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Lsrs. III.

Scrrnstclg, 23. Sepiemöerr 1893.

29. latii'gang. -

Wür ttemberg.

Se. Maj. der König hat dem Prof. Dr. Hartmann beim Statistischen Landes- ami, zweiten Vorstand des Württemb. Alter­tumsvereins, und dem Oberstudieniat Dr. Paulus, Konservator und Vorstand der Staatssammluug vaterländischer Kunst- und Altertuwsdeukmale, Ausschußmitglied dieses Vereins, je das Ritterkreuz des Krouordeus mit den Insignien der Löwen verliehen.

Gestorben: 20. Sept. zu Stuttgart Regierungspräsident a. D. v. Wolfs, früher Oberamtmann in Tettnang, Heidenheim und Eßlingen, langjähr. Stadtdirektor in Stutt­gart, später Direktor der Kreisregierung in Ellwangen, 1881 Präsident, 1883 Präs, der Kreisregierung in Ulm, Oft. 1889 pens., Landtagsabg. für Eßlingen 1870/76, Kom­menthur des Ordens der württ. Krone, Kom- mcnthur 1. KI. des Friedrichsordens, 75 I. a.; Fabrikant Christof Leins 64 I. a.

Stuttgart, 21. Sept. Der heutige Staats Anz.'' veröffentlicht eine große An­zahl von Stellenbesetzungen aus Anlaß der Heeresverstärkungen und sonstige Veränderungen in den verschiedensten Regimentern des württ. Armeccorps. Auch die von dem Kaiser ver­liehenen militärischen Ocdensauszeichnungen . werden publiziert.

Backnang, 29. Sepr. Am gestrigen Vormittag erschoß sich im Abort des Rat­hauses der hiesige Polizeikommissär Ott. Ueber Gründe, welche den allgemein geachteten und beliebten Beamten zu diesem verhängnisvollen Schritt trieben, verlautet bis jetzt noch nichts bestimmtes. Die Witwe mit ihren 3 Kindern wird allgemein bedauert.

Heilbronn, 18. Sept. Dem Ver­nehmen nach arbeitet zur Zeit der Vorstand der Irrenanstalt Weisenau, Or. Rang, ein ausführliches wissenschaftliches Gutachten über den Geisteszustand des suspendierten Ober­bürgermeister Hegelmaier aus. Er gedenkt, dasselbe in einer fachwissenschaftlichen Zeit­schrift zu veröffentlichen. Bekanntlich hat Herr Ilr. Rang auf Ersuchen der Staatsregierung ein erstes Gutachten über den Geisteszustand Hegelmaiers abgegeben, in welchem er (aber nur auf Grund des Aktenmaterials) zu dem positiven Ergebnis kam, daß bei Hegelmaier Querulantenwahnsinn vorliege. Da nun Or. Rang keine Gelegenheit geboten war, seine Ansicht gegenüber derjenigen des Geheimrat Vr. Schüle vor Gericht zu.vertreten, so be­absichtigt er mit dieser Veröffentlichung seine motivierte Ansicht dem Urteil seiner ärztlichen Kollegen in ganz Deutschland zu unterbrei­ten.

Nagold. Durch den Brvnd am ver­gangenen Montag früh in Nagold ist auch die

von der Maschinenfabrik Eßlingen für In­genieur C. Klingler dort eingerichtete elek­trische Beleuchtungsanlage außer Betrieb ge­kommen, jedoch nur für kurze Zeit, da nur wenige Apparate im alten Turm, von wo die einzelnen Verteilungsleitungen ausgehen, zerstört wurden. Nötig war daher nur, eine neue Leitung von dem dem Brandplatz zunächst liegenden Ünterstütznngspunkt zu dem alten Turm zu führen und hier provisorisch zu befestigen. Diese Arbeit konnte bis Diens­tag Abend fertig gestellt werden, so daß noch am gleichen Abend sämtliche Lampen eingeschaltet werden konnten. Die bis jetzr ausgestellten 12 Elektromotoren kamen Mitt­woch früh in Betrieb. Von den inneren Einrichtungen sind 2 kleinere Hausinstalla- iionen zerstört, während ein Elektromotor samt Zubehör noch zeitig geretlet werden konnte.

Altensteig, 18. Sept. In der heute stattgefundenen Sitzung der bürgerlichen Kol­legien wurde einstimmig die Anlegung einer Wasserleitung mit einem Aufwand von etwa 100 000 Mk. beschlossen. Das Wasser wird von der 6,6 Kstom. entfernten Quelle des Tennbachs im Stadtwald Priemen zwischen Fünfbronn und Simmersfeld hergeleitet und zwar mit natürlichem Gefall. Die Vorarbeiten sollen sofort begonnen werden, so daß die Leitung im Lauf des nächsten Jahrs ausge­führt und vollendet werden kann. Angesichts des großen Wassermangels in der oberen Stadt wird dieser Beschluß mit großer Freude von der Bürgerschaft begrüßt.

