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leiten werden. Dann könne er um so mehr Zeit und Kraft und Geist verwenden auf die feinere uno künstlerische Ausarbeitung, wenn die mechanische Arbeit ihm durch die kleine Maschine abgenommen sei. (Ges.)

G e m e i » n ü tzi g e s.

Um Sauerkraut mild zu erhalten legt man dasselbe in Rußland, wo bekanntlich das Sauerkraut ein Nationalgericht ist, laut Fundgrube in Fässern von Birkenholz ein oder steckt in Ermanglung der letzteren einen Stab von ungeschältem Birkenholz in das Sauer­kraut. Diese Holzart erhält das Kraut mild und verhütet das Uebersäuern desselben, wäh­rend es in eichenen Gefässen schneller säuert als in Tonnen aus anderem Holz.

Als einfaches Mittel gegen Hühner­augen wird empfohlen: Man streiche gelbes Wachs ohne irgend welchen Zusatz auf ein Stück Papier, so groß als zur Bedeckung des Hühnerauges nötig ist, lege es auf und nach einigen Tagen kann man das Hühnerauge vollständig schmerzlos aushebem

Vermischtes.

(Vorsicht)! Seit einiger Zeit kursieren in Deutschland holländische Zehn- Guldenstücke in Gold, die den deutschen Dop­pelkronen sehr ähnlich sind, aber keinen Wert von 20F, sondern nur eine» solchen von 17F besitzen. Es wird gut sein, sich die Zwanzigmarkstücke genauer anzusehen.

Ein erschütterndes Familien trau er­spiel hat sich in dem bei Metz gelegenen Städtchen Vic ereignet. Der dort wohnende Weinhändler Lebon, ein 40jähriger Mann, der sich vom Küfer zum Großhändler empor­gearbeitet hat, lebte seit längerem mit seiner Frau im äußersten Unfrieden. Er beschuldigte sie, ihm die Treue nicht gewahrt zu haben, mißhandelte sie, wenn ihn die Eifersucht plagte, in der rohesten Weise und zwang in einer bösen Stunde das beklagenswerte Weib, ihm schriftlich zu geben, daß sie ihn betrogen habe. Die Frau war sich keiner Schuld bewußt, aber sie ertrug geduldig ihrer 4 Kinder wegen, obwohl sie die Ahnung hatte und auch offen aussprach, daß sie eines Tages das Opfer

ihres Mannes sein werde. Das hat sich denn auch in entsetzlicher Art bewahrheitet. Vor 3 Wochen verschwand die Frau spurlos. Noch am Morgen des 21 . Okt. hatte man sie bei der Arbeit gesehen. Mittags zwischen 12 und 2 Uhr waren die Eheleute allein im Hause, während nach 2 Uhr Lebon einige zurückkeh­rende Arbeiter fragte, ob sie seine Frau nicht gesehen hätten. Erst am Freitag sollte das Geheimnis enträtselt werden. Die Gendarmerie hatte erfahren, daß Lebon wenige Tage nach dem Verschwinden der Frau ein auffallend schweres Faß zu seinem Schwager nach Mar- sal hatte befördern lassen. Diesem Fasse wurde nachgespürt und beim Oeffnen desselben ergab sich, daß dasselbe mit Alkohol gefüllt war, in welchem ein Körper schwamm, in welchem man bei näherem Zusehen die Leiche der Frau Lebon erkannte. Lebon hatte seine Frau ge­tötet und die Leiche in die Alkoholmasse des Fasses getaucht. Der Schwager des Lebon scheint von dem entsetzlichen Gute, welches in seinem Keller lag, nichts gemußt zu haben, wenigstens gibt er an, Lebon habe ihm mit­geteilt, das Faß sei von einem gewissen Bro- card in Weißkirchen käuflich erworben, der es binnen Kurzem von Marsal abholen werde. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich das Gerücht von der Leiche im Alkoholfasse bis nach Vic hin. Lebon erfuhr davon und suchte das Weite. Als jedoch die Dämmerung herange- kommcn war, sahen in Späher in sein Haus zurückschleichen. Schnell benachrichtigten sie die Gendarmerie, doch als diese herangekom­men war und im Begriffe stand, in das Haus einzudringen, ertönten schnell hintereinander zwei Schüsse; Lebon hatte der irdischen Gerech­tigkeit vorgegriffen und mit sicherer Hand sich zwei Kugeln in den Leib gejagt. Man fand nur noch eine Leiche.

(Ti es traurig.) Führer:Sehen Sie hier, meine Herrschaften, wo das Kreuz steht, da hat sich vor langer Zeit mal ein junges Liebespaar hinabgestürzt, weil sie sich nicht heiraten sollten! Die Nachkommen wohnen noch in unserm Dorf drunten!"

