Len Wen Tugen hüben Mschrn den LeMm over- sthlesisch« Montannxrk« in Berti« eingehende Be­sprechungen über die gegen den wachsenden Terror im Sndustriebezirke zu ergreifenden Maßnahmen stattge- sunden. Allgemein wurde betont, daß die Lage äußerst ernst sei und einer folgenschweren Krise zutreibe. Ein ausreichender militärischer Schutz ist um so notwendiger, als regelrechte spartakistische Verschwörungen gegen ein- aelne Zechenanlagen bestehen. So sind namentlich die Borsigk-Werkanlagen und Anlagen der gräflich Balle- bremischen Verwaltring durch wahnwitzige Pläne sparta- «Istischer Verschwörer gefährdet.

Der ruffifche Bolschewistenvertreter beim Spartakusbund in Berlin.

(WTB.s Berlin, 30. Dez. In der heutigen Spar- lalmsreichskonferrnz führte Radelr aus, er überbringe deni Kongreß die Grüße des Zentralvollzugsansschusfes Ruß­lands. Die gegenwärtige Regierung habe zwar die bei­den mit Brot beladenen Züge der russiscl-eu Arbeiter zu- rückgewiesen, die als Symbol eines ständigen regen Warenaustausches die Grüße der russischen Brüder über­bringen ivollten. Trotzdem sei das russische Volk auch krner bereit, das wenige, was es besäße, mit dem deut- w)en Proletariat zu teilen. Die Entente werde ihre Truppen wohl kaum nach Rußland entsenden; denn auf deni Boden der Revolution würden ihre Truppen wohl »uch deren Geist einatmen. Jedenfalls sei das russische Volk bereit, seine Freiheit bis zum letzten Blutstropfen u verteidigen. In dem Augenblick, wo der Spartakus- und zur Macht gelangen würde, würde sich der Ring der Völker schließen, und man könnte schon jetzt den russischen Arbeiter mit Enthusiasmus erfüllen, wenn man itim sage, daß er mit dem deutschen Genossen zusammen a>n Rhein gegen den angelsächsischen Kapitalismus Käm­pfen werde. Er hoffe, daß in Berlin die Arbeiter des bpartakuskongreffes zusammen mit den Delegierten aller Länder über den Weltfrieden beraten würden.

Die Zustände in Posen.

Heber Ne Zustände in Posen berichtet ein aus Posen zurückgekehrter Augenzeuge in derVoss. Ztg.": Bei Ausbruch des Kampfes am Freitag wurde sofort Alarm geblasen. Die polnische Bevölkerung wurde bewaffnet und ist seitdem unter Waffen geblieben. Halbwüchsige Burschen sind mit Gewehren und Handgranatm aus­gerüstet. Jeder deutsche Soldat, der sich auf der Straße zeigte, wurde sofort entwaffnet. Deutsch sprechende Sol-

AmMche Bekanntmachungen.

Bekanntmachung ^

Der aus Anlaß der Einquartierung und militärischen Demobilmachung gebildete örtliche Soldatenrat Calw hat sich nach Beendigung dieser Arbeiten aufgelöst.

Calw, den 30. Dez. (gez.) Kleinknecht,

Leutnant u. Bezirksadjutant.

baten und Offiziere wurden zum Teil ihres Geldes be­raubt und wegen Waffentragens standrechtlich erschossen. Die Aemter wurden sofort von den Polen besetzt und die Gebäude mit Maschinengewehren ausgerüstet. Ver­waltung, Telegraph und Telephon sind in den Händen der Polen. Der Bahnhof wird von Hunderten von bewaffneten Polen, teils in Uniform, teils in Zivil be­setzt. Die Reisenden werden der strenMn Untersuchung unterzogen. Deutsch sprechende Personen werden ans der Straße angehalten und untersucht. Die Wohnungen von Deutschen wurden nach Waffen durchforscht. Soweit deutsch« Beamte noch in Tätigkeit sind, wird jeder durch eine» Polen mit geladenem Gewehr bewacht. Es wird besonders streng daraus geachtet, daß womöglich keiner­lei Nachrichten über die Zustände nach Berlin dringen. Die Lebensmitteltransporte nach Berlin sind beschlag­nahmt. Zwischen Posen und Warschau werden angeb­lich Verhandlungen gepflogen. Man nimmt an, daß von deutscher Seite Truppen nach Posen entsandt wer­den, und plant deshalb polnische Legionäre nach Posen zu senden.

Aus Stadt und Land.

Cal«, den 31. Dezember 1918. i. Vom Rathaus.

