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messenem Gange wurde dann Material die tausend Meilen von Kapstadt auf Och­senwagen herbeigeschafft, und die Stadt aus galvanisiertem Eisen entstand. Jetzt sind die Eisenschuppen weggeräumt und Johannesburg ist ordentlich aus Ziegeln und Stein aufgebaut. Gegenwärtig besteht die einzige Schwierigkeit darin, Häuser genug für die hinzukommende Bevölker­ung zu bauen Maurer, Zimmerleute uud Dachdecker beziehen hohe Löhne, da man gewöhnlich zwanzig bis fünfundzwanzig Schilling Tageslohn bezahlt. Seit dem Frühjahre ist der Grund uud Boden um 100 Prozent im Werte gestiegen, uud Häuser werfen eine große Rente ab, lange bevor, als sie fertig sind. Johannesburg erwartet zuversichtlich vorSchluß des Jahr­hunderts eine Bevölkerung von einer Vier­telmillion und höchst wahrscheinlich wird es sie erhalten.

(Fünfzig Jahre in Sibirien.) In Petersburg ist soeben ein 137 Jahre alter Mann namens Iwan Kusmin erschienen, der über fünfzig Jahre als Verbannter in Sibirien zugebracht und den ganzen Weg von Sibirien bis Peters­burg zu Fuß zurückgelegt hat Wie derSwjet" erzählt, war Kusmin seiner Zeit Leibeigener des Grafen Schernetjeff gewesen und war im Alter von 30 Jah­ren vom Grafen L. Schernetjeff zum Leibkutscher erwählt worden. Einmal spielte der Graf, in Ermangelung einer passenderen Gesellschaft, mit Kusmin Kar­ten; hiebei verspielte der Graf zuerst all'

sein Kleingeld und hierauf auch noch einige' Leibeigene, welchen Kusmin, da er als Leibeigener selbst nichts mit Ihnen anzu- faugeu wußte, die Freiheit schenkte. Da­rüber war der Graf so ungehalten, daß er Kusmin nach Sibirien deportieren ließ. Kusmin hegte die ganze Zeit über keinen höheren Wunsch, als vor seinem Tod noch einmal Rußland wieder zu sehen. Dieser Wunsch wurde ihm aber erst in dem letzten Jahre der Negierung des Kaisers Alexander III. erfüllt, indem er endlich die Erlaubnis zur Rückkehr erhielt. Kusmin machte sich sofort auf die Reise uud legte, trotz seines hohen Alters, den weiten Weg nach Petersburg zu Fuß zurück, wozu er nicht weniger als elf Monate brauchte. Kusmin ist dem An­sehen nach noch rüstig, sein Gesicht ist von erdfahler Farbe und bartlos; seine Haare sind zur Hälfte ergraut. Sein Gedächt­nis ist noch ungetrübt uud er erinnert sich noch an eine ganze Reihe von Be­gebenheiten, angefangen von den Zeiten der Kaiserin Katharina II. bis herab auf die Gegenwart.

Die Homöopathie gewinnt immer mehr Anhänger in allen Kreisen. So ist erst vor Kurzem Ihre Durchlaucht die Gemahlin des Reichskanzlers Fürst Hohenlohe in Wilna dem homöopathischen Verein be getreten. Die Homöopathie heilt durch innere Medizin, ohne Brennen und Beizen und verwendet keinerlei für den menschlichen Organismus oft lange Zeit schädlich nachwirkende Arzneien,

wie Quecksilber, Jod, Höllenstein u. s. w., welche leider bei dem gewöhnlichen allopathischen Verfahren fast immer in Anwendung kommen. Die Diät, welche bei der homöopathischen Heilweise beobachtet wird, weicht von der ge­wöhnlichen Form des alltäglichen Lebens fast gar nicht ab uud legt dem Patienten keinerlei Entbehrung und Berufsstörungen auf. Viel­fach ist durch homöopathische Behandlung voll­ständige Heilung eingstreten, in Fällen, wo der Kranke erfolglos durch eine anderr Heil­weise behandelt wurde und oft schon viele Aerzte ohne Erfolg konsultirt hatte Einer der bedeutendsten homöopathischen Aerzte ist gegenwärtig Herr vr. V ol beding in Düffel­dorf, Königsallee 6. Durch vorzügliche (auch briefliche) Kuren sehr schwerer Lungenle-den (Lungentuberkulose), Kehlkopsleiden, schwierigen Fällen von Skrophulose und veralteten Bein­schäden (offene Wunden), hartnäckigen Magen­krankheiten, Augenkrankheitcn u.s.w. hat sich Herr I)r. Volbeding einen ganz bedeutenden Ruf erworben, so daß die Presse schon oft Gelegenheit hatte, seiner rühmlichst zu gedenken.

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