Amtsblatt für öie Stadt Wildvaö.

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Nr. 2.

Dienstag, 7. Januar: 1896.

32. Jahrgang.

Württemberg.

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hingen, 3. Jan. Die Donau ist

Gestorben: I.Jan. zu Biber ach Astern sehr rasch angeschwollen und viel

- - ifach über

gew. Rotgerbermeister Wilhelm Fischer, 66 Jahre alt.

Stuttgart, 3. Jan. Heute Vorm, sind die über die Weihnachtsfeiertage im elterlichen Hause zu Besuch gewesenen Prinzen Bernhard und E rn st zu Sach­sen-Weimar wieder in ihre Garnisonen, Dresden und Berlin, zurückgekehrt.

Dem in Stuttgart wohnenden Schriftsteller für grafische Fächer, Herrn Theodor Göbel, Verfasser des Pracht­werksDie grafischen Künste der Gegen­wart" und anderer Fachwerke, ist eine un­erwartete Weihnachtssreude bereitet wor­den dadurch, daß ihn seine Heimatstadt K am en z in Sachsen (GeburtsortLesfings) am Weihnachtsabend zn ihrem Ehren­bürger ernannt hat. Der Ehrenbürger­brief ist in prächtiger Ausstattung kalli­graphisch ausgeführt.

Stuttgart. Das Kind des Hafners Rößler, das von feinem Vater aus Un­vorsichtigkeit geschossen wurde, ist am Neu­jahrsmorgen gestorben.

Gerlingen, 2. Jon. Heute wurde auf einem Teil der hiesigen und Ditziuger Markung H vfjagd gehalten, bei der sich etwa 20 Schützen beteiligten. Die Strecke ergab 65 Hasen und 1 Fasanenhahn

die Ufer getreten. Weite Thal­flächen find in Seen verwandelt. Große Wassermengen wälzen sich unter demMun- derkingerBrückenbogen, verschiedene Gegen­stände mit sich führend. Das Denkmal des verst. Staatsministers v. Schund steht unter Wasser, jedoch ohne von der reißen­den Strömung berührt zu werden.

Rundschau.

Pforzheim, 2. Jan. Der Kreditoren­verein hielt am 30. Dez. im Röm. Kaiser eine außerordentliche Generalversammlung unter dem Vorsitz des Komm.-Rats Peter Gülich. Die Versammlung gab ein sehr erfreuliches Zeugnis von der überaus regen und ersprießlichen Thätigkeit des Vereins und der ollseitigen Würdigung, die derselbe in hiesigen Geschäftskreisen findet.

Konstanz, 3, Jan. Wie man hört, steht unserer Stadt ein erfreulicher Zu­wachs an industriellen Eiablissements in nächster Zeit bevor. Eine Schweizer (Züricher) Firma beabsichtigt, eine Seiden­weberei mit etwa 100 Stühlen auf hie­siger Gemarkung zu errichten und zwar soll die Fabrik nördlich der Straße zwi­schen der chemischen Fabrik von Gebrüder

Gmünd, 3. Jan. Heute früh ist,. ,

der hiesige Hospitalarzt vr. weck. KiehlZBantlinundderGlacehgndschuhleder-Fabrik der im Oktober vor. JahrS von Obern­

dorf hieher übersiedelte, im Alter von 45 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Der Verst., der ein Gmünder Kind war, ist zuerst im O.-A. Künzelsau, dann in Tuttlingen thätig gewesen.

Pinache, O.A. Maulbronn, 1. Jan. Ei» Akt großer Rohheit und Ruchlosigkeit hat sich in der Nenjahrsnacht hier zuge­tragen : sämtliche Grabsteine auf dem Kirch­hofe wurden umgeworfen und beschädigt, sämtliche Grabkreuze mit Ausnahme von dreien, die nur umgebogen wurden, heraus­gerissen, auf dem Felde zerstreut und an Bäume aufgehängt.

B reiten berg, O.A. Calw, 3. Jan. Seit November sind in manchen Häusern Familienglieder am Nervenfieber erkrankt. Schon verschiedene Opfer hat die epidemisch auftrerende Krankheit gefordert. Kurz nacheinander starben aus einem Hanse eine 9jährige und eine 16jährige Tochter, dazu ein 17jähriger Sohn. Die Schule war vom 28. Nov. bis 2. Jan. geschlossen.

