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Sinnbilder der Biene selbst. Wenn schon nicht dickgläubig, doch moralisch fest, wenn schon nicht immer erleuchtete Männer, doch denkende Menschen, wahre Freunde der Natur.

Wahrhasl beehrend, ermunternd und erhebend ist das Bewußtsein, daß Geist­liche, Lehrer, Aerzte, Forscher und ein großer Cyelus gebildeter Männer, deren Namen als Sterne erster Größe weithin glänzen, Freunde der Wissenschafren von jeher, und ganz besonders in der Neuzeit es nicht verschmähen, in Reih und Glied der Bienenzüchter zu treten.

Jeder Freund des Vaterlandes, der da weiß, daß die Kraft eines Volkes nicht blos in den Bajonetten, sondern im Adel der Seele und in der Tugend seiner Bürger liegt, muß schon aus diesem Grunde wünschen, daß der Geist und Gemüt ver­edelnden Bienenzucht recht viele Freunde zugewendet werden möchten.

Den besonderen Einfluß der Bienen­zucht auf die häusliche Zucht und Sitte, das ist auf das Familienleben, hat nns Graf Stosch in überzeugender Weise ge­schildert:

Als ein geistreicher Mann gefragt wurde, was wohl der bürgerlichen Ge­sellschaft Not thue, antwortete er:zu Hause bleiben," und er hat damit eine tiefe Wahrheit ausgesprochen. Die Fa­milie ist der Grundpfeiler aller gesell­schaftlichen und staatlichen Ordnung, und der Grundpfeiler aller Familienzncht und Sitte ist die väterliche Autorität. Muß diese aber nicht untergraben werden, wenn der Hausvater mit Hintansetzung seines heiligsten Pflicht fast jeden freien Augen­blick außerhalb des Hauses znbringt, oft in der schlechtesten Gesellschaft sich den manigfachsten Ver uchungen aussetzend? wenn ihm der Sinn für jede edlere Freude verloren geht und er keine andere mehr kennt, als nur den rohesten Genuß? wenn

durch Völlerei und Trunk Frau und Kinder in Not und Elend stürzt?

Schwerlich hat es je eine Zeit ge­geben, die in solchem Grade an dem sitt­lichen Siechtum der Genußsucht gelitten hätte, als die Gegenwart. Eine Heilung dieser schweren Gebrechen, welche in über­raschend weitverzweigter gegenseitigerWech- -selwirkuug stehen, muß ihren Anfangnchmen in der Familie. Hier muß die Sucht nach dem rohen Genuß ertötet und dafür der Sinn erweckt werden für den häuslichen Heerd und die Freuden der Arbeit, welche nicht in dem erzielten Geldgewinn allein bestehen, sondern vornehmlich in dem Segen der Erfüllung eines göttlichen Gebotes. Mit diesem Geiste der Häuslichkeit und Arbeit kehrt dann auch wieder der Geist der Sitte und Zucht in das Haus zurück, welches sich beugt vor den göttlichen Ord­nungen.

Könnte » an also das Volk für eine Beschäftigung gewinnen, bei der der Genuß in dem Arbeiten selber läge, die mithin den Sinn für die Freuden der Arbeit wieder weckte, und welche zugleich an das Haus fesselte, so wäre damit viel gewonnen. Eine solche Beschäftigung haben wir aber in der Bienenzucht. Die Bienenzucht eignet sich ganz besonders für den kleinen Grund­besitzer, den eigentlichen Kern des Volkes; sie ist eine Beschäftigung bei der das Ar­beiten selbst die größte Freude gewährt,

und die an das Haus fesselt; wie nur wenig Andere. Der Bienenzüchter findet im Umgang mit seinen Lieblingen die Freude und Befriedigung, welche Andere vergeblich in rohen Genüssen zu erjagen suchen. Es erscheint vielleicht als eine ge­wagte Behauptung und nichts destoweniger ist es eine unbestreitbare Thatsache, daß es fast keinen liederlichen und faulen Bienenzüchter giebt. Man kann sich nach dem Wandel von Hunderten von Bienen­züchtern erkundigen und wird kaum Einen finden, der seine Feierstunde im Wirts­haus zubrächte, oder auch nur unordent­lich und faul wäre. Die Bienenwirte find fast ohne Ausnahme ein arbeitsames, häusliches Völkchen im Volke."

Und der große Baron von Berlepsch sagt:Es ist eine erwiesene und von Niemand zu leugnende Thatsache, daß die Bienenzüchter mit weißsperlingsseltenen Ausnahmen gute Menschen sind. Sehr erklärlich, denn die Bienenzucht ist etwas so Reines und Edles, daß sich schmutzige Stellen gar nicht damit zu befassen pflegen. Aber sie veredelt auch und bildet fleißige, ruhige Unterthanen. In den Familien der Bienenzüchter herrscht Eintracht, Zufrie- denheitund Genügsamkeit;dieKinderwerden demgemäß erzogen, und so kann es wohl nicht anders kommen, als daß sie sich wohlgeartet zeigen. Ich kenne viele Menschen, die bevor sie Bienenzüchter waren, jede freie Stunde benutzten, ja sich wider Gebühr freie Stunden machten um nach dem Wirtshause zu laufen, zu trinken, Karte zu spielen oder sich durch unsinnige politische Reden zu erhitzen. ^ Sobald sie Bienenzüchter geworden wa­ren, blieben sie daheim bei ihren Familien, verbrachten an schönen Tagen ihre müßige Zeit bei den Bienen oder lasen zur un­freundlichen Jahreszeit Bienenschriften, fertigten Bienenstöcke, besserten ihre Ge­rätebaus kurz, liebten Haus und Ar­beit. Zuhausebleiben, ja, das ist das Schib- boleth eines guten Bürgers.