Tübingen. (Tagesordnung für die Sitzung des Schwurgerichts in Tübingen vom 3. Quartal 1893.) 1) Am 25. Sept., vorm. 9 Uhr Anklagcsache gegen den ledigen Maurer Ludwig Friedr. Großmann von Feldrennach wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod. 2) Am 26. Sept., vorm. 9 Uhr, Anklage­sache gegen den ledigen Korsettweber Karl Schöll von Metzingen wegen Totschlags. 3) Am 27. Sept., vormittags 9 Uhr, Anklage­sache gegen dm verh. Schreiner Joh. Brenner von Kuppingen wegen Brandstiftung. 4) Am gleichen Tage Anklagesache gegen den verhei­rateten ehemaligen Schrannenmeister Kemmler von Tübingen wegen erschwerter Amtsunter­schlagung. 5) Am 38. Sept., vormittags 9 Uhr, Anklagesache gegen den verwitweten Gra­veur Robert Barner von Birkenfeld wegen versuchter Notzucht. 6) Am 29. Sept., vor­mittags 9 Uhr, Anklagesache gegen den verh. Straßenwärter Jak. Lang von Rommelsbach wegen Meineids.

Tübingen, 19. Sept. Der Tag der Einweihung des von der hiesigen Schlacht­haus-Gesellschaft erbauten Schlachthauses

wurde gestern früh eingeleitet durch Tagwache. Gegen halb 1 Uhr setzte sich der Festzug vom Rathaus aus in Bewegung; eröffnet wurde derselbe durch unsere schmucke Stadtgarde zu Pferd, dieser folgte die hiesige Stadt-Kapelle, sodann kamen die Metzgerburschen, weiter folg­ten die Vertreter der Stad!, die Schlachthaus- Gesellschaft mit Fahne, die geladenen Ehren- und die übrigen Festgäste. Bei Ankunft an dem festlich geschmückten Schlachlhause erfolgte durch den Bauleiter, Werkmeister Fröhner, die feierliche Uebergabe des Schlüssels. an den Vorstand der Schlachthaus-Gesellschaft, Weidle, welcher das Portal öffnete und sodann vom Balkon herab einige Begrüßungsworte an die Versammelten richtete. Der Redner gab einen kurzen Rückblick über die Entstehung der 1872 gebildeten Tübinger Schlachthaus-Gesellschaft und schilderte die Schwierigkeiten, mit denen zu kämpfen war, bis es gelang, einen pas­senden Bauplatz zu finden. Erst durch die von der Stadtgemeinde erstellte Ammerkorrek­tion war es möglich, den jetzigen Platz als Bauplatz zu benützen und nach 3 Jahren war der Bau denn auch, in allen Teilen wohl ge­lungen, vollendet. Der Redner dankte allen, die zum Gelingen des Baues mitgewirkt haben, den Staats- und städt. Behörden, den bürgerl. Kollegien, dem Oberbürgermeister, ferner dem Leiter des Baues, Werkmeister Fröhner, der mit vieler Mühe und großem Fleiße dieses große Werk vollendet. Sodann ergriff Ober­bürgermeister Gös das Wort zur Begrüßung seitens der Stadt und betonte, daß die Ge­meinde stolz darauf sein dürfe, daß ein Werk, das aus eigenster Kraft ihrer Bürger heraus­gewachsen sei, in der Nähe uns Ferne eine solche Beachtung gefunden habe, daß eine zahl­reiche Schar Einheimischer und Fremder zu seiner festlichen Einweihung sich hier versam­melt habe. Er drückte der Schlachthausgesell­schaft den Glückwunsch der Stadt aus und brachte den ausführenden Meistern und ihren Arbeitern ein Hoch! Es erfolgte nun die Besichtigung der inneren Räume. Man hörte allgemein nur eine Stimme des Lobes und der Anerkennung, sowohl in Bezug auf die Gebäude und Anlagen, als auch auf die Ein­richtungen rc. Ebenso fand das aufgestellte prächtige Schlachtvieh allgemeine Beachtung. Bei dem Festmahl beteiligten sich gegen 250 Personen.

U I m. Die kürzlich verstorbene Frau Witwe Wieland hat der Stadt U lm 100 000 Mk. zu wohlthätigen Stiftungen vermacht.

Rundscha n.

Berlin, 21. Sept. DerReichsan- zeiger" meldet, daß der Gouverneur von