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Amts- imd Aycige-Patt für Wildbad und Umgebung.

Erscheint Dienstag, Donnerstag u Damstag.

Der AbonnementS-PreiS beträgt incl. dem jeden SamStag beigegebenen Alluürtrte« K»«ntag»Sk«tt für Wildbad vierteljährlich 1 10 monatlich

10 Pfg.; durch die Post bezogen im OberamtS- Bezirk 1 30 ^ ; auswärts 1 ^ 4S ^. Be­

stellungen nehmen alle Postämter entgegen.

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Der Jn'erlionspreis beträgt für die kleinspaltige Zeile oder deren Raum bei Lokal-Anzeigen 8 Pfg., bei auswärtigen 10 Pfg. Dieselben müssen spä­testens den Tag zuvor Morgens 8 Uhr aufgegeben werden. Bei Wiederholungen entsprechender Ra­batt. Stehende Anzeigen nach Ueberemkunft. Anonyme Einsendungen werden nich: berücksichtigt.

Urs. S7.

29. laki'gking.

Württemberg.

Stuttgart, 25. Juli. Nächsten Sonn­tag geht ein Sonderzug nach Friedrichshafen ab; er verläßt Stuttgart in der Nacht vom Samstag auf Sonntag um 12,00 Uhr, er­reicht Friedrichshafen 6,00 früh, geht dort wieder ab 9.28 abends, und trifft in Stutt­gart am Montag 3,10 früh ein.

Stuttgart, 26. Juli. Gestern nach­mittag 4 Uhr hat sich in einem Hause der Olgastraße ein lediger Hausknecht erschossen. Das Motiv soll Liebeskummer gewesen sein.

Oßweil, 24. Juli. Der 21 Jahre alte Gottlob Stumm, Sohn des Wagndrs Stumm von hier, der heute Vormittag auf seinem Acker in den sog. Seewiesen, unweit des Wegs nach Poppenweiler, mit Erntear­beiten beschäftigt war, wurde um sssll Uhr von einer Kugel, welche sich, wie es scheint, vom Schießplätze aus, wo gegenwärtig Mann­schaften des in Stuttgart garnisonierendcn Grenadier-Regiments Schießübungen halten,

wurden 937 Stimmen für die Sozialisten, 423 für die von Bankdircktor Kayser ausge­stellte und 414 für die nationallibcrale Liste abgegeben. Es sind 14 Sozialdemokraten, 1 Demokrat und 1 Ultramontaner gewählt. Die Wahlbeteiligung war flau; es haben nur 50 "/ der Wahlberechtigten abgestimmt.

Karlsruhe, 26. Juli. Der deutsche Feuerwehr-Ausschuß beschloß nach Antrag Franzmans, den nächsten deutschen Feuerwehr­tag 1897 in Karlsruhe abzuhalten. Auf dem deutschen Feuerwehrtag in München sind aus Bruchsal, Eberbach, Freiburg, Gernsbach, Heidelberg, Konstanz, Mannheim, Offenburg, Pforzheim undWaldshut Abordnungen vertreten.

Karlsruhe, 26. Juli Die neue Strecke der Murgthalbahn von Gernsbach kns Weisenbach dürfte voraussichtlich am 1. Dezbr. in Betrieb genommen werden.

Heidelberg, 24. Juli. Aus Marshall­

verirrte, durch den Rücken mitten ins Herz iown, Joiva, 10. Juli, melden amerikanische

getroffen, so daß der Tod alsbald eintrat. W>e dieLudwigsb. Zig." hört, soll das betr. Terrain, weil es sich in ziemlich großer Entfernung des Schießplatzes befindet, nicht zu demjenigen gehören, das während der Schießübungen gesperrt ist.

Besenfeld, 25. Juli. In unfern Waldungen wurde gestern em stattlicher Hirsch erlegt, ein Zehnender, der 180 Pfd. wog Diese Tiere machen in jetziger Zeit auf den Getreidefeldern und in den Krautäckern be­deutend Schaden und leider kann der Ge­schädigte nach den bestehenden Gesetzen keinen Anspruch auf Schadenersatz machen

Münsingen, 25. Juli. Die Er­öffnung der Eisenbahnlinie Honau-Münsingcn soll, da die Arbeiten infolge der überaus günstig gewesenen Witterung rasch vorgeschrit­ten sind, schon in den letzten 10 Tagen des September vor sich gehen. Die unweit der Stadt gelegenen Bahnhofgebäude sind nahezu fertiggestellt; die Bauart derselben macht einen gefälligen Eindruck. Nachdem vor etwa 14 Tagen Monteure zur Brückenzusammensetzung hier angekommen sind, ist in dieser Woche nach demAlbboten" mit dem Legen der Schwellen und Schienen begonnen worden.

Oehringen, 26. Juli. Der fürstliche Hofkellermeister Knoll, der älteste Mann Oehr- ingens, der vor wenigen Wochen sein 94. Lebensjahr angetrelen hat, bis vor kurzem gesund war und sich rühmte, nie einen Tro­pfen Bier getrunken zu haben, ist heute Nacht sanft verschieden.

