451

schüttelte, da wirbelten seine Sinne vollständig durcheinander »nd er stammelte zur höchsten Belustigung seines Landesherrn:Majestät, jetzt, wo ich Sie gesehen habe, könne» Sie ruhig sterben."

(Vier Frauen ermordet.) Aus Amstervam wird gemeldet: In der Stadt Oostburg (Provinz Seeland) wurde ein vier­facher Franenmord verübt. Die vier Er­mordeten wurden mir zerschnittenem Halse aufgefnnde». Die Leichen sind furchtbar ver­stümmelt. Der Urheber der Mordrhaten wurde in der Person des Gutsbesitzers Mi­chael Lampier verhaftet. Der Mörder be­ging die That, weil die Opfer seine unsitt­lichen Anträge znrnckwiesen. Lampier lockte die Opfer an eine» einsamen Ort am Meeres­strande, band dieselben zusammen und schlach­tete sie dann kaltblütig ab. Anläßlich der Verhaftung Lampier's fielen arge Ruhestör­ungen vor. Die Voiksmasst wollte den Mörder lynche» und er wurde durch einen Steinwnrf am Kopfe verwundet.

(Kindermund.) Die ,.T. R." läßt sich von einem Freunde ihres Blattes schrei­ben: Machte ich neulich mit meinem fünfjäh­rigen Töchterlein einen Sonntagsausflug aufs Land. Wie wir durch die blühenden Felder spazieren, erschallt vom Dorfe her Glockenton und wir Städter schließen uns den ländlichen Wallern an. die durch die Sommerschwüle dem kühlen Kirchlein zustreben. Es ist der erste Gottesdienst, den das Kind in seinem jungen Leben besucht. Wie der Geistliche seine Predigt mit dem Gebete schließt, zupft es den Vater am Rockärmel und flüstert:Du das Vaterunser scheint aber sehr bekannt zu sein, die Bauern könnens ja auch!"

Etliche Fragen und Antworten in Beziehung auf das Mostmachen.

Frage: Warum sollst du kein wurmichtes oder faulendes Obst oder keine teigichten Birnen zum Mosten nehmen? Antwort: Weil das einen trüben, schlecht schmeckenden und nicht haltbaren Most giebt. Frage: Warum sollst du harte, saure Herbst- und Wintersorten nach dem Schütteln einige Tage auf dem Haufen liegen lassen? Ant­wort: Weil dieses Obst durch dieses Liegen­lassen nachreift und das Obst, je reifer es ist, um so mehr Zucker, also um so mehr Alkohol hat und der Most um so kräftiger und haltbarer wird. Frage: Weßhalb mischt man gerne saures Obst mit süßem? Antwort: Weil da eine Sorte der andern giebt, was ihr fehlt. Die Saure der süßen Sorte von ihrer Säure, die süße der sauren von ihrem Zucker. Frage: Warum sollst du das gemahlene Obst aufnehmen lassen? Antwort: Weil es sich darnach besser aus- presten läßt; weil die Verjährung dadurch viel rascher und sicherer verläuft; weil das Obst so am vollständigsten ausgelaugt und ausgesogen wird; und weil der Most durch alles das klarer und stärker und haltbarer wird. Frage.- Warum muß der Troß in den Standen durch einen Senkboden unter Wasser gehalten werden? Antwort: Weil sonst der Most leicht einen Essigstich bekommt und der Wein schwer wird und verdirbt. Frage: Wie muß ein richtiger Senkboden beschaffen sein? Antwort: Ec muß genau in die Stande paffen, aus Latten hergestellt sein, zwischen die man mit den Fingern hinein kann (oder mit Löcher» versehen;) er muß durch saubere Steine unter Wasser gehalten

werden. Frage: Weßhalb soll man bei kalteni Wetter nicht kaltes sondern laues Wasser zngießen? Antwort: Weil die Misch­ung 12150 k. haben muß und weil der Most, wenn zu kalt ins Faß gekommen, nicht gähn oder nur langsam gährt, was vom Uebel ist. Frage: Was kannst du thun, wenn der Most nicht recht gähre» will? Antwort: Du kannst ihm mit 20 Gramm Salmiak (aus der Apotheke) auf 100 Liter aushelfe». Frage: Warum muß man ein eingebranntes Faß vor dem Füllen tüchtig ansspüle»? Antwort: Weil der Schwefel die Gährung hindert und der Most schlecht wird. Frage: Soll der Spunde» in den Most hincinreichen und warum? Antwort: Ja, der Spunden darf etwa 15 om tn das Faß hineingehen; dann trocknet er nicht aus. Frage: Weßhalb sollst du den Spunden nicht mit Lumpen rc. verwickeln? Antwort: Weil das Essig zieht und de» Most verschlechtert.

Bestellungen

auf die wöchentlich 3 Mal erscheinende Wildbader Chronik werden täglich von der Expedition, sowie von allen Post- Anstalten u. Postboten entgegengenommen.

Der Abonnements-Preis beträgt vier­teljährlich 1 10 ; monatlich 40

im Bezirk 1 ^ 25; auswärts 1 ^ 45^j.

Das Jllustr. Sonntagsblatt wird jeden Samstag gratis beigegeben.

Inserate haben bei der allgemeinen Verbreitung des Blattes in hiesiger Stadt und Umgebung besten Erfolg.

Die Redaktion.

Amtliche uns Privat-Anzeigen.

W i l d b a d.

Meine best eingerichtete

mit hydraulischen Pressen empfehle zur gefl. Benützung.

Auch ist daselbst immer gutes

Most-Obst

zum billigsten Tagespreis, sowie Most von 20 Liter ab zu haben.

lÄkstgsriÄrrk

iZr.N.ü.MjKä.MstlMM ^

I sovie vieler Lvüereu Mrstl. lläuser. v I --rr/. über 4 Ärtt.

ltnkidvttrog'sn m vorriigliokvm

KkMmoL M MMrLmiZ

NU bisgvn, eie., LttsvtrtL

LrrUicd ompkoktsir.

Lm VornUscUilliZ wir ÜUted, Wstu mul Lxlrituosoa sedr xsolgast.

Guten, selbstgebrannteu

Iruchtbranntwein

für dessen Aechtheit garantiert wird, em­pfiehlt

GHv. Wilöbreit.

100,000 Ssoks

einmal gebr., grotz Mld stark, für Getreide, Kartoffeln ä 30 uns 25 Pf. Probeballen ä 25 St. vers. geg. Nach», mit. Ang. der Bahnstat. Max Mendershanseu. Cöthen.

W i l d b a d.

Mrücken-Sperre.

Wegen Vornahme von Reparaturen ist die Gütersbacherbrücke am Montag den 2. und Dienstag den 3 Okwber d. I.

gesperrt.

Den 26. Sept. 1893.

Stävtschultheißenamt.

A-V. Bätzner.

Bekanntmachung.

Der Unterzeichnete ist nur noch bis zum 1. Oktober in HVIlil !»«»! zu consultieren.

Achtungsvoll

Ernst Deimling, Zahnarzt.

Der Verein macht am Sonntag den 1. Okt. einen

Ausflug nach Stuttgart.

Abfahrt morgens 5 Uhr 50 Minuten.

Die verehrl. Ehren- und passiven Mit­glieder, welche daran teilnehmen wollen, wer­den gebeten, bis spätestens Donnerstag abend beim Vorstand oder dem Kassier sich zu melden.

Bei entsprechender Beteiligung Fahrpreis- Ermäßigung.

Dev Wovstanö.