Dieser moralische Einfluß, den die Bienenzucht auf ihre Jünger übt, dieses Wachsen der Sittlichkeit durch sie, ist nicht minder anzuschlagen, als der materielle Gewinn, den sie bringt, und die Staats­regierungen sollten auch diesen Punkt einer ernsten Beachtung würdigen."

Es sammelt die Biene mit fleißigem Sinn Von Blume zu Blume den süßen Gewinn; Sie schaffet und wirket, fliegt ein und fliegt aus, Und baut sich > echt mühsam das wächserneHaus. O, sieh das kleine, das emsige Tier,

Du müßiger Fauler! und lerne von ihr; Geh', sammle und wirke, noch weilet die Zeit, Bevor dich verderblicher Müßigang reut.

Delchertzeintist der schönste?

Dunkel oder hell? das ist schwer zu ent- schllven, jeden Teint kann man schön nennen, der r in, stlsr, frisok und in t-lsrmonis ru 6sm ^nllilr steht. Man wähle daher zum Waschgebrauche eine Toiletteseife, die die Unremheüen, Pickeln, Röthe rc. nicht auf- kommcn läßt, die die Haut frisch, klar und qeschmeidig macht, und jedes Antlitz wird in­teressant sein. Als ein solche wirkungsvolle Seife gilt in erster Linie die wissenschaftlich empfohlene IV«vri»>K8 ssilt

«r«»> sie ist unübertrefflich, und

parfünurl wie unparfümirt fl 40 ?kA. zu haben in Wildbad bei A.Held, Fr Schmelzte. Paul Weitz u. Co., Stuttgart.

DieDeutsche Wochenzeitung in den Niederlanden", in Harlem erscheinend, schreibt in Nr. 30 vom 29. Juli d. I. von der in­ternationalen Bäckerei-Ausstellung in Amster­dam: Viel Aufsehen erregt die ins Auge fal­lende Ausstellung von uavlli»»

dem bekannten Ungeziefermittel, gegen den Schrecken jener Parasiten, (Ungeziefer), von denen ein Dichter singt:

Kennst Du die Tiere die nicht fliegen,

Die leicht zu Fuß und schwer zu kriegen? Der Verkäufer erzählt jedem, ver's hören will, eine wahre Geschichte, die von der großen Intelligenz der Hunde zeugt. Er hatte einen Pudel aus Mitleid rmt Thurmelin angespritzt und dieser war am folgenden Tage schweif­wedelnd mit einigen Kollegen zurückgekommen, die sehnfichtig zu der Thurmelin-Ausstellung hinaufschauten. Auch diesen wurde geholfen. Drei Tage später mußte das vollständige Aus­stellungspersonal aufgcboten werden, um die Hunde zurückzuhalten, welche scharenweise in den Industrie-Palast einzudringen versuchten. Dies ist wohl ein Triumph, den sich Herr in Stuttgart nie­mals erträumt hat.

Jedermann soll sich zur Zeit der Cholera­gefahr über das Wesen der Cholera, die Mit­tel ihrer Abwehr und die. behördlichen Vor­schriften genau unterrichten; er wird hieraus die Beruhigung schöpfen, daß es einen Schutz gegen die Cholera giebt und daß bis zu einem gewissen Grade auch jeder Einzelne durch ein vernünftiges Verhalten sich selbst vor Erkrankung schützen kann.

Man achte vor Allem auf cintretende Ve rdauun gs stö rungen, Stuhlverstopf­ungen und namentlich auf Diarrhöen. Di» gesunde Verdauung muß durch mäßige Lebensweise, Vermeidung schwer verdaulicher Speisen und anderer aus die Verdauung nach­teilig wirkender Schädlichkeiten, durch Ver­hütung von Magenerkältungen, sowie jeder Erkältung überhaupt erhalten werden. Die gesunde Verdauung wird durch die bekannten Mariazeller Magentropfen des Apotheker E. Brady welche eine anregende und kräftigende Wirkung auf den Magen ausüben, außer­ordentlich gefördert. Die Mariazeller Magen- tropfen haben sich bei Verdauungsstörungen und Beklemmungen stets bewährt und zählen se t vielen Jahren zu den beliebtesten Haus­mitteln der Familie als erste Hilfe bei plötz­lichen Erkrankungen.

Erhältlich in den Apotheken in Fläschchen (diese müssen mit der Unterschrift C. Brady versehen sein) nebst Gebrauchsanweisung fl 80 Pfennig und Mk. 1.40.

Zum Wohle

meiner Mitmenschen bin ich ans Wunsch

gern bereit, Unentgeltlich Jedermann mitzu­teilen, wie sehr ich jabrelang an Magenbe­schwerden, Appetitlosigkeit und schwacher Ver­dauung gelitten und wie ich ungeachtet meines hohen Alters von 82 Jahren davon befreit worden bin.

F. Koch, pens. königl Förster, Bellersen Kreis Höxter.

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