183
handgreifliche Nachspiele gab. Das Fluchen, Kreischen und unfläthigste Schimpfen hörte nicht sobald auf. Nur mit Mühe gelang «s endlich den zwei eingedrungenen Schutzmännern, Ruhe zu schaffen. Nach kurzem Verhör wurden ein paar junge „Herren" und „Damen" festgeuommen und aus dem mit Masken, Kleiderfetzen, Haarzöpfen, Schleifen und allem möglichen Plunder bedeckten Tanzsaal geführt.
Werner hatte zu dem Ballvergnügen, um recht ungenirt zu sein, absichtlich ein Lokal der untergeordnetsten Sorte gewählt. Zu seinem nicht geringen Aerger mußte er nun erfahren, daß damit von ihm ein gewaltiger Mißgriff gemacht worden war.
Der häßliche Zwischenfall hatte Amalie plötzlich ernüchtert. Anfangs hatte sie ihrer Umgebung kaum eine Beachtung geschenkt, nun erkannte sie aber auf einmal, in welche Gesellschaft sie gebracht worden war. Sie
fühlte sich von einem unüberwindlichen Ekel erfüllt und wäre um liebsten sofort nach Hause gegangen; dock der Onkel gab es nicht zu. Auf sein Drängen blieb sie; aber ihre Faünachtsstimmung war, obgleich unter den vorher so kampfeswütenden Gästen wieder die vollste Eintracht zu herrschen schien, für den ganze» Abend dahin.
Werner und Graf suchten sie auf jede Weise aufzuheitern, es gelang jedoch nicht. Immer und immerwieder tauchte die Erinnerung an den wüsten Streit vor ihr auf. So wurde es allmälig spät. Die Mitternachts^ stunde nahte Hera». Müde, den schweren Kopf auf de» Arm gestützt, saß Amalie auf ihren Platz.
Da kam Werner mit einem Knaben an der Hand in das Zimmer herein.
„Warte, Matchen," rief er, „da ist etwas für Dich! Nu» wirst Du bald wieder munter werden! Der Kleine ist ei» Künstler auf
seinem Instrument. Er riß in der untereir Stube alle Zuhörer zu wahrer Begeisterung hi»; und eine Stimme bat er, daß man den Ton einer silbernen Glocke zu hören vermeint. Spiele einmal das Stückchen auf, Bursche, welches Du soeben preisgabst I" Der Knabe, ein hübscher Zigeunerjunge, hatte sich auf einen Schemel gesetzt. Er schlug ein Tuch auseinander und brachte eine Handharmonika daraus hervor. Amalie sah es. Alles Blut schoß ihr ins Gesicht. Ihre Augen leuchteten. In erwartungsvoller Spannung hob sie den Kopf.
(Fortsetzung folgt.)
Den feit 1880 als vorzügsiw bewährten
ottsnrl.Dsuekisdsk, dessen
——— " > L tausend,
facveS LLob notarteL beiläc,gl wurde, erhält man echt nur vom Fabrikanten V.Veelr«!' in 8 sv 8 sn a. Harz. 10 Pfv. lose in ein. Beutel 8 Mk.fco. Garantie:Zurüanahme.
W i l d b a d.
LegenschafLs-dersLeigerung.
Auf Antrag der Erben der verstorbenen Georg GrotzlNlUM, Schuhmachers Witwe hier, kommt folgende Liegenschaft Gebäude:
an Nro. 8 52 1 »r 07 gm. Ein 2stockiges
Wohnhaus von Fachwerk mit Balkenkeller u. Hofraum in der Herrengasse;
Aecker:
Parz. 14, 12 ar 69 gm im Straubenberg, „ 1707, 7 „ 88 „ am Meistern in der neuen Staige
am Samstag den 22. d. Mts., vormittags llsti Uhr
auf hiesigem Rathaus im öffentlichen Aufstreich zum erstenmal zum Verkauf.
Den 18. April 1893 Ratsschrsiberei.
B ä tz n e r.
Amtliche mrv Privat-An zeigen.
Revier Calmbach.
