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stieß, schickte er sofort nach einem neuen Hut, ließ eine Hundertpfundnote wechseln, zog den Preis des Hutes ab, gab den Rest den Armen, die ihn nie gesehen hatten und die er nie gesehen hatte, und sagte im Fortgehen: „Den alten Hut können sie behalten. „Was soll ich mit einem solchen Hut machen," sagte der Unterstützte, „der ist zu vornehm für mich." „Wall", erwiderte Thomas, „da haben Sie recht, da nehme ich ihn mit. Er wird vielleicht noch zu reparieren sein." Und mit dem zerdrückte» Hut in der Hand, ging er zu seinem Wagen zurück. Auch Alexander leistete Einiges auf dem Gebiet der Exzeiürizität. Er pflegte, wie das „N. W. Tagbl." berichtet, in seinem Klub Whist zu spielen. Ein pensionierter Oberst ivar sein Partner; dieser halte sein Geld irgend einer Bank anvertraut, die Bank fallierte, der Oberst war ruiniert und wollte sich aus der Gesellschaft zurück- ziehen und aus dem Klub austreten Alexander Baring erkundigte sich um die näheren Umstände und trat dann, sobald er sie erfahren hatte, eines schönen Morgens in die Wohnung des Obersten fluchenv und lobend über den „verdammten Egoisten", der ihm seine Abend- partie verderbe. Der Oberst entschuldigte sich mit veränderten Umstände» u s. w. Alexander übergab ihm darauf den Empfangsschein einer Bank, bei der er für ihn 20 000 Pfund, so viel hatte der Oberst besessen, deponiert hatte! Der Oberst bat ihn, wenigstens zu gestatten, daß er den Betrag bei Baring deponiere.
Oolnosl", war die Antwort. „Sie sind ein guter Freund im Spiel, aber ein schlechter im Geschäft." Und so blieb es bei der Bestimmung des seltsamen Spielgenossen.
— (Der Mensch in Zahlen aus gedrückt.) Ein amerikanischer Physiologe gibt über die Zusammensetzung des menschlichen Körpers folgende Daten an: Derselbe enthält 150 Knochen und 500 Muskeln, das Gewicht des Blutes eines Erwachsenen beträgt etwa 15 Kilogramm. Das Herz hat gewöhnlich 15 Centimeter im Durchmesser: es schlägt 70 Mal in der Minute, 4200 Mal in der Stunde. 35,792,000 Mal nn Jahr; jeder Schlag befördert 44 Gramm Blut, 2030 Gramm in der Minute, 132 Kilogramm in der Stunde und 58Ve Zentner an einem Tage. Sämtliches Blut des Körpers geht m drei Minuten durch das Herz, und unsere Lungen enthalten im normalen Zustande 5 Liter Luft, im Durchschnitt jedoch atmen wir 1200 Mal in der Stunde, wozu wir 300 Liter Luft verbrauchen. Die Haut besteht aus drei Lagen, deren Dicke von 6 Millimeter bis 3 Millimeter wechselt; jeder Quadratzentimeter Haut enthält 12,050 Schweißröhrchen oder Poren, ihre Gesamtlänge im ganzen Körper beträgt 50 Kilometer.
(Bauernweisheit). Wahrsagerin: Nun Hab ich euch die Wahrheit gesagt und die Zukunft enthüllt und will von Euch dafür bezahlt sein. —- Bauer: „Was? Ihr wollt das Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige wissen und iveißt noch nicht einmal, daß ich kein Geld habe? Das ist aber schlimm!"
— Ein derber Spaß wurde jüngst in W., im bad. Odenwald, verübt. Während eine größere Gesellschaft g mütlich in ihrem Kneiplokal saß, machte sich ein Kobold über deren am Rechen hängende Ueberzieher her und tauschte sämtliche darin steckende Haus- schlüss.l um. Zwischen 1 und 2 Uhr nachts, als die Herren ihr Heim aufschließen wollten, paßte natürlich keiner der Schlüssel, worauf die Gefoppten ihrem Aerger in so lauter Weise Luft machten, daß etwa zwei Dutzend derselben wegen nächtlicher Ruhestörung zur Anzeige gebracht werden mußten.
— Ein „Erster Kongreß der Dickleibigen" soll am 29. ds. Ms. in Berlin in einer der vornehmsten Wirtschaften unter den Linden abgehalten werden. Zur Teilnahme sind alle männlichen Personen aufgefordert, die ein Gewicht von mindestens 200 Pfund aufweisen können. Es werden auf dem Kongreß statistische Erhebungen über das wichtige Thema der Fettleibigkeit angestellt und populärwissenschaftliche Vorträge darüber gehalten werden. Auch eine Preiskrönung des dicksten und schwersten Mannes ist geplant.
