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erst ankommt, gewinnt 80,000 Mk. Die letzte Programmnummer bildet der Rückmarsch von Chicago nach Newyork (16,000 Kilom.)
(Preußische Witze.) Der General v. Beltow, einer der alten Krieger des großen Friedrich, der seinen königlichen Herrn überlebte, befand sich an der Tafel des Nachfolgers desselben, Friedrichs Wilhelms II. Die Rede kam auf den leichtfließenden Witz der Franzosen, daß der Deutsche und zumal der Preuße im Vergleich zu anderen Nationen auf seinen Witz eben nicht stolz sein könne. „Mit Verlaub " nahm General v. Betiow laut das Wort, „dieser Ansicht möchte ich widersprechen, Durchlaucht; ich allein kenne drei preußische Witze, die wohl kein anderer so leicht nachmachen kann." „Nennen!" befahl der König in seiner kurzen Weise. „Wohl, Eure Majestät," fuhr Bettow fort, „der erste heißt Mollwitz, wo König Friedrich den ersten Sieg gewann, der zweite Bunzelwitz, wo wir die Russen schlugen, und der" — seine Hand wies auf einen ehrwürdigen Greis am Ende der Tafel — „das ist unser Pritt witz, der seinen königlichen Herrn bei Kunersdorf das Leben retiete." Alles schwieg, der Monarch aber hob sichtlich ergriffen das Glas. „Ihr habt Recht," sagte er, das sind Witze, die in der Geschichte verzeichnet werden. Stoßen wir an auf diese preußischen Witze."
(Fein bei ge bracht.) Studiosus T. — so erzäblt man uns — brachte seine Ferien bei seiner Tante zu, welche bedauerlicher Weise ein sehr minimales Verständnis für die Bedürfnisse seiner Kehle zeigte. Alle zarteren Wünsche schlugen fehl. Da verfiel unser Studio auf ein neues Mittel. „Hör mal, liebe Tante, ich werde mich ein wenig auf dem Sofa ausruhen, sei so gut, liebes Tantchen und wecke mich wenn ich Durst habe." — „Ja wann hast du eigentlich Durst?" meinte neugierig die Tante. — „Wann du mich weckst," erwiderte Bruder Studio verschmitzt lachend. Die Tante aber drohte mit dem Finger, sie hatte begriffen und Bruder Studio brauchte nicht lange auf dem Sofa auszuruhen.
(Frommer Wunsch.) Ein Barbier ist wegen Mordes auf Antrag des Staatsanwaltes zum Tode verurteilt worden. Am Tage vor der Hinrichtung wird er gefragt, ob er noch einen letzten Wunsch habe. „Jawohl," erklärte der Delinquent, „ich möchte den Herrn Staatsanwalt rasieren.
(Galant.) Eine Dame spricht mit einem Herrn so lebhaft und andauernd, daß dieser gar nicht zu Wort kommt. Endlich lächelt er, sie merkt warum, und sagt: „Verzeihen Sie, Sie müssen fast glauben, daß ich den Ton meiner eigenen Stimme allzusehr liebe." „Aber gnädige Frau!," erwiderte er, „ich wußte ja, daß Sie eine große Freundin der Musik sind."
— Einen strengen, schneereichen Winter prognostizieren übereinstimmend die wissenschaftliche Meteorologie und der Volksglaube. Der Gothaer Meteorologe H. Habenicht sagt in einem der letzten „Eis und Wetterberichte vom Norvatlantischen Ozean", daß die andauernde Trockenheit des Sommers, die auch durch die Niederschläge im September und vielleicht Oktober nicht ersetzt werden könne, einen niedrigen Grundwasserstand Hervorrufen werde, und die Folge davon werde wieder ein strenger Winter sein. Im hohen Norden, nördlich von Neufundland und östlich von der Belle Jslc-Straße, wurde eine ungewöhnlich große Zahl von Eisbergen beobachtet. Deren mildernde Wirkung auf das Klima Europas, dürfte sich aber, wenn überhaupt, erst in dem nächsten Frühjahr geltend machen.
Gemeinnütziges.
