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And blieb bewußtlos liegen. In diesem Zustande, halb erstickt, fand ihn seine Gattin. Infolge der Aufregung ist der Bedauernswertes in Delirien verfallen und hat sich jetzt noch nicht ganz erholt.
— Der „Mann mit dem Ries en- bar t", welcher seiner Zeit viel genannt worden ist, befindet sich seit einigen Tagen zum Zwecke einer ärztlichen Konsultation in Berlin. Der Betreffende, der den Namen Joseph Büllesbach führt, wurdej1847 zu Nonnenweier in der Rheinprovinz geboren und war bis zu seinem 21. Lebensjahre völlig bartlos. Innerhalb eines halben Jahres wuchs ihm dann aber ein Backen- und Kinnbart, der heute die Länge von 1^/s Meter besitzt.
(Weit behaglicher.) Dame (zu einem Herrn, welcher von seinem Pferde abge- ivorfen, auf der Erde liegt): „Ach, mein Herr, ich nehme den größten Anteil an ihrem Unfall." — Herr: „vielen Dank, doch es ist nicht so schlimm, wie es scheint. Ich versichere Ihnen, daß ich mich so weit behaglicher fühle, als im Sattel."
(Ein loyaler Raseur.) Aus Czer- nowitz wird der „Wiener Allgem. Zeitung" folgender heitere Vorfall berichtet: Während seines jüngsten Aufenthalts in unserer Stadt äußerte Erzherzog Eugen den Wunsch, sich rasieren zu lassen. Es wurde ihm der beste Barbier der Stadt geholt. Dieser, ein alter Mann, war nicht wenig erfreut über die ihm zuteil gewordene ehrenvolle Mission. Als er jedoch vor dem Erzherzog stand, bemächtigte sich seiner eine große Aufregung, die er möglichst zu beherrschen suchte. Er seifte das Kinn und die Wangen des Erzherzogs ein. In dem Augenblick aber, da er das Rasiermesser hervorzog, begann der alte Barbier der
art zu zittern, daß ec unmöglich an die Arbeit ! schreiten konnte. Er faßte sich daher ein Herz lund sprach: „Kaiserliche Hoheit, die Freude, Eure Hoheit zu bedienen, hat mich derartig aufgeregt, daß ich außer Stande bin, Eure Hoheit zu rasieren." Worauf er den Erzherzog, dessen Gesicht bereits eingeseift war, verließ. Der Prinz, dem diese Scene viel Spaß bereitet hatte, wartete nun geduldig, bis ein zweiter Raseur erschien, dessen Nervensystem der Loyalität besseren Widerstand leistete.
(Der reichste Mann Chinas.) Einer der berühmtesten Männer Chinas, der reiche Theehändler des Reiches der Mitte, How Hua, ist in Canton gestorben. Sein Palast, umgeben von den pracktvollsten Gärten, soll eines der Wunder Chinas sein, angefüllt mit den kostbarsten Geschenken, die ihm teilweise die engliche Regierung gemacht hat.
(Aus der Jnstruktionsstunde.) Unteroffizier: „Maier, wenn sie am Pulvermagazin Posten stehen und es geht Jemand mit brennender Cigarre vorüber, was haben Sie da zu thun?' — Maier: „Ihn anzurufen, daß er die Cigarre wegwirft." — Unteroffizier : „Und dann?" — Maier: „Dann hebe ich sie auf und rauche sie nachher selbst."
(Wechsel auf Sicht.) Vater: „Meine Tochter erhält 20 000 fl. Mitgift jsofort und 30 000 fl. nach meinem Tode." — Bewerber: „Wann dürfte dies ungefähr sein.
Deutsche Sinnsprüche.
Was du versäumt im Augenblick, bringt keine Ewigkeit zurück. — Durch die That wird offenbar, was im Menschen liegt verwahrt.— Ohne Mut keine Wehre, ohne Scham keine Ehre. — Redlichkeit und gute Sitten sind in aller Welt gelitten.
Auszug aus dem Standesbuch
der
Stadt Wildbad.
Geburten:
6. Okt. Fr. Treiber Schuhmacher, 1 Tochter. 11. „ Fr. Schmid, Zimmermann, 1 Sohn- 11. „ Emilie Bausert, 1 T-
14. „ Max Großmann, Maurer, 1 T.
15. „ Ph. Fr. Günthner, Holzhauer. 1 T. 17. „ Karl Ehr- Haag, Holzhauer, Sprollenhaus, 2S., totgeb-
24. „ Balth. Schüller, Schullehrer, Sprollenhaus, 1 S.
30. „ Wilh. Fr. Mössinger, Holzh, 1 T- E h eschließungen:
20. Okt. Ehr. Großmann, Taglöhner und Karo- line Joh. Magenreuter.
20. „ Karl Hartmann, Fuhrmann und Anna Marie Günthner, Sprollenhaus.
