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Auf der kaiserlichen Schiffsbau- Werkstätte in Danzig wird es vom 1. April an keine Mittagspause mehr geben. Die 8stündige Arbeitszeit wird probiert. Es soll von srüh 7 bis nachmittags 3 Uhr ohne Unterbrechung gearbeitet wer­den. Nach einem halben Jahr soll die Oberweritdirektion der leitenden Mariue- behörde berichten, ob dieser neue Modus sich bewährt hat, um ihn dann nach Um­stünden dauernd einzuführen.

Metz, 22. Nov. Der Weinreisende Calonckte aus Mülhausen, ein Franzose, wurde, nach der Frkf. Z. dauernd ausgewiesen.

Wien, 21. Nov. Kaiser Wilhelm spendete nach W. Bl., durch das deutsche Konsulat in Triest für Laibach 6000

-- In einem Steinbruche bei Abaz- zia explodirten vorzeitig aus unbekannten Gründen zwei große Minen, welche mit bedeutenden Sprengstoffen angefüllt waren. Ein Teil des Berges stürzte ein und be­grub eine Anzahl Arbeiter, von denen bis­her 4 schwer verwundet hcrvorgezogen werden konnten. Von Abazzia und Um­gegend sind Aerzte nach der Unglücksstätte abgegangen. ^

Bei einem furchtbaren Brande ins Jesztreb (Komitat Saros) wurden 200! Wohnhäuser und 500 Nebengebäude mit ollen Getreide- und Futtcrvorräten einge­äschert. Auch mehrere Menschen verbrann­ten.

Paris, 22. Nov. Ein hiesiges Blatt behauptet, die Verhaftung Artons sei gegen den Willen und ohne Wissen der Regie­rung auf Anstiften des Polizeipräfekten Lepine erfolgt, der auf diese Weise seine beschlossene Absetzung durchkreuzte. Die Regierung suche die Auslieferung hinzu­ziehen, vielleicht sogar zu vereiteln, um Enthüllungen Arton's die für die Freunde des Kabinets gefährlich sein würden vor­zubeugen.

Paris, 21. Nov. Im Ministerrat teilte der Kriegsminister mit, die genaue Ziffer der Toten im Expeditionskorps von Madagaskar betrage 3500.

P a r i s , 23. Nov. Von Monte Carlo wird telegraphisch gemeldet, daß gestern ein gutgekleidster Mann sich von der Brücke St. Devotä, zwischen Monte Carlo und Monaco, in den Abgrund gestürzt habe, wo der ganz zerschmetterte Körper, fast unkenntlich, ausge­funden wurde. Trotzdem bei der Person des Selbstmörders Papiere vorgefunden worden sind, die über seine Identität Aufschluß geben, wird sein Name und Stand von den Behörden sorgfältig geheim gehalten. Es verlautet, daß es ein Seidenfabrikant aus Lyon ist, der 700000 Fr. verspielt hat.

London, 20. Nov. Wie derOst­asiatische Lloyd" vernimmt, befand sich an Bord des in Wei-hai-wei gesunkenen chine­sischen PanzerschiffesTing-Iueu" ein Silberservice, welches dem verstorbenen Admiral Ting gehörte, und das ihm vor mehreren Jahren von Herrn Fr. Krupp zum Geschenk gemacht worden war, es soll 30000 Dollars wert sein.

Madrid, 21. Nov. Wie aus Cadix gemeldet wird, traf dort der Dampfer Catalnna", von Havanna kommend, ein. Bis Cuba führte er 300 Freiwillige und 170 Galeerensträflinge an Bord. Diese Mannschaften empörten sich, versuchten den Kapitän zu töten und sich der drei Millionen zu bemächtigen, die auf dem Schiffe transportiert wurden. Nach mehr­stündigem Kampf zwischen der Marine- Infanterie und den Meuterern wurden

letztere auf Cuba gelandet und in die dortige Festung gebracht.

Madrid, 22. Nov. Die hiesigen Stu­denten veranstalteten heute in großer Zahl einr Kundgebung gegen dl» durch den Marques CebOnana der Bestechlichkeit beschuldigten Ge­meinderäte. Sie zogen durch die Straßen mit dem Rufe:Nieder mit den Dieben! Hoch Cebrnana!"

Aus Sansibar 21. ds. meldet das Berl. Tagbl.: Die Karawane des im Kongostaate erhängten Stokes kam mit dem erbeuteten Elfenbein im Werte von 40000Pfv. St. an der deutsch-ostafrika­nischen Küste an.

Newyork, 21. Nov. Einem Tele­gramm aus der Havana zufolge nahm der Aufständischenführer Gomez gestern das Fort Peleso in der Provinz Santa Clara ein. Die Insurgenten sprengten in der Nähe von Santa Vita einen Teil des Eisen- bahnznges, worin sich General Valdez be­fand, mittelst einer Dynamitbombe in die Luft. 14 Soldaten wurden verwundet, Baldez blieb unverletzt und kehrte zu Pferde nach Esperanza zurück..

Chicago, 22. Nov. Gestern nach­mittag brach im Geschästsviertel ein großes Feuer aus. Der Schaden beträgt 1 Mill. Dollars.

