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war, mit Erdöl und zündete sie an; er erstach dann einen jungen Mann, den die Hilferufe der Unglücklichen herbeigczogen hatten. Als der mutmaßliche Mörder ist gestern der Mann der Ermordeten, ein Bauer namens Durand, verhaftet worden. Die Volksstimme bezeich- ncte ihn von Anfang an alt den Schuldigen, und die Behörde hatte ihn verhindert, dem Begräbnis der Ermordeten beizuwohnen, da sie befürchtete, die Menge werde Justiz an ihm zu üben suchen.

Paris, 12. Mai. Nach einer Meldung desEcho" hat General Davoust, der für den Fall einer Mobilmachung die zwischen Epinal und Bclfort zusammenziehende Armee zu füh­ren bestimmt lst, die Inspektion der Vogesen- grcnze begonnen.

Rom, 13. Mai. Wie dieItalic" meldet, ist die Polizei auf der Spur eine^ weitverzweigten Vereinigung ausländischer Ver­brecher, von denen einige in Rom während der- Feier der silbernen Hochzeit des Königs­paares operierten. Unter den bereits Ver­hafteten befinden sich 1 Engländer, 2 Belgier, Ä Deutsche, 2 Amerikaner, 1 Pole, 2 Ita­liener.

Der König von Dänemark wird sich, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, in Kurzem, wie alljährlich, nach Wiesbaden be­geben, wo er 4 bis 6 Wochen verweilen dürfte. Von unterrichteter Seite verlautet, daß König Christian IX. auf der Fahrt nach Wiesbaden oder was als wahrscheinlicher gilt auf der Rückreise dem Kaiser Wil­helm II. einen eintägigen Besuch abstatten werde. Der König dürfte seinen Weg über Lübeck nehmen; die königliche PachtDanne- brog" hat bereits Ordre bekommen, sich in kürzester Frist für die Fahrt fertig zu halten.

London, 12. Mai. Wie dieTimes" berichtet, ist in einem Kosaken-Regiment in Kiew infolge schlechter Behandlung eine Re­volte ausgebrochen. Die Meuterer, welche auf ihre Offiziere feuerte", kapitulierten erst, .nachdem die Kaserne 28 Stunden lang be­lagert war und 15 Tore und ebenso viel Verwundete den Kampfplatz bedeckten.

London, 12. Mai. Der Arbeiter iTowensend wurde unter der Anschuldigung, Gladstone brnflich mit dem Tode Ndroht zu haben, falls er die Humerulebill nicht zurück­ziehe, vom Zuchtpolizeigericht in Bowstreet vor die Assissen verwiesen.

London, 12. Mai. Das Reuterbureau meldet aus Bathurst vom 11. Mai.- Franzö- Psche Offiziere holten in Niambutang die bri­tische Flagge nieder und schleppten gleichzeitig einen eingeborenen Häuptling fort Niambu- ckang liegt nahe bei Panchcng am Gambia innerhalb der britischen Grenze.

Belgrad, 12. Mai. Aus bester Quelle erfährt dieF. Z ", daß am 4. Juni in der kleinen. Turnfeverin gegenüberliegenden serbischen Donauhafenstadt Kladowo eine Be­gegnung des Königs Alexander mit seiner Mutter stattsindm wird,

Bukarest, 9. Mai. Während fast durch ganz Europa eine ganz ungewöhnliche Trocken­heit herrscht, steht Rumänien in Wassersnot. Sindflutlicher Regen strömt seit mehreren Tagen in gewaltigen Massen herab, während es in den Gebirgsgegenden schneit wie im Winter. M>t beängstigender Schnelligkeit steigen die Flüsse und aus allen Teilen des Landes laufen schlimme Nachrichten ein über Verkehrs­stockungen, Überschwemmungen von Eisenbahn­linien, Landstraßen, Städten und sonstigen Ortschaften. Die Verbindung zwischen hier und der Moldau ist sehr beschränkt. An vielen Orten sind die Züge gezwungen, liegen zu

bleiben. Auch telegraphische Verbindungen sind zerstört. Es herrscht große Besorgnis. Der Schaden, den die Wassermassen bis jetzt angerichtet, ist schon sehr bedeutend, wenn er sich auch in seiner ganzen Ausdehnung noch nicht übersehen läßt und vorläufig der Regen überhaupt noch nicht aufhört.

Wie vieP. K." aus Petersburg meldet, wird der Kaiser in der nächsten Woche im Hafen von Sebastopol eine große Flotten­schau halten, an der die gesamten Schiffe der Schwarzen Meeresflotte tcilnehmen werden.

Vermischtes.

Durch den Bau des Nordostseekanals wird Deutschland um ein Bauwerk bereichert, das auf der ganzen Welt nur wenige seines gleichen hat. Die Bogenbrücke über den Kanal bei Grünenthal kommt nämlich ihrer Spannweite nach (156,5 Meter) unter den Bogenbrücken Europas an vierter Stelle und unter den Bogen­drücken der ganzen Welt in fünfter Reihe. Sie wird nach demZentralblatt der Bau­verwaltung" nur durch die Bogenbrücke Luiz I. über den Duoro bei Porto für zwei Straßen (18811885) mit 172-Meter Spannweite, durch die Eisenbahn-Bogendrücke über das Garabiet-Thal bei Saint-Flouc (18801884) mit 165 Meter, durch die Maria-Pia-Bogen- brücke über den Duoro bei Porto für die portugiesische Staatsbahn (18761877) mit 160 und durch den mittleren Cromstahlbogen der Brücke über den Mississippi bei St Louis mit 158 Meter Spannweite übertroffen. Die übrigen weitgespannten Bogendrücken der Welt wie die Washingtonbogenbrücke über den Har- lemfluß in New-Pork (155 Meter), die beiden Seitenbogen der Misfissippibrücke (155 Meter), die Bogendrücke über das Abdathal bei Pe- derno in Italien (150 Meter) haben kleinere Spannweiten als die Gcünenthaler Bogen­drücke.

