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Nro. 104

Mittwoch, 25. Aezernber 1889

25. iaki'gLng.

Au Weihnachten 1889.

Von I- Steinbeck.

Nun glänzt am Weihnachtsbaume Der Lichter Helle Krön',

Nun naht dem Kind im Traume Der Weihnachtsengel schon.

Des Herzens Wünsche blühen Ihm auf im Traum der Nacht, Schau, wie die Wangen glühen.

Und wie's im Schlummer lacht!

Es saß und sann im Zimmer Am dicken Rechnungsbuch Spät, bei der Lampe Schimmer Der Vater ernst und klug.

Doch sieh! ein Lächeln breitet Vom Aug sich nach und nach

Der Weihnachtsengel schreitet .Still grüßend durch's Gemach.

Wie fleißig regt die Hände Die Mutter mehr als je.

Daß Jedem etwas spende Des Hauses gute Fee.

Eh' noch der Morgen grauet Läßt Lager sie und Ruh,

Daß ost mit Ehrfurcht schauet Der Weihnachtsengel zu.

Auch die im Stillen Wachen Ob Deutschlands Glück und Stärk',

Württemberg.

Hestorven: 21. Dez. zu Tübingen Dr. v. Quenstedt, seit 1837 Prof, an der natur- wissenschaftl. Fakultät der Landes-Universität, Vorstand der mineralogischen und geognostischen Sammlung dort, Kommenthur d. Ordens der württ. Krone, Kommenthur 2. Kl. d. Fr.Ord., 80 I. a.

Ludwigsburg, 20. Dezbr. Wie wir hören, ist die Voruntersuchung gegen Martin Müller von Dethlingen, welcher das bekannte Attentat auf den Prinzen Wilhelm verübt hat, nunmehr beendigt und sind die Akten an das Landgericht Stuttgart zu weiterer Beschluß­fassung eingese'^4 worden. Sowohl der Un­tersuchungsrichter als auch der mit der Beo­bachtung des Müller beauftragt gewesene Sach­verständige sollen sich dahin ausgesprochen haben, daß Müller durchaus unzurechnungs­fähig ist. Zum Mindesten zweifelhaft soll sein, ob das Attentat überhaupt ernsthaft gemeint war.

Sulz a. A., 18. Dezbr. Die hiesigen Bohrversuche auf Steinkohlen sind dieser Tage um einen bedeutsamen Schritt vorwärts gerückt

Die Genien, sie machen Sich an das Weihnachtswerk.

Durch Mittelmeeres Wogen, Geschirmt von ihrer Hand,

Der Kaiser kam gezogen Heim in das Vaterland.

Nun bauen sie und schmücken Den Weihnachtsbaum am Heerd Dem Volk, das mit Entzücken Sich Frieden sieht bescheert.

Da strahlt an allen Aesten Wie funkelndes Geschmeid Zum Kaiser auf, dem besten,

Des Volkes Dankbarkeit.

So regt's sich allerorten,

So will die Liebe nun Nicht ruhen hier und dorten Ihr Weihnachtswerk zu thun.

Die Alltags graue Mauer Schmückt sich mit Tannengrün.

Du fühlst, wie heil'ge Schauer Dir warm durchs Herze glüh'n.

Und ist nicht drin gestorben Dir jede reine Lust,

Ist nicht das Herz verdorben In ausgebrannter Brust,

Dann faltest Du die Hände Still, still im Kämmerlein:

O Liebe ohne Ende,

O, heilger Christ, zieh ein!"

insofern, als aus einer Tiefe von 814 Meter die ersten Bohrstücke schwarzen Kohlenschiefers zu Tag gefördert worden sind. Damit scheint das Todliegende entgiltig durchbohrt zu sein. Da die Steinkohlen sonst in schwarzem Schiefer­ton eingebettet Vorkommen, so ist cs nicht un­wahrscheinlich, daß wir in nächster Zeit für das Dilemma: Steinkohle oder Urgebirge die ent­scheidende Antwort bekommen.

