Rom, 30. Jan. Auf ganz Sardi­nien herrscht Schneewetter; in einigen! Orten liegt der Schnee I Meter hoch.! Die Ortschaft San Vero ist durch den Austritt des Tirsoflusses von dem Ver­kehr abgeschnitten.

Rom, 28. Jan. Personen, die mit der Umgebung des Papstes in Fühlung find, versichern, daß sein Zustand zu kei­ner unmittelbaren Besorgnis Anlaß gibt. Der Papst leidet, wie die ärztliche Unter­suchung ergab, in Folge seines hohen Al­ters an Anämie (Blutarmut) des Gehirns, woher sich auch seine häufigen Ohnmäch­ten erklären. Immerhin sei, heißt es, eine plötzliche Katastrophe möglich, aber ebensogut könne Leo XIII. auch noch Jahre lang am Leben bleiben.

Newyork, 27. Jan. Die hiesigen Zeitungen veröffentlichen furchtbare Be­richte über die im Lande infolge der schlechten Zeiten herrschende Not. Die World" meldet, daß in Chicago 50000 Menschen am Hungertuche nagen. Der Wärmemesser zeigt dort 21 Grad Fahren­heit Kälte an. Nicht nur die Polizei- ftationen, sondern auch die Kirchen und Missionshallen sind allnächtlich voller Ob­dachlosen. Es gibt in Chicago zur Zeit 75000 Arbeitslose. Aehnlich sieht es in St. Louis, Cleveland, Omaha, Milwaukee und anderen westlichen Städten aus. Das dort herrschende bitterlich kalte Wetter macht die Lage noch schlimmer. Um Ruhe­störungen und Aufruhr zu vermeiden, hat der Bürgermeister von Chicago öffentliche Versammlungen ausgeschrieben, umSamm- lungen zum Besten der Notleidenden zu veranstalten. Nach allen eingehenden Mel­dungen wird die Not in Newyork fast ebenso groß. DasNewyork Journal" meint, daß Reklame suchende Leute lieber den Hungernden im eigenen Lande helfen sollten, statt Nahrungsmittel nach Indien zu schicken.

Newyork, 2. Febr. Nach einer Depesche derNewyork World" aus Key­west griff General Montanaer während der Nacht die kubanischen Aufständischen Lei Alonzo (Provinz Santa Clara) an. Die Aufständischen brachten Minen zur Explosion, wodurch die Spanier 70 Mann verloren, während die Aufständischen einen Verlust von 20 Manu hatten.

Wie eine Depesche desNewyork Herald" aus Panama meldet, soll in Guatemala eine Revolution ausgebro­chen und die Zensur verhängt worden sein. Tadeo Tribanino hat Conception angegriffen und die Häuser geplündert. Hierauf habe er Esquipulas angegriffen, sei aber zurückgeschlagen worden. 10 Auf­ständische seien getötet, 6 Offiziere der Regierunzstruppen schwer verwundet.

ein Herr G., war kürzlich in dieser Stadt das Opfer eines Diebstahls geworden, der von einem Individuum verübt worden war, mit dem er auf dem Wege Bekannt­schaft geschlossen hatte; der Fremde hatte ihm für 10 000 Frcs. Juwelen aus sei­nem Zimmer entwendet. Hr. G. nahm sofort den Zug nach Marseille, wohin sei­ner Ansicht nach der Dieb sich gewendet haben mußte. Bei seiner Ankunft daselbst erinnerte er sich, daß der Spitzbube Schuhe von sehr auffälliger Form getragen hatte. Er machte sich daran, die Hotels cibzu- suchenund betrachtete sorgfältig alle Schuhe, die von den abgestiegenen Reisenden zum Putzen vor die Thüren ihrer Zimmer ge­stellt worden waren. Im dritten Hotel fand er die gesuchten Schuhe und ließ den Dieb vom Flecke weg verhaften.

In Gera ist ein Arzt gegen eine jährliche Entschädigung von 400 Mk. mit den Funktionen eines Schularztes

die Veranlassung zu den Niederschlägen in der folgenden Gruppe gibt. Der Tag selbst aber dürfte trocken verlaufen. Die Temperatur ist normal. 19. bis 23. Februar. Die Temperatur steigt. Starke ausgebreitete Regen, die zuletzt in Schnee­fälle uud stürmisches Wetter übergehen, treten allgemein ein. Das Maximum der Niederschläge dürfte um den 22. fal­len. 24. bis 28. Februar. Die Tempe­ratur geht anfangs etwas zurück, steigt aber dann wieder. Es wird mild. Die Regen nehmen etwas ab, dauern aber namentlich im Westen und in Oesterreich noch fort. Die Schneefälle verschwinden gänzlich.

(Dilemma.) Junge Dame (in einer «Buchhandlung): Nun weiß ich nicht soll ich den Klassikerband in Schundein­band oder den Schundroman in Pracht­band wählen?!

(Schlau).Wie ift's," fragte ei,e

betraut worden. Derselbe hat von zwei! Dame ihren Arzt, wenn ihr Aerzte krank zu zwei Wochen die Kinder jeder Schule werdet, behandelt ihr euch dann selbst auf ihren Gesundheitszustand zu unter- oder zieht ihr einen Kollegen zu, weil

suchen.

