Am 12. und ly. Januar wird das deutsche und württembergischs Volk mit dem Stimmzettel in der Hand seine Entscheidung treffen darüber, wie daneue Deutschland vnd nnsere engere Heimat gestaltet werden sollen. Für den selbständigen Mittelstand, den Handwerksmeister, de» Kaufmann, die sonstigen Gewerbetreibenden gilt es jetzt, sich klar zu entscheiden, für welche Partei sie ihre Stimme abgeben wollem Seither sich viel zu wenig um die Politik kümmernd und deshalb in den politiscken Parteien vielfacb nickt in dem Maße zum Auge kommend, wie es seiner Bedeutung entspräche, muß der Mittelstand iu letzter Stund« klar erkennen, daß diese Zeit vorüber ist. Farbe bekennen heißt jetzt dis Parole für jeden Staatsbürger und jede Staatsbürgerin!
Welche Partei entspricht nun am besten der Auffassung und den wünschen des selbständigen Mittelstandes?
Sie hat unter Mitwirkung hervorragender Männer aus dem praktischen Handwerkerstande und tüchtiger volkswute «in klar umri,jenes ikiritöl- fiandspcogramm aufgestellt, welches sich dahin ausspricht:
I. Der Wiederaufbau des gewerblichen Mittelstandes Ist eine StaatSnottvendlgkeit» L» Hur Selbsthilfe muß Reichs- und Staalshilfe beim Wiederaufbau hinzutreten, insbesondere durch freihändig« Uebertragung größerer Arbeiten seitens des Reiches, der Linzelstaaten und öffentlichen Körperschaften an das Handwerk. 3. volle Gleichberechtigung auch der nach dem August gegründeten Genossenschaften mit dem Handel bei Verteilung öffentlich bewirtschafteter Rohstoffe und waren. Gesetzlicher Schutz der Genossenschaften gegenüber Kartellen und Syndikaten, wo diese die Freiheit des Handelns beschränken wollen. 3. Zeitgemäßes Hard- werkerrecht, freies Wahlrecht für die Handwerkskammern ohne obrigkeitliche Bevormundung. <». Einführung der sozialen versicherungsgesetzgebnng für den gewerblichen Mittelstand unter Wahrung seiner Selbständigkeit. V. Reform des öffentlichen verdingungSwesens im Reich und in Württemberg durch gesetzliche Regelung der Grundsätze. 8. Ausbau des Ge- werbescbu.wesens durch Werkftätten-Unterricht und Fachkurse, kunstgewerbliche Ausbildung des Handwerks, 0. Zur Heranziehung eines starken handwerklichen Nachwuchses, Bereitstellung Sfientlicher Mittel für Berufsberatung und Unterstützung von Handwerkslehrlingen. 10. Schaffung von Gewerbeabteilungen im Reichswirtjchafts- und Reichsardeitsamt, sowie im würt- terndergischen Arbeitsministerium.
Aber nicht nur dieses Mittelstandsprogramm ist es, welches offen, klar und ehrlich für die Zukunft des Mittelstandes eintritt, auch die Männer, dir die Deutsche Demokratische Partei in die würllemverglfche Laudesvsrfammlung und die Nationalversammlung senden wird, bieten die beste Ge. währ dafür, daß alles daran gesetzt wird, dieses Programm in die Wirklichkeit überzuführen.
Flaschnermeister Henne von Tübingen, der gewandte und ideale Führer des Sckwarzwälder Handwerks, der Küfermeister und Kleinbrauer Llengelln von Tuttlingen, ferner einer der besten und fähigsten Köpfe des Mittelstandes des Unterlandes, der Buchdrucker Wüste von Heilbronn, der unermüdlich tätige Führer der Gärtner Württembergs Karl Hautzmauu von Stuttgart, der Stuttgarter Handwerkerführer Otto Völker und der hervorragende, erprobte Kauf- mann Srbweikhardl Tübingen sind die Männer, die die ^Partei in dis württ. Landesversammlung zu entsenden sich bemüht.
Welche Partei weist so gut klingende Namen aus dem würllemberglschen Handwerk und Mittelstand auf? Nur die Oeulfchs Demokratische Partei! Sonst keine!
Die Demokratische Partei hat den volkswirtschaftlichen Führer des demokratischen Mittelstandes, den Handwerkskammersekretär Karl Hermann von Reutlingen an bevorzugtester Stelle auf den Wahlzettel zur Nationalversammlung gesetzt, um dadurch die Möglichkeit zu schaffen, bei Beratung der großen, wirtschafts» und sozialpolitischen Fragen in der Nationalversammlung, von denen auch der Mittelstand in besonderem Maße betroffen wird, die Interessen des letzteren mit Nachdruck wahrzunehmen. Die Deutsche Demokratische Partei hat damit in weitgehendem Maße den im ganzen Lande zum Ausdruck gebrachten Wünschen des Handwerks und des Mittelstandes Rechnung getragen. An dem Handwerk, an dem gesamten Mittelstand ist es nun, an den beiden Wahltagen Monn für Mann und Ara« für Frau den demokratischen Wahlzettel, euf dem die Namen dieser Handwerker-Führer stehen, in die Wahlurne zu werfen. Damit tun Sie kund und zu wissen, daß Sie die Politik der Sozialdemokralie und deren rvinschastspolitischen Ziele auf das Entschiedenste ablehnen, denn die Durchführung des sozialdemokratischen Programms und die Erfüllung seiner Endziele bedeutet mit absoluter Sicherheit das Verschwinden eines selbständigen Mittelstandes, von dem der Sozialdemokrat Kultminister Heymann in einer Rede in Reutlingen schon voreilig behauptet hat, er sei bereits pulverisiert!
