495
I
I
sein Gewicht beträgt. Je feuchter nun die der Kirche zusteuerte. Die Paare, jedes aus Kellerluft ist, desto rascher läuft der Kalk einem Herr» und einer Dame bestehend.
breiartig m das untergestellte Gefäß. Wird das darin gesammelte Wasser alsdann abgedampft und der Kalk wieder getrocknet, so kann er immer wieder von neuem verwendet werden. Bei diesem Verfahren wird man stets trockene Luft im Keller haben, und die darin aufbewahrten eingemachten Früchte u. s. w. werden "'sich sehr gut und lange halten.
Vermischtes.
Ein eigentümliches Schauspiel erlebten Stuttgarter Herren gestern im Gasthaus z. L. in Kirchheim u. T. Eine Menge von Personen — es mochten über hundert, lediglich Landleute sein — füllten die Lokalitäten, alle hatten, wie auf den ersten Blick zu erkennen war, irgend ein Gebrechen an sich. Der eine hatte einen Kropf, der andere hatte das Gesicht faustdick verbunden, kurz, es war eine Gesellschaft, die der Menschheit innerstes Mitleid erregen mußte. Plötzlich kam Leben unter die Leute: „er kommt" tönte es an allen Ecken. „Wer kommt?' fragte ich eine der Jammergestalten. „Der Wunderdoktor," war die zuversichtlich gegebene Antwort. Und wirklich kam er! Em Schäfer mit einer ae wattigen Schippe bewaffnet und den Schäfermantel mit allerlei höchst zauberhaft gearteten knopfähnltchen Schmuckzegenständen bedeckt, erschien unter dem Portal, um sich, ehrfurchtsvoll von der umstehenden Menge begrüßt, in ein in der Nähe liegendes „Empfangszimmer" zu begeben. Doch war der Wunderdoktor kaum etliche Minuten da, so kaum „auch einer", aber kein Wunderdoktor, sondern der „Herr Oberamtmann", welcher dem Wunderdoktor aufs energischste seine Munderkuren auszuüben verbot. Gekränkt verließ der Wunderdoktor mit seiner Schippe das Städtchen.
— Der Säugling auf dem Bicycle. Die Kirche St. Augustin in Algier war am Sonntag der Schauplatz einer man darf sagen, noch nicht dagewesenen Szene. Vom Kirchturm verkündete die Uhr gerade die zehnte Vormittagsstunde, als plötzlich aus einer Seitengasse eine etwa 100 Paare zählende Gesellschaft von Wcyclisten einhergefahren kam und
trugen Festkleidung und Blumensträußchen und teilten sich in 2 Gruppen, zwischen denen auf einem gemeinsamen, blumenbekränzten Zweirad ein Herr im Frack und eine Dame in elegantester Toilette fuhren. Am vorder» Teile des Bicycles war eine allerliebste Miniatur-Wiege befestigt, in welcher das jüngstgeborene Kind dieses Paares — ein Säugling zur Taufe in die Kirckie geführt wurde. Vor der Pforte des Gotteshauses bildeten die beiden Gruppen Spalier und an ihnen vorbei rollte das elterliche Paar mit dem Kinde in das Portal der Sakristei. Die Bicyclisten, welche ihre Zweiräder vor der Kirche postiert hatten, stellten sich rechts und links vor dem Taufbecken auf und wohnten dem Taufakte bei. Hierauf wurde die Wiege wieder hinausgeführt, die Paare bestiegen ihre Räder und eskortierten in derselben Ordnung, wie sie gekommen waren, den Säugling auf dem Bicycle wieder nach Haus. Das Publikum in den Straßen ak- klamierte die BicycleTaufgesellschaft in lebhaftester Weise und warf den Paaren Blumensträußchen zu.
— zMacht der Gewohnheit.) Professor der Botanik: „Was schließen nun alles die Blumenblätter ein, Elli?" — Die Gefragte schweigt.—Professor: „Nun? Nehmen Sie doch einmal Ihr Exemplar, pflücken Sie die einzelnen Blumenblätter ab und sehen Sie zu, was sich dann herausstellt!" — Elli (zupft die Blättchen ab und haucht errötend): „Er liebt mich!"
— (Zu schlau.) Hauswirt: „Warum haben Sie in der Hausliste bei Ihrem Namen beigeschrieben: „Bitte meinen Nantea ganz klein zu drucken?,, — Einwohner: „Damit meine Gläubiger mich nicht so leicht finden."
Marktberichte.
Slnttgart, 17. Okt. (Obstpreiszettel.) Güterbahnhof. Zufuhr: 72 Waggon meist östr. Mostobst — 14 400 Ztr, Preis per Waggon 960 bis 1000 Mk. (schweiz. 870 bis 900 Mk.), pr. Ztr. 4 Mk. 80 Pfg. bis 5 Mk. 15 Pfg., (schweiz. 4 Mk. 60 Pfg. bis 4 Mk. 80 Pfg. — (Wilhelmsplatz): Zufuhr 2500 Ztr. meist württemb. Mostobst.
