schreibt der Pall Mall Gazette: Ich habe längere Zeit hindurch die Wespen beobachtet und die Gier bemerkt, mit der sie sich über gewisse Obstsorten hermachen, wenn dieselben völlig reif sind oder vielmehr zu faulen beginnen, und ebenso habe ich bestimmte Folgen wahrgenommen, die sich an diesen Vorgang knüpfen. Der Zucker in einigen Obstarten, die mit Vorliebe von den Wespen angsgriffen werden, hat die Neigung, während des gewöhnlichen Fäulnißprozesses in Alkohol bezw. verschiedene Sorten von Alkohol überzugehen. Bohrt man derartige Früchte, besonders Pflaumen und Weintrauben, mit einem ganz kleinen Löchelchen an, so kann man sehen, wie die Wespen auf dieselben zufliegen, sich schaarenweise um den Besitz derselben streiten, sich ganz gehörig betrinken und schließlich in halb betäubtem Zustande von denselben wegkriechen und sich eine Zeit lang im Grase ausruhen, bis sie ihren „Rausch" ausgeschlafen haben und sich dann von Neuem wieder an das Werk machen. Wenn sie sich in diesem Zustande befinden sind sie am bösartigsten, sowohl wegen der virulenten Natur ihres Stiches wie der ohne jeglichen Grund unternommenen Angriffe. Im vorigen Jahre wurde >ch von einer betrunkenen Wespe gestochen und hatte mehrere Tage unter den Symptonen einer Nervenvergiftung (nsrvs poison) zu leiden. In derartigen betrunkenen Eigenheiten gleichen sie einem menschlichen Zeitgenossen
Gemeinnütziges.
(Wirksames Mittel gegen Motten.) Man fülle ein Kräutersäckchen mit einem Gemisch von 10 T. geschnittenem Patschulikraut, 20 T. Roßmarinkraut, 20 T. Thymian, 20 T. Salbei, 20 T. Naphthalin, 2 T. Mirbanöl, 5 T. Terpentinöl, 10 T. Alkohol. Naphthalin und die Oele werden in Alkohol gelöst und mit diesem die Kräuter besprengt. Die Stückchen werden zwischen die zu schützenden Kleider gelegt.
LoAcrLes.
Wildbad, 4. Sept. (Kinderfest.) Es ist wohl in diesem Jahre noch nicht oft vorgekommen, daß man unfreundliche Gesichter verdrießlich nach den segenspendenden Regenwolken aufblicken sah, — aber am letzten Samstag hätten unsere Kinder allesamt gerne auf den sonst so willkommenen Regen verzichtet, selbst wenn der Boden noch trockener gewesen wäre. Hatte es doch den Anschein, als ob sie um ihr schönstes Fest kommen sollten. Aber wider alles Erwarten hellte sich der Himmel bis Sonntag Nachmittag so auf, daß der Festzug sich um halb 2 Uhr in gewohnter Weise nach dem Windhof in Bewegung setzen konnte und laut jubelnd Zog die Kinderschaar unter den Klängen der Feuerwehrkapelle durch die beflaggte Stadt. Herr Treiber hatte sich aufs
Beste mit allem eingerichtet, was die Feststimmung erhöhen kann, und trotz der kühlen Witterung hatten sich zahllose Zuschauer eingefunden. In freigebigster Weise hatten die bürgcrl. Kollegien für Geschenke an die Schäler gesorgt, denen Hr. Postmeister Kiefer noch einige reich illustrierte Prachtbände über Kaiser Wilhelm I. beifügte. Jeder Lehrer widmete sich seinen Schulkindern, die in mannigfaltigen Spielen um die Preise rangen, während Hr. Stadtschultheiß Bätzn e r sich wieder aufs Liebenswürdigste der Kleinen annahm, die sich noch nicht an den Spielen beteiligen konnten und dafür mit einer extragroßen Sedansbretzel bedacht wurden, was nicht geringen Jubel veranlaßte. Die Realschüler führten Scenen aus Wallensteins Lager auf. Waren auch diese „Wallen- steiner" mit Kostümen schlecht versehen, so rühmten sie sich doch einer großen Zahl wahrer Hünenschwerter und „ein kleiner Mann ein großes Schwert, muß eins dem andern helfen", dachten auch sie wie Klein-Roland. Uebrigens hatten sie in kurzer Zeit ihre „Sprüchl" recht gut gelernt, das muß auch die Kritik anerkennen zu ihrem Lobe. Wer dem Treiben und Jubel des kleinen Volkes zusah, braucht kein besonderer Kindersreund zu sein, um zu der Ueberzeugung zu kommen, daß wir nur unter ihnen uns recht herzlich selbst mitfreuen können, darum auch ein „Hoch" von den Alten den edlen Stiftern dieses frohen Tages! Um halb 6 Uhr wurde der Rückmarsch angetreten, da der Abend anfing, empfindlich kühl zu werden. Noch einmal versammelte sich die ganze Tchaar in der Trinkhalle, wo Hr. Stadtpfarrer Glauner auf die Bedeutung des 2. Sept. hinwies, der ein Tag der Dankbarkeit und Freude für uns bleiben soll und „Nun danket alle Gott" scholl es tausendstimmig aus tiefstem Herzen zum Himmel empor.
