Amtliche Bekanntmachunre». ^

Ei«l«s,», de« Sch»ei»»s»tt««rke O.

Z« Ermangelung einer hinreichenden Menge Schweine­schmalz kann genannte Schweinefettmarke O bei den Metz gern in Calw, Hirsau, Liebenzell, Unterreichenbach und Teinach gegen 25 Gramm Feintalg eingelöst werden.

Auch die Bewohner der Landgemeinden, in welchen keine Metzger sind oder deren Metzger von der Metzgerinnung kein Fcintalg zugewiesen worden ist, sind bezugsberechtigt und können ihre Marken bei den Metzgern genannter Gemeinden einlösen.

Die Metzger haben dir eingelösten Marken ieiner-eit beim Oberamt abzuliefern.

Der Preis ist noch der bisherige.

Calw, den 10. Oktober 1018. Kgl. Oberamt:

Aff. Dr. Bla ich er, A.-V.

Flachs- und Hanfankaus.

Von der Kriegs-Flachbau-E. m. b. H., Abt. Württemberg, in Schw.-Gmund wurde als amtlicher Flachs- und Hanf­aufkäufer ausgestellt: Emil Retter in Weilderstadt (OA. Leonberg).

An diesen ist auf sein- Aufforderung sämtlicher Flachs

und Hanf an die von ihm bestimmte Bahnstation abzuliefern. Calw, den 8. Oktober 1918. - Kgl. Oberamt:

Aff. Dr. Vlaicher, A.-V.

Kgl. verffche»»»»»««nt Tal».

Die vom Vorstand der Landwirtsch. Berufsgenotzenschast für den Schwarzwaldkreis geprüften Katasternachweisungen sind heute den Gemeinderäten samt den übersandten An­lagen und einer Hilfstafel mit der Post zugegangen.

Die Gemeideräte haben hiernach das nach § 27 Abs. 2 und 3 der Minist.-Verfiigung vom 26. Oktober 1912 (Reg.- Vlatt S. 820) weiter Erforderliche zu besorgen. ,

Den 7. Oktober 1918. Assessor Dr. Vlaicher, A.-V.

Weißkraut.

1. Der Absatz des gesamten Weißkrauts (Rund- und Spitzkraut) ist nur an den Kommunalverband Stuttgart- Amt zulässig.

2. Die Anmeldung zur Abnahme des Krauts hat bei dem Kommunalverband Stuttgart-Amt ausgestellten Auf­käufer zu erfolgen.

Als Aufkäufer ist ausgestellt: Fr. Hubel, Eechingen.

3. Lieferungsverträge, welche durch andere Stegen als

dem Kommunalverband Stuttgart-Amt abgeschloffen worden sind, sind von der Reichrstelle nicht genehmigt und daher ungültig.

1. Der Preis für den Zentner Weißkraut beträgt, wenn ein Lieferungsvertrag abgeschlossen Word ist, 2. wenn kein Lisferungsvertrag vorliegt, 4,75 -K.

Calw, den 9. Oktober 1918. Kgl. Oberamt:

Aff. Dr. Blaicher. A.-V.

Unterrichtskurs für Fleischbrschauer.

In der Beilage zumStaatsanzeiger" vom 1. d. Mts. Nr. 230 erscheint eine Bekanntmachung des Kgl. Medizinal­kollegiums, nach welcher im Falle genügender Beteiligung im Schlachthof zu Stuttgart vom 1. November d.'J. ab ein vierwöchiger Unterrichtskurs für Fleischbeschauer abgehalten wird.

Die Gesuche um Zulassung sind spätestens bis zum 18 Oktober d. I. bei der Schlachthofdircktion Stuttgart ein­zureichen.

Per Wortlaut der Bekanntmachung,^ die alles Nähert enthält, kann bei den Ortsvorstehern eingeschen werden.

Calw, den 7. Oktober 1918. Kgl. Oberamt:

Aff. Dr. Vlaicher. A.-V.

Zn der Champagne nahmen Franzosen und Ame­rikaner zwischen der Suippeg und westlich der Aisne unter zretzer Krastentwicklung ihre Angriffe wieder auf. Auch sie erstrebten nach ausgefundenen Befehlen erneut den Durch brnch durch unsere Front» nur beiderseits von Sk Etienne brach der Feind in unsere Linie ein. In den Nachmittag- stnnden «»gesetzte Gegenangriffe warfen den Gegner hier »iedar zurück. An der übrigen Front sind die Angriffe des Feinde» völlig gescheitert. Oertliche Einbruchsstellen wur­den im Gegenstoß ^wieder gesäubert. Teilangriffe an der Ni»« und sehr heftig« Angriffe der Amerikaner am Ostrand des Ar»»««»»aldes und im Airetale wurden abgewiesen.

