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Ms in Staatspapieren. Trotz dieses Vermögens hatte die alte Dame seit Jahren von Almosen gelebt Natürlich ist das Geld mit Beschlag belegt worden und wird sich zuerst der Steuerfiskus wegen der seitherigen Steuerhinterziehung daran schadlos halten.
— Für den geplanten Schützengruß soll jetzt zwischen „Halt fest" und „Gut Ziel" gewählt weroen. Um die beiden Parteien zu vereinigen, wird empfohlen, als Zuruf „Halt fest" und als Antwort „Gut Ziel" einzuführen. Der Sprachmeister D. Sanders und der Dichter Felix Dahn haben sich jedoch für „Gut Ziel" erklärt und so wird Vieser Gruß wohl den Sieg davon tragen.
— In dem Gefängnis von Porto Allegro auf Sardinien starb dieser Tage Guiseppe Mamas, der vor 30 Jahren verurteilt wurde, weil er Wurst aus Menschenfleisch fabrizierte. -Er soll 16 Personen ermordet und das Fleisch zu Wurst verarbeitet haben.
— Es gibt (so liest man in der „Magdeb. Ztg.") eine Stadt auf unserer alten Erde, in der die Herzen nicht für einander schlagen, die Sinne nicht in Liebe entbrennen. Diese Stadt ohne Blut und ohne Sonne heißt Bols- kaia-Maika und liegt in Sibirien, im Bezirke Jakutsk. Die unglücklichen Bewohner, etwa 1000 Männer und Frauen, gehören der religiösen Sekte der Skoptzy an, die wegen ihres religiösen Bekenntnisses nach Sibirien verbannt wurden. Den Skoptzy ist die Liebe durch den Glauben, den sie sich selbst geschaffen haben, auf das Strengste untersagt. Ein Petersburger Forscher, der soeben von einer Reise durch Sibirien heimgekehrt ist, gibt fesselnde Auf
schlüsse über das Leben jener traurigen Sekte, die für psychologische und soziologischen Studien ein weites Feld bietet. Bolskaia-Maika befindet sich in einem Zustande musterhafter Ordnung und Sauberkeit; breite und reinliche Straßen, solide Häuser, meist hellfarbig, aber ohne die geringste Spur von künstlerischem Geschmack, verleihen der Stadt ein fast freundliches Aussehen. Die Bewohner haben eine Vorliebe für die Hellen Farben, besonders für die weiße. Die Möbel in den Häusern sind weiß oder sehr hell, auch die Kleidungsstücke (Männer und Frauen tragen dieselben Gewänder) sind weiß, und weiß ist auch die Fahne, die stets auf dem Rathausdache flattert. Was aber auf den Besucher den größten Eindruck macht, ist die Grabesstille, die in der Stadt herrscht. Kinder giebt es natürlich nicht, die Erwachsenen sprechen fast gar nicht miteinander, und was sie sprechen, wird im Flüstertöne gesagt. Sehr gastlich und zuvorkommend, bieten sie Alles auf, um dem Fremden den Aufenthalt angenehm zu machen, man wird höflickst ersucht, nicht zu rauchen und keine alkoholische Getränke zu verlangen. Der Besucher findet aber gewöhnlich an einem längeren Aufenthalte in der merkwürdigen Stadt kein Vergnügen. Wie geht aber die Wiederbevölkerung von Bolskaia-Maika vor sich? Jedes Jahr schwärmen die Vornehmen der Stadt in Rußland herum und werben neue Anhänger, die bald nach ihrer Ankunft als Kinder adoptirt werden und später das ganze Vermögen dieser niemals gewesenen „Väter" erben. Die Bewohner von Bolskaia sind sehr arbeitsam, ehrlich und so sanftmütig, daß sie
von den Bewohnern umliegender Ortschaften nur „Akrlub^" (Tauben) genannt werden. Niemals kommt ein Streit vor, niemals eine Blutthat. Es gibt keine Gerichte, kerne Polizei, kein Gefängnis und . . . keine Zeitungen und Alle bezahlen pünktlich ihre Steuern.
— Dienstmädchen (ihrer Herrin meldend): „Draußen ist ein Mann mit Krücken." — Herrin: „Mit Krücken? Was solle» wir denn mit Krücken machen? Schicke ihn fort "
De« Empfehlungen der Frauen haben die ächten Apotheker Richard Brandt's Schwei» zerpillen, welche in den Apotheken nur in Schachteln L Mk. 1.— erhältlich, unzweifelhaft einen großen Teil ihres heutigen Erfolges zu verdanken, indem ihre angenehme, sichere absolut schmerzlose Wirkung bei den Frauen alle anderen Abführmittel verdrängt hat. Wie die vielen Dankschreiben beweisen, werden die ächten Apotheker Richard Brandt'schenSchweizerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde bei Störungen in der Verdauung (Verstopfung) Herzklopfen, Blutandrang, Kopfschmerzen rc. stets mit bestem Erfolg angewandt.
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«ilitiir-Verei» Viläbrä.
„Königin Charlotte."
Nächsten
Zon.n.'bÄZ ÄS» 21. Januar
nachmittags 2 Uhr
General-Versammlung
in der „Rennbachbrauerei".
Tage
1) Rechenschaftsbericht.
sordnnng:
2) Neuwahlen. 3) Verschiedenes.
Der Worffanö.
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OesckLkt-LrötkmiNA und
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum mache die ergebene Anzeige, daß ich in meinem Hause, Usuplslnssse 83 eine
errichtet habe, und dieselbe am
Donnerstag den 18 . Januar eröffne.
Es wird mein eifriges Bestreben sein, meine werten Kunden stets mit guter Ware zu bedienen und bitte um geneigten Zuspruch.
Hochachtungsvoll
OIlI'lL'biail HlSXluZ'SI',
Bäcker.
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Knarrt! Suppentafeln
sowie
grüne Krösen
frisch eingetroffen bei
(Inh. G. Lin-enberger)
Habe seit Kurzem zwei großartig schöne Partien
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Weinhandlung,
Ksi'isk'ulis i. 6.
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