tzvonik.

Amts- und Anzeigc-Patt für WM>ad and Umgebung.

>r----

Erscheint Dienstag, Donnerstag u Samstag.

Der Abonnements-Preis beträgt incl. dem jeden Samstag beigegebenen Illnstrirten Sonntagsölait für Wildbad vierteljährlich 1 10 monatlich

40 Pfg.; durch die Post bezogen im Oberamts- Bezirk 1 15 ; auswärts 1 ^ 45 . Be­

stellungen nehmen alle Postämter entgegen.

-L-^

*--V

Der Jnsertionspreis beträgt für die kleinspaltige Zeile oder deren Raum bei Lokal-Anzeigen 8 Pfg., bei auswärtigen 10 Pfg. Dieselben müssen spä­testens den Tag zuvor Morgens 8 Uhr aufgegeben werden. Bei Wiederholungen entsprechender Ra­batt. Stehende Anzeigen nach Uebereinkunft. Anonyme Einsendungen werden nicht berücksichtigt.

Nrs. 42.

Württemberg.

Gestorben: 3. April zu Reutlingen Ober­lehrer a. D. Josef Heß, 74 I. a., zu Kirch- berg a. Murr Ehristof Metzger, vieljähr. Mis­sionsarbeiter der evangel. Gesellschaft in Stutt­gart, 4. April zu Waldsee Apotheker Otto Becker, 62 I. a., 5. April zu Calw Privatier Heinrich Hutten, Mitglied der Handels- und Gew.-Kammcr Calw 1875/85, 66 I. a.

Stuttgart, 5. April. Der König em­pfing gestern den Herzog Wilhelm von Urach, welcher sich wieder nach Berlin zurückbegiebt und nahm sodann eine größere Anzahl mili­tärischer Meldungen entgegen. Heute wurde von Sr. Majestät der mit der Führung der 53. Infanterie-Brigade beauftragte preußische Oberst Baron v. Collas empfangen. Im Laufe der letzten Woche hatten die Ehre zur Tafel geladen zu werden: der preußische Gesandte Graf zu Eulenburg und der Generallieutenant z. D. Graf v. Zeppelin mit Gemahlinnen, sowie der Geheime Rat Graf v. Uxkull.

Stuttgart, 1. April. Die mißliche Wit­terung über Ostern verursachte der hiesigen Eisenbahnkasse eine Mindereinnahme von 1520 000 Während in den letzten

12 Jahren regelmäßig 5060 000 ein­gingen, erreichte die Summe Heuer noch nicht 40 000

Stuttgart, 3. April. Auf Veranlassung des württembergischen Sanitätsvereins vom Roten Kreuz" ist gegenwärtig im großen Königsbausaale das transportable Feldlazaret aufgestellt, welches bei dem von der verstor­benen Kaiserin Augusta s. Z. veranstalteten Wettbewerb mit dem ersten Preis gekrönt wurde. Erstellt ist dassilbe von Dr. vasä. Gutsch und Apotheker Löblein in Karlsruhe. Das Lazaret kann auf 100 Krankenba­racken ausgedehnt werden und enthält weiter eine Operations- und Wirtschaftsbaracke, sowie ein Leichenzelt. Die ganze Ausstellung zeigt, was alles neuerdings aufgeboten wird, um die Schrecken des Krieges nach Möglichkeit zu mildern.

Das Medizinalkollegium erstattete nach demSt. A." in den letzten Tagen Bericht überdie von Dr. Rembold und Dr. Burkhardt mit dem Tuberculinum (Kochin) angestellten Heilverfahren. Dieselben beziehen sich aus Staatspfleglinge und 95 Kranke des Marien­hospitals Stuttgart. Gestorben sind 7 Per­sonen, verschlimmert hat sich der Zustand bei 7 Personen, deutlich gebessert bei 20 Fällen, wesentlich gebessert 13 Fälle, vorläufige Heilung 5 Fälle.^ Der Bericht schließt mit einer Sum­mierung . der erzielten Resultate in diagnosti- stkscher und therapeutischer Richtung.

Stuttgart, 7. April. - (Strafkammer.) Die Berufungssachc des früheren Hauptmanns

Donnerstag, 9. ApriL 1891

Miller gegen das Urteil des hiesigen Schöf­fengerichts, wodurch er wegen Beleidigung der Witwe des Generals v. Schwarzkoppen zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, sollte heute vormittag 9 Uhr vor der 2. Strafkammer verhandelt worden. Bei Aufruf der Sache meldete sich als Vertreter des Hauptmanns Miller R.Anw. Fr. Haußmann, Namens der Frau Generalin war niemand erschienen. Hier­auf entschied die Strafkammer dem Anträge des R.Anw. Haußmann gemäß, daß die Pri­vatklage der Frau Generalin wegen Ausbleibens ihres Vertreters als zurückgenommen gelte und dieselbe sämtliche Kosten 1. und 2. Instanz nebst den der Gegenpartei erwachsenen not­wendigen Auslagen zu tragen habe.

