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werde ich mit meiner Tochter sprechen," wandte die Mama ein.
Sie blieb lange viel zu lange für meine Erwartung.
Endlich kam sie zurück. Sie wollte Ernst aussehen, aber um ihre Mundwinkel zuckre es verrätherisch.
„Versuchen Sie selbst, von wir will sie sich nicht überzeugen lassen, vielleicht haben Sie mehr Glück."
Und nun stand ich vor ihr.
Nun beichtete ich zum zweiten Male, — weit bin ich aber nicht damit gekommen, denn plötzlich lag sie lachend und weinend zugleich in meinen Armen.
Und ich küßte sie, küßte sie, als ob ich niemals wieder aufhören wollte.
Sie war die Vernünftigere.
„Komm zu den Eltern, heuchlerischer Ver- räther Du!"
Seit sechs Monaten sind wir glücklich ver- heirathet. Theaterarzt aber bin ich nie mehr gewesen, ebenso wenig wie ich leide, daß sich mein Frauchen zu fest schnürt, zumal Dr Fischer dagegen Protest eingelegt. Dr. Fischer, mein alter Freund und Mitbegründer unseres Glückes, ist selbstverständlich Hausarzt bei uns geworden.
V e r m i s ch t es.
— Für manchen Rekruten wird es von Wichtigkeit sein, zu erfahren, daß ein solcher welcher sich in gerichtlicher Untersuchung oder Anklage befindet, nicht eher eingestellt werden kann, bis die Strafsache einschl. Strafvollstreckung, erledigt ist. Viele Rekruten unterlassen es, von einer gegen sie erhobenen Anklage der Militärbehörde sofort Anzeige zu machen, und so kommt cs vor, daß solche Leute mit den übrigen am allgemeinen Einstellungstag zur Einstellung gelangen. Da jedoch derartige Strafsachen später zur Sprache kommen, werden solche Rekruten behufs Verbüßung ihrer Strafe wieder entlassen, ganz abgesehen davon, wie lange sie schon gedient
haben. Im nächsten Jahre gelangen sie dann neuerdings zur Vorstellung vor die Ober Ersatzkommission und werden erneut ausgehoben und eingestellt, wobei ihnen die im vorhergegangenen Jahre durch eigenes Verschulden zu früh gediente Zeit nicht im Geringsten zu Gute kommt oder angerechnct wird. Es liegt somit im Interesse eines jeden Rekruten, welcher sich in gerichtlicher Untersuchung befindet oder noch eine Strafe zu verbüßen hat, daß er in jedem Falle sofort seiner Kontrol- Slelle entsprechende Anzeige erstattet.
(Zutreffende Kritik.) Gelegenheitsdichter: „Ha, welche Kleinigkeit das Dichten! Ich schüttle die Verse nur aus dem Aermel." Kritiker: Aermlich sind sie genug."
(Aus der In st ruktions stunde.) Unteroffizier (der seinen Rekruten die Soldatentugenden aufzählt:) „Nun, Sie Hieselberger, wann zeigt sich die wahre Soldatengröße?" — Rekrut: „Bei der Aushebung."
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Auf dem Gebiete unsrer illustrierten Zeit- schrütenlitteratur vollzieht sich seit einiger Zeit eine interessante Wandlung, die in engem Zusammenhang mit den Erscheinungen unsres Kunst- lebens steht- Der Sinn für Farbe, der Drang nach Erfassung der Wirklichkeit sucht sich auch in den Illustrationen unsrer Unterhaltung? - blätter Geltung zu verschaffen, und das erste Heft, mit welchem die verbreitetste der deutschen Familienrevuen, «Vom Fels zum Meer" (Union Deutsche Verlagsgesellschaftin Stuttgart) ihren neuen Jahrgang soeben eröffnet, ist dafür ein höchst gelungener Beleg. Sowohl in den zahlreichen Kunstbeilagen, wie in den Textillu-
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strationen hat der lebendigere Reiz der Farbe die Monotonie des Schwarzdrucks durchbrochen. Und daß der große, farbig illustrierte Aussatz über die „Entwickelung des Feuerlöschwesens" von Paul Lindenberg und Ewald Thiel einen Gegenstand aus dem öffentlichen Volksleben behandelt, der alle Welt interessiert, ist ein weiserer Charakterzug für das Bestreben, die vornehme Haltung des beliebten Blattes im Einklang mit dem modernen Geschmack zu erhalten. Das überaus reich und mannigfaltig ausgestattete Heft bietet in seinen Aufsätzen lauter Aktualitäten; der Roman „Die ewige Braut" von H. v. Spielberg hat die sozialen Gegensätze unsres Heerwesens zum Untergrund, die kleineren Novellen, besonders „Schaum" von Isolde Kurz, gehören dem humoristischen Genre an, das auch in den belehrenden Aufsätzen, so in der Plauderei von Ferd. Groß „Das elektrische Licht aus der Bühne", hervortritt. Ein vorzüglicher, mit Porträts geschmückter Essay, der weithin Beachtung finden wird, ist „Der Sieg Richard Wagner in Frankreich" von Felix Boot; zur Feier der Enthüllung des HoferdenkmalS schildert Johannes Proelß das hiporische Innsbruck, unterstützt von den Bildern, welche Defregger und Strütze dazu beigesteuert; M. Alsberg erörtert die Gesetze der Immunität, der Seuchenfestizkcit des gesunden Körpers gegen die Bazillengefahr. An einem höchst zeitgemäßen Xenienkranz — „Wahrheit und Schönheit" — sind unsre ersten Dichter Wildenbruch, Wildbrandt, Baumbach, Fitger, Paulus, Fulda u. v. a. beteiligt. Der „Sammler" am Schluß bringt neben illustrierten Anregungen für Küche, Haus und Garten, aus den Gebieten des Kunstgewerbes, der Mode, des Erziehungswesens, die Porträts von Paderewski und Maurus Jokai.
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