Amtsblatt für öie Staöt Wiwvaö.

General-Anzeiger für Kilddad und Umgebung.

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wr. IS.

Dienstag, 9. Aebruarr 1897.

33.Iahrgang

Württemberg. Einende Linie Ettlingen-Herrenalb ein-

Se. Mas. der König hat den Amts-! münden. In Anbetracht dessen, daß die gerichtsschreiber Schloz in Künzelsau: Fortsetzung der Bahn von Herrenalb nach zum Landgerichtsschreiber in Hall ernannt,'Gernsbach wohl nicht zu lange auf sich

warten lassen wird und alsdann die kür­zeste Strecke zwischen Stuttgart-Baden- Straßburg erstellt wäre, was auf einen bedeutenden Personenverkehr hoffen ließe, und angesichts des ganz enormen Holz- Verkehrs und Kleinhandels in unserer Ge­gend, sowie des bedeutenden Personen­verkehrs mit Neuenbürg und Pforzheim, wurde die Rentabilität der geplanten

sowie die Stelle des Bahnhofverwalters 2. Kl. in Neuenbürg dem Eisenbahn­sekretär Eich Höf er in Ulm übertragen.

DieSolitude" geht am 1. März in den Betrieb des Herrn Kirchner,

Branereibesitzers in Eltingen bei Leon­berg, über. Derselbe hat die Staats­domäne ans mehrere Jahre in Pacht.

Die für die Kurgäste eingerichteten Ap­partements wurden gründlich renoviert. Bahn allgemein anerkannt. Da nun als- Bad Teinach, 5. Febr. Im Ver-!dann der täglich von Neuenbürg nach folg der kürzlich gegebenen MitteilungHerrenalb laufende Postwagen in Weg- über das äußerst günstige Bohrergebnis j fall käme, wodurch ein bedeutender Staats- der Hirschquelle ist heute zu berichten,! bcilrag gesichert wäre, und sich bereits daß in 6 Tagen der Kohleusänrcgehalt! eine Gesellschaft zur Erbauung dieser fortwährend sich gesteigert hat und die; Bahn gebildet hat, welche unentgeltlich Quelle statt 15 1 am 31. Jan., heute 25einen Sachverständigen zur Einsichtnahme Liter Mineralwasser in der Minute liefert, des Projekts und Anfertigung von Ucber- Ter Kohlcnsänregehalt, sowie die Mine- schlügen absendcn will, so wurde be- ralwassermenge steigern sich noch fort-schlossen, die Ausführung dieses Projekts während. Der Kohlensänrereichtnm kenn-' energisch auznstrcbcn. Eine gewählte zeichnet sich am besten dadurch, daß Mor- Kommission unter dem Vorsitze unseres gcns Niemand vor Kohlensäuregascn den Herrn Oberförsters v. Gaisberg wird sich Füllraum betreten kann: ehe die Arbci-, dieser Aufgabe unterziehen, beziehungs- teu beginnen können, müssen erst die Füll- j we:se die nötigen Schritte mit den Kom- ränme 2 Stunden geöffnet und dem Luft-! Missionen der beteiligten Gemeinden thn». durchzng ausgesctzt werden, damit die! Vom untern Neckar, 4. Febr. Das Gase entweichen können. Mittelst eines frühere Schloß des Dentschordens in Lnftschachtes wird setzt das Ansammeln Gundelsheim Hornegg, in dem vor etwa der Gase im Füllraum vermieden. Tie 1 Jahren ein Bad nach Kneipp'scher Brnnnenverwaltung Teinach, die bisher Art eingerichtet wurde, ist nun kürzlich wegen der geringen Ergiebigkeit der Hirsch-, durch Kauf in die Hände einer Gesell- qnelle speziell ihr Hauptabsatzgcbiet inj schuft übergcgangen. Das Schloß, das Süddcntfchland hatte, wird jetzt in ganz ^ auf einein aus der Römcrzeit stammenden Deutschland Niederlagen errichten. l Unterbau ruht und dessen noch gut er- ^Teina ch, 3. Febr. Infolge ves Hoch-! halteue, ans dem Mittelalter stammende Wassers ^haben an den Böschungen der j Umfassungsmauer, Verteidiguugstürme

