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Lohn bekommen und will den Auftrag voll­ziehen". —

Fräulein Laura war ei» allerliebstes rotwangiges, blauäugiges Mädchen vo» achtzehn oder neunzehn Jahren, gesund, im Besitze einer guten Kundschaft und eines Ver­ehrers, Namens Thomas Roller, der zufällig als Buchhalter in dem Geschäft angestellt war, wo Georg die Uhr gekauft hatte. Laura saß an einem Kleide arbeitend und «in Liedchen vor sich hinsummend: ihre Ge­danken weilte» wie eigentlich zu jeder Zeit bei ihrem Thomas, und sie fragte sich sehn- füchtig ob und wann er zum gewohnten Abend­besuch erscheinen werde, als es an die Thür «klopfte und auf ihr „Herein" ein Dienst­mann mit einem Päckchen ins Zimmer trat. „.Ein Geschenk für Sie, Fräulein", sagte der Mann schmunzelnd, als er das Packet auf den Tisch legte, „und noch dazu von solch einem feinen Herrn. Bezahlt hat er mich gleich im Voraus Gratuliere Ihnen. Adieu, Fräulein!" Er war verschwunden, «he Laura sich von Ihrem Erstaunen er­holen konnte. Ein Freudenschrei entschlüpfte ihr aber, als sie das Packet geöffnet hatte und seinen Inhalt erblickte. Jst's denn möglich?" rief sie entzückt, „dieselbe Uhr, die ich gestern im Schaufenster sah und von

der ich Thomas erzählte. Der liebe, präch­tige Mensch kaufte sie von seinem Prinzipal um sie mir zu schicken! O, wie ich die Zeit nicht erwarten kann, daß er heute kommt, wie ich mich danach sehne, ihm für diese herrliche Aufmerksamkeit zu danken". Sie stellte die Uhr auf eine mit schöner Häckel- decke belegte Kommode, auf der noch ewige Nippes und Ziergegenstände prangten und war eben mit dem Arrangement fertig, als es wieder an die Thür klopfte und auf ihr „Herein" Frau Maienblüth eintrat. Sie war eine von Lauras Kundinnen und wegen eines Kleides gekommen, das Laura in Ar­beit hatte. Ihr erster Blick siel natürlich auf die Uhr. „O gnädige Frau", rief Laura, der Richtung ihrer Augen folgend, „ist sie nicht reizend? Eben habe ich sie anonym zugeschickt bekomme», aber ich weiß, sie ist von einem Herrn, der mich lange und herzlich liebt".

(Schluß folgt.)

Vermischtes.

(Auch ein Genuß.) Prinzipal, (zum Lehrling, dem beim Rauchen einer Virginia übel geworden): „Warum rauchen Sie aber auch so starke Cigarren, wenn Sie's nicht ver­tragen können?!" — Lehrling (ivehmüthig):

„O mein Gott, man will halt auch das Leben genießen!"

(Nicht recht verstanden) Lehrerin an der Töchterschule (victierend): „Die Erde überzieht sich wieder mit frischem Grün — untermischt mit lieblich duftenden Blumen!" — Schülerin (Tochter eines Gutsbesitzers) schreibt: „Die Erde überzieht sich wieder mit frischem Grün — und der Mischt mit lieb­lich duftenden Blumen!"

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