* Unter dem Vorsitz von Stadtschultheitzenamtsverweser Göhner fand gestern eine öffentliche Sitzung des Ee- meinderats statt, in der die Wählerliste zur Lcmdesversamm- lung zur Unterzeichnung vorgelegt wurde. Die Liste ist noch nicht ganz abgeschlossen; es fehlen auch noch die Sol­daten im Vereinslazarett, die ebenso wahlberechtigt find. Im ganzen sind bis jetzt etwa 3060 Wahlberechtigte in die Wählerliste eingetragen. Der Vorsitzende teilte mit, daß zwei Beamte, die hier ihr Amt antreten sollen, keine Woh­nung erhalten konnten. Der Wohnungsmangel sei sehr stark. Da aber noch einige Wohnungen frei seien, so käme even­tuell die Anwendung einer Verfügung des stellv. Eeneral-

konmaÄ»« ist «rmkch Lerrr W-chMUZM m»

Räume, die als Wohnungen benützt «erden könnten, beit Wohnungsnot in Anspruch genommen werden können. Dock/ will man «orrrst von dieser Verfügung keinen Gebräu«! macheil. Da wieder «in Waggon Kohlen für da» Gaswerl eingetrosten ist, und der Aeichsünnmisfar für di« Kshlenver- sorgung anstatt der ausfallenden Saarkohlen westfälische Kohlen in Aussicht gestellt hat, so wird der Betrieb de» Gaswerks noch einige Zeit ausrechterhalten «erden können. Doch wurde von Berlin strrugfte Sparsamkeit anbr- fohlen, da die Kohlen anderen Gaswerken abgezogen wer­den müssen. Die Beratungsstelle für da» Baugewerbe fragte an, ob die Stadtverwaltung Lalw Interesse an einer Verlegung der Bauhandwerkerschule in Rottweil nach Lalw habe und ob die Stadt in diesem Falle di« Vorbedingungen erfüllen wolle, nämlich di« erforderlichen Räume samt Hei­zung, Beleuchtung und Reinigung zur Verfügung zu stelle«. Bauhandwerkerschule» befinden sich in Rottweil, Hall und Biberach. Die Mitglieder des Kollegiums vertraten den Standpunkt, dag die Schule für Calw zwar eine begrüßens­werte Einrichtung wäre, daß aber dt« Verpflichtungen nicht den Vorteilen gleich kommen. Auch wurde die jetzige Zeit nicht für günstig erachtet, solch« Fragen zu entscheiden.

Pserdoversteigerun«.

In der erste» Hälfte des Januar findet i» Lalw ein« grobe Pferdeversteigerung von ungefähr 206 Pferden statt.

Reiseerlaubnisfcheine.

Zur Frage der Reiseerlaubnisscheine wird im Amts­blatt der württ. Berkehrsanstalten im Hinblick aus die große Betriebsnot, die die scharfe Einschränkung des Zi­vilverkehrs notwendig macht, die bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß die mit der Ausstellung der Erlaub­nisscheine beauftragten Beamten die Bestimmungen ge­wissenhaft beachten und daß insbesondere persönliche Rück­sichten irgend welcher Art keine Rolle spielen. Von den Inhabern von Freikarten wird erwartet, daß sie diese nur in wirklich dringenden Fällen benützen.

SLB. Aus dem bayrischen Allgäu. 30. Dez. In der Nacht auf 27. Dez. wurde auf dem Heimweg von Immenhofen nach Markt Oberdorf der Käser Theodor Frey mit einem Prügel erschlagen; geraubt wurden eine goldene Uhr mit Kette und eine Brieftasche mit 300 bis 400 ^ Papiergeld. Vom Täter fehlt zurzeit jede Spur.

Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw.

Oberamt Calw.

Die Abstimmungsbezirke zu der am Sonntag, den 12. Januar 1919 stattfindenden Wahl zur Landesversammlung und der am Sonntag, den 19. Januar 1919 stattfindenden deutschen National­versammlung sind in folgender Weise abgegrenzt;

Hlbsttm-

MUNgS-

bezirk

Nr.

Gemeinde

Nam

Wahlvorstehers

e des '

Stellvertreters

Wahlraum

i

Ealw I: links d. Nagold, südl. Hälfte

Ealw ll: links d. Nagold, nördl. Hälfte

Stadtsch. A.-V. Göhner

Gemetnderat E. Dreist

Rathaus, Sitzungssaal

e

Handelsschuldirektor Zügel

Temeinderat H. Marquardt

Rektoratsgebüude bei der Kirche

3.

Calw III: rechts der Nagold

Oberpräzeptor Büuchl«

Grmciiiderat F. Schönle»

Mädchenschulgebäude in d. Badgasse (Erdgesch.)

Trennuungslinie zwischen Bezirk l und ll^ Weinsteggasse^Biergasse und Kirchberg, so daß die Bewohner der Südseite

Rathaus

dieser Straße tn Bezirk I, die Bewohner der Nordsene in Bezirk II fallen.

4.

Agenbach

Schultheiß Wolf

Gemeinderat Keller

5

Aichhalden

Anwalt Waidelich

Gemeindepfleger I. G. Keck

6.

