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Amtsblatt für die Stadt Witdbad-

^gemeiner Anzeiger Mr Müddsd und AmHebung.

Erscheint Dienstag, Donnerstag u. «amftag.

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Rra. D.

Dienstag, 22. Jannav 1865.

31. Jahrgang.

Württemberg.

Stuttgart. Dex Eisenbahnfahrplan für den Sommerdienst 1895 wird in einer am Samstag den 2. Febr. d. I. statt­findenden Sitzung des Beirats der Ver­kehrsanstalten im Sitzungssaale der Ge- neraldireklion der Staatseisenbahnen be­raten.

Stuttgart. Der städtische Festetat für 1895/96 enthält einen Garantiesonds von 80000 Mk. Den Löwenanteil hieran trägt die Ausstellung für Elektrotechnik und Kunstgewerbe,

Höfen, 18. Jan. Wir sind in der Lage, mitzuteilen, daß für die im vorigen Jahre erbaute Kirche in Höfen ein Staats­beitrag von 1200 Mk. bewilligt worden ist.

In Waldrenn ach brachte sich eine Frau in einem Anfall von Geistes­störung schwere Verletzungen bei, indem sie sich mit einer Schere die Pulsader durchfchnitt. Man hofft, sie am Leben zu erhalten.

Eßlingen, 19. Jan. Der seither, demokr. Landtags-Abg. Brodbek hat die ihm vom Bolksverein angetragene Kandi­datur abgelehnt. Hierauf wurde Flaschner Ernst Schwarz gewählt. Derselbe hat angenommen.

Heilbronn, 18. Jan. Ein schweres Unglück ereignete sich gestern in einer hiesigen Dreherei. Ein 18jühriger Arbei­ter kam mit seinem Kopfe an das Schwung­rad des Gasmotors; dabei erhielt er einen solchen Schlag, daß er sofort tot zusam­menbrach.

Rundschau.

Baden, 18. Jan. In letzter Zeit wurden wiederholt falsche Fünfmarkstücke in Silber hier ausgegeben. Dieselben tragen das Bildnis Se. Kgl. Hoheit des Großherzogs Friedrich von Baden, die Jahreszahl 1888 und das Münzzeichen 6l. Vorsicht ist also hier geboten.

Baden - Baden, 17. Jan. Die Kreis- Verwaltung Baden hat entsprechend dem Vorgehen anderer Kreise des Landes zu dem Eisenbahnbau Bühl-Bühlerthal einen einmaligen Beitrag von 10000 Mk. be­willigt. Obgleich diese Strecke nur eine kurze ist, wird, da die Terrainverhältniffe bei der gebirgigen Lage ungünstige sind, der Bau derselben mit erheblichen Schwie­rigkeiten verbunden sein. Auch im Kappler Thale herrsch große Stimmung,

alsbald mit einem Eitsenbahn-Projekt von Achern nach Ottenhöfen bei der großh. Regierung vorstellig zu werden. Durch letztere Ausführung würden die Höhen­luftkurorte Allerheiligen, Wolfsbrunnen, Mummelsee und Hornisgrinde leicht zu erreichen sein. Im Rastatter Walde wurde in der Nacht vom Sonntag au Montag ein Wilderer durch einen Jagd­hüter in dem Augenblicke schwer ange­schossen, wo er sein unerlaubtes Werk ausführen wollte.

München, 19. Jan. Der bekannte Aesthetiker, Professor Moritz Carriere ist in Folge eines Schlaganfalls 78 Jahre alt gestorben.

Rege ns bürg. Der zweite Haupt­treffer der Domfreiheits-Lotterie im Be­trage von 50 000 Mk. ist nach Kattowitz in Oberschlesien gefallen. Die Ziehung wurde am 17. M. beendigt. Bei einer Hochzeit, welche am Sonnabend in einem Gasthause in der Nähe von Regens- bnrg stattfand, kam der gewiß äußerst seltene Fall vor, daß die Großmutter, die Ur- und Ururgroßmutter der Braut an­wesend waren.

