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Volkspartei seine Zustimmung aus. Lutz (kons.) polemisiert gegen den Abgeordneten v. Bennigsen. Reichskanzler Graf v. Caprivi legt dar, daß er als Vertreter des Reiches nur in sehr beschränktem Maße etwas für die Landwirtschaft thun könne. Die Pflege der Landwirtschaft sei größtenteils Sache der Einzelstaaten. Deutschland sei nicht fähig, seine jährlich wachsende Bevölkerung selbst zu ernähren,' es sei richtiger, Waren als Menschen auszuführen und die Industrie lebensfähig zu erhalten. Die Ablehnung der Verträge bedeute eine schwere Schädigung des Ansehens des Reichs nach Außen, die verbündeten Regierungen seien mit voller Ueberzeugunz im Interesse der Industrie uno der Bevölkerung in diese Handelspolitik getreten, werden sie auch unentwegt festhalten, möge die Entscheidung fallen wie sie wolle und lehnen jede Verantwortung für das Scheitern der Verträge ab. Nachdem noch Dr Sigl (wild) den Vertrag bekämpft, erfolgt in namentlicher Abstimmung mit 189 gegen 165 Stimmen dieAnnahme des Vertrags. Dafür stimmten geschlossen die Sozialdemokraten, die beiden freisinnigen Parteien, die süddeutsche Volkspartei, die Polen und Welfen, ferner der überwiegende Teil der Nationallibcralen, der kleinere des Zentrums. Da gegen die Konservativen, der überwiegende Teil der Reichspartei (u. a. v. Gült lingen) und des Zentrums. Auch Graf Herbert Bismarck, stimmte dagegen.
— In militärischen Kreisen wird ans das bestimmteste versichert, daß im September nächsten Jahres ein lliägiges Kaiser-Manöver des württ. Armeekorps stattfinden wird.
— Die Novelle zum Unterstützungs- Wohnsitzgesetz wurde von der Kommission beraten. Nummer 1 des Artikels 1, welcher die Altersgrenze für Erwerb und Verlust des Unterstützungswohnsitzcs auf das 18. Lebensjahr herabsetzt, wurde angenommen.
Paris. Dem Unwesen der Anarchisten, das man in übergroßer Toleranz immer mehr einreißen ließ, wird jetzt doch wohl ein Riegel vorgeschoben. Der französische Ministerpräsident Casimir-Perier hat m der Kammer einen Antrag eingebracht, betr. eine Modifikation des Paßgesetzes. Die Verherrlichung von Verbrechen soll bestraft werden, ebenso die Aufreizung und Provokation, gleichviel ob sie direkt oder indirekt ist. Die präventive Verhaftung und Beschlagnahme soll gestattet werden. Ein 2. Antrag erhöht die Strafen für die unerlaubte Anfertigung und den Besitz von Sprengstoffen. Ein 3. Antrag modifiziert die Bestimmungen des Strafgesetzbuches über verbrecherische Gesellschaften unv stellt ihnen
die anarchistischen Vereinigungen gleich. Ein 4. Antrag eröffnet einen Kredit von 800,000 Francs zur Schaffung neuer Polzeikommissa- riate. Die sofortige Diskussion der Preß- Novelle wurde beschlossen.
Chicago, 13. Dez. Ein Unbekannter drang gestern in das Bureau des Kassiers der Abteilung für den Großverkauf von Briefmarken im Zentralpostamte ein, schlug ihn nieder und entfloh mit 7000 Dollar bar.
Lokcrte s
Wildbad, 15. Dez. Bei der heutigen Ergänzungs-Wahl zum Gemeinderat haben von 513 Wahlberechtigten 355 abgestimmt. Gewählt wurden: K. Bott, Gypser mit 215 St., G. Rometsch, Stadtpfleger 210 St., I. F. Gutbub, Kfm. 188 St., W. Weber z. „Sonne" 177 St. Weitere Stimmen haben erhalten: G. Rath, Gerber 150, Güthler, Flaschner 96, Fr. Kuch86, E. Blumenthal 81, Groß- mann z. „Löwen" 76, Karl Toussaint 50, Buchdruckereibes. Wildbrett 38. Die übrigen Stimmen zersplitterten sich.
