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Vermischtes.

Adele Spitzeder oder Adele Vio, wie sie sich nennt, hat eine unwiderstehliche Sehnsucht nach dem lieben Bayerlande und deßhalb der Schweiz Adieu gesagt. Sie hat vorderhand Augsburg als ihr Domizil auser­sehen, wird aber bald wieder München als bleibenden Aufenthalt wählen. Es leben noch Viele, die damals noch nicht alle geworden sind.

Zum Gebrauch der Waschschwämme. Der Schwamm spielt bekanntlich bei der Toilette eine Hauptrells, und wird namentlich zum Waschen der Säuglinge und Kinder häufig benutzt, weil derselbe wegen seiner großen An­passungsfähigkeit die Vorsprünge des Kopfes und Gesichtes weniger drückt als die Hand der Mutter oder der Wärterin. Nun möchten wir beim Kaufen der Schwämme auf einen Punkt aufmerksam machen. Es werden näml'ch gebleichte, weiße Waschschwämme wegen ihres besseren Aussehens lieber gekauft, als die von Natur gelben oder braunen. Hier und da wird der weiße Schwamm sofort in Gebrauch genommen, uno das kann oft schädlich wirken, da derartige Schwämme mit ätzendem Chlor, gebleicht zu werden pfleg n. Es ist daher! zweckmäßig, daß die gebleichten Schwämme!

vor ihrer Anwendung einige Tage lang ein­geweicht, und wiederholt mit kochendem Wasser abgebrüht werden.

Beim Einkauf von Eiern empfehlen wir jeder Hausfrau ein Verfahren, welches vielfach von Händlern angewendet wird. Kau­fen dieselben in einem Hause ein größeres Quantum Eier, so lassen sie sich eine mit Wasser gefüllte Schüssel geben und legen die Eier hinein. Die frischen guten Eier sinken sofort, während die faulen oben schwimmen. W-rd ihnen dagegen eine kleine Anzahl Eier angeboten, so wenden sie ein einfacheres, aber eben so sicheres Verfahren an. Sie berühren mit der Zungenspitze das breitere Ende des Eies: fühlt sich dasselbe nach einer Sekunde etwas warm an, so ist das Ei gut, andernfalls wenigstens verdächtig. Prüfe deshalb Jeder, uno der Aerger über faule E>er wird erspart bleiben.

(Heiratsgebräuche bei den Indi­anern.) Die Karajas, welche im Innern Brasiliens, in der Nähe von Uruguay, ihre Heimat haben, sind zu den gesittetsten der In­dianer zu zählen, so daß manche zivilisierte Nationen von ihnen lernen könnten. Bei ihnen tragen die jungen Leute beiderlei Geschlechts

eine Art Bänßer an den Armen und Beinen, die mit einer Quaste geziert sind und die sie erst mit dem Tage der Verheiratung ablegen. Die Heiratszeromonie selbst ist äußerst originell. Zur bestimmten Stunde versammelt sich näm­lich der ganze Stamm und stellt sich in einer langen Doppelreihe so auf, daß ein freier Raum zwischen beiden Reihen bleiben. Der Häuptling und die Eltern der Brautleute stehen in der Mitte und neben ihnen Braut und Bräutigam. Ehe letzterer aber die Er­wählte seines Herzens heimführen darf, muß er den Beweis liefern, daß er auch imstande ist, eine Familie zu ernähren. Dieser Beweis besteht darin, daß der Heiratskandidat, mit einem schweren Baumstamm beladen, die Reihe hinab und wieder zurücklaufen muß. Gelingt ihm dies ohne jeoen Unfall, so wird er zur Ehe zugelassen, im andern Fall wird diese aufgeschoben, bis er die nötige Kraft besitzt. Diese Zeremonie soll beweisen, daß dem Manne die zur Erhaltung und eventuell auch zur Verteidigung einer Familie erforderliche Stärke zu eigen ist. Hat der Bräutigam die Probe bestanden, so übergicbt ihm der Häupt­ling die Braut, worauf ein gemeinsamer Schmaus die Feier beschließt.

Amtliche und Privat-A«zeigen.

- Neuenbürg.

AndieWitgliederderAezirkskrankenkasse.

