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„Wo denkst Du hin?" rief der Kranke, „wie wagst Du es überhaupt, den Sprößling der Galgendirne, mein Enkelkind zu nennen. Nein, es bleibt dabei — ich habe kein Enkelkind. (Fortsetzung folgt.)
Vermischtes.
— Einen prächtigen Aprilscherz hatten sich die Besitzer des Domhotel-Cafö in Köln in Scene gesetzt. In sämtlichen Zeitungshaltern befanden sich die Nummern vom 1. April 1890, welche vom vergangenen Jahre sorgfältig aufbewahrt worden waren. Für diejenigen, welche in den Scherz eingeweiht waren, mußte es interessant sein, zu beobachten, wie verhältnismäßig viele' Zeitungsleser insofern die Lektüre mechanisch betreiben, als sie von dem Scherz gar nichts merkten. Oberflächliche oder kurzsichtige Anti-Bismarckianer schimpften auch wohl angesichts der zum 1. April 1890 begeistert geschriebenen Bismarckartikel, daß man den „alten Kohl" jetzt wieder so sehr aufwärme — bis sie endlich den 1. April 1890 merkten und sich dann selbst still auf die Lauer legten, um andere hereinfallen zu sehen. Es war dies sicherlich ein ebenso neuer wie sinniger Aprilscherz, den kein Hereingefallener übel ausgenommen haben dürfte.
— Miß Eveline Leal, eine sehr hübsche und talentvolle Engländerin, die Paris zum Schauplatz ihrer Thaten auserkoren, hat es fertig gebracht, sich in kurzer Zeit nicht weniger als 43 Mal zu verheiraten. Sie ging dabei folgendermaßen zu Werke: sie veröffentlichte in Zeitungen eine Anzeige derzufolge eine junge Erbin von einer Million sich zu verheiraten wünsche. Es stellten sich natürlich zahlreiche Bewerber ein, die hingehalten und j dabei verlockt wurden, gelegentlich für Miß Leal Auslagen zu machen und Geschenke zu kaufen. Da das Geschäft im Großen betrieben wurde, und das Zusammentreffen mehrerer Bewerber vermieden werden mußte, hatte die erfindungsreiche Dame auch mehrere Wohnungen, durchweg in den ersten Gasthöfen. Auch war in Anbetracht der vielfachen Inanspruchnahme ein sinnreicher Zeitverteilungsplan ausgearbeitet, der jede unliebsame Verwechslung ausschloß. Der Hauptanschlag war zuletzt folgender : Miß Leal erklärte dem Bewerber, daß ihre Familie leider Einspruch erhebe, daß sie aber in so heißer Liebe entbrannt sei, daß sie aus eine heimliche Heirat eingehen wolle, die in England geschlossen werde. Das Paar reiste dann nach England, wo mit Hilfe von Helfershelfern eine Scheinheirat abgeschlossen wurde, der glückliche, nun im Besitz einer
steinreichen Frau befindliche „Gatte" hatte natürlich nichts Eiligeres zu thun, als seiner Angebeteten die schönsten Hochzeitsgeschenke in Schmuck und anderen Gegenständen zu machen, worauf Miß Leal unverzüglich in völliger Verkennung ihrer ehelichen Pflichten — verduftete. Die ungalante französische Polizei hat isie nun wegen Betrugs verhaftet und er soll auf der Polizeipräfektur ein Register ausgelegt sein, in welches sich noch unbekannte „Gatten" der Miß Leal einschreiben können.
— (Tröstlich.) Am Bette des Schwerkranken sitzt der Arzr. Patient: „Ja, Herr Doktor, Ihre Mittel schlagen nicht an; von Tag zu Tag fühle ich mich schlechter. Sie scheinen gar nicht zu wissen, was mir fehlt'" — Doktor (zuversichtlich): „O, das macht nichts; das wird sich schon bei der Sektion ergeben !"
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W i l d b a d.
Merkcruft
werden Donnerstag den 9. April, nachmittags 1 Uhr
1) In den Anlagen hinter dem Badhotel:
6 Eschenstämme mit zus. 2 500 Fm.
2) Im Katharinenstift:
ca. 10 Zentner Zeitungspapier.
3) Im Hofe des Badhotels:
3 alte Oefen, mehrere guterhaltene Thüren, altes Eisen und Kupfer.
Den 8. April 1891.
K. Badinspektion.
Revier Calmbach.
Aeugljotz-Derkauf.
Am Mittwoch den 15. April, morgens IIK 2 Uhr
auf dem Rathaus in Calmbach aus dem Distrikt I. Eiberg: Scheidholz und Durchforstungen und Schläge der Abteilungen Pfrom- merswiese, Windplatte, Hinterer Brand, Bra- xenstich und den sämtlichen Abteilungen auf dem Plateau des vorderen Eiberg:
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