Keilbronn, 20. Dezbr. Am Mittwoch abend, nach Eintritt der Dunkelheit, erwischte die Tochter eines hiesigen Bäckers ein 12jäh- riges Mädchen in dem Augenblick, als dasselbe in raffiniertester Weise sich in den Laden eingeschlichen, die Geldschublade aufgezogen und deren Inhalt mit über 100 Mk. zu sich ge­nommen hatte. Der Raub wurde der jungen Diebin, aus der noch was werden kann, wieder abgenommen und dieselbl dem herbeigeholten Schutzmann übergeben.

Alaubeuren, 20 . Dezbr. Vom letzten Montag auf Dienstag Nacht brannten in dem 4 Stunden von hier gelegenen hiesigen Bc- zirksorte Dornstadt 2 Wohn- und 2 Oekono- miegebäudc ab. Die Entstehungsursache ist bis jetzt nicht ermittelt.

R u u o s ch a u.

Aus Mainz, 21. Dez. wird der Fr. Z. geschrieben: Infolge Auftretens der Influenza bei dem Betriebspcrsonal der Mainzer Straßen­bahn mußte heute ein Teil des Betriebs eingestellt werden; vom Zentralbahnhof über die große Bleiche nach Kastel wurden keine Wagen be­fördert. Nach einer Mitteilung aus Oppen­heim sind dort ebenfalls eine Anzahl Personen an der Influenza erkrankt.

Vor der Strafkammer in Aachen ist ein großer Schmuggelprozeß beendet, welcher eine Zolldefraudation von 190 000 Kgr. Ge­treide betraf. Von den 9 Angeklagten wurde der eine derselben, ein Kaufmann, zu 3 Mo­naten Gefängnis und zu 3000 ^ Geldbuße verurteilt. Die übrigen Angeklagten waren nicht zu überführen und mußten deshalb freige­sprochen werden.

In Berlin erhielt.der Commis M, Rumpe von dem Cassierer seines Chefs einen Wechsel über 19 753,95 ^ mit dem Auftrag, denselben bei dem Berliner Kassenverein einzu­lösen und das Geld auf das Giro-Conto der Firma bei der Reichsbank einzuzahlen. Er hat das Geld auch erhoben, aber nicht abge­führt und ist weder in das Geschäftslokal noch nach seiner Wohnung zurückgekehrt.

Anläßlich des 10. deutschen Bundes­schießens, welches im Sommer 1890 in Berlin stattfindet, wird ein großer historischer Festzug geplant. Die Veranlassung desselben hat auf Ersuchen der Verein Berliner Künstler über­nommen.

Aus Kamburg wird gemeldet, daß unter den angekommenen 500 Schiffbrüchigen des DampfersLeerdam" sich viele Süddeutsche befinden, welche alle Habe verloren haben.

Kamburg, 19. Dez. Die Zwischendecks­passagiere der beiden bei Nordhinder gesunke- nen DampferLeerdam" undGawanausia" find mittelst Sonderzugs von Cuxhafen hier angekommen, in Logirhäusern untergebracht uud mit Kleidungsstücken und Schuhwerk versehen worden. Die Mehrzahl derselben besteht aus Frauen, zu welchen mehr als 100 kleine Kin­der gehören. Der Direktor der Niederländi­schen Dampfer-Gesellschaft trifft heute Abend hier ein, um weitere Bestimmungen zu treffen.

Uose«, 21. Dez. In der Nähe von Mo- gilno wurden gestern Abend ein die Eisenbahn­geleise passirender Wagen von einem Eisen­bahnzug erfaßt und zertrümmert. Die In­sassen des Wagens, ein Grundbesitzer und dessen Frau, wurden getödtet.

Saarbrücken, 23. Dez. Die gestrige Bergarbeiters-Versammlung im Schnappacher Walde beschloß, die Arbeit wieder aufzuneh«