Seughch-, Veilen- und Schlaglanm-Vcckans
aus dem Distr. Kälbllttg am
Samstag den 22. April, vormittags 10 Uhr
vor der neuen Kälblingshütte aus den Abteilungen Mooswis e, Luxbronnen, Calmbächle, Vorderer und Hinterer Thann, Hint. Jäger- Hütte, Buchenschlägle, Buchbusch, Rotwasen und Buckel:
Der Schlagraum in Flächenlosen, 5985 Stück geb. tann. Wellen, 2 Nm. dto. Ris- prügel, 1 Rm. tann. Roller, 13 Rm. dto. Scheiter, 67 dto. Prügel, 101 dto. Anbruch und 3 buch, und asp, Anbruch.
i l d b a d.
Haus-Verkauf.
rot, violett und blau, ist zu haben bei GHr. Wiköbr-ett.
I^LS!
l,uäwig8burg, äeu 17. ^pril 1893.
Oiokei-sostMsi't teilen vor Lreunüen nnä Le- stannlen mit, dass unser iimi§ geliebtes )ün§- stes Lunä,
»iläa,
freute inr T^lter von 7 düstren, naest 14tüAl§er, seligerer Lruuststeit sankt eutsestlaken ist.
Oie tiektrauernäeu Litern:
Oberst v v. Larass, krau v. Laras»
urit istren löesttern: ililaja unä ssjllikt.
Ireiwillige Jeuerwehr Wildbad.
Kommenden
Samstag den 22. April,
präzis abends 7 Uhr
rücken die Züge I, V und VI samt den Hornisten zu einer UebUNg aus.
Geschäftsverhinderung kann als ein genügender Entschuldigungsgrund Nicht angesehen werden. Ein Signal wird nicht gegeben.
Wildbad, 17. April 1893.
Aas Kommando.
Auf Antrag des Privatiers Karl Fischer hier kommt folgende Liegenschaft Nr. L 10 . 60 gm. Ein 3stockiges Wohnhaus von Fachwerk mit gewölbtem Keller u. Hofraum am
Samstag den 22. d. M,
vormittags 114/2 Uhr
auf hiesigem Rathaus zum erstenmal im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.
Den 18. April 1893.
Ratsschreiberei.
Revier Wildbad.
DrtNllhch-Verkliils.
Am Freitag den 21. April, vormittags 114/2 Uhr
kommen auf dem Rathaus zu Wildbad zum Verkauf:
Aus i Meister», Abt 16, Saudsteigle:
2 Rm. Eichcn-Ausschuß-Schtr. u. Prgl.,
23 „ Nadelholz-Roller,
43 „ dto. Prügel,
125 „ dto. Ausschuß-Scheiter u. Prgl., 37 „ dto. Anbruch und
14 „ dto. Reisprügel.
Aus I Meistern, Abt. 17, Schuhmichel: 1 Rm. Birken-Ausjchuß Scheiter u. Prgl.,
7 „ Nadelholz-Prügel,
95 „ vto. Ausschuß-Scheiter u. Prgl.,
31 „ dto. Abruch und
6 ,, dto. Reisprügel
Aus II Eiberg Abt. 21 Paulinenhöhe:
8 Rm. Nadelholz-Ausschuß-Scheiter und
Prügel und
13 „ dto. Anbruch.
Aus ii Eiberg, Abt. 90, Bord- Pöllert:
9 Rm. Nadelholz-Scheiter,
41 „ dto. Ausschuß-Scheiter u. Prgl.,
22 „ dto. Anbruch,
16 „ dto. Reisprügel.
Ferner Scheidholz Weglinte Grünhütters steig:
20 Rm. Eichen-Ausschuß-Schtr. u. Prgl.,
7 „ buchene Scheiter,
40 „ dto. Ausschuß-Scheiter u. Prgl.,
4 „ birk. Ausschuß-Scheiter u. Prgl.,
29 „ Nadelholz-Scheiter,
152 „ dto. Ausschuß-Scheiter u. Prgl.,
3 „ eichen,
12 „ übriges Laubholz und
81 „ Nadelholz-Anbruch,
135 „ dto. Neisprügel.