emil
Amis
>Wad und RmgkdNg.
Erscheint D1««Stag, Donnerstag u. Samstag.
Der Äbonnements-PreiS beträgt incl. deni jeden Tamstag beigegebenen Illnstrirte« So««tsgsSkett sür Wildbad vierteljährlich 1 10 monatlich
M Mg.; durch die Post bezogen im Oberamts- Bezirk 1 30 ; auswärts 1 45 ^. Be
stellungen nehmen alle Postämter entgegen.
Der Jnsertionspreis beträgt für die kleinspaltige Zeile oder deren Raum bei Lokal-Anzeigen 8 Pfg-, bei auswärtigen 10 Pfg. Dieselben mü>n n spätestens den Tag zuvor Morgens 8 Uhr aufgegeben werden. Bei Wiederholungen entspreHerder Rabatt. Stehende Anzeigen nach Uebereinkunft. — Anonyme Einsendungen werden nicht berücksichtigt.
aus dem Leben geschiedenen Staatsmiwsters Karl Josef v. Schmid statt. Um 2 Uhr wurde im Trauerhause, vor der mit Kränzen und Palmzweigen umgebenenBahre,die den Leichnam barg, einTräuergottesdienst gehalten. Eine glänzende Trauerversammlung umstand den Sarg. Se. Maj. der König erwies dem Dahinge- schicdenen persönlich die letzte Ehre. Stadtpfarrer Mangold richtete tiefempfundene Worte an
württemkergischen Geschichte gesichert. Frhr. v. Ellrichshausen rief im Namen der deutschen Reichspartei des Reichstags dem Dahingeschiedenen herzliche Dankesworte für sein erfolgreiches Wirken als Reichstagsabg. ins Grab nach. Dem patriotischen Manne, den die deutsche Reichspartei stets hoch in Ehren halten werde, widmete er einen Lorbeerkranz. Oberstlieutenant v. Wolfs legte
d:e Trauerversammlung, worauf er die lim Namen der Kammerfraktion der deutschen Einsegnung des Leichnams vornahm. Nach i Partei als Zeichen der Dankbarkeit und als Schluß des Tranergottesdienstes sang der Lieder-/letzten Gruß und Dankeszoll dem einstigen kranz, der sich vor dem Trauerhause ausgestellt ^ Führer einen Kranz nieder. Dann sprach hatte, den Choral „Mag auch die Liebe weinen".! namens der Hennatgemeinde Munderkingen ein Um 2'/s Uhr setzte sich der Trauerzug in Be-§ Vertreter. Ferner wurden noch namens verschie- wegung. Dem Trauerwagen folgten zwei s dener Städte u. Korporationen Kränze n eder- Blumemvagen, welche die Fülle der Kranz- j gelegt. Nach einem stillen Gebet spielte die Musik spenden kaum zu fassen vermochten. Es folgten i den Choral „Mein Glaub ist meines Lebens die Wagen des Königs und der Königin, der! Ruh", womit die ernste Feier schloß. Prinzessin Katharine, des Herzogs Albrecht Stuttgart, 7. Dez. Die Auffassung, der Herzogin Wcra u. s. w. Persönlich gingen im Zuge Prinz Weimar, Prinz Ernst und Herzog Wilhelm von Urach. An die Wagenreihe schlossen sich an: die bürgerlichen Kol
legien von Stuttgart, der Liederkranz, Abordnungen von verschiedene,-Städten (u.a.von Wildbad) und Vereinen, die Stadtgarde zu Fuß, Beamte und Offiziere aller Grade. Diesen folgten zu Wagen: der Geistliche mit Oberstlieutenant Epplcn, Med.-Rat Dr. Burkart, Oberpost- rneister Steidle, Fürst Hohenlohe und Fürst Zeil, Ministerpräsident von Mittnacht, die Staatsminister v. Faber, v. Sarwey, v. Ricke, Kammerpräsident v. Hohl u. s. w. Eine große Menschenmenge halte sich vor dem Trauerhaus und an den Straßen, welche der Zug passieren mußte, aufgestellt. Als der Trauerzug den Prag- friedhof betrat, spielte die Artilleriemusik von Ludwigsburg einen Trauermarsch. Stadtpfarrer Mangold schilderte in kurzen Worten das vielbewegte und thatenreiche Leben, das eine weit über die menschlichen Grenzen hinausgehende Thätig- keit in sich geschlossen habe. Ein mit geistigen Gaben reich,ausgestattetcr Mann sei aus dem Leben geschieden. In seinem kräftigen Leibe habe eine kräftige Seele gewohnt. Sein Leben sei von hohen! und höchsten Ideen getragen gewesen. Nach der Einsegnung der Leiche sprach Oberregierungsrat Schicker und legte namens der kgl. Oberregierung einen Lorbeerkranz am Grabe nieder. Namens der Kammer der Abgeordneten sprach Präs. v. Hohl, der Verstorbene habe 19 Jahre lang der Kammer als Abgeordneter angehört und in dieser Zeit sein reiches Wissen bei den verschiedensten Gelegenheit aufs glänzendste dargelegt, namentlich habe er an den großen Aufgaben, die das Steuerreformwefen
daß lediglich eine Differenz zwischen Minister Präsident von Mittnacht und dem Gesandten v. Moser vorliege, weßhalb der letztere seinen Berlin r Posten verlasse, dürfte den That- sachen nicht entsprechen, eS lassen vielmehr alle Anzeichen darauf schließen, daß zwischen den Regierungen in Berlin und Stuttgart sachliche Meinungsverschiedenheiten bestehen. Das persönliche Verhältnis der Monarchen ist hierdurch in keiner Weise berührt worden. Die Differenzen bezüglich der Weinsieuer kommen nur insofern in Betracht, als die Opposition Württembergs in der Weinsteuerfrage dadurch erschwert wurde, daß gleichzeitig jene anderen Reibungen vorkamen, die zu dem Rücktritt v. Mosers führten. Trotz bestimmt auflretender anderweitiger Meldungen spricht die Wahrscheinlichkeit für Annahme, daß es sich um M»"" noch im Werden begriffen '"nd u. ans militärische Gebiete liegen. Wenigstens laufen in Militärkreisen verschiedenartige Gerüchte um, nach denen eine Einschränkung der militärischen Selbstständigkeit Württembergs in irgend einer Form von Berlin aus erstrebt wird.
