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räume, wo er seine zwei ältere» Kinder — Hie Gattin war seit einigen Tagen schon -urit dem jüngsten Töchterchen auf Besuch bei Ihrer Mutter in München — in tiefem Schlaf fand. Er weckte den Hausknecht, schickte ihn mit dem Rezept in die Apotheke und machte dann noch einmal einen Gang in das Zimmer der Kranken hinauf.
Er erfuhr von Lissette, daß diese indessen zum Bewußtsein gekommen, aber sofort ein- gefchlafen fei.
Arnold betrachte sie. Das Gesicht war immer noch bleich, die Augen geschlossen und und der Atbem rang sich nur mühsam aus der wie in schwerer Anstrengung heftig arbeitenden Brust. Gleichwohl dachte der Hausherr a» keine weitere Gefahr. Er empfahl die Kranke der Pflege Liselte's und legte sich auch in's Bett.
Als der Arzt am folgenden Morgen an das Lager Amalie's trat, erschien der Ausdruck einer unverkennbaren Bestürzung auf feinem Gesicht.
Er suchte sofort den Hausherrn auf.
„Meine gestern schon angedeutete Vermutung," sagte er „hat sich leider als richtig wiesen. Dem Mädchen steht eine Krankheit bevor, daß es einen schweren Kampf geben wird — der Typhus. Sie dürfen sie Ihrer eigenen Familie wegen nicht länger im Hause behalten. Ich werde dafür sorgen, daß sie sofort in's Spital gebracht wird."
Arnold war heftig erschrocken. Er fühlte iiefes Mitleid mit der Unglücklichen. Die Bemerkung des Arztes mußte er als richtig ^ anerkennen. Er widersprach nicht. Ueber-
dies war in dem Krankenhanse auch für bessere Verpflegung gesorgt. Er bat den Doktor, die Kranke besonders im Auge zu halten, uud erklärte sich zur Deckung der daraus erwachsenden außerordentlichen Kosten bereit. Zwei Stunden später befand Amalie sich im Spital. Eine Diakonissin saß an dem Lager der Kranken, deren fieber- glühendes Antlitz bereits die verheerende Arbeit der tückischen Krankheit verriet.
IV.
„Deine Hausjungfer, Emil, ist ein prächtiges Geschöpf. Schlank wie eine Tanne und dabei doch von einer so reizend plastischen Rundung, wie man es nur selten antrifft. Ein Gesicht hcn hat sie wie Milch und Blut und ein paar Augen im Kopfe, deren sengende Glut selbst einem alten Kerl wie mir bis auf das Herz hinein brennt. Dabei scheint sie noch ein reckt braves Mädchen zu sein.
Diese Worte galten einem weiblichen Wesen, das auf dem sauberen Kieswege eines schönen Banmgutes einem runden Rasenplatz zueilte, auf welchem man drei Kinder — zwei Knaben und ein Mädchen — Ball spielen sah, und kamen aus dem Munde eines korpulenten Herrn IN den fünf ziger Jahren, welcher der sich Entfernenden mit unverkennbarem Wohlgefallen nachschaute und darüber sogar seine feine Havannah vergaß.
„Du bist ja ganz Feuer und Flamme, Adolf," entgegnete sein Nachbar, der Fabrikant Emil Arnold, der mit eigentümlichem ' Lächeln auf die begeisterten Auslassungen ^
gehört hatte, fast fürchte ich, daß Du Dich schließlich noch in unser Malchen verliebst. Könntest Du nicht ihr Vater sein, so gäbe ich sofort meinen Segen dazu. So aber kämst Du am Ende noch schlimmer weg, als die verschiedenen jungen Freier, die schon auf den Busch geklopft haben, ohne daß auch nur ein einziger Gehör bei ihr fand. Uebrigens könntest Du ja einen Versuch machen. Die Mädchen haben manchmal gar sonderbare Anschauungen, und da die jungen sich vergeblich die Füße ablaufe», hätte am Ende ein alter Knabe, wie Du, bessere Aussicht. In Dein Lob stimme ich unbedingt ein. Unsere Amalie ist nicht nur ein sehr schönes, sondern auch ei» braves und verständiges Mädchen, das die beste Zukunft verdient. Und doch stand sie schon vor einem Abgrunde, der sich gähnend und drohend vor ihren Augen aufthat.
(Fortsetzung folgt.)
Beim Einkäufe von Seife verlange man nicht nur allein »««riaK's 8vklkiv mit der Eule, man sehe auch, daß man sie wirklich erhält oder man lasse sich nicht überreden, eine andere vom Verkäufer, auch wenn derselbe sie noch so sehr rühmt, anzunehmen» Denn nur Doeringsseife mit der Eule ist für den Alltagsgebrauch die geeignetste, beste und der Haut zuträglichste Seife der Welt. Zu 4V Pfeunig käuflich in Wildbad bei A- Held, F. Schmelzte, Apotheker Or. Metzger Eugros-Berkaus: PaulWeik k Co Stuttgart.
Amtliche und Privat-Anzeigerr.
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Den geehrten Einwohnern Wildbads und Umgebung mache hie-" hiemit die ergebene Mitteilung, daß ich am
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in dem Hause des verstorbenen V«i>88»I»t ein
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eröffnet habe und wird es mein eifrigstes Bestreben sein, meine werten Kunden mit guter Ware und reellen Preisen zu bedienen.
Um geneigten Zuspruch bittet
Hochachtungsvollst
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W i l d b a d.
Stangen-Verkauf.
Am Freitag dm 28. d. Mts., vormittags ll^/z Uhr kommen auf hiesigem Rathause im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:
aus dem Stadtwald Leonhardswald, Abt. 1Ü, Guldenbrücke:
24 St. Hopfenstangen II. Kl.,
53 „ dto. III. Kl.,
41 „ Reisstangen I. Kl.,
234 „ dto. II. Kl,
208 „ dto. III. Kl. und
179 „ dto. IV. Kl.;
aus dem Stadtwald an der Linie, Abt. 3 b Martinswegle:
5 St. Werkslangen III. Kl., dto. IV. Kl.,
Viel
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kann Jeder, Herr oder Dame, ohne Kapital, ohne Mühe, ohne besond. Aufwand von Zeit, dauernd u. auf anständ. Art verdienen. Musterkistcheu mit Anleitung sraneo gegen Einsendung von 50 Pfg. in baar od. Bfmk. Adr. La Bioletta ^Breslau, Berlinerpl. 18.
Emmenthaler-,
Kräuter- und Limburger-
I» Qualität, empfiehlt
D. Treiber,
König-Karlstr.
Käse
38
Hopfenstangen I. Kl.
173
dto. II. Kl.,
70
dto III. Kl.,
66
Reisstangen I. Kl.,
289
dto. II. Kl.,
246
dto. III. Kl.,
142
dt. IV. Kl. ;
aus dem Stadtwald au der 2 o Steiuriegel:
10 St. Werkstangen II. Kl.,
10
dto. III. Kl.,
25
Hopfenstangen I. Kl.
858
dto. II. Kl.,
163
dto. III. Kl.,
209
Reisstangen I. Kl.,
1442
dto. II. Kl.,
1247
dto. III. Kl. und
1033
dto. IV. Kl.
Den 22. April 1893.
Stadtschultheißenamt^ B ä tz n e r.