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Gemeinnütziges.

(Die Herstellung von Schaum­wein (Cbampagner)Haus selbstgekel- tertem Johannisbeerwein.) Der Johannisbeerwein liefert von asten Obst­und Beerweinen den feinsten Schaumwein (Champagner.) Das Herstellungsverfahren ist einfach und von jedem Laien ausführbar. Durch Gährung wird Zucker in Alkohol und Kohlensäure zerlegt, wobei sich Hefentcile ausscheiden und zu Boven sinken. Wenn man nun jungen Wein auf Flaschen zieht, mit Zucker verseht und eine geringere Quan­tität Hefe hinzujeßt. so wird innerhalb der Flasche im nicht zu kühle» Keller eine Gäbr- ung stattfinden, ohne daß es der Kohlensäure bei luftdichtem Verschluß möglich ist, zu ent­weichen. Sie wird vom Weine absorbiert (aufgesogen.) Die Hauptsache ist, daß man Flaschen von starkem Glase (am besten Champagner oder Selterwasserflaschen) ver­wendet und einen durchaus luftdichten Ver­schluß herstellt. Auch Bierflaschen mit sogen. Patentverschluß sind sehr wohl zu benutzen. Das Verfahren ist folgendes: Man zapft klare» Wein auf Flaschen, setzt auf jede Flasche 1040 g fein gepulverten Zucker und eine geringe Quantität(0i» Theelöffel voll) Weinhese zu, verkorkt die Flaschen, verbindet die Korke mit Bindfaden und versieht sie mit Draht nach Art der Seltersflaicheu, verlockt sie und bringt sie in den Keller, wo sie bis zum Gebrauch stehend anfbewahrt werden.

Die sich absetzende Hefe bildet einen Boden­satz. Beim Transportieren der Flaschen, Entkorken und Einschenken muß man etwas vorsichtig verfahren, damit man den Wein wenigstens anfangs klar abschenken kann; der unterste Teil wird immer trüöe ablanfen. Junge Weine die völlig klar geworden sind, eig­nen sich zu Schaumwein, der in dieser Weise erzeugt wird, am besten. Mehr abgelagerte verjähren meist schwerer und behalteu den Zucker aufgelöst in sich. Der Alkoholgeh rlt darf nicht zu groß sein; am zweckmäßigsten beträgt er 910o/o. Die Menge des zuzu­setzenden Zuckers richtet sich nach der Süße des Weins. Ist derselbe »och sehr süß, so setzt mau pro Flasche nur 10 20 A zu; bei solchen, die fast keinen Zucker inehr ent­halten, »mimt man ca. 40 §. Bei kühler Kellertemperatur geht die Gährung nur sehr langsam vor sich. Will man das Verfahren beschleunige», so muß man die Flaschen an fangs eine Zeit lang in eine Temperatur von ca. 1518° R, bringen. Man stellt sie deshalb am Zweckmäßigste» während der Sommermonate auf den Hansboden. Später müssen sie kühl lagern. Die Zeit der Aus­bildung richtet sich nach dem Alter des Weines und der Wärme des Gährraumes. Im Mai auf Fiaschen genommene und anfangs warm gelagerte Weine sind meist im Spät­herbst schon trinkbar. Lagern sie von An­fang an im Keller, so ist die Gährung meist nach einem Jahr noch nicht beendet.

(Hohle Zäh ne.) Um den Zersetzungs­prozeß hohler Zähne aufzuhalten und die daraus eustehenden Zahnschmerzen zu heben, hat man in neuer Zeit ein wirklich gut be­währtes Mittel gefunden. Man läßt sich eine konzentrierte Lötung von übermangansaurem Kali in der Apotheke anfertigcn, die prachtvoll violett erscheint, und bewahrt sie in einem Glasstöpselfläschcheu auf. Von dieser Lösung gießt man in ein mit erwärmtem Wasser halbgefülltes Trinkglas fünf bis sechs Tropfen, so daß daß Wasser eben nur rötlich wird, und spült den Mund damit recht gut aus. Es lösen sich dadurch nicht nur alle Speisereste au den bohlen Zähnen, sondern der Zer­störungsprozeß der Zähne wird auffällig aufgehalten und die Schmerzen verlieren sich bald und bei längerem Gebrauche dauernd. Man muß diese Mundspülunge» täglich min­destens einmal vornebmen.

