Posen. Ein kolossales Honorar hat sich ein Arzt in dem Städtchen St. bei Posen verdient. Etwa vier Jahre hin­durch hat dieser Arzt (er ist polnischer Nationalität) die hochbetagte polnische Rittergutsbesitzerin verwitwete Frau von CH. behandelt und dafür bei Lebzeiten seiner Patientin 90,000 Mk., im Ganzen aber 120,000 Mk. erhalten.

Bern, 11. Nov. Zufolge neuesten, .

Meldungen ist Graf C a privi entschlossen, wenn es ihnen wirklich darum zu

Wom ostafratrschen Kriege.

Port Arthur scheint dem Falle nahe zu sein und mit diesem wichtigen Kriegs­hafen würde den Japanern eine Stellung in die Hände fallen, von der aus auch die Hauptstadt Peking ernstlich bedroht wäre. Nirgens sind die Verteidigungs­anstalten der Chinesen derart, daß sie einen nachhaltigenWiderstandleisten können,

den ganzen Winter in Montreux zuzu Prinzen. Dort ist auch Prinz Alexander hon Preußen eingetroffen und im Hotel Continental abgestiegen. Graf Caprivi dinierte gestern mit ihm.

Paris, 10. Nov. Jm Jrrenhause von Charenton bei Paris ereignete sich ein furchtbarer Unglücksfall. Eine barmher­zige Schwester wollte einer Wahnsinnigen einen Messingring vom Finger nehmen,

thun ist, Frieden zu machen, so wird ihnen, da der Anruf der großmächtlichen Ver­mittlung auf Schwierigkeiten stößt, nichts anderes übrig bleiben, als sich wegen der Beendigung des Krieges unmittelbar mit Japan zu verständigen; eben das scheint den Chinesen jetzt von den Großmächten selbst nahe gelegt worden zu sein. Was die Bedeutung von Port Arthur betrifft, so wird darüber derKöln. Ztg." aus London

schied. Die barmherzige Schwester Samte Melanie mit Namen, war seit 25 Jahren Pflegeschwester in der Charentoner Irren­anstalt.

Paris, 13. Nov. Nach Meldungen aus Tlemcen kam es gestern Abend zwischen Durkos und Juden zu einem Handgemenge, wobei beiderseits mehrere Personen ver­wundet wurden. Ein Jude erlag den Verletzungen; in mehreren Cafes wurden die Fensterscheiben eingeschlagen.

Guillaume-Louis Fignier, der weitbekannte wissenschaftliche Schriftsteller, d r so unendlich viel für die Populari­sierung aller exakten Wissenschaften ge- i an hat, ist am 8. November im Alter von 75 Jahren in Paris gestorben.

Brüssel, 13. Nov. In der ver­flossenen Nacht wütete über ganz Belgien ein heftiger Sturm, welcher große Ver­heerungen anrichtete. Viele Schornsteine wurden umgerissen, große Bäume entwur­zelt, Häuser abgedeckt. Mehrere Personen wurden durch herabfallende Dachziegel Verwundet. Zahlreiche Fischerbarkcn sind mit Insassen umgekommen.

Rom, 12. Nov. Im Hotel de Turin in Savona vergiftete sich ein von Monte Carlo kommender 26jährigcr Ingenieur aus Frankfurt,dessen Namewird in Blättern verstümmelt als Swen Hsorter angegeben.

Petersburg, 12. Nov. Wie ver­lautet soll die Umsturzpartei neuerdings sehr rührig sein. Eine Verteilung von Proklamationen soll für den Beisetznngs- tag geplant sein; indessen trifft die Polizei die umfassendsten Maßregeln zur Ver­hinderung aller Unruhen.

weil de'r letztere infolge der Blutstauung geschrieben: Von heute an haben Militär- angeschwollen war. Die Wahnsinnige Hücker in allen Lwrmcten den Chinesen wehrte sich und versetzte der Nonne einen ! begreiflich gemacht, daß das Heil Pekings so heftigen Fußtritt gegen den Unterleib, 1 5 "^ großen Teil von der Beherrschung daß dieselbe nach einigen Minuten der- ^s Golfs von Petichlli abhängig >ei, daß

- r . . - - - - - diefer Golf sich aber nur beherrschen laffe,

wenn Port Arthur und Wei-Hai-Wei, die beiden Kriegshäfen an dem 170 Kilometer breiten Golfeingange, von einer kampfbe­reiten Flotte unterstützt würden. An sich, ohne die Begleitung einer schwimmenden Flotte, haben solche befestigte Kriegshäsen die Eigentümlichkeit, deren Besitzer in eine trügerische Sicherheit einzuwiegen. Und schließlich erhielten die Chinesen noch von ihren Freunden den wohlgemeinten Rat, Port Arthur gegen die Landseite hin ent­sprechend befestigen zu lassen. Im all­gemeinen steht der Platz nach der See­seite zu auf der Höhe der modernen Be­festigungskunst. Er gruppirt sich um einen Meereseinschnitt, der ringsumher von Bergketten in der Höhe von 3001200 Fuß umgeben ist. Die Küstenverteidigung hat eine Ausdehnung von 7 Kilometer und besteht aus 12 Batterien mit mehr denn 40 Kruppschen Geschützen; dazu kommen noch eine Menge von unterseeischen Minen. Gegen Osten erheben sich allent­halbenkleinebefestigte Lager uud Redouten; der Rücken aber, die Hinterthür des Hauses, lag dem Feinde offen; und wenn mau den Berichten Glauben schenken darf, ist in den verflossenen zwei Monaten nichts geschehen, um diesem Mangel abzuhelfen. Die Vorgänge von Seba'stopol dürften sich also hier wiederholen. Die Besatzung wurde von 4000 auf 1000013000 Mann vermehrt; aber sie steht durchaus unter dem Eindruck der Panik, die in Peking selbst alle Gemüter ergriffen hat. Das ist aber das schlimmste noch nicht. In ihrem Unverstände hat die chinesische Kriegsleitung den Hafen auch vvn der Seeseite her den Japanern gleichsam aus­geliefert indem sie die zur Verteidigung auf offener See unentbehrliche Kriegsflotte Innern des Hafens zusammenzog.

