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Gemeinnütziges.

(Mittel gegen Sonnenbrand.) Die von der Sonne verbrannte Haut wird Abends mit Ziegenmilch oder gewöhnlicher Buttermilch gewaschen. Vor dem Niederlegen wird das Gesicht mit Goldcream bestrichen und den folgenden Morgen mit Wasser, dem einige Tropfen Benzoennktur zugesetzl sind, abge­waschen. Das Verfahren muß viele Tage hindurch wiederholt werden.

( R o s e n t i nkt u r. - In eine sorgfältig gereinigte Flasche thue map frische unbeschä­digte Blätter von roten Centifolien, fülle die Flasche mit feinstem Spiritus und etwas fei­nem Cognac und stelle sie, fest verschlossen, V4 Wochen in die Sonne oder auf eine heiße Herdstelle. Einige Tropfen davon im Winter auf den Ofen gegossen erfüllen das ganze Zimmer mit dem köstlichsten Rosenduft. Mit Veilchen, Reseda, Heliotrop verfährt man ebenso.

Vermischtes.

(Vorsichtsmaßregeln bei einem Gewitter.) Um die Blitzgefahr für Men­schen möglichst zu vermeiden, beobachte man folgende Vorsichtsmaßregeln: 1) Hält man sich in der Wohnstube auf, so setze oder stelle man'sich nicht in die Rühe des Ofens der Thüre, der Fenster, der Kronleuchter, des Klaviers rc., man lege auch alles Metall von sich ab, wie Schlüssel, Messer, Uhren und halte sich in der Mitte des Zimmers auf. Es ist ratsam, während eines starken Gewitters das Feuer im Ofen auszulöschen, weil der aufsteigende Rauch ein guter Elektrizitätsleiter ist. Während des Gewitters halte man immer ein Fenster offen, damit wenn der Blitz ein­schlägt, die Menschen nicht in der erstickenden Luft umkommen; Luftzug im Zimmer ver­meide man und ebenso das Hinaussehen aus dem geöffneten Fenster. Schon häufig ist es vorgekommen, daß die Menschen beim Hinaus­sehen vom Blitze erschlagen wurden. Man vermeide alle Räume, wo Gegenstände sind.

welche Stickluft und Wasserdampf verbreiten, also, Feuerherde, Schornsteine, Wäsche, selbst die Nähe vieler Tiere und die Gesellschaft vieler Menschen. 2) In den Straßen des Wohn­ortes gehe man in der Mitte und nicht an den Seiten, besonvers meide man die Stellen, wo das Wasser in starken Güßen von den Dächern niederstürzt oder wo Dachrinnen sich befinden. 3) Im Freien gehe man langsam und sei nicht ängstlich. Laufen und Angst befördert den Schweiß, der, wie alle Feuchtig­keiten, zu den Elektrizitätsleitern gehört. Fährt oder reitet man, so steige man ab und gehe so weit als möglich vor dem Wagen oder neben den Pferden her. Außerdem vermeide man einzelnstehende Bäume, Getreidehaufen, die Nähe der Gewässer und der Tiere. Wer auf einem Berge ist, der eile ins Thal, denn dort ist man der Gewitterwolke am fernsten. Man hat die Beobachtung gemacht, daß die Mehr­zahl der erschlagenen Menschen solche gewesen sind, die unter Bäumen Schutz gesucht hatten. Man stelle sich daher nicht unter Bäume, be­sonders Eichen, Pappeln und Nadelholzbäume. Der verstorbene Professor Lichtenberg in Göt­tingen gab daher den Rat, man solle an alle freistehenden Bäume ein Täfelchen mit der Aufschrift anheften:Allhier wird man vom Blitze erschlagen". Es ist besser, sich beregnen zu lassen, als der Gefahr auszusetzen, bei trockenem Körper erschlagen zu werden. Für Gebäude gewährt der von Franklin erfundene Blitzableiter den besten Schutz, jevoch versäume man nicht, denselben öfters nachzusehen, ob er nicht fehlerhaft geworden ist. Vor dem Donner, der nur eine heftige Erschütterung der Luft ist, braucht man sich nicht zu fürch­ten, denn wenn derselbe gehört wird, ist die Gefahr des Blizes bereits vorüber. Bekannt ist, daß der Blitz von metallenen und feuchten Gegenständen angezogen wird und einschlägt.