Nus dem Ostufer der Maas griff der Feind zwischen Baadand «nd Ornes nach starker Artilleriewirkung an. Der t» den Wald von Consenvoye eindringend« Gegner wurde dort zum Stehen gebracht. An der übrigen Front schlu­gen wir ihn vor unserer Kampflinie ab.

Der erste KenenadUnnMermeiftkr Ludendarkf.

enn dieses ist der Freien einz'ge > Pflicht: Das Reich zu schirmen, sdas sie selbst beschirmt.

Schiller.

Erfüllet diese Pftlcht! Zeichner die Nennte!

Die gestrige Abendmeldung.

(WTB.) Berlin, 9. Okt., abends. Amtlich wird mit- geteilt: An der Schlachtfront zwischen Cambrai und St Quentin haben wir rückwärtige Stellungen bezogen und da- nüt auch Cambrai geräumt- Teilkämpfe in der Cham- pogne. Aus Leiden Maasufern haben sich erneute An­griffe des Feindes entwickelt.

Die feindlichen Verluste»rdwestlich Verdun.

(WTB.) Berlin, 9. Okt. Aus Gefangenenaussagen ergibt sich, daß die Verluste der Franzosen in der Champagne und der Amerikaner zwischen Argonnen und der Maas ganz außerordent­lich hoch sind. Besonders schwer litt die 4. französische Division bei ihrem Angriff am 1 Oktober gegen die Höhen süolich Liry. Das Regiment 147 hatte dabei über 50 Prozent Verluste. Die 3. Kompagnie des Jägerbataillons 18 wurde vollständig aufge- rieden. An, 1. Oktober wurden bei St. Marie L Py Z Bataillone des Regiments 93 hintereinander eingesetzt. Sie wurden sämtlich ,uf,««eugeschossen. Den Leuten des zuletzt eingesetzten Batail­lons wurde, um sie zum Vorgehen zu veranlassen, vorgeredet, daß der Graben vor ihnen- schon oen Franzosen beseht sei Ms sie den Irrtum erkannten, fluteten sie im wirksamen deutschen Feuer zurück. Am 3. Oktober wurde bei Binarville eine ganze Kom­pagnie des 9. Kürassierregiments zu Fuß gefangen. Die Ge­fangenen beziffern die Verluste im eigenen Bataillon bei dem Angriff am Vortag auf 50 Prozent. Bei dem Angriff auf Mon- thoiS erlitten zwei hierbei eingesetzte amerikanische Ncgerregi- menter Verluste bis zu 75 Prozent. Die Neger mußten noch am gleichen Tage abgelöst werden.

Dir Wirkung der Tinkwaffe.

(WTB.) Berlin, 9. Okt. Ueber di» Wirkung der Tankwaffe sind tue Ge-mgenen verschiedener Meinung. Während einzelne behaupten, ohne Lanks sei es unmögli anzugreifen, sind andere schlecht auf die Tanks zu sprechen. Sie meinten, daß die Tanks wegen häufiger Pannen gerade im entscheidenden Augenblick ver­sagten und ebenso häufig zusmnmengeschossen würden. Ein An­gehöriger der 309 Tankkompagnie, der in der Champagne ge­fangen genommen wurde, berichtete, daß erDepanneur" sei. Seine Formation folge den Tanks in bestimmten Abständen, um etwaige Pannen auszubessern. Sein Zug wurde am 27. Sepl. in der Frühe mit 3 Tanks gegen deutsche Maschinengewehre vor- Heschickt. Ein Tank hatte eine Panne. Der Gefangene wollte ihn reparieren. Dabei wurde er von deutscher Infanterie überrascht und gefangen genommen. Die Besatzungen zweier Tanks wurden getötet. Die übrigen Tanks machten Kehrt und rasselten davon. Die Zahl der von den Deutschen in der Champagne vernichteten Tanks ist außerordentlich hoch. Allein am 1. AngriffZtag wurden il.40 zerschossene Tanks gezählt.

Wie die Entente Propaganda macht.

(WTB.) Berlin, 9. Okt. Auf Bouzieres, in das General Gouraud am 2. Angriffstag einziehen wollte, liegt schweres Fern­ster. Auch diese bisher unzecstörte Stadt geht damit der Ver­nichtung entgegen. Sollten die Deutschen die von französischer und amerikanischer Artillerie geschaffene Trümmerstätte jemals räumen, so wird die Eutentepropaganda die üblichen Racheschreie «usstoßcn daß die Deutschen VouzirrcS vernichtet haben.