Altbulach

Schultheiß Rentschler Schultheiß Stoll

Gemeindepfleger Blaich

7.

Altburg

Gemeinderat Roller

8.

Althengstett

Schultheiß Braun

Gemeinderat G. Roller

9.

Alzenberg

Schultheiß A.-B. Nothacker

Gemeinderat Dittus

ro.

Bergorte

Schultheiß Frey

Gemeinderat Großhans

ii.

Breitenberg

Schultheiß Kübler

Hauptlehrer Bezner

12.

Dachtel

Schultheiß Lehrer

Gemeinderat I. Süßer

13.

Deckenpfrom»

Schultheiß Braun

Gemeindepfleger Dongus

14.

Einberg

Schultheiß Nochacker

Gemeinderat Keppler

15.

Ernstmühl

Schulth. A.-B. Morgeneier

Gemeindepfleger Bauer

16.

Gechingen

Schultheiß Schmidt

Gemeinderat Schwarz

17.

18.

19.

Hirsau

Holzbronn

Hornberg

Schultheiß Maser

Schultheiß Rothfuß Schultheiß Lutz

Gemeinderat Bauer Gemeindepfleger Beutler " Gemeinderat Bäuerle

20.

Liebelsberg

Schulth. A.-V. Hanselmann

Gemeiuderat Kern

21.

Liebenzell

Stadtschultheiß MLulrn

Hauptlehrer Bölmle

32.

Martinsmoos

Schultheiß Schaidle

Gemeindepfleger Geiger

23.

Monakam

Schultheiß Klotz

Gemeinderat Schmidt

24.

Möttlingen

Schultheiß Rentschler Stadtschuttheiß Müller

Gemeinderat Gäckle

Neubulach

Fr. Auer, Stadtpfleger

rs.

Neuhengstett

Schultheiß Ayaffe

Gemeinderat Wetnmann

27.

Neuweiler

Schultheiß Mast

Gemetnderat I. Schanz

S8.

Oberhaugstett

Oberkolloach

Schultheiß Prvß

Gemeindepfleger Roller

rs.

Schultheiß Schnürte

Gemeinderat Kolmbach

30.

31.

32.

Oberkollwangea

Oberreichenbach

Ostelsheim

'Schultheiß Lörchrr

Schultheiß Keppler

Schultheiß Maulbetsch

Gemeinderat Hammann Gemeindepfleger Mich. Lutz Gemeiuderat H. Gehring,

Waldm. S.

33.

Ottenbronn

Schultheiß A.-B. Rentschler

Gemeindepfleger Nachfelder

34

Rötenbach

Schultheiß Pfronimer

Gemeind pfl. 3. G. Roller

85.

Schmieh

Grmeindepfleger Rentschler

Bürgeraussch.Obm. K. Roller

36.

Siminozheim

Schultheiß A.-B. Buck

Gemeinderat G. Fuchs

S7.

Sommenhardt

Schultheiß A.-B. Schroth

Gemeiuderat Ioh. Mast

38.

Stcmimheim

Schultheiß Rauser

Gemeinderat Mich. Kober

89.

Teinach

Schultheiß Schneider

Gemeinderat Bauer

40.

Unterhaugstett

Schultheiß Bäuerle

Gemeinderat Mich. Umbeer

41.

Unterreichenbach

Schultheiß Karch

Gemeinderat G. Eisele

42.

Wllrzbach

Schultheiß Girrbach

Bürgeraussch. I.G.Rentschler

43.

Zavelstein

Stadtschnlth. Nonnenmann

Gmderat Jakob Rentschler

44.

Zwerenberg

Schultheiß Wolf

Gemeinderat G. Seeger

Lalw. den 28. Dezember 1918.

Oberamtman» Gös.

Althengstett.

Am Donnerstag, den 2. Januar, nachmittags Vs 3 Uhr findet in derTraube" eine

Frauen - Versammlung

statt, in welcher Frau Michel-Lörcher über

Wahlrecht und Wahlpflicht der Frau"

sprechen wird. Hiezu sind die Wählerinnen von Althengstett und Um­gebung dringend eingeladen.

LiWiel-Theater Cali».M. Hof".

Vorstellungen Neujahrsfest nachm. S8 Uhr und abends punkt 7 Uhr-

N WrlMle WW.

Spannendes Drama in 5 Akten.

Schmzel MW der Zlllhtel.

Schönes Lustspiel in 2 Akte»».

Adler" O. Bott. Bad Liebenzell.

Am 1. Januar findet beim Anlaß des Friedensschlusses

statt, wozu höflich einladet der Obige.

Neuhengstett.

Der wetten Einwohnerschaft von Neuhengstett und Um gebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich mein

Ich empfehle mich in allen einschlägigen Arbeiten. 4?

Heinrich Ayaffe, Schmiedmeister.