Trunkenbolde werden in schwe­dischen Asylen fast ausnahmslos mit in Wein getunkten: Brod gefüttert. Nach weniger denn 14 Tagen haben sie einen wahren Ekel vor jeglichem Alkohol-Ge­schmack, ja selbst vor dem Geruch, und würde ihn mehr konsultieren!" wenn sie entlassen sind, bleibt dieses Ge fühl des Abscheues ein dauerndes.

ihr eurer eigenenGeschicklichkeit nicht traut? " Natürlich behandeln wir uns nicht selbst," antwortet der Arzt,sondern lassen uns behandeln. Denn in welchen Ruf würde ein Arzt kommen, der sich selbst behandelt und dabei stürbe! Kein Mensch

-FalbsWetterproph ezeihungen

In ihrem eben erschienenen Heft X beginnt die illustrierte Halbmonatsschrift Wc>rn Ziels zürn Meer" (Stuttgart, Union Deutsche Ver-

... cm . m i r,r» «lagsgesellschaft) die Publikation von Anton

für den Monat Februar. Vom 1. brs , ^g^st^ins litterarifchem Ilachkaß. Gleich

4. Februar ist die Temperatur mild. Die Regen sind im Anschluß an jene der Vor­tage bedeutend und verbreiten sich über ganz Mitteleuropa. Vereinzelt treten

die erste Serie dieser Aufzeichnungen, die der Meister selbst mit der AufschriftGedankenkorb" versehen und zur Veröffentlichung nach seinem Tod bestimmt hat, enthält eine Fülle epigram­matisch zugespitzter, treffender Urteile über die

L>chneefälle ein. Doch sind sie nicht be- j verschiedensten Kunst und Lebensfragen. Zeugt deutend. Der 1. ist ein kritischer Termin ! diese hochmteressante Publikation aufs neue 1 - 1 - ^ ^ -X.. ^ von dem Elfer, mrt dem es sich die Redaktion

II. Ordnung, verstärkt durch eme Sonnen- sein läßt, den Lesern ihrer Zeitschrift

finsternis. 5. bis 7. Februar: Infolge stets das Beste zu bieten, so wird dieses lobens- der vorausgegangencn Niederschläge geht werte Bestreben auch durch dm Jn-

L o k « I e s.

Wildbad. Unserem Stadtvorstand, Hrn. Stadtschultheiß Bätzner, ist vom Präsidium des V. deutschen Sängerbund­festes, das vom 1. bis 3. August v. I. in Stuttgart stattfand, .eine Ehrung zu Theil geworden, indem ihm in Anerken­nung seiner Verdienste um das Gelingen dieses. Festes ein Ehrendiplom zuerkannt wurde. Dasselbe ist prächtig ausgeführt, versehen mit den Unterschriften des Prin­zen Hermann zu Sachsen-Weimar als Ehret,Präsident und Oberbürgermeisters Rümelin als Präsident.

Vermischtes.

Paris, 28. Jan. Der in Nizza an- > sässige Reisende für ein Juwelierhaus,

die Temperatur plötzlich zurück. Das Wetter ist trocken und kalt. 8. bis 15. Februar: Die Kälte geht bedeutend zu­rück. Es treten als Wirkung des kri­tischen Termins vom 17. ausgebreitete, anhaltende und sehr ergiebige Regen na­mentlich in Deutschland und Frankreich ein, deren Maximum um den 15. statt­finden dürfte. Um den 11. sind Schnee­fälle, zum Teil auch Gewitter wahr­scheinlich, namentlich in Süd- und West­deutschland. Es besteht Ueberschwemmungs- gefahr um den 15. und 16. Februar.

16. bis 18. Februar: Das Barometer steigt bedeutend. Das Wetter ist vorüber­gehend zur Trockenheit geneigt infolge der vorausgegangenenstarken Ausscheidung des atmosphärischen Wassergehaltes. Der

17. ist ein kritischer Termin I. Ordnung, der sich nicht nur mit einer Verfrühung von zwei Tagen äußert, sondern auch

halt dieses Hefts aufs schönste bestätigt. Zu den wiederholt erwähnten, litterarffch hochbedeutenden Romanen von Adolf Wildbrandt und Jda Boy- Ed ist eine größere Erzählung:'s Reis am Weg" von Wilhelmine von Hillern getreten, die uns die berühmte Verfasserin auf dem Gebiet zeigt, dem sie ihren größten Erfolg verdankt, auf dem der Dorfgeschichte. Artikel wie die von Prof. De. S. LedererVon Bukowiner Land und Leuten", von V- v. LychdorffDie Herolds­kunst", von H. PerlTon Carlos" und von Frank DeweyEin Besuch im Judentheater zu Newyork" dürfen, zumal wenn sie so trefflrch illustriert sind, wie hier, das allgemeine Interesse beanspruchen. Den Tagesereignissen, der Mode, der Pflege des Hausgartens u- s. w. wird der gleichfalls reich illustrierte Sammler in knapper und doch erschöpfender Weise gerecht, und die stattliche Anzahl wertvoller Kunstblätter in tadel­loser Reproduktion erwähnt seien die Ge­mäldeOdaliske" von I. Echena,Vor der Ent­scheidung" von W- Bernatzik, die Original­zeichnungRuiniert" von R. Reinicke und das photographische KunstwerkLesende Dame" von H. Brandseph vervollständigt den eleganten Eindruck dieser im besten Sinn modernen Zeit­schrift-

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von kl- 185 ?fg. gn per Kister.