Preis 5 Mk. 50 Pfg. bis 6 Mk. — Pfg- pr. Ztr. (öftere. 5 Mk. — Pfg. bis 5 Mk. 20 Pf — 17. Okt. (Kartoffel- und Krautmarkt). Zufuhr: 400 Ztr. Kartoffeln, Preis pr. Ztr. 4 Mk. bis 5 Mk. Zufuhr: 5000 Stück Filderkraut, Preis pr. 100 L>tück 14 bis 15 Mk.
Das zweite Heft des neuen elften Jahrgangs von „ V«»» S?«!« «»rn Alovi-
(hsrausgegeben von W Spemann, Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart, Berlin Leipzig) ist jetzt erschienen und hat uns durch seine Reichhaltigkeit an Bildern wie Text und durch seinen gediegenen Inhalt ungewöhnlich interessirt. Diese illustrierte Zeitschrift für das deutsche Haus sorgt wirklich dafür, gute Unterhaltung und vortefflichen Bildungsstoff in das feinere Familienpublikum zu tragen und löst die schwierige Aufgabe, welche sie sich gestellt hat, außerordentlich glücklich. Leider gebricht es uns hier an Raum, um ausführlicher auf die Art des Inhaltes dieses auch im Hinblick auf die Illustrationen besonders schön und vornehm ausgestatteten Heftes — es bringt Bilder vom Rebenstrand der Mosel, vom fernen Colombo, Pharaobilder, Ansichten von Marienburg u. a. mehr — eingehen zu können. Es möge für den Unterhaltungsstoff der Hinweis genügen, daß in diesem Heft die Novelle „Klippen" von A. v. Perfall in hohem Grade spannend sich entwickelt und ein neuer, dem Anfang nach sehr fesselnder Roman aus dem feineren Gesellschaftsleben von A. v. Klinkowström beginnt. — Eine rührende No- vellette „Schifferfonntag" und eine kleine Humoreske von Rosenthal-Bonin vervollständigen den erzählenden Teil, dem sich naturwissenschaftliche Artikel, ferner eine Moselreise von Kollbach, ein brillanter literarischer Essay von Karl Frenzel, ein Artikel von Prof. Brugsch- Pascha „Die Auffindung Pharaos" und Beiträge vieler anderer guter Autoren noch anreihen.
Buxkin-Ausverkauf ä Mk 175
p. Ut. reine Wolle nadelf. ca. 140 om. breit um unser Saison-Lager völlig zu räumen, verfeden direkt jedes beliebige Quantum Buxkin-Fabrik-Depot Oettilnxkr L, D». Pr» »kkavt ^ HU.
Muster aller Qualitäten umgebend franko
»
Amtliche uud Privat-Anzeigen.
ikkaiintMlhlll
betr. die Herbst-Kontrolversammlungen
im Landwehrkompagniebczirk Neuenbürg.
Dieselben finden am -8-. uud -rr Novbr. 189IKatt und zwar: In der Station (des Kontrolbezirks) Wildbad, wozu die Mannschaften von Wildbad gehören am
g - ^ E- Wov. 189)^
nachmittags 3 Uhr
bei der Trinkalle. Dabei haben zu erscheinen: Dispositionsnrlauber, die Reservisten, die zur . Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften und die Halbinvaliden, welche M/^-Anoch im reservepflichtigen Alter stehe». Der- > und da s sind
/ ^4>ei Strasverineidung mit zurStellezu bringen, sowie etwaige Orden und Ehrenzeichen an- zulegcn.
Calw, im Oktober 1891.
Sezirkskommando.
Keule Dienstag
trifft ein Waggon gemischtes
Mostobst
hier ein.
Albert Krauß.
Soeben erschien ^
«arl I.
r»
Köllig von Württemberg
1823—1891.
Mit Porträt.
Preis TL Pfennig Diese aus berufener Feder stammende gut ausgestattete Schrift bietet ein vortreffliches Charakter- und Lebensbild des hohen Entschlafenen. Wegen des billigen Preises eignet sich dieselbe vorzugsweise auch zur Verteilung in Schulen.
Vorrätig bei
VI»r. HVIiabrett
Kleine
Kartoffeln
werden zu kaufen gesucht.
Von wem? sagt die Redakt. ds. Bl.
Suppen-Hintagen
Hicröioccr, Habioccr-Aukienns, GrbfenmeSL, AvünksrnmeHL Arünkerngries, Kafergrühe
empfiehlt stets in frischer Ware
O. IVsibsr
König-Karlstr.
,1^feebnicum IlMwsiäs^
b) ^VorlLweibtsr'SlluUs.
Billigste Bezugsquelle für hülsensreies
Reisfuttermehl
IS. L O. Lttders, Hamburg.