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die Schularbeiten beendet sind, wird daslstalten mit blaffen Gesichtern und matten Strick- oder Hackelmuster ergriffen, und! Augen sieht man oft genug umherwandeln.

nachher womöglich noch eine Klavierstunde abgeseffen. Die unangenehmen Folgen zeigen sich dann bald. Blutarmut, Bleichsucht, Schwächezustände, Anhäufung von venösem Blut und sonstige, hier nicht zu bezeichnende Heiden gehören heutzutage leider nicht zu den Selteuheicen bei unseren Mädchen. Kann sich bei einem Mädchen der Oberkörper ent­wickeln, welches die meiste Zeit in gebückter Sllvung verharrt, stets mit gesenktem Kopfe und vorgeneigten Schultern einhergeht? Die meisten Mütter der sogenannte» bessere» Stände erziehen gutgeartete, gebildete und kluge, aber vielfach kranke Töchter. Aus diesem Grunde müßte aller Orten hinreichend auch für die Einrichtung des Mädchenturnens Sorge getragen werden; denn:Wo schwäch­liche Mädchen, da kranke Mütter, da ein siechendes späteres Geichlecht!"

Was nun unsere Jünglinge und Lehrlinge betrifft, so wissen wir alle, daß bei der heutigen Eoncurreiu viel mehr von ihnen in geistiger wie leiblicher Beziehung verlangt wird als früher. Für Vermehrung des all­gemeinen Wissens sorgt die Fortbildungs­schule; für die Kräftigung des Köipers wird wenig oder gar nichts gethan. Bis in die späte Nacht wird oft in dumpfer Werkstätte, bei schlechter Beleuchtung in den verschiedensten Lagen und Stellungen gearbeitet und zwar entweder ohne oder mit nur einseitiger Mus­kelanstrengung, und nur einige Theile des Körpers werden geübt, die anderen vernach­lässigt. Die Athmungsorgane werden schlaff. Die Athmung ist eine ungenügende, und die Blutcirculation demzufolge eine matte. Wie verkrüppeln die Gliedmaßen! Der Rücken wölbt sich aus Kosten der immer mehr zn- rücktretende» Brust, und hüstelnde junge Gc-

Jhr Väter, Meister und Lehrherrn, es ist eine heilige Pflicht, auch für das Gedeihen des Körpers eurer Pfleglinge zu sorgen! Sendet sie zum Turnplatz, wo sie zum schnellen und tiefen Athmen gezwungen werden, wo sich die Glieder recken und strecken, wo wieder ein frischer, freudiger Geist in den Körper cinzieht, und die Schaffensfreudigkeit erhöbt, sowie die Widerstandsfähigkeit vermehrt wird. Ja der Turnunterricht müßte obliga­torisch an jeder Fortbildungsschule einge­führt sein.

In unseren Jünglingen und Lehrlingen sehe» wir ferner den künftigen Wehrstand heranreifen. Können ohnmächtige, wenig ge­stählte Gestalte» die Strapazen eines langen Feldzuges ertragen? Ei» starkes männ­liches Geschlecht zum Schutze von Haus und Herd, kräftige Männer für das teure Vater land zu erziehen, das muß das Bestreben jedes Deutschen sein! Und dies ist eine Haupt­aufgabe der Turnvereine, der Deutschen Turuerschaft. Unser allverehrter Kaiser Wilhelm I. schrieb gelegentlich des Deutschen Turnfestes 1885 au den Ausschuß:Ich wünsche, daß die Deutsche Turuerschaft immer mehr werde eine bildende Pflanzstätte für die Webrhaftmachnng unserer Nation!"

Ver mischt es.

Als Kuriosum wurde kürzlich in Ber­liner Blättern mitgeteilt, daß zwischen dem Ma­gistrat von Charlottenburg und dem Octsvor- stand von Schöneberg eine Auseinandersetzung stattgefunden habe, bei der es sich nur um 1 Pfennig gehandelt habe Ein einziger Pfennig ist es nun gleichfalls, den das deutsche Reich demnächst an das Großherzoglum Luxemburg zu zahlen haben wird. Bei der schließlichen

endgültigen Feststellung der Zölle und gemein­schaftlichen Verbrauchssteuern für das Etats- Jahr 189091 hat sich, nach der Nat. Z., nämlich ergeben, daß zur Regulierung der Anteile an der Uebergangsabgabe von Bier noch 1 Pfennig aus der Reichskaffe an Luxemburg herauszuzahlen bleibt.

(Nur immer höflich.) In Nr. 224 desEllwanger Tageblattes" befindet sich fol­gende Annonce.-Anfrage. Bei den betr. Kraut- und Rübendieben möchte ich anfragen, ob sie bald genug haben. Esckweiler, den 22. Okt. 1893. Bäcker Simmel.

I)»8 EAvNoiiiiiiLs jugendfrisches Aussehen auch noch in den reiferen Jahren zu haben, besteht darin, daß man die Haut pflegt, sie zart und geschmeidig erhält und sich von der Anwendung schlechter, sodascharfer Seifen hütet. Durch das Waschen mit letzterer wird die Haut rissig und welk. Wer das Antlitz hübsch, die Haut zart und frisch er­halten will, der verwende für seine Toilette keine andere Seife als die bewährte ID«e- riiAK 8 8vttv mit -er Eule laut che­mischer Analyse befunden als die mildeste, die reinste und beste Seife der Welt. Zu haben L 40 Pfg. in Wil-ba- bei A. Hel-, Fr Schmelzte. Engros-Verkauf: Doe- ring L Co. Frankfurt a. M.

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Bekanntmachung

betr. die Herbstkontrollverfammlungen im Landwehr-Kompagniebe­zirk Neuenbürg.

Dieselben finden am 8. und 9. November d. I. statt und zwar: in der Station (des Kontrollbezirks) Wildbad, wozu die Mannschaften von Wildbad ge­hören

am S. November v. I-, nachmittags 3 Uhr

bei der Trinkhalle.

Dabei haben zu erscheinen: Die Dispositionsurlauber, die Reservisten, die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften, die Halbinvaliden, welche noch im reservepflichtigen Alter stehen.

Alle Militärpapiere sind bei Strafvermeidung zur Stelle zu bringen, sowie etwaige Orden und Ehrenzeichen anzulegen.

Calw, im Oktober 1893.

Bezirks-Kommando.

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kr. Maier.

Am letzten Freitag abend ging auf der Straße von Neuenbürg bis Calm­bach ein schwarzer, halbseidener

Megenschirm

mit weißem, beinernem Griff

verloren.

Der redliche Finder wird gebeten, solchen gegen Belohnung im Comptoir der Chronik in Wildbad abzugeben.

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Or. Metzger, Apoll,eter

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