E!»evtot od. Buxkin für eine« gan­ze» Anzug zu Mt. » 73 Velour od Kammgarn für eine« ganzen Anzug zu Mk. 7.75

je 3 Llster 30 om berechnet für den ganzen Anzug versenden direkt an Jeder­mann

Erstes Deutsches TuchversandtgeschLft vvttinA«» L, Da,

n A. Fabrik-Devot Muster franco ins Haus. Nicht passendes wird zurückgenommen.>

Revier Wrldbad.

Lesen Verpachtung.

Arn Samstag öen 9. SepLöv. ö. I., morgens 9 WHr. werden auf der Rebieramtskanzlei dahier folgende Wiesenparzelleu auf mehrere

Jahre verpachtet:

Parz. Nr. 582 in der Eiselsklinge 54 ar 4 ^m. (bish. Pächter Adlerwirt Hammer, Wildbad)

Mich. Seltz, Christophshof) Joh. Georg König, Dobel Gottfr. Müller

Wilh. Maulbetsch Gottl. Maulbetsch

Georg Müller

Erhardt Kübler, Meistern.)

1512

Tuflrißackcr

31

62

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4 Eyachthal

94

56

dto.

63

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dto.

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52

dto.

31

52

dto

70

19

1633

Klein-Enzthal 77

89

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FmM-c Femmljt Wldbck

, Zur Musterung und Uniformierung

tritt der III. IV. u. V. Zug

samt den Hornisten

80NN.4ÄL äs» IO.

morgens 7/s Uhr

mit voller Ausrüstung und Laternen am Magazin an.

Nichterscheinende hätten Strafe und außerdem besondere Vorladung zur Nachvisitation zu gewärtigen.

Wildbad, den 5. Sept. 1893.

Z)as Kommanöo.

Mtsr-VerewlGiVilckliLck

Königin Charlotte"

Diejenigen Kameraden, welche sich bei der am Freitag den 15. Sept. d. I. in Cannstatt stattfindenden Kaiserparade beteiligen wollen, wollen sich beim Vereins­kassier Christoph Treiber bis längstens 1v. d. Mts. melden.

Die Kameraden werden zu recht zahlreicher Beteiligung aufgefordert mit dem Bemer­ken, daß eine bedeutende Eisenbahnfahrpreisermäßigung jedenfalls wie früher stattfinden wird. Das Nähere hierüber wird noch mitgeteilt werden.

Der Vorstand.

Revier Wildbad.

Stammholz-Verkauf.

Am Samstag den 9. Septebmer, vormittags Il'/s Uhr auf dem Rathaus in Wildbad aus Distrikt II Eiberg Abt. 68 Rohrmiß;

535 Stück Tannen Langholz I. bis IV. Kl. mit 630 Fm.,

13 Tannen Langholz V. Kl. mit

2 Fm.,

93 ,, Tannen Sägholz I. bis III.

Kl. mit 95 Fm.

aus Distrikt II Eiberg Abt. 73 Rohr­mißwiese :

175 Stück Tannen Langholz st bis IV. Kl. mit 246 Fm.

40 ,, Tannen Sägholz I. bis III.

Kl. mit 55 Fm.

aus Distrikt ll Eiberg Abt. 50 Konrads-- rain:

171 Stück Tannen Langholz I. bis IV Kl. mit 203 Fm.,

22 Tannen Sägholz I. bis III.

Kl. mit 26 Fm.

Ein tüchtiges

Mädchen

welches gut kochen kann und alle Haus­arbeiten besorgt, wird bei gutem Lohn gesucht. Eintritt bald oder auf November.

Senfenfabrik b. Neuenbürg.

Frau Clara Loos.

Oel

(Nächst G. Lindenberger.)

Oliven-

Salat-

Lampen-

in guter Ware bei