)( Wildba d, 15. Dez. (Eisenbahn- Reform.) In unserer vorletzten Nummer haben wir die Vorteile hervorgehoben, welche ab 15. Dez. d. I. auf dem Gebiet der Württ. Staats-Eisenbahnen in den Per- sonen-Fahrpreisen eingeführt wurden. Die durch die Einführung der Fahrscheinbücher gewährte Ermäßigung des Fahrpreises dürste speziell denjenigen, welche öfters die Eisenbahn benützen, eine hübsche Summ-im Jahr abwerfen. Speziell die Einrichtung der Fahrscheinbücher ist für Wildbader von praktischer Bedeutung, da doch viele nach der einen oder andern Station der Enz- bahn regelmäßig fahren. Damit nun die Vorausbestellungen vermieden werden,
wollen wir die verschiedenen Interessenten hindurch angelegentlichst aufgefordert haben, umgehend Bestellungen aufsolche, ein ganzes Jahr giltiger Fahrsche in - Bücher, bei der hiesigen Bahnhof-Kasse zu machen, um dadurch den Vorteil herbeizuführen, daß Fahrscheinbücher nach allen Enzbahn- Stationen vorrätig gehalten und jederzeit sofort, also ohne tagelange Vorausbestellung gekauft, werden können.
Berichte von Aerzten, welche -je Apotheker Richard Brandt's Schweizerpitte» in ihren eigenen Familien verwenden.
Petersdorf a. Kynast in Schlesien. Indem ich für die gütige Zusendung Ihrer schätzenswerten Pillen hiermit bestens danke, zeige ich Ihnen zugleich an, daß dieselben von meiner Frau und mir vielfach erprobt und empfohlen worden sind, wobei ich Sie versichere, daß ich es auch an weiteren Empfehlungen nicht fehlen lassen werde- Llvvl», prakt. Arzt-
Stroppen, Kreis Trebnitz in Schlesien. Ew- Wohlgeboren benachrichtige ich hierdurch, daß ich die mir freundl. überlassene Quantität Ihrer Pillen in meiner eigenen Familie behufs sicherer Controle habe verbrauchen lassen und zwar bei einem an hartnäckiger chronischer Obstipation leidenden Mitglieds, das schon vielerlei diesbezügliche Mittel mit mehr oder weniger Erfolg hat gebrauchen müssen. Ich muß der Wahrheit die Ehre geben, indem ich Ihnen mitteile, daß Ihre Pillen allerdings in größeren Dosen (2 mal 2 Stück) mit sehr gutem Erfolge (ergiebiger schmerzloser Stuhlgang nach 12 Stunden nach der zweiten Dosis) verbraucht worden sind- Vv Arzt.
Weil bürg (Lahn). Die mir gefl. übersandten Pillen habe ich in meiner eigenen Familie verwendet und bin mit der Wirkung sehr zufrieden. Vv
Hab elf ch werbt (in Schlesien). Der Erfolg Ihrer, bei Mitgliedern meiner Familie angewendeten Schweizerpillen war ein sicherer und guter, kl-r. IL.Ai.8vI»«!, Kreisphysikus a. D.
Die ächten Apotheker Richard Brandt- schen Schweizerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde sind nur in Schachteln ä 1 Mark in den Apotheken erhältlich.
- -^»prkAlrttsvIrv <A«8vI»vi»kv verstimmen mehr den Beschenkten, als sie ihn W I erfreuen; ein Gegenstand, der jederzeit ein Bedürfnis ist, ist das beste, das W willkommenste Geschenk. As ein solcher erweist sich ganz vorzugsweis e die vor- > treffliche lvovriiAK's l8vitkv mtt «i«r L»I«. Dieselbe kommt für das diesjährige WeiHnachtsssst
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je 3 Stücke Seife enthaltend, zum Verkauf, und empfiehlt sich in dieserAusstattung als repräsentables Festgeschenk ganz besonders für die Damenwelt, weil voerm'g 8eike mit äsr Luis für die Damentoilette geradezu unentbehrlich ist. Eine praktischere Beigabe zu Weihnachtsgeschenken wirdMch nicht finden. Die Cartons sind ohne Preiserhöhung käuflich m Wildbad bei A. Held, Fr. Schmelzte. Engros-Verkanf r Doering L Co., Frankfurt a. M.
Amtliche und Privat-Arrzeiqen.
^ Einer geehrten Einwohnerschaft mache ich die ergebene'-Anzeige, 8
X daß ich meine
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eröffnet habe, zu deren zahlreichem Besuch ich freundlichst einlade.
Hochachtend
r'r. r'vlttk,
(K. Linöenberger.) !
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i l d b a d.
Aekanntmachung.
D ejenigen Bürger, welche Baurcparation zu erhalten wünschen, wollen es
bis 21. Dezember d. I.
bei Unterzeichnetem anmelden.
Stabtpflege.
Himer
UüuLtkißaii-
L 3 Mark
Hauptgewinn in bar Mk. 75,00V,
ferner Mk. 30,000.- Mk. 15,000— rc. sind zu haben bei