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zugleich, das für diese Kleintierzucht viel, viel zu wenig geschieht.
Nur wenige werden einen Begriff von den Summen haben, welche ver Eierhandel umsetzt. Nach der StatiUk werden aus Jralien für 2l Millionen aus Oesterreich für 23 Millionen und aus Frankreich für 37 Millionen Mark Eier ansgefühit; während die Einführung in Deutschland 30 Millionen in England 50 Mill. Mark beträgt.
Diese Statistik zeigt uns a) den Rlesen- chedarf Englands, welcher fortwährend im Steigen begriffe» ist, b) eine Reichtumsquelle Frankreichs, Oesterreichs und Italiens und -v) daß Deutschland jährlich 30 Millionen Mark allein für Eier an das Ausland bezahlt, welche es ganz oder dock nahezu ganz selbst «erdiene» könnte, wozu noch die vielen Millionen Mail kommen, welche jährlich für Geflügel und Federn aus Deutschland in das Ausland wandern.
Der Kleintierzucht überhaupt, obwohl >fie das Manna des „kleinen Mannes" sein sollte, stehen in Deutschland die verrottet- sten und unsinnigsten Vorurteile entgegen, die in dem Berslein gipfeln: „Werverderben will und rweiß nicht wie, der halte nur viel Federvieh."
Man rechnet nicht die Eier, nicht bas geschlachtete Geflügel, nicht die Federn u. a zum eigenen Verbrauch; man läßt die Hühner umherstrolchen, wie sie nur gerade mögen, verliert auf d«ew Art ^/ra aller Kücken, sucht die Eier in allen Winkeln zusammen, ohne vielleicht die Hälfte zu finden. Dagegen aber machen sich Gesinde und Kinder das Vergnüge», eigenes und fremdes Gefieder zeitweise in der verschwenderischsten Weise mit Gerste, Haber u. dergl. zu füttern, während wiederum Füchse, Wiesel, Katzen Hunde, oft i -auch der Habicht de» Bestand des herum- flreichenden Geflügels zehnten, so mancher „armer Reisende" vor dem Dorfe, oder vo
dem Städtchen ein Hühnchen, Entlein, zuweilen auch eine Gans „mitgehen heißt." So natürlich — und wird es nickt säst überall so gehalien? — kann siär Geflügelzucht nicht rentiren! Nur wenige denken beil uns daran, durch Anfmerklamseit in Pflege' und Zucht bessere Eierleger und ei» schwereres! Gemimt für die Tafel zu erzielen; es ist, nicht gleich, ob ein Ei 35 oder 65 Gramm wiegt, jede Hausfrau wird sich dagegen verwahren, noch weniger ist es aber gleich, ob ein Kapaun oder ein zaundürres Hähnlein angeboren wird. Elfterer wird gern mit 3 Mk. bezahlt, für das andere sind 70 Psg. zu viel. Die Geflügelzucht in vernunftgemäßer, regelrechter Weise betrieben, ist in allererster Linie geeignet, den Wohlstand eines Volkes zu heben. Ohne Arbeit giebt nichts auf der Welt euieu Verdienst, das muß jeder welcher G-flügel hält, von vornherein bedenken. Ordnung, Reinlichkeit, Rege Mäßigkeit sind zur Geflügelhaltung unentbehrlich. Es liegt eine überaus sittliche Kraft darin, daß der kleine Mann, welcher mit einem kleinen Geflügelbestande anfangen muß, durch dasselbe a, gehalten wird, alle Abfall- und Reststoffe ans dem Haushalt und im Hofe, die sonst nutzlos verkommen würden, nutzbringend zu verwerten. Die Reinignngsabfälle von Getreide, Hiiisensrnchten und Futterpflanzen in landwirtschaftlichen und Gartenbaubetrieben aus Getreidespeichern und Waaremnagazinen werden ausgenützt; schädliche Raupen, „unnütze" Würmer, mißachtete Schnecken wandeln sich in sehr begehrte Futterstoffe. Die Wartung des Geflügels an sich ist eine edle, schöne Arbeit, zu welcher vielfach sehr wobl die Jugend herangezogen werden kann, fieil ch mit strengem Ausschluß der Spielerei. Ein kleiner Geflügelhof auf dem Lande wird bei sachgemäßer Pflege und dem nötigen Fleiße zur Erziel«,»» eurer Reineinnahme von 300
Mark im Jahr genügen; in der Nähe von Großstädten, oder auch durch sachgemäße Zucht und Mästung z. B. der Gänse kann sich bei kleinen Betrieben schon diese Summe verfünffachen. (Schluß folgt.)
Weihnachten rückt immer näher, und
damit tritt an viele Eltern die S^rge um die richtige Wahl der Weihnachtsgeschenke immer dringender heran. Wenn wir nun als sehr empfehlenswerte Geschenke für Kinder über drei Jahren die Richterschen Anker-Steinlbau- kaften nennen, so sind wir uns wohl «bewußt, daß wir dadurch auf keine Neuigkeit Hinweisen. Das ist aber gerade der große und seltene Vorzug dieses gediegenen Spiel-Beschäftigungsmittels daß es nicht veraltet. Durch die sinnreichen Ergänzungs-Ordnungen bleiben die Anker, Steinbaukasten stets neu, da jeder Ergänzungskasten Neues bringt; ja die alten Kasten können durch diese Einrichtung immer wertvoller und unterhaltender werden- Es würde zu weit führen, wollten wir die vielen Vorzüge dieses Spiel- mittels hier näher besprechen, wir verweisen auf die von der Firma F. Ad. Richter L Cie. in Rudolstadt zu bez ehende illustrierte Beschreibung, und vor allen Dingen auf die Anker- Steinbaukasten selbst: ihre herrlichen Bauvorlagen sind die beste Empfehlung.
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Nach einem Erlaß der K. Generaldirektion der Posten und Telegraphen
wvm 29. Nov. d. I. findet die Verlegung der Diensträume des hiesigen 'K. Postamts von den bisherigen Dienstgelassen im Hotel Post in die im Erdgeschoß des Bahnhof-Verwaltungsgebäudes befindlichen 2 Gelasse in der Nacht vom 3. auf den 4. d. Mts. statt, was hiemit bekannt gemacht wird.
Den 1. Dezember 1893.
Stadtschultheißenamt.
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