(Motiviert). A:Sieh mal, was sich der Weinhändler Specht da drüben für ein famoses Haus hat aufbaue lassen." B.: Bringt

denn der Wein so viel ein?" A.:Der Wein nicht, aber das Wasser!"

(Sächsisch). Schutzmann! Schutzmann! die Kerls, die dort ausreißen, haben mir mei­nen Ueberzieher genommen! Schutzmann:. Nee, so änne Flähtzerei von die ahlen, großen Gerls! Schämen sollten se sich! Da gann Unsereens nu freilich ooch nischt derzu. Aber wissen Se, wenn Se nur mißten, wersch gewesen wäre, hernach wollten mer se schon kriegen!

(Nach Herzenslust).Schaffner", ruft eine Dame aus dem Eisenbahncoupee ganz entrüstet,ist das Rauchen hier erlaubt?" Schaffner:Wenn die Herren nichts dagegen haben, so können Sie rauchen nach Herzens­lust, Madame."

Der Kampf der deutschen Tabakbauer auf Sumatra gegen die holländische Konkurrenz hat mit einem vollständigen Siege der deutschen Kolonisten auf dem großen Tabakmarkt in Bremen geendet. In diesen so wichtigen Verhältnissen gibt der Essay:Deutsche Tabakpflanzer in Su­matra" von dem Reichstagsabgeordneten PH. Samhammer, der in Heft 2 des neuen zehn­ten Jahrgangs vonFels zum Meer" erschien, vortreffliche Einblicke dieser Artikel ist auch durch eine Anzahl photographisch treuer Bilder aus dem Leben der Tabakspflanzer, von den Tabaksfeldern und der Arbeitsthätigkeit aus den­selben in hohem Grade interessant illustriert. Das zweite Heft der beliebten Familienrevue weist, wie das vorhergehende, wieder darauf hin, daß dieser neue Jahrgang ausgezeichnetzu werden verspricht; der Raum fehlt uns hier, um genauer aus den Inhalt einzugehen. So sei nur bemerkt, daß die Novelle von Paul Heyse reizend schließt, der RomanMartha" von R. Lindau sich ungemein spannend ent­wickelt und daß dies Heft, ganz abgesehen von herrlichen Kunstbeilagen, überaus reich an den mannigfaltigsten Beiträgen ist, illustrirten und anderen, die Genuß und Belehrung gewähren wie in solcher Fülle und Gediegenheit wir dies' in keiner andern Zeitschrift dieser Art finden.

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Das Abbrnchmaterial der Heu­scheu e r n d ä ch e r (Bretter) auf den Christofs- hofwiesen und in der Eiselsklinge, sowie der alten Blochhütle im Meistern (Hinterer Rauherberg); ferner der Schlagranm aus Eisenstube (Meistern), Haueacker (Lehmanshof),, Wasserfalle, Oberer Baurenberg, wird am -

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Freitag den 21. d. M.,

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R e v i e r W i l d b a d.

Kleinnutzholz-Verkauf.

Am Montag den 24. November

Vormittags >14/2 Uhr auf dem Rathaus in Wildbad aus Abteilung Hinterer Gütersberg;

177 Nadelholz-Werkstangen I. Klasse, 441 dto. 11. Kl., 32g. dto. III. Kl., 67 tto. IV. Kl., 1215 Hopfenstangen

I. Kl., 1982 dto. II. Kl., 775 dto. III. Kl , 408 Reisstangen I. Kli, 3049 dto.

II. Kl., 2612 dto. III. Kl., 2318 dto. IV. Kl., 1490 dto. V. Kl.

Stadt Wildbad.

Wegen Holzfalluug am Wildbader- hang ist der Verkehr auf dem Wiid- badcr Hangweg, Panoramaweg und So IN, «ersteig bis auf Weiteres ge­fährdet

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Eisen, Zink, Kupfer, Messing

zu verkaufe» hat, wolle seine Adresse in der Expedition d. Bl- abgeben.

W i I d b a d

Liegenschafts-

Versteigerung.

Auf Antrag der Erben der verstorbenen Christine Schmid geb. Horkheimer, Wwe. des Zimmcrmeisters Christian Friedrich Schmid hier kommt die hienach beschriebene Liegenschaft: Parz. 730/1;

16 a>- 55 gm Acker mit Heuscheuer im Löwenberg,

Parz. 740:

11 ar 97 gm Acker allda,

Parz. 668 :

28 Är 20 gm Wiese nüt Heuscheuer im Spiesfeld mit der auf lZalmbacher Mar­kung gelegenen Parz. 1423:

2 »r 54 gm Wiese am Donnerstag, den 20. Rovembr 1890

abends 6^2 Uhr

auf dem hiesigen Rathaus zum zweiten- male zum Verkauf, wozu Liebhaber eingela­den werden.

Den 17. November 1890

Ratsschreibcr

M ä h n e v.