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Bett eines Wildbaches. Zehn Minuten später sahen wir eine Hütte, eine Stunde darauf waren wir dort. Dort unter Menschen. Und er war im ewigen Eis, und nie mehr werde ich ihn sehen.

Bermischtes

Vor der Strafkammer in T üb ingcn wurden 5 Einwohner von Wurmlingen zu Gefängnisstrafen von 10 Tagen bis 1 Monat Verurteilt, weil sie Teils einer an Milzbrand verendeten und auf obrigkeitliche Anordnung zum Verscharren bestimmten Kuh einer Hoch­zeitsgesellschaft zum Verspeisen vorsetzten.

Dieser Tage ist in Annaberg Adam Riese ein Denknial gesetzt worden. Auf 3 Granitstnfen erbebt sich das hohe Posta­ment aus Serpentiniandstein, worauf die le­bensgroße Bronzebüste des deutschen Rechen­meisters (modellirt von Prof. Henze in Dres den) sich erhebt. Die Büste zeigt Riese als stattlichen vollbärtigen Mann mit energischen Zügen und klugen, scharfen Angen in Berg­mannskleid und Kappe. Die Enthüllung und Uebergabe des Denkmals an die Stadt er­folgte durch eine schlickte Feier.

(Quitt?) Herr Kandis, ein reich ge­wordener Kolonialwaren-, Wein-, Tabak- und Zigarrsn-Händler, hat an den Restaurateur Panschmann eine Forderung von 70 Mark, die er aber trotz eifrigen Mahnens nicht bei­treiben kann. Schließlich kommt er auf den Gedanken: Wollen's absaufen! Mit ein paar Freunden geht er zu Panschmann in die Süße Heimat" und läßt Sekt anfahren, eine Flasche nach der andern. Als er merkte, daß die 70 Mark voll sind, ruft er:Du, Panschmann! Ja wohl! Wie viel Hab' ich?" Siebzig Mark! Soviel bist Du mir ja schuldig! Jawohl! Dann sind wir also quitt! Ja wohl! Der Sekt war aber gut! . . . Sag mal, wo hast Du den her? Den Hab ich von Dir rüberholen lassen! Wa' . . ? Anschreiben lassen! Ja wohl.

Auf Ve rlo bungsanzeigen einesver- heiratheten Kaufmanns, die dieser selbst ver­schickte, wurde die Berliner Polizei aufmerk­

sam gemacht, die auch die Richtigkeit der Thatsache feststellte. Die Sache, die an sich schon auffällig ist, erhält noch dadurch eine besondere Eigenthümlichkeit, daß der Kaufmann, trotzdem er verheirathet ist, sich nochmals ver­lobte und die Anzeigen im Einverständniß mit dem betreffendem Mädchen, das mit ihm die Verlobung eingegangen ist, wie auch deren Eltern versandt hat, und daß es zu einer Verheirathung erst nach dem erwarteten Tode der Frau führen sollte. Eine strafbare Hand­lung liegt nicht vor, doch dürfte die Hand­lung den Gipfel der Frivolität erreichen.

Das französische Marineministerium empfängt fast täglich Briefe von jungen Russen, die in die französische Marine eintreten wollen. Andererseits haben zwei ältere französische Seeleute ein Gesuch eingereicht, worin sie bitten, in der russischen Marine angestellt zu werden, gleichviel unter welchem Titel.

Die Russen wollen Frankreich eine Glocke schenken, die alle französischen Glocken an Größe übertreffen soll. Die größte der­selben La Savoyarde, in' der Sacre Cocur- kirche wiegt 16,000 Kilo; die große Glocke von Sens 15,000, die größte der Notre Dame 12,000 Kilo.