und Zwinger stolz über dem Neckar thro­nen, hat schon viele Wandlungen durch- gemacht. Bis zu seiner völligen Zerstö­rung im Bauernkrieg am Ostermontag 1525, war hier der Sitz des Dentschor- dens, der von da ab seine Residenz nach Mergentheim verlegte. 1533 wieder auf­gebaut in seiner jetzigen Gestalt und zum Sitze des^Amtes Guudelsheim des Deutsch­ordens bestimmt, kam es mit den meisten kathol. Ortschaften des Bezirks Neckar­sulm am 1. Jan. 1806 durch Säknlari- sirung des Deutschordens au das Haus Württemberg. In seinem schönenKai

neuen Straße nach Zavclstein-Wildbad starke Rutschungen undVersaudungen statt- gesunden, so daß der Gemeinde Teinach ein Schaden von etwa 2 000 Mk. entsteht.

Schwann, 3. Febr. Am vorigen Sonntag versammelte sich eine stattliche Anzahl hiesiger Bürger im Adlersaal, um zu dem Eiscnbahnprojekt Neuenbürg- Marxzell Stellung zu nehmen. Die ge­plante Bahnlinie soll vom Bahnhof Neuen­burg aus auf der alten Strecke durch den Tunnel gehen, in der Nähe des Maien- sich um die Stadt biegen, all- cu hur Wilhelmshöhe und von dort ncy Grasenhauseu ziehen; von hier aus! sersaale" übernachtete Napoleon I. ans ^ "ca Schwann, Conweiler, Lan- einem seiner Tnrchzüge. Später kam es

^ Marxzell in die in j in die Hände von Privaten. Ein Pole

a ernachster Zeit zur Erbauung kom- erkaufte das ganze weitläufige Anwesen

samt einenr schönen Grundbesitz an Wie­sen, Aeckern, Weinberge» und Gärten um die Summe von 6000 fl., dann kam es in die Hände eines jetzt in Stuttgart lebenden Rentners, der es zur Einrich­tung von Fabrikanlagen benützte. Die ! jetzt in dem Anwesen angelegte Kaufsumme ^ beträgt 280000 Mk.

Rundschau.

Karlsruhe, 3. Febr. Die Karls­ruher Wirte beschlossen heute in einer -stark besuchten Versammlung, an die Brauereien eine Petition zu richten, die ; Bierpreise im Hinblick auf die mißliche ! Lage im Wirtschaftsgewerbe um 1 Mk.

! pro Hektoliter nach den bestehenden Ver- Tragsverhältniffen zu ermäßigen.

^ Freiburg, 3. Febr. Zehn Metzger- ! burschen hatten hinterin Schoppen den ; Beschluß gefaßt, daß jedesmal beim Nach- j Hausegehen von den Gelagen die erste , ihnen begegnende Mannesperson gcprü- ! gelt werden solle. Das erste Opfer die- ! ser menschenfreundlichen Abmachung wurde j in der Nacht zum Montag ein Student,

' welchem zwei Kaufleute zu Hilfe kamen. Sie wurden alle drei furchtbar mißhan­delt, und zuletzt noch in einen Bach ge­worfen. Aber am andern Morgen saßen alle zehn Raufbolde schon in Nr. Sicher. Seitdem ist irr Freiburg Mangel an Metzgerburschen.

Mainz, 3. Febr. Vor der Straf­kammer des Landgerichts stand heute der Zahnarzt Dr. Eugen Bernhardt unter der Anklage, durch Fahrlässigkeit den Tod sciucs zweijährigen Söhuchens Alfred hcrbeigcführt zu haben. Er hatte in seinem Atelier eine Morphiumlösung osten stehen lassen, die das Kind getrunken hat. Der Staatsanwalt beantragte 2 Monate Ge­fängnis, weil der Angeklagte in grober Weise seine Pflicht vernachlässigt und den Tod des Kindes verschuldet habe. Das Urteil lautet derFrkf. Ztg." zufolge, auf 1 Monat Gefängnis.

Berlin, 4. Febr. (Reichstag.) (Be­ratung des Antrags Auer, betreffend den Achtstundentag.) Nach der Begründung des Antrags durch den Abgeordneten Fischer (Soz.) begründet Hitze (Zentr.) den Gegenantrag des Zentrums, welcher unter Hinweis auf den Februarerlaß die Regierungen ersucht, thunlichst bald im Reichstage einen Gesetzentwurf zum Zwe­cke der Beschränkung der Arbeitszeit der Arbeiter in Fabriken auf höchstens 63 Stundeil wöchentlich vorznlegen. Der