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großem Zulauf der Bevölkerung, die vor dem Nathause Spalier bildete, die Ziviltrauung und am Donnerstag die kirchliche Trauung statt.

Boston, 17. Mai. Gestern brach im Southead'Viertel eine große Feuersbrunst aus, die sich mit furchtbarer Schnelligkeit ausbrei­tete. Die Löschmannschaft mußte mehrere Feuerspritzen unter den Trümmern verlassen, 500 Familien sind obdachlos. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Dollars.

— Zur Lage in Brasilien wird gemeldet, daß in Rio Grande do Sul. die Aufständischen in verschiedenen Scharmützeln geschlagen wor­den sind.

Uilkri-Hallkndks.

„Aneinander gekettet."

Amerikanischer Kriminalroman v. O- Ellendorf.

(Nachdruck verbalen.!

(Fortsetzung.)

Ich kann zu dieser Summe den dreifachen Betrag fügen, außer was der Verkauf meiner Brillanten, meiner Pferde und Wagen ein- bringen würde. Wir hätten mindestens 150000 Dollars zur Verfügung und könnten glücklich damit leben!"

Aber Stratton schüttelte den Kopf und ein mattes Lächeln belebte seine Züge. Er fühlte sich i» der That geschmeichelt durch den Ausdruck der tiefen Empfindung in den Worten, der auflodernden Leidenschaft in den Augen Rosa's. Wie aufrichtig sah er sich geliebt! Wie tief würde er betrauert werden, wenn er nicht mehr war! Welch einen Helden stand die Welt zu verlieren im Begriff.

„Wir würde» hier nicht bleibe» können," fuhr Rosa fort, „wir wollen nach dem sonnigen Süden gehen, oder .in meine Heimat'"

„Was Sie da sagen, klingt recht hübsch, aber es ist dennoch absurd, Rosa, ein Mann meines Namens und Charakters stirbt, wen» er ruimrt ist und — rmn leben Sie wohl!"

Er nahm Vas Geld wieder aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch. „Adieu!" und er war im Begriffe, sich zu entfernen. Aber Rosa hatte sich vor die Thüre gestellt und verwehrte ihm den Ausgang: „Sie sollen nicht gehen! Ich lasse Lue so nicht

Veilchen an. Stratton kaufte einige und steckte sie ins Knopfloch.

„Ich muß die Stadt meiden, wenn ich nicht mancher unliebsamen Begegung mich aussetzen will," dachte er und er war willens, nach dem nahen bei New-Dork gelegenen Pougkepsie sich zu wenden. Aber das Boot fuhr erst ln einer Stunde und er beschloß in einem in der Nähe der Ferih befindlichen Gartenlokale, in welchem er nur wenig Gäste bemerkte, die Abfahrzeit zu erwarten.

Er ließ sich auf eine Bank nieder und verfiel in Nachdenken. Er ries die entschwun­denen Jahre zurück, aber er erinnerte sich nicht eines einzigen Tages, den er durch eine wirklich gute That, oder eine nützliche Hand­lung ansgezeichuet hätte. Millionen waren durch seine Finger gegangen und doch fiel ihm nicht ein, daß er durch ein Geschenk von nur zwanzig Dollars die Thränen wahren Elends und der bitter» Not getrocknet hätte. Er, der so zahlreiche Freunde hatte, bemüht sich vergebens, nur einen zu nenne», von dem ihm der Abschied schwer geworden wäre, und als er länger in den Spiegel der Ver­gangenheit blickte ward es ihm klar, wie so nichtig und erbärmlich die Vergnügungen ge­wesen, welche täglich das Ziel seines Lebens waren. Er hatte nicht für sich sondern für Andere gelebt. „Ach, welch ein Narr war ich, welch ein großer Narr!" rief er aus. Und nun, nachdem er nur für Andere gelebt halte, wollte er sich noch für Andere tölen! Wer würde über eine Woche »och an ihn denken? Nickt eine lebende Seele. Ja — Rosa vielleicht. Vielleicht auch nicht, denn nach wenigen Wochen würde sie sich mtt einem andern Verehrer trösten.

Jetzt vernahm er das Läulen von der Ferry her. Der Abend war hereingebroche» und ein dicker Nebel ließ sich auf den Hudson­fluß nieder. Stratton verließ seinen Sitz und das Lokal und lenkte seine Schritte nach dem Dampfboote.

Plötzlich erfaßte ihn Widerwille bei dem Gedanken, sich in dem Schatten eines schweig­samen Waldes in der Nähe irgend eines kleinen Stäbchens zu erschießen. Er sah sich blutend und entstellt in einem Graben oder zwischen Steinen liegen. Landstreicher beraubten ihn seiner Uhr, seiner Diamanten, 'und dann kamen Policeleute, nahmen seine«

er ohne die geringste Aufmerksamkeit durchlas Plötzlich aber zuckte er zusammen und seine Augen blickte» starr auf eine Stelle in dem Blatt, wo er Folgendes las:

„In dem Augenblicke, als wir die Form schließen wollten, kommt uns die Mitteilung, daß ein in d n böchsten Kreisen gekannter Gent- lemanversckwunde» sei, nachdem er den Ent­schluß. Selbstmord zu begehen geäußert hatte. Wir nehmen die Mitteilung mit Vorsicht auf und erwarten bis morgen die Bestätigung oder den Widerruf derselben."