Dinkelsbühl, 18. Jan. I n dem nahm Orte Haslach wollte die etwa 25jährige Tochter des Bierbrauers Föttinger gegen Abend warmes Wasser aus dem Braukessel schöpfen, fiel hinein und ertrank. Das Mädchen wurde anfänglich gar nicht vermißt, erst später wurde sie von eimem Knecht im Braukessel entdeckt und als Leiche herausgczögen.

Berlin, 17. Jan. Der Reichstag nahm in zweiter Beratung den Zentrums­antrag auf Aufhebung des Jesuitengesetzes gegen die Stimmen der Konservativen, der Neichspartei, der Nationallibcralen und der freisinnigen Vereinigung an.

Berlin, 18. Jan. (Reichstag.) Bei der fortgesetzten 1. Beratung der Justizgesetz­novelle erklärt Lenzmann (Freis. Volksp.) die Vorlage für ein Produkt der Unzufriedenheit weiter Volkskreise mit der Justizpflege. Redner wünscht die Entschädigung unschuldig Verhaf­teter, die Zuweisung der Preß- und politischen Vergehen an die Schwurgerichte und bekämpft eingehend die Wiedereinführung des thatsäch- sächlichen Resumös der Schwurgccichtspräsi- denten. Justizminister Schönstedt erklärt, er könne auf Einzelheiten nicht eingehcn. Die Vorlage stehe auf dem Boden früherer Reichs­tagsbeschlüsse. Für die Freunde der Berufung und der Entschädigung empfehle es sich, keine weitgehenden Abänderungsvorschläge einzu­bringen, damit nicht die ganze Vorlage falle.

Dem Reichstag ist ein von Mitgliedern verschiedener Fraktionen unterstützter Antrag auf Einführung eines angemessenen Zolles auf Quebrachoholz und daraus hergestellter Extrakte und Präparate zugegangcn. (Die Schälwald­besitzer sind längst auf die Zollfrciheit deS ar­gentinischen Hiljsstoffs für die Gerberei eifer­süchtig. Die Gerberei andererseits erklärt, eine Verteuerung dieses Stoffs nicht ertragen zu können.) In der Budgetkommission deS Reichstags gab der Regierungskomissär General v. Gemmingen auf Anfrage Aufschluß über die !in Inland und Ausland angekauften Na­turalien. Demnach ist von der Gesammt» summe, welche für Naturalien verausgabt worden ist, etwa über 8 Proz. nach dem Aus­land gegangen. Gegenüber der Anregung, möglichst aus erster Hand zu kaufen, hebt der Regierungskommissär hervor, daß dies in den. bestehenden Bestimmungen für die Proiant- ämter bereits vorgesehen sei. Richter bemängelt die darin liegende Bevorzugung der Landwirte auf Kosten der Steuerzahler. General v. Gemmingen weist dem gegenüber nach, daß gerade durch die Zwischenhändler eine Verteu­erung des Getreides eingetreten sei. Auf An­frage Müllers-Sagan bemerkt der Reg. Kom­missär, in Glogau seien insgcsammt 200 Mann arkrankt. In den Speiseresten wurden keine schädlichen Bestandteile gefunden, die Mili­tärverwaltung stehe vor einem Rätsel.

Die Einrichtung einer Reichslotterie wird, so schreibt em Berichterstatter, von der Regierung geplant und in gewissem Sinne auch bereits in die Wege geleitet. Im Allgemeinen denkt man dabei an eine Ausdehnung der Einrichtungen der preußi­schen Staatslotterie über das ganze Reich unter Entschädigung der Einzelstaateu für Aufgabe ihrer Staatslotterien. Aus dem Bestreben, diese Entschädigungen möglichst in mäßigen Grenzen halten zu können, ist der kürzlich publizierte Erlaß der preußischen Lotteriedirektion an die Collek- teure betreffend die Denunziation der Händler auswärtiger Loose zu erklären. Man will eben den Vertrieb der Loose der anderen Bundesstaaten möglichst zu- rückdrängcn, um dann auch mit geringerer Entschädigung davonzukommen. That- sächlich können Lotterien wie die Hamburger, die braunschweigische, die mecklenburgische und auch die sächsische in dem bisherigen Umfang sich gar nicht erhalten, sobald ihnen der Absatz nach Preußen abge­schnitten ist.

Elbing, 16. Jan. Der höchst seltene Fall, daß ein Mädchen an einem Tage