Sin« ««utile Mt ichtmrg zu« Kriegslage.

(WTB.) Bern, 8. Okt. Oberst v. Wattenwyl stellt in derZüricher Post" fest, daß, falls die Ententeheere den deutschen Rückzug aus Nordsrankreich und Belgien mit W a ff en gew alt erzwingen wollten, diese Länder für lange hinaus dem Krieg« zum Opfer fallen würden, auch solche, die unter dem Kriege bisher verhältnismäßig wenig gelitten haben. Die in der vorderen Kampflinie liegenden Ortschaf­ten und Städte seien dem Untergang mit absoluter Sicher­heit verfallen, ohne daß dabei böswillige Zerstörung Mit­wirken müßte. Das einzige Mittel, diese Gebiete vor d;r Kriegsvernichtung zu bewahren, 'liege in der rechtzeitigen Bereitschaft zum Verhandlungsbeginn mit dem zur Frie­denserörterung entschlossenen deutschen Volke.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTV.) Wien, 9. Oktbr. Amtlich wird vcrlauibart' Italienischer Kriegsschauvlatz: Das ii-rllenism: Artillerie- feuer erfuhr an der Hochgebirgsfront eine beträchtliche Stei­gerung. Im Daonetale, an der Etsch und unmittelbar öst­lich der Brenta kam.es zu Jnfanteriekämpfen: die für uns günstig verliefen. Balkankriegsschauplatz: In Serbien sind Franzosen und Serben in das von uns geräumte E l- baff an eingeriickt. Im südlichen Serbien keine be­sonderen Ereignisse. Westlicher Kriegsschauplatz: An den gestrigen schweren Abwehrkiimpfen bei Verdun haben die österreichisch-ungarischen Truppe» des Feldmarschalleut- »«nts Metzger rühmlichen Anteil genommen.

Der Chef des EeneralstaLs.

Ein Tagesbefehl des italienischen Oberkommandicrcnden.

(WTB.) Nom, 10. Okt DerTempo" veröffentlicht einen Tagesbefehl des Generals Diaz an die Armee, worin gesagt wird, daß der Feind in Erkenntnis seiner verzweifelten Lage und seiner unvermeidlichen Niederlage dennoch^den Kampf in Frankreich und Belgien hartnäckig fortsetze, indem er gleichzeitig Friedens­angebote mache und dreist auf dem heiligen Boden des italieni­schen Vaterlandes verbleibe, um den größtmöglichsten Teil seiner Eroberungen zu behalten. Die früheren und die neuesten Aufrufe des deutschen Kaisers an seine Soldaten beweisen, daß der Feind noch nicht zum Bewußtsein der von ihm verübten Ausschreitungen und der Notwendigkeit, sie wieder aut zu machen, gekommen ist: Er bestätigt, daß man noch nicht weiß, ob der Moment zum Auf­hören des Kampfes gekommen ist. Das muß klar von jedermann al sdie wirkliche Wiedergabe der Lage und als Sicherheit gegen die Fallen aufgefaßt werden und Leichtgläubigen ein positiver Be­weis über ein Vorgehen für den Feind sein, dem es darauf an­kommt, Zeit zu gewinnen und denGcist unserer Kämpfer zu er­matten. D!« von Rechtsgefühl erfüllte und nach der Erfüllung unserer erhabenen Kriegsziele getriebene Weisheit unserer Staats­männer und der alliierten Regierungen wird uns den Weg zei­gen, die wir die Werkzeuge des Sieges in dem harten und langen Kampfe sind, die wir unserer zahllosen auf dem Felde der Ehre gefallenen Waffengefahr'-en gedenken und deren jeder durch harte Opfer von unserer und unseren Angehörigen Seite gestählt ist. In dieser für die Zukunft entscheidenden Stunde müssen wir nulle als je bereit sein, den Feind zu schlagen, solange seine Angebote nicht von den notwendigen Garantien begleitet sind und auf eine neue Falle hinauslaufen, um die Niederlage zu verzögern. Kein Angebot darf uns jemals matt setzen, solange der Feind unser Land beseht hält und unser leidendes Volk bedrückt, das mit Furcht seine Befreiung erwartet. Unsere Seele bleibt stark, und ruhig, denn wir sind im Bewußtsein unseres guten Rechts, selbst wenn neue Kümpfe notwendig sind. Wir wissen, daß der Sieg uns jetzt gewiß ist. Das Vaterland vertraut seinen Söhnen. Wir werden uns seiner würdig zeigen.

