zu durchschwimmen. Oberhalb der Rheinbrücke in der Nähe des Schalleck fand auf der bad. Seite eine Treibjagd statt. Drei verfolgte Wildschweine durchschwammen infolge dessen den Rhein in seiner ganzen Breite und kamen glücklich auf dem pfälzischen Ufer an.

Der Elefant des Stuttgarter Zoolo­gischen Gartens, »Peter", ein früher gutmütiges Tier von außerordentlicher Größe, ist in Folge eines Fußleidens so wild und bösartig gewor­den, daß er getötet werden mußte. Die Tötung ist letzten Dienstag nachmittag durch Erschießen erfolgt. Schon um 1 Uhr trafen die ersten Besucher ein. Peter stand im Zwinger mit dem rechten Forderfuße an die Eisenstangcn des Zwingers gefesselt. Bald erschienen auch 3 Unteroffiziere von den Olgagrenadieren mit ihren kleinkalibrigen Gewehren. Hr. Niü instruirte die Unteroffiziere aufs Ge­naueste, wie sie zu feuern hätten für den Fall, daß Peter nicht auf den ersten Schuß löblich getroffen werden sollte. Zu diesem Zweck zeichnete Herr Rill über dem Auge des Peter einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa 12 om. Auf diesen Kreis, auf diesen Durchmesser sollten die Unteroffiziere fielen. Peter war guter Laune, drückte aber sein Erstaunen über die geringen Spen­de» aus der zahlreichen Versammlung durch die gewohnten Trowpetenrufe aus. Es Mochten sich etwa 6800 Personen ver­sammelt haben, darunter auch einige Damen Zunächst stellte nun Hr. Rill den Todes­kandidat:» so, wie er ihn -zum Schüsse brauchen konnte. Dann trat er etwa 56 m rückwärts, legte sein Gewehr an, zielte einen Augenblick: ein Knall, Peter wankte und brach in gleichem Atemzuge tot zusammen. Die Wunde, welche das todbringende Ge­schoß machte, ist so klein, daß sie nur an chem ausströmenden Blut bemerkt werden konnte. Der tote Peter kommt auf die Anatomie der tierärztliche» Hochschule. Bisher war die Tötung von Elefanten mit manchen Schwierigkeiten und Gefahren ver­knüpft. Eine von Professor Lechner am Kai­serlich Königlichen Militär-Thierarztnei-Institut in Wien verfaßte Broschüre enthält mehrere interessante Fälle, in welchen zur Tötung von Elefanten aus diesen oder jenen Gründen ge­schritten werden mußte. Am 1. Mai 1826 wurde zu London ein männlicher Elefant, nach­dem große Dosen Gift keine Wirkung erzielt hatten, durch 160 Kugeln, die Soldaten auf seinen Kopf abfeuerten, nach Verlauf von zwei Stunden getötet. In Potsdam wurde ein Riesenelefant mittels Blausäure vergiftet, eine Tötungsart die etwa 1^4 Stunde bean­spruchte. Weiter versuchte man in Amster­dam einen Elefanten durch Zinnkugeln aus sechs Gewehren zu töten; das Thier blieb aber so lange aufrecht stehen, bis das Reserve­glied der Schützen eine weitere Salve aus drei Gewehren auf die Brustgegend des Dick­häuters abgab. Mittels vorheriger Chloro­formbetäubung und Abschießens einer Kugel in schräger Richtung unter das rechte Ohr wurde ein mehr als 125 Jahre alter Elefant in Birmingham getötet; Dauer des Todes­kampfes 28 Minuten. Jn Kirchheim in Kur­hessen mußte auf einen wilv gewordenen Elefanten, nach fruchtloser Anwendung von Strychnin, zwei Stunden lang geschossen werden. In Murten in der Schweiz wurde sogar eine sechspfündige Kanone angewendet, ebenso in Sontay (Tonkin) eine Reoolverkanone, die mit drei Granaten geladen war. Erdrosselt wurde im Februar 1886 im Hagenbeck'schen Thierpark ein Elefant mittels Anwendung von Flaschenzügen, ein Verfahren, das inner­

ihalb 10 Minuten beendigt war; die gleiche Todesart mißlang in Berlin, weil durch die Gewalt des Thieres ein dreiviertelzölliges Drahtseil zerrissen wurde. In Schönbrunn wurde der Elefant Neptun am 2. April 1883 mit Cyankalium vergiftet, was etwa 40 Minuten dauerte.

