seine Schüler schützen wollte, wurde plötzlich von einem Soldaten an der Kehle gepackt und der Soldat drohte ihn zu erwürgen. Der Lehrer konnte noch gerade seinen Degenstock erfassen und stieß dem Soldaten das Stilet tief in die Brust, so daß dieser sofort bewußt­los zusammensank. Lehrer und Schüler flüch-" teten hierauf. Elfterer wurde später durch die Polizei verhaftet. Auf sofortige energische Interventionen des französischen Konsuls hin erhielt er jedoch noch an demselben Tage seine Freiheit wieder und der Gouverneur soll sein aufrichtiges Bedauern ausgesprochen und strenge Bestrafung der Mitschuldigen dem französischen Konsul zugesichert haben. Der Soldat soll seinen Verletzungen erlegen sein.

In Australien mehren sich die Ver­brechen gegen das Eigentum so, daß die Presse an die Regierung die Forderung richtet, sie möge allen Bürgern die Erlaubnis erteilen, fortan. Waffen tragen zu dürfen, damit man sich gegen Angr ffe schützen könne. Australien steht vor einem gewaltigen Rückschläge in seiner wirtschaftlichen Entwickelung.

(DieEinwirkung der Furcht.) In englisch Ostindien findet zuweilen ein selt­sames Gottesgericht statt, welches die Einwir­kung der Furcht auf die Speicheldrüsen zeigt. Wenn ein Diebstahl oder etwas dergleichen begangen worden ist, so hält man diejenigen, welche in dieser Beziehung ein Verdacht trifft, zusammen und befiehlt Jedem, eine Quantität Reis eine Zeitlang im Munde zu behalten und dann wieder herauszugeben. Man tann dann mit der größten Gewißheit darauf rech­nen, daß der, welcher der Thäter ist, den Reis fast ganz trocken wieder herausgiebt, weil die Furcht und Angst, die ihn infolge seines bösen Gewissens beherrscht, die Absonderung des Speichels verhindert.

(Leset nicht im Bett.) In vielen Häusern herrscht bei Erwachsenen und sogar der Kindern die Unart, des Abends im Bette zu lesen. Will der Schlaf nicht kommen und steht die Erfahrung fest, daß er sich durch Lesen einstellt, so ist diese Gewohnheit zu ent­schuldigen, obwohl auch dann nicht rötlich. Wenn aber frische junge Mädchen oder Knaben welche sich nur hinzulegen haben, um alsbald zu schnarchen, ihr Bett mit dem Buch in der Hand besteigen, weil dasselbe so spannend ist, und man auf den Ausgang der Geschichte nicht bis morgen warten kann, so ist dies eine Unart, welche sehr schlimme Folgen nach sich ziehen kann. Eltern, deren Kinder diese üble Gewohnheit haben, sollten jeden Abend und jeden Morgen das Licht untersuchen, um fest­zustellen, wie lange dasselbe brannte, nnd die Ungehorsamen zur Rechenschaft ziehen. Größte Strenge ist hier nötig; denn wer einmal diese Unart angenommen hat, kommt sehr schwer von ihr los und kann bald nicht mehr ein- schlafen, ohne ein Buch in der Hand zu haben.

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Der Schlaf vor Mitternacht ist überaus wert­voll. Wie leicht wird derselbe einem spannend geschriebenen Buche geopfert I Ja, das Ge­lesene verfolgt den Schläfer im Traume, be­schäftigt seinen Geist die ganze Nacht hindurch und hindert ihn am Ausruhen. Immer uno immer wieder treten die packenden Gestalten vor das geistige Auge. Zerschlagene Glieder, müde Augen, ein schläfriger Geist, zu spätes Aufstehen, Unlust zur Tagesarbeit und vor allen Dingen Schädigung der Gesundheit sind die Folgen. Wie leicht auch kann der Lesende anbrennen, wenn er beim Lesen einschlief und das Licht oder die Petroleumlampe umwarf! Ihr Eltern, tretet daher mit aller Strenge gegen diese Unart auf und Ihr Kinder ge­horchet Euren Eltern!