Dieselben werden wiederholt darauf hingewiesen, daß von jeder Erkrankung, wegen deren Krankengelo in Anspruch genommen wird, der Erkrankte spätestens am dritten Tage mündlich oder schriftlich der örtlichen Verwaltungsstelle, zu deren Bezirk er gehört, Anzeige zu erstatten oder erstatten zu lassen hat. Ebenso hat er Anzeige zu erstatten, sobald sich sein Zustand so ändert, daß die Unterstützung nicht mehr beansprucht werden kann. Zuwiderhandlungen gegen diese Verpflichtung werden bis zu 20 Mk. bestraft.

Den 1. Mürz 1893.

Der Kassenvorstand

Vorsitzender: A. A. AslN.

LrlLLvUor

LKvll-Vroplvi»,

vortrefflich wirkend bei Krankheiten des Magens, sind ein

Uiwntbehrliches, altbekanntes Haus- und Volksmittel.

Merkmale, an welchen man Magenkrankheiten erkennt, find: Appetitlosigkeit, Schwäche deS MaaenS, übelriechender Athen,, Blähung, saurrS Ausstößen, Kolik, Sodbrennen, übermäßige Schlcimprodurtion, Gelbsucht, Siel und Erbrechen, MagenkramPs, Hart­leibigkeit oder Verstopfung.

Auch bei Kopfschmerz, sollS er vom Magen herrührt, Neberladen LeS MagenS nnt Speisen nnd Getränken, Würw»r>, Leber- und Hämorrhoidalleiden als heilkräftiges Mittel erprobt.

Bei genannten Krankheiten haben sich die Warlazekker Alagen-Tropfen seit vielen Jahren aus daS Beste bewährt, was Hunderte von Zeugnissen bestätigen. Pret» L Flasche sammt GeirauchSanweisnng 8V Pf., Doppelflasche Mk 1.40. Eentral- Bersand durch Apotheker Earl Brady, Kremsirr (Mähren).

Man bittet di« Schutzmarke und Unterschrift zu brachten.

Die Mariazeller Maqen-Tropfe» find eLt zu haben in

Zu haben in Wildbad bei Apotheker Ol'. Metzger.

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Eomp. k'iLllvuiss,

IiollÄNkl, va-r Hor/ksn, vorsosiiecksiis 8ortsn ksillöll

in kaoLstsll uoä ollsn, sovis sogl. Ailkvnl-kisvuüls tzmpüsillt

6u8tsv lismmer, Lsuptsbr. IV3.

Revier Wildbad.

Arennhotz-Ierkauf.

Bei dem auf

Montag den 13. März, vormittags 11*/r Uhr

ausgeschriebenen Brennholz-Verkauf kommen aus II Eiberg Abt. 13 Hintere Kriegswaldebene weiter zur Versteigerung.-

21 Rm. tannene Scheiter und 162 Rm. tannenc Ausschuß-Scheiter und Prügel.

Gemeinde Höfen.

Weg-Sperre.

Wegen bevorstehenden Holzfällungen im Staatswald Unt. Brennerberg wird das Pas­sieren des Vizinalwegs Höfen-Langenbrand für Fuhrwerke und Fußgänger von Montag den 6. März d. I. a» bis auf Weiteres unmöglich sein.

Auch wird beim Arbeiten auf den unter­halb des Schlages gelegenen Wiesen über die Zeit der Füllungen besondere Vorsicht geboten sein.

Als Ersatz für den gesperrten Weg ist der linksseitige mittlere Förtelberg-Holzabfuhrweg dem allgeme neu Verkehr geöffnet.

Höfen, 2. März 1893.

Schultheißmamt.

Rehfueß.

Vaihingen a. d. E.

Holzlieferungs-Akkord.

Die Stadt- und Armenpflege kauft:

40 Rm. buchene Scheiter (nicht vom

Schwarzwald)

10V Rm- prima Schwarzwälder tannene Scheiter.

Dieselben dürfen nicht nachgespalten, auch keine Prügel dabei sein. Das Holz muß vielmehr durchaus schön und gesund sein. Es ist vom Akkordanten frei hieher beizuführen.

Lieferungsanträge mit Angabe des Preises pro Raummeter sind schriftlich und versiegelt mit der AufschriftHolzoffert" bis

Mittwoch den 15. März hier einzugcben.

Stadtpflege.