Keilbronn, 3. April. Der Schlosscr- meister Kaiser in Brackenheim hat vor einigen Jahren vom Schießplatz in Grießheim als Ersatzreservist der Artillerie eine verbotswidrig ihm angeblich durch einen unbekannten dorti­gen Mann verkaufte Granade, welche abge­schossen, aber nicht losgegangen war (Blind­gänger), mitheimgebracht und daheim aufge­stellt, ohne sich in gehöriger Weise zu versichern, daß das Geschoß vollständig entladen war. Am 2. Febr. d. I, abends, ist die auf dem Fenstersimsen der Anstreichkammer stehende Granade, an welche der dort beschäftigte Schlosserlehrling Eugen Wendel mit Feuer oder dem Licht hingekommen sein muß, losge­gangen, und hiedurch ist neben Zertrümmerung des Fensters und sonstigen Beschädigungen in der Kammer, bei Wendel eine solche Gehirn­erschütterung hervorgerufen worden, daß derselbe am folgenden Abend gestorben ist. Wegen fahrlässiger Tötung des Wendel ist gestern Schlosser Kaiser vor der Strafkammer des K. Landgerichts zu der Gefängnisstrafe von 5 Tagen verurteilt worden.

Aalen, 5. April. Heute Abend sind unterhalb des Schlosses Hohenroden bei Essingen 7 Konfirmanden die auf einem Weiher in einem alten Kahne sich vergnügten, umgekippt und ertrunken.

Keidenheim, 28. März. An der hiesi­gen Turnhalle und dem Webschulgebäude wurden in jüngster Zeit für 140 Fenster­scheiben eingeworfen. Es ist nun gelungen, die Thäter ausfindig zu machen. Es sind deren neun, wovon noch acht zur Schule gehen.

Giengen a. Br., 5. April. Dieser Tage verlltzte sich ein älterer hiesiger Bürger beim Nägelschneiden an der großen Zehe derart, daß am andern Tag Blutvergiftung eintrat und am zweiten Tage schon der ganze Fuß abgenommen werden mußte, und heute zwei­felt man an dem Auskommen des unglücklichen Mannes.

27. laki'gLng.

Stubersheim bei Geislingen, 4. April. Unter Anwesenheit des Herrn Oberregierungs­rats Schittenhelm, als Vertreter der Köm gl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel, und unter Teilnahme vieler Gäste, sowie auch der Angehörigen der Schülerinnen fand gestern die Prüfung der hiesigenHaus haltungsschule statt, die, 1877 gegründet, nun schon 26 Kurse hinter sich hat. Im letzten Halbjahr nahmen 14 Mädchen aus verschiedenen Ständen am Unterricht teil. Dieser erstreckte sich auf Kochen, Backen, Waschen, Weiß- und Kleider­nähen, Flickarbeiten, Haushaltungskunde, Ge­sundheitslehre, sowie auf Weiterbildung im Rechnen, Schön- Recht- und Briefschreiben. Die guten Antworten der Schülerinnen, die ausgestellten prächtigen Arbeiten, die Sauber­keit und Pünktlichkeit in den aufgelegten Hef­ten, zeugten sowohl von der Tüchtigkeit und Gewissenhaftigkeit der Lehrkräfte, als auch von dem Fleiße der Schülerinnen, was auch Herr Oberregierungsrat Schittenhelm in seiner An­sprache besonders betonte. Außerdem wurde lobend hervorgehoben, daß in der Anstalt der Unterricht besonders aufs praktische Leben Be­zug nimmt. Für den Sommerkurs, der am 4. Mai beginnt, sind 12 Mädchen, darunter 8 aus der Schweiz, angcmeldet. Die Kosten für einen Kurs betragen ca. 150

Wotteuburg, 6. April. Gestern wurden vom Fischerelverein 5000 Aale und 5000 Forellensetzlinge in den Neckar eingelassen.

Ein Bittgesuch des Bischofs Dr. von Hefele um Zulassung von Männerorden in der Diözese Rottenburg ist an maßgebender Stelle abschlägig beschieden worden.

Alpirsbach, 5. April. In der vergange­nen Nacht wurde auf dem hiesigen Stations­gebäude ein äußerst frecher Einbruchsdiebstahl verübt. Vom Bahnsteig aus wurde die zum Postraum führende Thüre auf raffinierte Weise geöffnet und daselbst die unter besonderem Verschlüsse befindlichen Geldbriefe, sowie Brief­marken und andere Wertzeichen in Betrag von zusammen 10001200 entwendet. Die eiserne Kasse widerstand den Anstrengungen des Diebes und erlitt deshalb keinen Verlust. Die Untersuchung ist im Gange.

Si u u 0 s ch a u.

Karlsruhe, 4. April. Wie derF. Z." von unterrichteter Seite mitgeteilt wurde, wird Kaiser Wilhelm Ende dieses Monats hier er­wartet; am 26. April soll auf dem Forch- heimer Felde eine Kaiserparade stattfinden. Die Studentenschaft des Polytechnikums beab­sichtigt aus diesem Anlaß einen Fackelzug.

Der Aufenthalt des Kaisers aus Anlaß des 50jährigen Offiziersjubiläums des