemberg.

Nach einer Kgl. Verordnung wur­de der Wiederznsammentritt der vertag­ten Ständeversammlung auf Donnerstag den 4. März d. I. festgestellt.

Stuttgart, 13. Febr. Erzherzog Otto von Oestreich ist heute Vormittag, von Berlin kommend, hier eingetroffen und wurde am Bahnhof von Herzog und Her­zogin Albrecht empfangen.

Stuttgart, 13. Febr. Das Korps der Stuttgarter freiwilligen Feuerwehr hat gestern nach erregter Verhandlung seine Auflösung beschlossen. Das Korps, das 40 Jahre thätig gewesen ist und sich große Verdienste erworben hat, ist durch die Entwicklung der Verufsfeuerwehr über­flüssig geworden.

Stuttgart, 12. Febr. (Strafkam­mer.) Wegen schweren Diebstahls wur­den gestern der 19jähr. Weingartner G. A. Koch und G. Ehr. Kurz von Unter­türkheim zu der gesetzlichen Mindeststrafe von je 3 Mon. Gefängnis verurteilt, weil sie in letzter Neujahrsnacht eine Stein- bruchhütte daselbst erbrachen, 3 ic» Spreng­pulver und Zündschnüre im Wert von 2'/- Mk. Mitnahmen, damit eine Anzahl eiserner Röhren füllten und diese als so­genannte Mordschläge in die Straßen legten, wo sie unter furchtbarem Knall explodirten. Ein Glück war es, daß nur Fenster und Dächer zertrümmert wurden. Der Schaden von 86 Mk. wurde von denselben nachträglich ersetzt. Der Vors, des Gerichts fügte der Urteilsverkündi­gung bei, daß einem Gnadengesuch um Ermäßigung der Strafe, das die Angekl. einreichen würden, seitens des Gerichts nicht entgegengetreten würde.

Tuttlingen, 12. Febr. Durch die Explosion einer Petroleumlampe geriet heute früh die Trikotfabrik des Jakob Storz in Brand, der sich so schnell aus­dehnte, daß das ganze Gebäude in einer Stunde vernichtet wurde. Von den rei­chen Vorräten konnte fast nichts geret­tet werden. Der Schaden beläuft sich außer Gebäude mit Maschinen auf etwa 80000 Mark.

Die Zahl der Taubstummen in Württemberg vom zurückgelegten 5. bis zum zurückgelegten 12. Lebensjahre beträgt 303. Davon befinden sich 230 schon in Anstalten. Unterrichtet werden diese 230 in Gmünd, Bönnigheim, Nürtingen, Na­gold, Winnenden, Wilhelmsdorf und Hei­ligenbronn.

j Rundschau.

j DerPforzh. Beob." schreibt; Wir (hatten dieser Tage Gelegenheit, eines der jüngsten Erzeugnisse des berühmten Ro­thenbachwerkes zu sehen und zu prü­fen. Es handelt sich dabei ganz einfach um Sägmehl-Briquets, welche unter ziem­lich hohem Drucke aus frischen meist (tannenen Sägspänen hergestellt und i dann getrocknet werden. Sie gleichen in 'Form den seit einiger Zeit auch auf den ! hiesigen Markt gekommenen Hart- bezw. - Farbholz-Briquets von Feuerbach, welche i sich in den neueren Füllösen sehr gut be-

schen Vergiftungserscheinungen fort. Das in Rede stehende Bier hat nur einen Feh­ler, es ist zu teuer. Während es die Brauerei Rapp-Leipzig-Lindenau an Ort -und Stelle für 15 bezw. 20 Pfg. liefern kann, erhöht sich in Schopfheim nach dem Markgräfl. Tagbl." durch Fracht, Steuer u. s. w. der Preis auf 70 (?) Pfg.