Der amerikanische Löwenbändiger Pear- son ist während einer Vorstellung in einer Menagerie zu Char ko in schrecklicher Weffe ums Leben gekommen. In dem Augenblicke, als er den Kopf in den Rachen eines Löwen gesteckt hatte, schloß das Tier die Kinnbacken Pearsons Kopf wurde vollständig vom Rumpf getrennt. Unter dem Publikum herrschte eine furchtbare Panik; alle eilten ins Freie und bei dieser Flucht wurden viele Personen sehr schwer verwundet.

Cafeebesucher, der eben die Zeitung gelesen hat:Schauderhafte Zustände dort drüben in Süd-Amerika! Denken Sie mal an, da haben sie in Brasilien schon wieder eine Stadt in Brand geschossen, diese ver­maledeiten Insurgenten. Darauf ein Herr aus Sachsen, der neben ihm sitzt:Js nich meeglich! Hären Sie mal, mei Kutester, derfen se denn des?"

(Teures Andenken.) Herr:Wohl ein Andenken, das Sie da im Medaillon tra-

folgcn. Man kann ferner auch Kastanien, die infolge langer Aufbewahrung sehr hart ge­worden sind, in der Weise verfüttern, daß man sie einfach vorher in Wasser aufweicht. Jedoch hat man bei der Verfüttecung von Kastanien vor allen Dingen darauf zu achten, daß genügende Protein in den übrigen, die Ration zusammensetzenden Futterstoffen ent­halten ist; die Raufuttermenge darf demnach nicht zu gering bemessen werden."

gen

S"

Dame:Allerdings, Haare von

meinem Mann!" Herr:Ich denke, Ihr Gemahl lebt noch! Dame:Das schon aber Haare hat er leider nicht mehr."

Gemeinnütziges.

Ein alter Landmann berichtet über die Verwendung der Kastanien als Viehfutter Folgendes:Schon seit 24 Jahren verfütterte ich alljährlich an Ka­stanien soviel, als ich davon bekommen kann; manchmal habe ich es schon auf 80 Zentner und darüber pro Jahr gebracht und ich zahle für das Sammeln pro Zentner 5070 Pfg. Fast ausschließlich gebe ich sie den Kühen, welche sie gern fressen und welche sich, da sie mehr stopfend wirken, sehr wohl dabei befinden. Ich verfütterte sie immer roh und unzerkleinert mit der Schale und möglichst frisch, da ich mich überzeugte, daß sie in die­sem Zustande von dem Vieh am liebsten ge­nommen werden. Sind die Kastanien durch längeres Liegen schon hart und trocken ge­worden, so lasse ich sie noch 24 Stunden in Wasser einquellen. Bei der Aufbewahrung schütte man die Kastanien auf dem Boden nicht zu hoch auf, da sie leicht Schimmel an­setzen und dadurch unbrauchbar werden. Durch Dörren, Entschalen, und Schroten der Ka­stanien kann man dieselben aber auch zur Fütterung aller anderer Arten von Vieh ge­eignet machen. So sind dieselben auf der Herrschaft Kreboc bei Niesky zur Fütterung der Karpfen vorteilhaft verwandt worden; dieselbe hat das bemerkenswerte Ergebnis ge­liefert, daß die Fische bei dieser Fütterung vortrefflich gedeihen. Hierbei darf aber nicht unerwähnt bleiben, daß man die Fütterung nicht nur an einigen Stellen des Teiches vor­nehmen, sondern über den ganzen Teich aus­dehnen soll. Der Karpfen hat im Teiche seine bestimmte Wohnstelle, die er außer der Laich­zeit nie verläßt, es würden demnach die von den Futterplätzen entfernt wohnenden leer aus­gehen. Auch al« Winterfutter für Hirsche und Rehe haben sich die Kastanien gut bewährt Wir müssen aber noch bemerken, daß schim- lig und dumpfig gewordene und auch ge­frorene Kastanien immer gekocht werden müssen, da sie sonst leicht schädlich wirken. Das Ko­chen kann ohne vorherige Zerkleinerung er-

Vsm Fels zum Meer. Jllustrirte Zeitschrift für das deutsche Haus. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig. 1893/94- Heft 2.