R undschau.

Pforzheim, 25. Juli. Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl der 3. Klasse

Blätter: Heute ist hier im 79. Lebensjahre ein allbekannter Deutscher, Charles Brenneke, gestorben. Er war in Heidelberg am 4. Juli 1814 geboren und vollendete im alten Vater­lande im Alter von nur 17 Jahren seine Ausbildung als Architekt. Er war der Er­bauer der erstiN Rübenzuckerfabrik in Deutsch­land, sowie auch einer der ersten Eisenbahnen in Deutschland. In den Vereinigten Staaten hat er u. A. die lange Brücke bei Harpers Farry in den vierziger Jahren gebaut. In Marshalltown wohnte er seit dem Jahre 1854.

Freiburg, 24. Juli. Mit großer Befriedigung sehen sich die Landleute der Um­gebung den überaus üppigen Graswuchs auf den Freiburger Rieselfeldern an, von welchen sie den Zentner Grünfutter zu 50 Pfennig käuflich erhalten und sehr umfassend davon Gebrauch machen. Da fünf Zentner Grünfutter gleich sind einem Zentner Heu, so kommt letzterer blos auf 2 Mk. 50 Pfg. zu stehen, während sonst der Verkaufspreis auf 5 Mk. der Zentner zu stehen kommt.

Mannheim, 24. Juli. Von bedeuten­dem wirthschaftlichcn Werthe für die deutsche Arbeiterschaft dürfte der neue Hafenbau in Ludwigshafen werden, der in allernächsten Zeit in Angriff genommen wird. Das erste Loos der Arbeiten ist dem Unternehmer Herrn Otto Menzel in Ludwigshafen übertragen worden. Es dürften ungefähr 5000 Arbeiter bei dem Bau Beschäftigung finden. Herr Menzel beabsichtigt, keine Ausländer heran zu­ziehen, sondern nur einheimische Arbeitskräfte zuzulassen.

Ottenheim, 23. Juli. Heute fand dahier eine Trauung statt, wie sie nicht alle

Tage vorzukommen pflegt; der Bräutigam ist nämlich 76 Jahre, die Braut 54 Jahre alt. Dasjunge Pärchen" zählt also zusammen nicht weniger als 130 Jahre.

Tauberbischofsheim, 23. Juli. Heute sind es 27 Jahre, daß der Kampf zwischen Preußen und Württembergern an der Tauber hier staltfand. Der Jugend, welche jene bange Stunden in unserer Stadt nicht aus eigener Erfahrung kennt, mag die Er­zählung wie eine Sage aus längst vergangenen Tage Vorkommen, wo Deutsche gegen Deutsche in blutigem Kampe standen und nur die besten Patrioten sich nach einem Reiche sehnten, wo­zu damals in jenem Bruderkampfe der Grund­stein gelegt wurde, das uns dann erst der blutige Krieg mit dem neidischen Frankreich brachte. Daß es aber Wirklichkeit gewesen, bezeugen die Gedenksteine für all die Tapfern, welche damals den Heldentot starben. Auch heute wird, wenn auch in einfacher Weise, ein schlichter Gedenkstein iin Walde vonJIm- span enthüllt, wo einige Zeit nach dem Ge­fechte zwei todte Württemberger aufgcsunden wurden Dieselben wurden wohl als schwer verwundet auf dem Rückzuge mitgenommen und als sie bald darauf starben, in den Wald gelegt. Dort wurden sie später aufgefunden und in die kühle Erde gebettet und nunmehr wird auch ein Gedenkstein der Nachwelt zeigen, wo zwei tapfere schwäbischen Krieger ihre letzte Ruhestätte gefunden. Deren Namen kennt man nicht und darum weist auch der Grabstein weder solchen noch Geburtsort auf, doch be­findet sich beides auf der Marmortafcl des großen Denkmals, auf welcher sämtliche Namen der Vermißten angebracht sind.

München, 24. Juli. Die Jahres- ausstellung im kgl. Glaspalast wird in den nächsten Tagen eine höchst interessante und wertvolle Bereicherung erfahren. Etwa 16 Bilder von Meissonnier werden demnächst ein- treffen und dem Publikum sofort zugänglich gemacht werden. Die vor Kurzem eingetroffenen Werke von Arnold Böcklin sind schon aufge­stellt und die Kollektivausstellung Böcklins ist nun von einer wohl niemals übertroffcnen Reichhaltigkeit.

Schillingsfürst, 25. Juli. Die freiherrlich v. Frankenstein'sche Familie in Un­stadt wurde abermals in tiefe Trauer versetzt. Die jüngste Tochter des verstorbenen Frhrn. v. Frankenstein (der eine zeitlang Vizepräsident des Reichstgs war), Baronesse Anna, ist nach 2jährigem schwerem Leiden im Alter von 26 Jahren gestorben.

Berlin, 26. Juli. Aufsehen erregt die Begnadigung des kürzlich zu 6 Monaten