— Daß eine Militärkonvention nach badischem Muster mit etwas größerer Selbstständigkeit für Württemberg geplant sei, unter Aushebung des württemkergischen Kriegsmini- steriumS, wird bestimmt behauptet. Die blose Anregung dieser Fragen soll nun Gegensätze geschaffen haben, die sich stark fühlbar machen. Insbesondere verlautet, daß Generallieutenant v. Woclkern, der Kommandeur des württem- bergischen Armeekorps, sowie Kriegsminister Schott von Schottenstein Gegner der hier in Betracht kommenden Pläne seien. Aus nahe-
im Landtag die schärfste Oposition erheben würde.
— Zu der vom „Beobachter" gebrachten Mel^ng, der ehemalige Lieutenant Krapf sei begnadigt worden, teilt das „N. Tgbl." mit, daß dies thatsächlich unrichtig ist. Krapf ist allerdings am 26. Nov. aus dem Zuchthaus entlassen worden. Aber er hatte an diesem Tags auch seine urteilsmäßige Strafe vollständig verbüßt. Wenn er je ein Begnadigungsgesuch emg ereicht hätte, so würde dies iw Hinblick auf die schweren Vergehen absolut 'aussichtslos gewesen sein.
— Da die Beratung des Weinsteuergesetzes voraussichtlich erst im Januar erfolgt, nimmt die Agitation gegen dieselbe ihren unterbrochenen Fortgang. Dieser Tage ist laut „Beobachter" eine mit 4200 Unterschriften bedeckte Petition von seiten der Volkspartei an den Reichstag abgegangen.
Tübingen. (Tagesordnung zum Schwurgericht vom 4. Quartal 1893) Vom 11 —18. Dez. kommen nachstehende Strafsachen zur Verhandlung: 1) gegen I. M. Stumpp, Zimmermann und Korbmacher von Dußlingen, wegen Meineids; 2) gegen F. Köhler, Taglöhner von Poltringen, wegen versuchten Mords; 3) gegen I. Schneider, Schuhmachergesellen in Oeschingen, wegen Meineids; 4) gegen E. Mauer, Säger von Feldrennach und 1 Gen. (Schifferle), werden schwerer räuberischer Erpressung und Raubs; 5) gegen W. Th. Bräuning, Bauer von Wildberg, wegen Totschlags; 6) gegen I. F. Henßler von Altensteig und seine Frau wegen Betrugs, Bankerutts u. a. V.; 7) gegen I. Brenner Dienstknecht von Egenhausen wegen versuchter "" ' ht; 8) gegen S. Wanner, Schreiner -yh, wegen Betrugs und Bankerutts. iottweil, 6. Dez. Die Einkommens- Verhältnisse der hies. Volksschullehrer sind neu geregelt bezw. erhöht worden. Bemerkenswert ist besonders, daß der Anfangsgehalt auf 1200 Mk. statt 1000 Mk. festgesetzt wurde. Es steigen dann die Gehalte der höheren Stellen je um 100 Mk. bis zu 1700 Mark nebst freier Wohnung oder entsprechender Miete bis zwei Stellen. .
Murrhardt, 5. Dez. Einem jedenfalls in Geldpostsachen bewanderten Gauner ist eS vor einigen Tagen gelungen, durch bis jetzt in ihren Einzelheiten noch nicht völlig aufgeklärte Manipulationen auf der hies. Post 350 Mk. in betrügerischer Weise zu erheben. Derselbe wollte durch eine hier aufgegebene Postnachnahme von einem Freund in Berlin die obengenannte Summe entlehnen, und wirklich kam auch nach baldmöglichster Zeit 'eine Ber-
Dienstag, 12. Dezember: 18V3.
29. tstifgang.
Württemberg.
Stuttgart, 9. Dez. Heute Nachmittag fand die Beerdigung des so jäh
betrafen, mit seinen re chen Erfahrungen überaus erfolgreich mitgearbeitet und sich dadurck ein bleibendes und ehrendes Andenken in der
liegenden Gründen dürfte auch, wie man an- nimmt, das Staatsministerium einer Veränderung widerstreben, gegen die sich im Lande und