Münden, 10. Febr. Einer Kneipp­kur eigener Art unterzogen sich in der ! Bierlaune vor einigen Tagen im benach­barten Dorfe Meensen die Dienstknechte K. Q. und H. K., indem sie für ein Faß Bier sich verpflichteten, bei der strengen

währen, jedoch für kleinere Familien et-' Kälte und dem tiefen Schnee sofort barfuß was zu teuer sind. Ob es nicht zweck-! nach dem 10 Minuten entferntenNord- ! mäßig wäre, den neuen Rothenbach-Bri-! Holze" zu wandern und auch so zurückzu- quet eine kleine Menge Harz oder sonst kommen. Während der Knecht K. O. einen besonders leicht brennbaren Stoff schon nach wenigen Schritten wieder um- beizufügen, muß dem Ermessen des Tech-! kehrte, legte H. K. den eisigen Weg that- nikers überlassen werden. Das neue'sächlich zurück. Als er die Gaststube Brennmaterial hat bei seiner Brauchbar-' wieder betrat, brach er ohnmächtig zn- keit und Handlichkeit gewiß eine Zukunft, i sammen. Jetzt liegt der leichtsinnige Emmen dingen, 10. Febr. Wie Bursche in der Klinik zu Göttingen. durch ein Wunder sind die Postassistent Wie aus Bremerhaven gemeldet V. Eheleute dahier heute Nacht dem To- wird, ist Ahlwardt am 12. ds. mit dem

de durch Ersticken entronnen. In den Morgenstunden nämlich hörte die Mutter des Herrn V. einen Schrei, der ihr aus dem nebenanliegenden Schlafgemach her­überklang. Sie sah nach und fand ihren Sohn und dessen Frau s amt dem jün­geren Kinde, das im gleichen Zimmer mit den Eltern schläft, in völlig bewußt­losem Zustand vor. Der sofort beigezo­gene Arzt stellte eine Vergiftung durch Kohlenoxyd fest und in der That fand sich auch die Ofenklappe des Zimmer­ofens geschlossen. Wie dies gekommen, ist noch nicht aufgeklärt.

Donaueschingen, 12. Febr. Bei der gestrigen Stichwahl im 2. Reichstags­wahlkreis siegte mit einem Mehr von 6 Stimmen der nationalliberale Kandidat Or. Konstantin Merz in Furtwangen ge- gen Schüler (Centr.)

Schopfheim, 11. Febr. Im Gast­hof zumPflug" ist seit einigen Tagen alkoholfreies Bier zu haben. Es hat einen ausgesprochenen Malzgeschmack und erinnert stark an Porter, namentlich was das Aussehen betrifft. Auch der ge­wiegteste Bierkenner würde im übrigen dem schäumenden Gerstensaft nicht anmer­ken, daß ihm der Rausch erzeugende Be­standteil fehlt und doch ist dem so. In dem ansprechenden Getränk befindet sich kein Tropfen Alkohol und damit fallen

LloyddampferOldenburg" aus Newyork dort eingetroffen.

Die Berliner Maurer haben beschlossen, vom 1. März an nur noch 9 Stunden zu arbeiten.

Berlin, 11. Febr. Fortsetzung^der Beratung des Antrags Auer über den Achtstundentag. Hüpeden (b. k. P.) meint, der Antrag sei zu vielumfassend und schwäche den Staat. Die Arbeit sei qualitativ verschieden. Der Abänderungs­antrag Hitze, die wöchentliche Arbeitszeit auf 63 Stunden festzusetzen, erscheine ihm überflüssig. Dr. Frhr. v. Herb­ling (Aentr.) befürwortet den Antrag Hitze. Im Falle der Ablehnung dieses - Antrages stelle das Zentrum einen Even­tualantrag, wonach eine Enquete veran­staltet und überall da durch Verordnun­gen eingegriffen werden soll, wo im Be­triebe eine Gefährdung der Gesundheit vorliegt. Schall (kons.) ergreift die Gelegenheit, jede Gemeinschaft mit der Naumann'schen Partei weit von sich zu weisen. Legien (Soz.) tritt in län­gerer Rede nochmals für den Achtstunden­tag ein. An dem Blutvergießen in Ham­burg sei nur die Tendenz schuld, jede freie Regung der Arbeiter mit Knuten und Säbel niederzuschlagen. Redner po- lemisirt schließlich gegen den Abg. Frhrn. v. Stumm. Darauf wird ein Vertagungs-

nach dem Genuß die akuten und chroni- antrag angenommen.