„Diese Zeilen sind dein Todesurteil," sagte sich Arthur, „geschrieben von dem Tyrann, den ich stets hofirt, — die öffent­liche Meinung! Sie wird niemals aufbörcn, von mir zu reden!" fügte er verdrießlick hinzu, dann erhob er sich schnell. „Ich will ein Ende machen!" murmelteer und verließ das Restaurant.

(Fortsetzung folgt.)

Vermischtes.

— Ein Schurkenstreich ist gegen die ein­zige Tochter des Maschienenmeistcrs G. in Berlin verübt worden. Frln. G-, welche mit einem reichen jungen Kaufmann verlobt war, erhlelt an ihrem letzten Geburtstage einen anonymen Brief des Inhalts, daß ihr Bräu­tigam verheiratet sei. Das junge Mädchen führte seitdem wirre Reden und mußte in eine Anstalt für Geisteskranke gebracht werden.

— Die spekulativen Bauern haben sich verrechnet, die im vorigen Winter ihr Heu nicht verkauften, weil sie meinten, es müsse wieder trockene Witterung eintreten und ihr Heu muffe ihnen dann mit Gold ausgewogen werden. Bei einer Heuversteigerung, die von der Güterrxpedition in Mannbeim vorgenom­men wurde, wurde statt 10 — 12 Mark, wie es die Verkäufer im Winter erwarteten, 1 Mk. 50 Pfg. pro Zentner erlöst.

— Gegen den Stich der Bienen, Hor­nisten u. s. w. ist der Zwiebelsaft ein einfaches und wirksames Mittel. Eme Zwiebel wird mit dem Messer zerschnitten und die Wunde, nachdem der Stachel herausgezogen ist, mit der Schnittfläche eingcrieben, worauf derSchmerz sofort schwindet und keine Geschwulst entsteht.

l^Sie^und « Sie°,,°ch Schritt «°iche, und beförderten sie ins Todtenhaus

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thun, rufe ich meine Dienerschaft!"

Arthur zuckte die Achseln.

„Lasten Sie mich gehen, Rosa!" tief er in befehlendem Tone.

„Sie sollen nicht gehen!"

„Gut denn, so — erschieße ich mich vor Ihren Augen," und indem er eine» Revolver gegen die Schläfe fetzte, fügte er hinzu: Wenn Sie mich jetzt nicht gehen lasten, oder rufen, drücke ich ab!"

Rosa erkannte, daß die Drohung im vollen Ernst gesprochen.

Aber sie rief nicht, ihre Kräfte verließen sie und nnt einem leisen Aufschrei fiel sie auf den Teppich.

„Endlich!" sagte aufathmcnd Stratton und steckte den Revolver zu sich; ohne die Ohnmächtige aufzuheben, verließ er das Zimmer und warf die Thür in's Schloß.

Unten rief er die Dienerschaft zusammen, verteilte hundert Dollars unter sie und eilte auf die Straße.

Das Wetter war herrlich, das fashionable New-Dork im Freien und die Straßen ge- wäbrten einen festlichen Anblick. Die Blumen­

des Ortes, wo sie sodann zwecks Ermittel nng ausgestellt ward. „Nimmer!" rief er, nein, niemals!"

Wie aber sollte er denn sterben? Er sann nach und beschloß, in ein Hotel zweiter Klasse zu gehen, vielleicht drüben nach Jersey City und sich in der Nacht zu erschießen. Er ging die Washington Street, die mit dem Hudson parallel läuft, weiter hinab, um an die Jersey City Ferry zu gelangen.

Bei seiner Ankunft in jener Stadt em­pfand er Schmerzen im Kopf und Fieber- frost schüttelte ihn. „Wenn ich mich diese Nacht nicht töte, so habe ich morgen nicht mehr die Kraft dazu," dachte er.

Als er sich erinnerte, daß er noch zwei­hundert Dollars in der Tasche hatte, be­schloß er zu Diniren. Er ging in das beste Restaurant, in das man ihn wies. Diese Mahlzeit sollte seine letzte sein. Obwohl er während derselben drei Flaschen starken Weins trank, konnte er die Unruhe und Aengstlichkeit, die ihn beherrschte, nicht ver­scheuchen und den Aufwärtern fiel es auf,! daß er keine Speise anrührte. Zuletzt bot j

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vsnlcssgung

Seit längerer Zeit litt ich an einer Entzün­dung im Kniegelenk, wobei jede ärztliche Hülfe erfolglos blieb. Endlich wandte ich mich an den komöopatbiseksn krrt iierrn vr. mell. Volbeäing in DUsssIäosk. Genannter Herr hat mich binnen 10 «Tagen vollständig geheilt, sodaß ich meiner Arbeit wieder nachgehen kann- Ich halte es daher für meine Pflicht, dem Herrn Doktor meinen öffentlichen Dank auszusprechen und kann ich denselben der leidenden Menschheit nur bestens empfehlen.

Reinhold Grober.

Caternberg bei Essen (Ruhr), Kirchstraße 64/1/6, _ 15. Jan 1894. _

verkäufer an den Ecken boten Rosen und ihm einerderselben eineZeitung, deren Spalten

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