Handwerker, kaufleute, zeigt mit Eurem Stimmzettel dem Sozialdemokraten, datz Ihr noch nicht pulverisiert seid, sondern erst recht an Eure Zukunft glaubt I Wenn dis Sozialdemokraten euch sagen, das Großkapital, die Industrie sei es, die das Handwerk zur Strecke brächten, so fragt sie, wer es denn sei, der die hemmungslose Entwicklung der Großbetriebe am meisten fördere und sich dadurch die raschere ver» wirklichung des sozialistischen vergesellschaftungs-Programms verspreche, -och niemand anders, als die Sozialdemokratie! Deshalb wer an seine Zukunft glaubt und will, daß auch im neuen Deutschland ein tüchtiger, leistungsfähiger Mittelstand bestehen soll, kau« niemals einem Sozialdemokraten seine Stimme geben!
Ebensowenig aber wäre es verständlich, wenn der selbständige Mittelstand auf die Lockrufe und Anpreisungen der Schwäb. Vürgerpartei herein» fallen würde. Wer sind denn die führenden Geister dieser Partei? Es sind jene Gewaltpoliktter, jene Anhänger der Iunker-Herrschaft, dis Freunde der Schwer-Industrie und des Großgrundbesitzes, die um Eure Stimme jetzt buhlen! Unter ihrer alten Flagge glauben sie keine Geschäfte mehr machen zu. können, deshalb borgten sie einen neuen Namen und gaben sie vier Wahlzettel heraus. Wie kann ein vernünftig denkender Handwerker seine Stimme einer, Partei geben, deren namhafteste Vertreter in hohem Maße mit Schuld tragen an dem furchtbaren Zusammenbruch, den unser Vaterland erlitten hat. Sir waren es, die sich mit allen Mitteln ihrer Macht einer rechtzeitigen Demokratisierung Deutschlands entgegengestellt haben. Sie waren es, die den Gewaltmenschen Ludendorff in seiner unheilvollen Politik unterstützten. Sie waren es, die sich freuten über den Aus bruch des Krieges, der so furchtbar den Mittelstand geschädigt und in seinen Grundfesten erschüttert hat. Mit dem alten Mätzchenjs der Uebermacht des Großkapitals in der Demokratie glauben sie den Mittelstand einfangen zu können und verschweigen dabei, daß gerade iu ihren- Kreisen die Rüstungsindustrie, die Schwerindustrie, die Großgrundbesitzer tonangebend und ausschlaggebend sind, auch wen » nach außen der Aufputz etwas anders aussieht. Ohne blühende Industrie kein Gedeihen des Mittelstandes, wer wollte ernstlich dis Rick tigkeit dieser Auffassu. 4 bestreiten? Die vereinigten Reaktionäre glauben mit rückständigen Phrasen den Mittelstand darüber hinwegtäuschen zu können, daß ihre Kreise es ir.« erster Linie sind, dis durch ihre Blut- und Eisenpolitik Deutschland und damit auch seinen Mittelstand in diese furchtbar^ Lage gekrackt haben. ,!
Deshalb Handwerker, laßt Euch nlchk einfangen für dle Ziele und Zwecke der Reaktion vnd gebk die Anlrr^t auf dlefers Stimmenfang dadurch, datz Ihr restlos am 12. und IS. Januar durch den Stimmzettel eintretet für einen demokratischen Frcista.'.t, in dem all« Stände gleichermaßen gefördert und die bestehenden Gegensätze der einzelnen Erwerbsschichten ausgeglichen und versöhnt werden. Diese Politik vertritt die Deutscke Demokratische Partei und für die sollet ihr Mann für Mann und ^rau für Frau an den Wahltagen «intreten unvi stimmen. Wer nlchk wählt, versündigt flch am Vaterland.
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Vemte mid Mttbmte!
Gl 'Ubt nicht den unwahren Gerüchten, wonach die soz'aldemokrat sche Partei Euch Eure Stellung nehmen, Eure Ve. üge hcrabsctzen und Eure Pensionen und Hintertür brnenbezüge ahschaffrn wolle.
Sie sazialdemMaiische Partei M jedem Beamten «ad llnterbeamlen eine sorgensreie EMeaz str sich aal» seine Familie sicher», mie ste ja stets säe die Verbefferaaz Eurer Leg: kiWtrete» ist. Das Gegenteil kamt keiae Pariei demeise».
Darum gebt den Stimmzettel
Ser loAtakSemokrat. Partei
auf dein eine ganze Anzahl Beamte und Unterbeamte stehen morgen unseränöert ab!
Ankerilgims
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aus neuen ocl. gebrauchten Ltoiken.
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Lin 8ucb über kmtstebunZ, LniwickIunA uncl Oeburt ries lVtensctien, über ckie Krankheiten in cier Lire, eieren Vor- beuZunSS- u. ltei!unßi8mö§Iich- lceiten von Leiten äer Oattin 8elb8l. Vas illu8t. Buch von cler brauenarrtin Vr. mect. Niller l8t bereit8 in 60000 bx. verkault u. kostet 3 Aäk. 2u beziehen von
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