LokcrLes.

f:j Wildbad, 13. Nov. Gestern trug sich bei der hiesigen städtischen Sägmühle ein bedauerlicher Unglücksfall zu. Der 16 Jahre alte Chr. Seitz vom Christofs­hof war mit einem andern Fuhrmann daselbst mit Abladen von Langholz be­schäftigt. Ein herabfallender Stamm traf hiebei Seitz so unglücklich auf den Fuß, daß ihm derselbe zweimal gebrochen wurde. Dem Verletzten wurde sofort ärztliche Hilfe zu teil, worauf derselbe in das hiesige Krankenhaus verbracht wurde.

rm

Statt draußen dem japanischen Geschwader die Pfade zu verlegen, ruhen die 14 Kriegs­schiffe unthätig gerade dort, wo sie nicht sein sollten, im Hafenbecken selbst; und an ein Entweichen ist schlechterdings nicht zu denken, denn der Hafenmund ist zu eng, um mehr als einem Schiffe sicheres Auslaufen zu gestatten. Ein kleines ja­panisches Geschwader würde also genügen, um die chinesischen Schiffe einzeln mit

Uebermacht auzugreifen. Falls also der Landaugriff auf Port Arthur gelingt, werden die chinesischen Schiffe den Siegern zugleich mit dem Hafen in die Hände fallen, es sei denn, daß die Chinesen den moralischen Akut besäßen, sie in die Luft zu sprengen; indessen dürfte das bei ver­schiedenen schon ans Pulvermangel scheitern. Im Besitze von Port Arthur können die Japaner ruhig das Weitere abwarten. Es ist zwar dort im Winter empfindlich kalt, aber der Hafen bleibt eisfrei und die Seeverbindung mit Japan stets offen. Vor 12 Jahren war dieses Port Arthur ein kleiner Flecken mit 500 Häusern; heute hat es eine Bevölkerung von 5000 Einw., die Besatzung abgerechnet. Die Werfte sind das Werk einer französischen Gesell­schaft, die dort von 1887 bis 1891 ar­beitete.

Hiroshima, 12. Nov. Amtliche Depeschn des Generals Oyama melden: Die 1. Brigade hat Kinchow am 6. und Talliennan am 7. d. M. eingenommen. Die chinesischen Streitkräfte in Kinchow bestanden aus 1000 Mann und 100 Mann Kavallerie, in Taliennan aus 300 Mann Infanterie und 180 Mann Kavallerie. Die Chinesen räumten die Plätze nach kurzem Widerstand und zogen sich gegen Port Arthur zurück. Die Japaner ver­loren 10 Mann. Der Verlust der Chinesen ist ebenfalls gering.

Jokohama, 12. Nov. Beide an Bord desSidney" in Kobe verhafteten Amerikaner wurden gegen die Verpflich­tung, sich jeder Unterstützung der Chinesen zu enthalten, freigelassen und der mitver­haftete chinesischeDolmetschernachHiroshima gebracht.

Vermischtes.

In Lotteriesachen giebt es bekannt­lich noch kein einiges deutsches Reich. Be­sonders streng besteht in dieser Beziehung Preußen auf seinen Rechten. Hat doch kürzlich ein Berliner Schöffengericht er­kannt, daß ein Loshändler, der einen in der sächsischen Lotterie gemachten Gewinn von 5000 Mark unterschlug, nicht strafbar sei, weil es sich um eine verbotene Lotterie handle.

Die Lieferung unechten Bieres als echtes ist laut Reichsgerichtsentscheidung stets ein Betrug. Der Verkauf von nicht echten, nachgeahmten Bieren als echte (beispielsweise als Pilsener oder Kulm­bacher) Biere ist als Betrug -u bestrafen, selbst wenn der Preis dem Werte der gelieferten Ware entspricht und einzelne Käufer, mit der Lieferung zufrieden, weitere Best-llungen gemacht haben.

Schöne Maid! Sei

bedacht auf die Erhal­tung deiner Schönheit, schlechte Toiletteseifen sind Gift für die Haut. Rein, fettreich, mild, muß die Toiletteseife sein, darum verwende nur ausschließlich Doering's Seife mit der Eule, damit erhältst du dich schön, deinen Teint weiß und deine Haut zart. Zu haben in Wildbad bei A. Held, Fr. Schmelzle, Kaufmann Kappelmann. Engros - Verkauf: Paul Weiß u. Co., Stuttgart.