— lieber das Blauwerven des diesjährigen Obstweins wird häufig geklagt. Em einfaches Mittel ist: Zu 100 Liter Wein nehme man 1 Liter gut abgei ahmte Milch, lasse sie kochen und gieße sie heiß bei tüchtigem Rühren unter den Wein. Nach einigen Tagen Ruhe wird derselbe abgelassen und dem so behandelten Wein 1—2 Liter neue Weinhefe ebenfalls verrührt, zugesetzt.
— Schwachen Essig kann man verbessern, ohne daß er den unangenehmen, beißenden Geschmack und widerlichen Geruch des Holzessigs bekommt, dadurch, daß man ein rohes Hühnerei in den Topf, oder bei größeren Quantitäten mehrere in das Faß mit Essig legt. Die verbessernde Wirkung geht von der Schale aus, weshalb die Eier ganz bleiben muffen.
— Leder dauerhaft zu machen ist in der feuchten Jahreszeit für die Gesundheit von besonderem Werte. Kalte und nasse Füße sind die Ursache vieler Krankheiten, freilich sind die Menschen vielfach selbst daran schuld, weil sie dem Leder die nötige Feuchtigkeit
entbehren lassen. Man koche Lichtertalg. Speck und Mehl solange, bis sich diese Teile vereinigt haben. Bei Verwendung löst man wieder soviel, als man braucht über gelindem Feuer auf. Mährens die Masse siedet, schütte man einen Löffel Terpentinöl hinzu und trägt die Schmiere warm auf. Das Schuhwerk bringt man hierauf an einen warmen Ort.
(Vorzügliches Teintmittel.) Um der Haut die nothwendige Reinheit zu erhalten und gleichzeitig die Enwirkung der Witterung und sonstiger kleiner aus die Haut einwirkender Umstände auszugleichen, ist rath- sam, jeden Morgen eine Waschung des Gesichts und aller für gewöhnlich sichtbaren Hautflächen mit Borax vorzunehmen. Der Borax ist das mildeste Alkali, das sich mit dem über Nacht säuerlich gewordenen Fette der Haut verseift, nebenbei kühlt und entzündungswidrig wirkt. Man hält sich dieses Boraxwasser (von 1 Teil Borax und 12 Theilen Wasser, nach Belieben mit etwas Rosen-oder Orangenblüthenwaffer versetzt) für längere Zeit in Flaschen vorräthig. Dieses Boraxwasser läßt man 2—4 M nuten unabgetrocknet auf die Haut einwirken und beginnt dann die gewohnte Morgenwäsche ohne Seife auf den vorhin gewaschenen Teilen.
(Spiegel zu putzen, daß sie den höchsten Glanz erreichen.) Man putze mit ganz feiner Druckmakulatur den Spiegel nachdem man ihn vorher mit Kornbranntwein und einem leinenen Tuche abqewaschen hat. Um dem Glase den höchsten Glanz zu geben, nehme man ein scharfes Messer, schabe ganz fein von einer Gänsefeder ab, lege dieses Geschabsel am ein Stückchen Handschuhleder und rerbe den Spiegel damit; es nimmt alle Staub- und Schmutzteile vom Glase ab, wenn sie auch noch so fein sind. Durch das Anhauchen mit dem Munde wirkt dieses Abreiben um so eher.
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Ordentliche
General-Versammlung
Al» Ss»ochnL äs» 2S. U'ov. ä. ,1,
nachmittags 4 Uhr
auf dem Rathause in
Tages-Ordnung:
1 ) Wahl des Ausschusses für die Prüfung der Rechnung pro 1893.
2) Neuwahl des Vorstands.
3) Beschlußfassung über die Abnahme der Rechnung pro 1892.
4) Beratung etwaiger Anträge aus der Mitte der General-Versammlung. Den 11- November 1893.
Der stellvertr. Vorsitzende des Vorstands:
Aug. WLeyev.
W i l d b a d.
Die evangel. Kirchenpflege-Rechnung
pro 1892/93
ist Nachdem sie abgehört und justifiziert ist, vom 22. bis 28. Novembember je einschl im Amtszimmer des Stadlpfarrers zur E nsicht- nahme der Kirchengemeinoe-Genossen aufgelegt.
KrrcHengerneinöer-crl.
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Dunkle Kleider aller Art, Filzhüte, Möbelstoffe n. s. »v. damit gebürstet, erscheinen wieder wie neu.
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