Vogelfreunde! Das von Gustav Voß, Hof° lieferant in Köln, auf Grund 20 -jähriger Erfahrung in der Vogelpflege hergestellte rühm- lichst bekannte vielfach preisgekrönte Singfutter für Kanarienvögel und Waldvögel, Mischsutter für Amseln, Drosseln, Nachtigallen, Staare Lerchen, überhaupt für alle in- und ausländischen Sing- und Ziervögel ist hier nur allein echt zu haben bei Karl Wilhelm Bott. In letzter Zeit wollen Laien ohne Erfahrung in der Vogelpflege die Voß'schen Vogelfutter nachahmen. Man verlange deshalb nur „Voß'sches Vogelfutter mit der Schwalbe" eingetr. Schutzmarke). Das viel begehrte kleine Handbuch über Vogelpflege „Der Vvgel- freund" ist in der hiesigen Niederlage für 10 Pfg. zu haben, Prospecte umsonst; daselbst ist auch der neueste Prachtkatalog einzusehen. Preislisten über alle Arten Sing-
Revier Wildbad.
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Am Samstag den 9. Septbv. ö. Z., morgens 9 WHr werden auf der Revieramtskanzlei dahier folgende Wiesenparzelle« auf mehrere Jahre verpachtet:
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4 qm. (bish. Pächter Adlerwirt Hammer, Wildbad)
„ ., 1512
Gustrißacker
31 „
62
„ Mich. Seitz, Christophshof)
„ „ 15^/54 Eyachthal
94 „
56
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„ Joh. Georg König, Dobel
- „ dto.
„
63 „
04
„ jx. Gottfr. Müller ,7
„ dto.
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31»
52
„ Wilh. Maulbetsch „
„ „ dto.
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31 „
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„ Gottl. Maulbetsch „
„ „ dto.
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70 „
19
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„ Georg Müller „
.. „ 1633
Kiein-Enzthal77„
89
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„ Erhardt Kübler, Meistern.)
und Ziervögel, Käfige, VoliLr n rc. werden auf Anfrage gratis und franco ab Köln versandt.
^U F^lle moderne« Knnstseisen enthalten oder weniger Zusätze, die gar in Seife gehören als Thon, Kreide, Talkum, Wasserglas, Kieselerde, Soda rc. rc. Derartige Mischungen erlauben zwar eine Seife billiger zum Verkaufe auszubietcn, sind für die Konsumenten aber von großem Nachteil: 1) ist solche Seife minderwertig und schädlich, 2 ) zerstört sie in kürzester Zeit vö"ig die Haut, 3) vermascht sie sich verhältnismäßig sehr rasch. Eine Seife die ganz unverfälscht, ohne Zusatz, ohne Wasserglas, ohne Soda und sich nur sehr wenig abwascht, ist Oos- I-INAS Ssiks mit der Ente. In Qualität bessere, preiswürdigere und der Haut zuträglichere Seife existiert nicht. Käuflich in
Wildbad bei A. Held, F. Schmelzle, Engros-Verkauf: Doering K Co in Frankfurt a. M.
Der beste Beweis für die Gediegenheit und Beliebtheit einer Zeitschrift ist immer der, wenn sie auf eine lange Reihe von Jahrgängen zurückblicken kann. Dies ist der Fall bei dem weitverbreiteten Familienblatte „Jllns fixierte Welt", von dem soeben das erste Heft des 42. Jahrganges, mit einem eleganten neuen Umschläge versehen, erschienen ist (Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt). Es giebt wenige Journale, die ein gleiches Alter aufweisen und sich dabei doch die ganze un- versiegliche Frische der Jugend erhalten haben. Eine reiche Fülle der herrlichsten Gaben in Wort nnd Bild birgt dieses Heft. Da sind zunächst die Anfänge neuer hochinteressanter Romane, von denen der erste, „Um der Liebe willen" von R. Ortmann, in der Neuzeit spielt, während der andere „Auf Befehl des Königs", von C Laode, in die interessante Zeit Friedrichs des Großen zurückgrejft. Von den kleineren Sachen seien noch erwähnt die hübsche Militärhumoreske „Einquartiert" und die belehrenden Artikel: „lieber häusliche Krankenpflege," „Die Hauptstadt Steiermarks", „Weibliche Handarbeiten" u. a. m. Ganz hervorragend ist der wundervolle Bilderschmuck dieses Heftes, welches jetzt auch dem Geschmack der Zeit sich anschließend, eine große Zahl der Illustrationen in verschiedenen Farbentönen klingt, namentlich aber die in zehn Farben trefflich ausgeführte Kunst-Beilage „Mutterglück" gereicht dem schönen Hefte zu besonderem Schmucke. So tritt denn auch diesmal wieder die „Illustrierte Welt" vor den großen Kreis ihrer Abonnenten hin als eine wahre Freundin und Beraterin für Familie und Haus, bei der sich jedermann gern Erholung, Belehrung und Rat holt. Das 1. wie auch jedes der folgenden Hefte ist durch jede Sortiments- n. Verlagsbuchhandlung für den überaus billigen Preis von 30 Pfg. zu erhalten.
Revier Wildbad.
Mrenilhotzbeifuhr-
Mkord.
Am Samstag den 9. Septbr. d. I., morgens 8 Uhr
wird auf der Revieramtskanzlei dahier die Beifuhr von
64 Rm. tann. Scheiter aus Abt. Hesselfleige,
36 „ „ „ „ „ Wanne,
43 „ „ „ „ „ Langerwald und
Rohrmiß.
auf dem Bahnhof Wildbad verakkordiert.