Verdis achtzigster Geburtstag, das Jubiläum der Fabrikstadt Chemnitz, Die Seebad-Saison, Das Münchener Oktoberiest, Kuriosa der Chica­gos! Weltausstellung und Die deutschen Kaiser­manöver in Süddeutschland bilden die Gegen­stände derebenso reich wie ansprechend illustrierten Aufsätze dieses Heftes. Auch die größere Novelle die neben dem laufenden Roman erscheint. Eine Gesellschaft vor hundert Jahren von Wil­helm Jensen hat einen aktuellen Reiz, indem sie mit fein poetischer Kunst die sozialen Zustände schildert, als deren Opfer vor Hunderl Jahren Marie Antoinette, die Königin Frankreichs, auf dem Schaffst ihr Leben aushauchte. Mit humo­ristischen Beiträgen sind Karl Hecker, M. G- Con- rao, I. Boy-Ed vertreten, mit Poesien Ed. Paulus, Joh. Trojan, I. G. Fischer, Konr. Telmann, V- Blüthgen; Karl Blind bespricht in einem eingehenden Essay die Frauenbewegung in England' als ein Meisterstück in der Kunst, ein wissenschaftliches Thema unterhaltend zum Vortrag zu bringen, ist der Aufsatz von Graf Wartensleben, Eine Reise nach dem Mond, zu bezeichnen.

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»»»», Vviut sieht man

bei einer großen Anzahl junger Leute. Die Ursache dieser Erscheinung liegt größten Teils in der Anwendung schlechter, Soda und an­dere Schärfe enthaltender Seifen, die man thörichterweise der Billigkeit wegen ankauft und zur Toilette verwendet. Erst wenn die Haut anfängt rauh und rissig zu werden, sieht man Len Irrtum ein. Doch zu spät! Man kaufe daher zu seiner Toilette keine solche Mindcr- ware, zudem man für 40 Pfg. Deutschlands Favoritseife, die absolut reine, unverfälschte, in Qualität nicht zu übertreffende i-av- rtiiA'« i»lt üivr Lul«

kaufen kann. Dieselbe kostet im Vergleiche zu den billigen Marktflifen zwar etwas mehr, wascht sich aber auch um die Hälfte weniger ab. Käuflich in Wildbad bei A. Held, Fr. Schmelzte. Engros - Verkauf: Doe- ring L Co-, Frankfurt a. M.

Vogelfreunde! Das von Gustav Voß, Hof­lieferant in Köln, auf Grund 20jähriger Er­fahrung in der Vogelpflege hergestellte rühm- lichst bekannte, vielfach preisgekrönte Singfutter für Kanarienvögel und Waldvögel, Mischfutter für Amseln, Drosseln, Nachtigallen, Staare, Lerchen, überhaupt für alle in- und auslän­dischen Sing- und Ziervögel ist hier nur allein echt zu haben bei Carl Wilh. Bott. In letzter Zeit wollen Laien ohne Erfahrung in der Vogelpflege die Voß'schen Vogelsutter nach­ahmen. Man verlange deshalb nurVoß'- sches Vogelfutter mit der Schwalbe,, (eingetr. Schutzmarke). Das viel begehrte kleine Hand­buch über VogelpflegeDer Vogelfreund" ist in der hiesigen Niederlage für 10 Pfg. zu haben, Prospekte umsonst; daselbst ist auch der neueste Prachtkatalvst einzusehen. Preislisten über alle Arten Sing: und Zier­vögel, Käfige, Vollören rc. werden auf An­frage gratis und franko ab Köln versandt.