(Un galant.) Huber:Anna, können Sie eine Gans tranchieren?" Dienstmädchen:Ja wohl, Herr Huber!" Huber:Dann gehen Sie 'mal 'rauf meine Schwägerin kann sich wieder nicht allein ausziehen!"

(Ein Mustergatte.)Ich be­greife nicht, wie man sich über die teuren Fleischpreise alleweil beklagen kann! Ich und meine Familie sind zusammen 13 und trotz­dem kommen wir jeden Tag mit anverthalb Pfund Fleisch aus. Meine Frau mag keins, die 9 Kinder kriegen keins und die 2 Mägde brauchen keins, da langts für mich immer ganz schön."

(Protest.) Tochter:Ich mag gar keinen Roman mehr lesen! Jedesmal hört er auf, wenn sie sich kriegen und es dann am Schönsten wird!" Vater:Dummes Zeug, wer hat Dir denn gesagt, daß es vann am Schönsten wird!"

(Sonderbarer Fortschritt.) A.: Wie steht es denn mit Ihrer Bewerbung um das reiche Fräulein Neumann ?" Ist sie Ihnen gewogen?" B.:Sehr sogar, ihr Hund wedelt jedesmal mit dem Schwanz, wenn er mich sieht!"

(Keine Kirschkerne verschlucken.) Es ist jetzt wieder die Zeit der Kirschenernte gekommen. Da kann man nicht eindringlich genug vor der weit verbreiteten Unsitte des Verschluckens der Kerne gewarnt werden, denn es ist eine Thatsache, daß alljährlich eine An­zahl Menschenleben dieser Unsitte zum Opfer fallen.

(EinachtjährigerSchulknabemit Backenbart). Es giebt keine Kinder mehr, das ist eine'oft gehörte Klage. Aber sie wurde bisher nicht aus dem Grunde erhoben, weil die Kinder auch schon Manneszier, einen wahr­haften Bart, besitzen. Von einer solchen Aus­nahme, die trotz ihrer kindlichen acht Jahre einen wirklichen Bart besitzt, sei hier berichtet: Es ist dies der achtjährige Ludwig Kern; der Knabe, Schüler der zweiten Normalklaffe in Wien ist Besitzer eines recht gut ausgewachsenen

Backenbarts, der ihm unter seinen Kameraden eine ganz exceptionelle Stellung einräumt.

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AV4lädää, 8. luui. Das Lgl. kur- tbsatör virll bsuts OonnsrstaA dsu 8. duui 1893 ssins Uiortön öllasn unä gslangt als Rlbbkaungs Vorstellung das daotigs Uustspiöl 2vvsi glitekliebs NsAg sur ^.ullnüruag. Oisss jüngst« Novität dsr bsrtllimtöll Uustspisl - Oompagnis-Rirma Leböutban und Nadslburg säblt ru dem Uustigstön vs.8 dis Aöuanntön belisbtsn ^.utorsn Aönedallsn, und bsbsn sisli dis 2 vsi glüslrlisüsn in ösrlin, IVisn,

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Ond jstst wird balt s nuisr g'wäbit, vielleiebt mit dem no's gliokt. Ond gnoksmer,, wer send, dis Veit', dis ällss gut vsrstab'n,

No send in ersodter l-inis dis. Lebwarre vorne d'rsn,

Dia bolst s'bimmlisob 8rot von Rom, dos irdisob' sssst's e' Usns, Ond wenn dis ^Velt on Irswmsr gabt, dis inavkst sieb nsx dran». Ond Losiaidsmokrats, dis gangst Hand en Rand dlit dsns Reit, es g'kallt mer net des tsiüisob I-iabssband.

Ond Revision mit de rotbs dran, dssnd grausig an no mit, liVsil dsrs Rovbmnst ist so gross, dass alles andre gnitt.

Ond wenn dia Vslsobs, die sonst net im Reiobsdag sitrs dsand, 2n d s r d.bstemmsng reiset ber, no ist dlatkä am Rnd, vrom wäbl i kalt on dsitsods Klan, der obenan stellt 's Reick, Ond druolc di» Nergler an dia ^Vand ond maok dsan Jobwoabestrsiok.

(Ringssandt von sinsm Xnrgast.)