Wie es den ... '

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von Hartmann beim Rheingartcn zu stehen kommen, während mehrere Arbeiterwohn­häuser, worunter auch ein solches für ledige Arbeiterinnen, auf dem Gelände gegenüber der Fabrik zwischen Straße und Rhein erstellt werden soll. Auch die Einwohnerzahl unserer Stadt, die in den letzten 4 Jahren um mehr als 2000 oder um etwa 13 pCt. zugenommen hat und jetzt über 18,000 beträgt, dürfte durch die in Aussicht stehende Gründung eine nicht unerhebliche Erhöhung erfahren.

Leipzig. Die dauernde Gewerbe- Ausstellung, welche während^ der vergan­genen Feiertage einen außergewöhnlich starken Besuch aufzuweisen hatte, ist neuer­dings um eine zweckmäßige Einrichtung bereichert worden. Es werden nämlich Werkstätten, wie sie früher und wie sie jetzt mit allen Mitteln der Technik aus­gerüstet sind, nicht nur in ihrer inneren Gesammtcinrichtung nebeneinanderstehend gezeigt, sondern, was den Schwerpunkt

Inbetriebsetzung,

bildet, cs findet auch die , . -

Anschein hat, ist jetzt die dieser beiden Werkstätten statt, so daß dem ' m Abnehmen begriffen. Fachmann und dem Laie» ein sehr an->

schauliches Bild des Fortschrittes in dem betreffenden Gewerbe geboten ist.

Mühlhausen, 2. Januar. Alfred Engel, der gestern ans dem Hause Doll­fuß ausschied, hat den Arbeitern 80000 Mark geschenkt.

Essen, 2. Jan. Geheimrat Krupp schenkte für die Arbeiterpensionskaffe 150 000 Mk., die Firma Krupp für die Arbeiterpensionskasse einen gleichen Be­trag.

Düren, 2. Jan. Ein hiesiger Fa­brikant schenkte der Stadt 30 000 Mk. zur Errichtung einer städtischen Gewerbe­schule.

Hamburg, 2. Jan. DerHamb. fCorresp." veröffentlicht Briefe eines in 'Hamburg anwesenden langjährigen Be­wohners von Transvaal, aus denen her­vorgeht, daß der jetzige Putsch durch Ce- cil Rhodes schon Anfang Dezember vor­bereitet war.

Berlin, 2. Jan. Die Blätter be­sprechen die Vorgänge in Transvaal und sprechen sich dahin aus, daß Transvaal kein Vasallenstat Englands sei. DieKöln. Ztg." führt u. a. aus, daß Deutschland feine Interessen wahren, nachdrücklich j schützen und unter keinen Umständen dulden ! werde, daß bewaffnete Engländer einen 'völkerrechtlichen Zustand verletzen, an dessen Erhaltung Deutschland interessiert sei. Die von Deutschland gethanen Schritte beweisen, daß alle maßgebenden Kreise des deutschen Volkes demBerhaltcn Deutsch­lands Beifall zollen.

Berlin, 2. Jan, In Deutschland finden Sammlungen für Verwundete Buren statt. In Hamburg hat man be­reits 100 000 Mk. gesammelt. Der gegen­wärtig in Deutschland weilende, in Trans­val ansässige Deutsche Lippert steuerte al­lein 40 000 M. bei.

Berlin, 3. Jan. Wie gemeldet wird, soll die Familie des Freiherrn v. Hammer- steiu sich augenblicklich in größter Notb in Athen befinden, wohin sie vor einiger Zeit von Sizilien übergefiedelt war.

Der flüchtige Berliner Rechtsan­walt Fricdmann hat gegen 180000 Mark, die ihm zur Regulierung seiner Verhältnisse übergeben waren, auf die Reise mitgenommen. Ein Londoner Ver­leger soll ihm für die Bearbeitung des FallesKotze" eine halbe Million geboten habe«. Die Schulden Friedmanns geben Berliner Zeitungen ans eine Million an, trok der mehrfachen Arrangements, die schon !eit 5 Jahren von Freunden vor-