Man schreibt aus Preßburg: Mit dem hier um 4 Uhr früh hier cin- langenden Budapest-Wiener Zuge passierten 2 Kavallerie-Offiziere unsere Station, denen

auf der Tour ein komisches Abenteuer begegnete. Wegen der fast unerträglichen Hitze, welche während der Nacht im Coupö herrschte, hatten sie sich ihrer Oberkleider entledigt. Um seinen brennenden Durst zu löschen und etwas Luft zu schöpfen, verließ Lieutenant S seinen langen Mantel umnehmend, eine Station vor Preßburg das Coupe und suchte nach dem Restaurant. Leider konnte der junge Mann trotz eifriger Nachforschung im Stationsge­bäude nicht einmal einen Schluck Wasser auf­treiben, und als er wieder aus dem Gebäude heraustcat, setzte sich der Zug bereits in Be­wegung. Erschreckt lief nun Lieutenant S. auf und nieder. Er konnte sein Coupe nicht finden, da endlich erblickt er bei einem Fenster seinen Kameraden, der voll Entsetzen über die Situation des Freundes rasch die geniale Jve faßte, Retter in der Not zn sein, und für den zurückbleibcnden Freund Rock, Beinkleider und Mütze durch das Coupefenster auf den Perron hinauszuwerfen. Gedacht, gethan. Doch kann man sich die Ver­wunderung des Retters denken, als einige Sekunden später der Kondukteur die Thür öffnete und Lieutenant S. lachend Heraufstieg, Cr konnte nämlich noch glücklich auf das Trittbett des letzten Waggons hinaufspringen unv bis zu seinem Coupe klettern. Was nun beginnen? Die Oberkleider lagen auf dem Perron! Von der nächsten Station aus wurde sofort telegraphiert und mit dem folgenden Zuge die Garderobe nach Wien nachgcsendet, so daß das Abenteuer noch glücklich zur Zufriedenheit Aller endete.

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Amtliche unv Privat-Auzeigen.

Stadtpflege Wildbad.

Obligationen Verlosung

Bei der am 31. Juli d. I. stattgehabten Verlosung der planmäßig einzuziehenden städtischen Obligationen sind folgende Nummern gezogen worden:

1_i1. /^. s 1000 IM. kleo. 61.

1.11. 6. s 600 IM. KIro. 136.

l_it. O. ä 200 IM. k!ro. 32, 34, 119,133,

148.

Die Rückzahlung dieser Obligationen geschieht wie die Einlösung fälliger Coupons, kostenfrei bei der Stadtkasse, bei den Bankhäu,ern Josef Schweizer u. Etzlinger 1t. Cie., in Stuttgart, sowie bei der deutschen Genossenschaftsbank von Sörgel, Pari- sitts It. Cie., Komandite Frankfurt a. M.

ans 31. Dezember 1891,

mnd hört auf diesen Zeitpunkt die Verzinsung auf.

Wildbad, den 3. August 1891.

Stadtpflege.

Rometsch.

Revier Wildbad.

Streu-Verkauf.

Am Samstag den 8. August d. I. wird die Streu im Tiesengrund

(Eyachhalde) oberhalb dem Pfeifersweg in 23 Losen flächenweise verkauft.

Zusammenkunft abends ^2 5 Uhr auf der Eyachmühle. Forstwächter Frech zeigt vor­her auf Verlangen die Lose vor.

Herein für Arenen zucht.

Es ist ein gemeinschaftlicher Bezug von

Futtermitteln

beabsichtigt. Wer sich hieran beteiligen will, möge in den nächsten Tagen seinen Bedarf dem Kassier anzeigen.

Revier Wildbad.

Wegbau-Akkord.

Die Chaussierung des Oberen Rollwassersträßchens vom Läger auf­wärts bis znm Altloch wird am

Samstag den 8. August d. I.

morgens 7 Uhr

auf der Revieramtskanzlei verakkordiert.

Ueberschlagssumme 1700

Ueberschlag nnd Bedingungen können vor­her auf der Revieramtskanzlei eingesehen , werden.

Wildbad.

Aekanntmachung.

In Folge des im Jahr 1890 eingetretcnen Wechsels in der Person des Kassiers der Oberamtssparkaffe soll auf Anordnung des K. Oberamts eine Kontrolle sämtlicher Spar­kassenbücher stattfinden.

Es werden daher die Inhaber solcher Sparkassenbücher, in welchen die Zinsen auf 1. Januar 1891 noch nicht nachgetragen sind, aufgefordert, solche innerhalb der nächsten 10 Tagen, bei dem Agenten, Amts- diencr Eitel abzugeben.

Den 3. August 1891.

Stadtschultheißenamt.

B ä tz n e r.