(Wieder nichts.) Ein Vater, welcher schon viele vergebt che Versuche gemacht hatte, seinen nicht unbegabten Sohn zu größerem Fleiße anzuspornen, schmeichelte sich eines Ta­ges, auf ein ^r^umsutum bominsm ge­kommen zu sein. Bei e nem Spaziergang am See warf er Kiesel in das stille Wasser und mahnte den Knaben, die langen Wellen wohl zu beachten, die der kleinste Stein errege, so erzwinge die kleinste Thätigkeit weitreichende Folgen. Das Söhnlein aber meinte:Warte mal nur fünf Minuten, Papa, dann wirst Du am Wasser sehen, daß es ganz egal gewesen wäre, wenn Du Dch nicht angestrengt hält.st!"

(Entscheidend.) Kaufmann (zu einem Reijend n, der engagiert sein will):Ww rch gehört, mußten Sre schon einmal brummen; weshalb, wenn ich fragen darf?" Reisender: Ach so ja da habe ich einen, der mir trotz wiederholter Besuche noch immer nicht abkaufen wollte, verhauen I" Kaufmann :Sie sind engagiert!"

Frau (am Geburtstag ihres Mannes): Lieber Max, in diesem Packet wirst du eine Ueberraschung finden, welche dir sicher große Freude machen wird." Mann (das Packet öffnend):Das ist ja ein Jacket aus achtem Seehundsfell für dich." Frau:Jawohl, das sitzt mir herrlich, und du wirst eine große Freude daran haben, wenn ich das Jackett trage."

(Protest.) Tochter:Ich mag gar keinen Roman mehr lesen! Jedesmal hört er auf, wenn sie sich kriegen und es dann am Schönsten wird!" Vater:Dummes Zeug ! Wer hat Dir denn gesagt, daß es dann am Schönsten wird?"

(Indirekt.)Ich denke, Sie sind Ve» getarianer? Und dabei essen Sie Hammels­braten?"Ja, ich bin auch nur indirekter Vegetarianer; ich esse nämlich nur Fleisch von solchen Tieren, die sich von Pflanzenkost nähren!"

(Das Einzige.) Dame:Treffen wir Sie heute Abend in der Quartett-Soiree, Herr Lieutenant?"Lieutenant: Nein, meine Gnädige!" Dame:Das wundert mich. . Sie sind doch musikalisch?" Lieutenant: Einziges, meine Gnädige, was mir Natur versagt hat!"

Das reich illustrierte April-Heft (9) der Zeit­schriftVom Fels zum Meer" (Union Deutsche VerlagsgeseUschaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig) beginnt di» Veröffentlichung eines neuen Romans von Rossegger,Der Wirt an der Mahr". Derselbe entwirft ein ungemein farbenfrisches und Handlungsreiches Bild von dem Befreiungs­kampf der Tiroler im Jahre 1L09, auf den irr diesem Jahre auch die Enthüllung des National- i Denkmals am Berg Jsel und die Hofer-Spiele in Meran die allgemeine Aufmerksamkeit lenken- Die vielen Verehrer der markigen Kunst Roseg­gers,welche im vergangenenWinterdurchschlimme Kunde über sein Befinden erschreckt wurden, werden mit doppelter Freude dieses neue Werk begrüßen, dessen schnelle Vollendung der schönste Beweis seiner völligen Genesung ist. Neben der Fortsetzung des New-Aorker Gesellschaftsromans Glaubenskuren" von Eggleston finden wir in buntem Wechsel belehrende und poetische Beiträge von Johs- Trojan, A- Schmitthenner, Hugo Zoller, M. Hesdörsser, Admiral Werner, Prof- Schönbach u- a. Ein besonders geistreicher Auf­satz über den deutschen Reichstag zu Bildern von G. Koch, von einem Ungenannten, wird wegen seiner feinen und witzigen Charakteristik der Parteiführer und Reichstagssitten und der Fülle von Intimitäten, die er bietet, allgemeines In­teresse erregen. Von köstlichstem Humor ist die Skizze aus Holstein" von Charlotte NieseOnkel Peter". In dieser Erzählerin hat nun auch das holsteinische Plattland.seinen Reuter gefunden.

Haus- und Küchenarlieiteu

verursachen nur zu leicht Röte der Hände und als spätere Folge Rauhheit und Auf- jpniigen der Haut. Dieses gieb: nun wieder gar oft Veranlassung zu Hautkrankheiten. Zur Verhütung solcher Unannehmlichkeiten sei man namentlich auf die Benutzung einer völlig scharfsreien unverfälscht reinen Seife bedacht, wie es z. B. die treffliche Doe- ring'sseife mit der Eule ist. Diese Leise macht mehr wie jede andere die Haut weichzart und geschmeidig und wirkt durch ihren Fettgehalt schützend auf die oberen Hautlagen, wie dies berühmte Specialärzte für Haulkrankheiteu wiederholt ausgesprochen. Die Anwendung der Doerings Seife mit der Eule ist durchaus nicht kostspie­lig, weil sie sich nur sehr wenig verwascht und bis aus den kleinsten Rest ansbrauchen läßt, daher auch jedem sparsame» Haushalt angelegentlichst zn empfehlen ist. Preis 40 Pfennig, zu haben in Wildba- bei A> Hel-- F. Schmelzte. Eugros-Vcrkauf: Doering L Co Frankfurt a. M.

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