Posttaxenfür den Orts- und Nachbarschaftsverkehr innerhalb Württembergs. Vom 1. Dezember ds. Js. einschließlich an treten in den Taxen für den Verkehr innerhalb des Ortsbestellbezirks mr Aufgabepostanstalt (Postortsverkehr), im Verkehr zwischen verschiedenen Orten des Be­stellbezirks der Aufgabepostanstalt (Landbezirks­verkehr), im Verkehr zwischen Postanstalten, welche bis zu 10 Kilometer einschließlich von einander entfernt sind (Zehnkilometerverkehr) und im Verkehr zwischen verschiedenen Orte» desselben Oberamtsbezirks (Oberamtsverkehr) nachstehende Aenderungen ein: 1) Das Zu- schlagporto für unfrankierte und unzureichend frankierte Briefe wird ermäßigt und zwar u) bei den bis 15 Gramm schweren Briefen des Postortsverkehrs von 7 auf 3 Pfg., b) bei den über 15 Gramm schweren Briefen des Postverkehrs, ferner bei allen Briefen des Landbezirks, Z hnkilometer- und Oberamts­verkehrs von 10 auf 5 Pfg. 2) Das bisher nur für die bis 1 Kilogramm schweren Pakete geltende Gewichtsporto von 15 Pfg. kommt auch bei den über 1 bis Iffa Kilogramm schweren Paketen zur Anwendung.

Vermischtes.

Ein S edan feier-N achs piel. Eine unverhoffte Rechnung über die letzte Sedansfeier wurde nachträglich der Stadt Lent- kirch (Württ.) präsentiert. Am Abend des 1. Sept. wurde nämlich auf dem Grundstücke eines Oekonomen seitens der Stadt ein Freudenfeuer abgebrannt. Von der zurück­gebliebenen Asche, welche, wie die chemische Untersuchung ergab, schwefelsaures Salz ent­hielt, leckten die auf der Weide befindlichen Kühe des Grundbesitzers, infolge dessen 6 Kühe verendeten und einige erkrankten. Der Eigentümer forderte 2000 Mk. Schadenersatz, während die bürgerlichen Kollegien nur 1200 Mark bewilligten. Der nicht uninteressante Fall wird voraussichtlich auf dem Rechtswege seine Entscheidung finden.

(Das billigste Licht.) Ein Fachmann ersten Ranges aus der Beleuchtungsbranche hat kürzlich eine interessante Aufstellung ge­macht, welche auch für weitere Kreise von

Interesse sein dürfte. Derselbe hat sich die Aufgabe gestellt, nach eingehender Prüfung und reichlich gesammeltem Material heraus­zufinden, welches verhältnismäßig das billigste Licht sei und hat folgendes Ergebnis bei voll­ständig gleicher Branddauer und Lichtstärke erhalten; Elektrisches Glühlicht 173 Mk., Gas- Argandbrenner 230 Mk. 90 Pfg,. Gas-Schnitt­brenner 197 Mk., Petroleum 72 Mk. 75 Pfg. Gasglühlicht 38 Mk. Der Gaspreis wurde zu 18 Pfg. per Kubikmeter angenommen.

DerForb. Ztg," wird folgender Beitrag zum unlauteren Wettbewerb mit­geteilt: Seit langer Zeit findet man in Elsaß-Lothringen und nahe der Grenze Annoncen folgenden Inhalts:Ein neues Nußbaum-Pianino, welches vom Besteller nicht abgenommen wurde, ist billig zu ver­kaufen. Auskunft Spediteur u. s, w." Geht man der Sache richtig auf der Spur nach, so findet man Berliner Firmen, welche dieses Geschäft gewerbsmäßig be­treiben. Und daß zu diesenreisenden Instrumenten" nicht das beste Material und auch keine Sorgfalt in der Bauart ver­wendet wird, kann sich wohl Jedermann denken. Daherder billige Preis: Ich, Ein­sender dieses, habe mir vor Isis Jahren ein solches reisendes Berliner Pianino käuflich erstanden und mußte leider in diesem Jahre bei einer hiesigen Fabrik schon eine Reparatur vornehmen lassen, welche mich 150 Mk. gekostet hat. Unter diesen Verhältnissen sind diese Instrumente teurer als diejenigen aus einem reellen Geschäft, wenn sie in letzterem auch 100 Mark mehr kosten. Es wäre zu wünschen, daß die Behörde solche Firmen für ihre Geschäftsmanipulationen zur Wanderlager­steuer heranziehen würde."

Ein Großbauer auf dem Schwarz­wild hatte das für ihn und sein Gesinde notwendige Bier selbst gebraut, ohne der Steuerbehörde davon Anzeige zu machen. Als ihm dann von Letzterer kürzlich ein Strafmandat präsentiert wurde, geriet er in Zorn und rief:Das kann dem Staat doch gleich sein, ob ich meine Gerste fresse oder saufe."

Kauen und Jungfrauen!

In eure Hand ist es gegeben euch schön und dem Auge des Beschauers angenehm er­scheinen zu lassen Pfleget die Haut, aber pflegt sie rationell. Ahmt das Beispiel der praktischen Frauen Englands nach! Wascht euch mit Doering's Seife mit der Eule! Diese klärt, diese verschönt faktisch den Teint; laßt euch nicht düpiren und untergrabt nicht für die wenigen Pfennige, die Doering's Seite mit der Eule mehr kostet, eure Schönheit und jugendfrisches Aussehen! Für 40 Pfg. ist sie erhältlich in Wildbad bei A> Held, Fr. Schmelzte, Kaufmann Kap-elmann. Engros-Verkauf: Paul Weiß K Co. Stuttgart.

vaaksLsuaK.

Meine Frau war lange Zeit von furcht­barem Hauiausschlag und starker nässender Flechte heimgesucht; trotz aller ärztlichen Hülfe konnte ihr keine Linderung geschafft werden. Nur durch Hrn. vr. Volbedings Verordnung ist meine Frau wieder gesund geworden und hat sich nichts vom Ausschlag und Flechte wieder gezeigt. Dem homöopathischen Arzt Hrn. vr. woä. Bolbediug, Düsseldorf, Kölligsallee 6, meinen öffentlichen Dank.

E Sommer,

Oberndorf b. Arnstadt.