(Die Militärvorlage ist bewilligt, wer trägt nun -ie Kosten 4) Das ist die

große Frage, die der Menge der Steuerzahler, den Vorständen der Fraktionen, und nicht zum letzten den einzelnen Mitgliedern der Parteien selbst das Herz schwer macht. Soll der Tabak bluten müssen oder der Wein, die Börse da­ran glauben oder der Frachtbrief und anderes, oder gar alles zusammen? Jedenfalls wird in der am 16. d. Mt. beginnenden Sitzungsperiode des Reichstags kaum eine Frage so lebhafte und bewegte Debatten Hervorrufen, als ge­rade die nach den Kosten der Militärvorlage und auf die kurze Tagung während der ver­flossenen Hundstage wird eine um so längere während des laufenden Winterhalbjahres folgen. An Abwechslung wird es in in dieser Zeit auch nicht fehlen, denn neben der Militärvor­lage kommt aller Wahrscheinlichkeit nach der

russische Handelsvertrag, der für weitere Kreise kaum minder wichtig ist als die Militärdeckungs- srage, zur Besprechung, und ebenso dürfte der sensationelle Spielerprozeß von Hannover ein ernstes Nachspiel am Leipziger Platze in Berlin finden. Da gilt es, um sich genügend über die Redner, die ja großenteils zum erstenmale dem Reichstage angehören, zu informiren, mög­lichst schnell ein Exp!, von Joseph Kürschners Neuem Reichstag" zu erwerben, jenes in Hunderttausenden von Exemplaren verbreiteten, einfach unentberlichen Merkchens, das uns die Lebensschicksale der Volksvertreter erzählt und neben dem Bilde ihrer geistigen, auch ein solches ihrer äußeren Physiognomie gibt. Kürschners Buch ist während des Fortdrucks, den der starke Absatz nötig machte, ununter­brochen verbessert worden, es kann daher Denen zur Anschaffung doppelt empfohlen werden, die es im Sommer aus irgend einem Grunde sich nicht zugelegt haben. Der Preis ist ein­fach spottbillig, denn das ganze Buch mit seinen 500 Seiten und an 400 Porträts kostet nur 50 Pfennig.

k^ÜI- OsutSClliSN^SJedeToilette-

s^SUSN unc! seife, die nicht , , vollkommen

0UN§ff-3U6N. neutral, rein und mild ist, ist ein für allemal der Haut nachteilig; sie greift sie an, macht sie schlaff, rauh, rissig und frühzeitig welk. Deswegen verwendet Frankreichs und Englands Damen­welt nur anerkannt neutrale und milde Seifen zu ihrer Toilette. Deutschlands Frauen und Jungfrauen sei im Interesse der Erhaltung, der Fische, der Schönheit und Reinheit des Teints diese Methode zur Nachahmung wärm- stens empfohlen und es sei erinnert, daß 8 Ii»it ÄvrLuIv

ihrer qualitative» Vorzüge wegen, ärztlicher­seits als das vorzüglichste, beste und bewähr­teste Mittel zur Pflege der Haut begutachtet, anerkannt und empfohlen wird. Zu haben L 40 Pfg. >n Wildbad bei A. Held, Fr. Schmelzte. Engros - Verkauf: Doe- ring K Co-, Frankfurt a. M.

Amtliche im- Privat-Anzeigen.

Nestclurcltion-Aübl'er

Donnerstag den 16. Not».

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wozu höflichst einladet

M.etzelFuvM

8ekMe»-Vkrein Vilckbaä.

General Versammlung

Samstag den 18 . Aovember '

abends 8 Uhr

im Gasthaus z. Hi'»»»»«».

Tages-Ordn ung: Rechenschaftsbericht.

Neuwahl der Schützenmeister und des Ausschusses.

in verschiedenen Qualitäten mit und ohne Firma empfiehlt

Revier Wildbad.

eg-Gperre

Wegen Holzfällung in II 114 Unterer Baurcnberg ist d e neue Vaurenbergsteige sowie der alte Christophshof-Weg bis' auf Weiteres gesperrt

Schotter-Lieferung.

Die Gr. Bezirksforstei Kaltenbronn in Gernsbach vergiebt am

Dienstag den 21. d. Mts., mittags 12 Uhr

im Gasthaus zu Kaltenbronn folgende Lieferungen:

1. Das Brechen, Beiführen und Klern- schlagen des für 1804 u. 1895 nötigen Schotters auf die Gemeindewege: Neichen­thal, Kaltenbronn, Kegclthal und Diebstich­straße.

2. Das Brechen, Beiführen und Klein­schlagen des für 1894 und 1895 nötigen Schotters auf die Holzabfuhrwege in Kalten- bronner Gemarkung.

Wegbnuausseher Weiler in Reichenthal erteilt nähere Auskunft.