28. „ Albert Rothfuß, Glaser und Luise Ehr. Wacker.
I.Nov. Ehr- Fr. Günthner, Holzhauer und Marie, Wilh.'Seyfried, Sprollenhaus. 8. „ Julius Krimmel, Waschanstaltbes. und Ehr. Marie Aberle, geb. Großmann. 8. „ Jakob Härter, Holzh. und Philippine Wilh> Gauß, Sprollenhaus- Sterbefälle:
1. Okt. Gottlieb Geiger, Privatier, 85 I. alt. 5. „ Withelmine Christ. Magenreuter Holzhauers Ehefrau.Sprollenhaus, 42 I. alt.
17. „ Christine.Karoline Sch rast, Fuhrmanns
Ehefrau in Sprollenhaus, 70 I. alt.
18. „ Paul Schnud, Fabrikarb- S., 2'/- I. a. 28. „ K- Fr. Schmid, Zimmerm. S., 18 T. a-
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Amtliche und Privat-Anzei gen
W i l d b a d.
LieMschaftsversteigerung.
Auf Antrag der Erben der verstorbenen Albertine Frey geb. Nestle, Postmeisters- Witwe hier kommt die hienach beschriebene Liegenschaft:
Parz. 221/3:
22 ar 55 gm Wiese mit Heuscheuer im weißen Zeeger,
Parz. 1150 und 1151—97:
97 ar 99 gm Wiese mit Heuscheuer in der Gütersbach am
Mittwoch den 12. November 1890
abends 6 Uhr
auf dem hiesigen Rathaus im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Den 8. November 1890.
Ratsschreiberei
Bätzner.
W i l d b a d.
Liegenschaftsversteigerung.
Auf Antrag der Erben der verstorbenen Christine Schmid geb. Horkheimer, Wwe. des Zimmcrmeisters Christian Friedrich Schmid hier kommt die hienach beschriebene Liegenschaft: Parz. 730/1:
16 ar 55 gm Acker mit Heuscheuer im Löwenberg,
Parz. 740:
11 ar 97 gm Acker allda,
-Parz. 668:
28 ar 20 gm Wiese mit Heuscheuer im Spiesfeld mit der auf Calmbacher Markung gelegenen
Parz. 1423:
2 ar 54 gm Wiese am
Mittwoch den 12. November 1890
abends 6 Uhr
auf hiesigem Rathaus zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeläoen sind.
Den 8. November 1890.
Ratsschreiber
W ä h n e v.
Dermietlmg.
Zwei Wohnungen mit je einem Zimmer,' Dachkammer und Bühnenraum im städtischen Gebäude Nro. 194 unten in der Stadt sind auf
2. Aeörucrr 1891
zu vermieten.
Stadtpflege ILometsvI»
W i l d b a d.
Liegenschafts-Verpachtung:
Am Donnerstag, de» 13. d. M,
vormittags 11 */s Uhr werden auf dem hiesigen Rathaus folgende der Stadtgemeinde gehörige Güterstücke:
Parz. 543/1:
88 gm Wiese beim Schlachthaus,
Parz. 831/832:
37 m- 08 gm Wiese in Ziegelwiesen,
mit Scheuernanteil,
Parz. 1647/1:
7 m- 84 gm Wiese beim Windhof (bei
dem Haus der Witwe Volz) an den Meistbietenden verpachtet.
Den 7. November 1890.
Stadtpflege.
W i l d b a d.
Bekanntmachung.
Am Donnerstag den 13. d. M
vormittags 11 Uhr
wird auf dem hiesigen Rathause das Anrücken, Verführen, Setzen und Zerkleinern von circa 110 Kbm. harter Sandsteine aus Steinbruch Kohlplatte und Blöcherrein, auf das Leonhardts- waldsträßle, Bauernbergweg und Langsteig im öffentlichen Abstreich verakkordirt. Akkordsliebhaber sind eingeladen.
Stadtpftege.
War«m
--- Mrrd die ortiterr ---
Anter-Steinblmkasten
-G so UetieUt? V-
Wcil sic nicht, wie andere Spielsachen, schon nach einigen Tagen wertlos sind, sondern den Kindern viele Jahre hindurch anregende und belehrende Beschäftigung gewähren, und weil sie folglich das auf die Dauer billigste Spielzeug sind. Weil ferner auch den Eltern das Nachbauen derwahrhaft prachtvollen Vorlagen angenehme Unterhaltung bietet, und weil jeder Kasten ergänzt werden kann.
Dies ist aber be>
" keiner der aufgetauchten' minderwertigen Nachahmungen' der Fall, vor deren Ankauf dringend gewarnt werden muß. Wer nicht durch den Ankauf einer solchen schwer enttäuscht sein will, der weise jeden Kasten ohne die Fabrikmarke „roter Anker" als unecht zurück. Jllustr. Preisliste gratis.
L. Ad. Richter § Cie.
Rudolstadt.