Mit der Fabrikation der Heller'schen Spielwerke ist das Mittel gefunden, die Musik in die ganze Welt zu tragen, auf daß sie überall mit ihren zauberischen Wirkungen die Freude des Glücklichen erhöht, dem Unglücklichen Trost und Linderung verschafft und allen Fernweilenden durch ihre Melodien herzbewegende Grüße aus der Heimat bringt. In Hotels, Restaurationen u. s. w. ersetzen sie ein ganzes Orchester und erweisen sich als bestes Zugmittel für das Publikum-
Die Repertoirs, auch der kleinsten Werke, sind mit feinstem Verständnis zusammengestellt und die beliebtesten Schöpfungen auf dem Gebiete der Opern-^tOperetten- und Tanzmusik, der Lieder und des Choralgesanges sind in erster Linie berücksichtigt. Thatsache ist ferner, daß der Fabrikant auf allen Ausstellungen mit ersten Preisen ausgezeichnet, Lieferant aller europäischen Höfe ist und ihm überdies jährlich Tausende von Anerkennungsschreiben zugehen.
Die Heller'schen Spielwerke sind daher als passendstes Geschenk zu Weihnachten, Ge burts- und Namenstagen und außerdem als schönste Gabe für Seelsorger, Lehrer, Kranke u- s. w- zu empfehlen.
Vertrauenswürdigen Personen werden Teilzahlungen bewilligt und empfiehlt es sich, selbst bei kleinen Aufträgen sich direkt nach Bern zu wende», da die Fabrik nur Niederlagen in Jnterlaken und Nizza hat. Illustrierte Preislisten werden franko zugesandt.
Das Scvorstehende ISeihnachlsfest drängt die Eltern wiederum zur Wahl passender Spielzeuge für die lieben Kleinen. Ganz eigenartig tritt zuweilen das kindliche Verlangen auf, je nachdem es in allerlei merkwürdigen Träumen seine Wurzel hat, und die Eltern haben oft ihre liebe Not, solche Begierden in Idie rechte Bahn zu lenken. Plan teile das Kind in seinem Schassen und Denken schon frühzeitig, wie man auch das Bäumchen zwingt, den stützenden Stab entlang zu wachsen. Dies wird an: besten erreicht, wenn man dasselbe mit geeigneten Lehrmitteln umgibt, die ihm nicht allein eine angenehme Unterhaltung, sondern auch die Förderung seiner geistigen Thätigkeit gewähren können. Hierher gehört vor allen Dingen ein mit pädagogischem Geschick ausgewähltes Spielzeug. Künstlerische Spielmittel verfallen in der Regel sehr rasch dem natürlichen Trieb des Umschaffens, der fälschlicherweise von vielen Zerstörungswut genannt wird. Erst dann wenn ein Gegenstand sich in Trümmern aufgelöst, ist m meist ein richtiges Spielzeug, das sich nach Herzenslust formen und in allerlei Metamorphosen bringen läßt. Das in der Form fertige kann das Kind nie lange fesseln, wogegen lose Teile bis zu ihrer vollständigen Auflösung Beachtung finden.
Diese Erfahrung sollte bei Auswahl der Christgeschenke von seiten der Eltern nie außer Acht gelassen werden, wenn dieselben nicht Gefahr laufen wollen, die mit vielen Opfern erstandenen Spielsachen von ihren Kindern unbeachtet zu sehen. Das nützlichste nnd unstreitig beste Spielgerät ist wohl der Anker- SteinöaiiKasteu. Man sehe nur wie die kleinen Hände mit wahrer Begierde in den Steinen wühlen und nimmer satt werden, Brücken. Denkmäler, Häuser Kirchen u. s. w. in allen nur erdenklichen Stylen erstehen zu lassen! Gern wird man alle anderen unnützen Sachen zu kaufen unterlassen und seine Mittel diesem zuwenden. Dem Aichtcrschen AukersteinSaukasten gebührt das weitgehendste Lob, er ist gar nicht genug zu empfehlen! Die schweren, verschieden gefärbten Quadern geben den Bauten wünschenswerte Festigkeit und ein äußerst gefälliges Aussehen. Durch leicht nachzuschaffendc Ergänzungskasten, die sich bezüglich ihres Inhaltes erweiternd an die kleineren Nummern anreihen, ist es möglich, selbst zwölfjährigen Kindern eine fesselnde Unterhaltung und reiche Quelle nützlicher Beschäftigung an die Hand zu geben. Wir sahen sogar Erwachsene sich an den Bauten beteiligen oder doch ohne Ermüden zuzusehen! — Hoffentlich finden sich recht viele Eltern durch diese Zeilen veranlaßt, gewiß das beste aller Spielmittel — den Ztichterschen Anker Stein- Sankasten — welcher zum Preise von 1—10 und höher in allen besseren Spielwarengeschäften vorrätig ist. — unter den Weihnachtsbaum zu stellen. Die Freude der Kleinen wird sie über die Sorge um die Kosten leicht hinwegsetzen.
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Gestern Abend 9 Uhr verschied sanft nach langem Leiden im Alter von 62 Jahren unsere liebe Mutter und Schwiegermutter
Khristiane Dietrich,
Witwe des P Carl Dietrich zur „Linde."
2 Die trauernd Hinterbliebenen.
Wilbbaü, den 23. November 1890.
H» Die Beerdigung findet Dienstag den 25. November, Nachmittags ^ 2 Uhr statt.
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MarkAettern und Markt-
schrägen zur Abhaltung der Jahrmärkte wird am
Dienstcrg den 25. Wov. d. A.
nachmittags 6 Uhr
auf dem hiesigen Rathause auf mehrere Jahre verpachtet.
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werden gegen gute Bürgschaft aufzunehmen gesucht.
Von wem? sagt die Redaktion d. Bl.