Vermischte Nachrichten.

Rücktritt des preußischen Kriez»«inisters.

(WTB.) Berlin, 9. Okt. Wie wir hören, ist der preugi sche Kri gsminister General der Artillerie v. Stein aus seinen Wunsch von seinem Amte als Staats- und Kriegs­minister enthoben worden. Gleichzeitig wurd« er zum CH et des Feldartillerieregiments Nr. 33 ernannt. Ueb-r seine weitere Verwendung ist eine Bestimmung noch nicht getrot- fen worden. Zu seinem Nachfolger ist Generalmajor Scheuch unter Beförderung zum Generalleutnant be- stimmt.

Der poln. Regentschastseat an den deutschen Reichskanzler.

(WTB.) Warschau, 8. Okt. Warschauer Blätter geben felgendes Telegramm des Regentschaftsrats an den deutschen Reichskanzler wieder:

Der Regentschaftsrat des Königreiches Polen strebt immer danach, das Be«hält«is des auferstandenen König­reiches Polen zum benachbarten Deutschen Reiche in Geiste der Gerechtigkeit und des gegenseitigen Verständ­nisses zu gestalte«. Er begrüßt daher mit Befriedigung die in den Worten Eurer Eroßh. Hoheit enthaltene An­kündigung einer möglichst schnellen Beseitigung der übr, gen Lasten der Okkupation als bedeutsamen Schritt au' diesem Wege. Möge es Eurer Eroßh. Hoheit gegeben sein, dem deutschen Volke einen dauernden Frieden dem Grundsätze der allgemein anerkannten Rechte aller Völker auf Selbstbestimmung und freie Entwicklung zu sichern.

Zusammenschluß der deutschen Parteien in Oesterreich.

(WTB.) Wie», 8. Okt. Eine von denD. Nachr." ver- sandte parteiamtliche Verlautbarung besagt: Der Ver- bandsausschutz der deutsch-nationalen Parteien hat in tag lich fortgesetzten Sitzungen über die gemeinsame Erundlag- wegen Zusammenschlusses aller deutschen Abgeordneten zr einer Eesamtversammlungpind über eine gemeinsame nale Kundgebung beraten, in der die Stellung des d Volkes in Oesterreich neu bestimmt wird.

Holland trifft Vorsichtsmaßnahme».

(WTB.) Haag, 8. Okt. (Korr.-B.) Minister Ruys oe Beerenbrouck hat zu Beginn der Kammersttzung mitgeteilt daß die Regierung mit Rücksicht auf di« Kriegslage und um sich eine genügende Kriegsmacht zu sichern, sich "genötigt ge­sehen habe, die allgemeinen Urlaube und die kurzfristigen Urlaube der in Zeeland gelegenen Truppen aufzuheben Die Negierung werde auch in anderen Provinzen dieselben Maßnahmen treffen, sobald sich die Notwendigkeit dazu ergäbe.

(WTB.) Amsterdam, 8. Okt. Die niederländische Telegraphenagentur veröffentlicht folgenden amtlichen Text des Ministers des Innern und Barsitzenden des Minister­rats Ruys De Beenbrouck in der Zweiten Kammer über die Urlaube: Die Kriegslage in dem an seeländisch Flandern grenzenden westlichen Teil Belgiens macht es es notwendig, daß die Regierung auf die Eventualitäten, die daraus für unser Land entstehen können, Rücksicht nimmt. Wenn fremde Truppenteile eines der beiden Kriegführenden oder beider unsere Grenze überschreiten sollten, so erlegt uns das Völkerrecht die Pflicht auf, sie zu internieren. Auch besteht die Möglichkeit, daß wieder eine Anzahl Flüchtlinge bei uns Gastfreundschaft stichen werden, in welchem Falle die Behörden in der Lage sein müssen, die nötigen Maßregeln zu treffen. Die Regie­rung hat sich deshalb, um über genügende Truppen zu verfügen, genötigt gesehen, die allgemeinen (periodischen) Urlaube und die besonderen Urlaube von kurzer Dauer für die in Seeland stehenden Truppen aufzuheben. Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, auch für andere Pro­vinzen, oder überhaupt in weitergehendein Maße zu einer derartigen Aufhebung der Urlaube überzugehen, so wird der Befehl dazu erteilt werden. Wir glauben, die Holländer brauchen keine Angst zu haben, daß wir so­bald an ihre Grenze zurückgedrückt werden.