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°das so einladend zum Träumen winkt. Da fuhr im Röhricht, seltsame Töne schnarrend, eine Bruchdrossel empor und langsamen, einschläfernden Taktes klang der Mühle Geklapper herüber.H„Help, Herr Gott!" übersetzte es der fromme Volksmund in Worte, als noch Alles in der Welt Sprache und mehr Bedeutung hatte.
Auf den Lauernden machte die schöne Nacht nicht den geringsten Eindruck. Er starrte gähnend in den halbdunklcn Wald, verschlafen der Dinge harrend, die da kommen sollten. Mn Fischdieb ließ sich aber nicht sehen.
Plötzlich erscholl ein sonderbares Geräusch, das immer näher zu kommen schien. Ein Aechzen und Schnaufen wurde hörbar; ein halb unterdrücktes Gejauchze verstummte sofort wieder. — „Was soll denn dieser Höllenspuk?" stammelte Forbach furchtsam und drückte sich fest an den rückendeckenden Baumstamm. „Gäb's Waldteufel, sollt' ich schier glauben, es käme so ein Ungetüm." Im selben Augenblick fuhr aber ein riesiger Hofhund auf den Erschreckten zu, dem kaum so viel Zeit blieb den Knittel schützend vor sich auszustrecken.
„Willst Du kuschen!" schalt der Angefallene, seinen ganzen Mut aufbietend.
Knurrend zog sich der große Köter etliche Schritte zurück. Jetzt erscholl ein Pfiff von der Mühle her, dem das Tier alsobald Folge leistete und im Nu wieder verschwand.
„Läßt das dumme Volk des Nachts solch'
gefährliche Bestie los!" schalt der erleichternd Aufatmende. „Wie leicht kann der Hund Unheil anrichten. Aber warte 'mal," fügte er pfiffig hinzu. „Gegen eine etwa wiederholte Visite wollen wir uns denn doch schützen!"
Ganz in der Nähe stand ein alter, nur noch in halber Rundung vorhandener Weidenbaum. Der olmige Stamm hatte in Folge seiner Jahreslast das Haupt tief herniederge- bcugt und eine vollständig schräge Richtung angenommen. Jndeß trotz seines krüppelhaften Aussehens sproßten noch kräftige Zweige aus der Krone des Wald-Invaliden.
Diese Weide erstieg, auf allen Vieren kriechend und nachdem er ein paar Mal wieder heruntergerutscht, der Aufpasser, setzte sich auf den breiten stumpfen Kopf und umklammerte mit der Linken einen der fast armstarken Schößlinge.
Wieder war es still geworden, nur die Mühle knarrte ihr Einerlei. Der Sitz da oben gefiel dem Wächter der Nacht ausnehmend wohl. „Wenn ich auch den Dieb nicht fange," lächelte er zufrieden und sah forschend seine Umgebung an; „man wird doch meinen Mut bewundern; die ganze Nacht im Freien auf dem Anstand! — Das ist kein Spaß! — Jeder macht's nicht nach! — Und der erhängte Müller — auch nicht, wenn er auch um Mitternacht hier — im Schilf — ächzen soll! — Ja, — der Mut, — Mut —.
(Fortsetzung folgt.)
Hunderttansende von Menschen sind nicht in der angenehmen Lage, bei jedem kleineren oder größeren Unbehagen ihrem Körper gleich die sorgfältige Pflege und eingehende Behandlung zu Teil werden zu lassen, welche dem Reicheren stets zu Gebot stehen. Diese Hunderttausende sind daher nur zu oft darauf angewiesen, mit bewährten Hausmitteln sich selbst zu helfen, soweit es geht. Da ist es denn freilich von der höchsten Wichtigkeit, daß sie nicht an wertlose Tränkchen und Pülver- chen geraten, mit denen ihnen das Geld schließlich doch nur aus der Tasche gestohlen wird. Auch bei Verdanungsstörungen (Verstopfung, Magen-, Leber-, Gallen- und Hämorrhoidalleiden, Atemnot, Schwindelanfälle rc.) kommt es sehr wohl auf die Wahl des richtigen Hausmittels an, und die hervorragendsten Aerzte haben anerkannt, daß in diesen Fällen Apoth. Richard Brandt's Schweizerpillen ihre Heilkraft bereits glänzend erwiesen haben. Gebe man stets Acht keine wertlose Nachahmung zu erhalten.
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Wildbad, den 23. September 1889.
Den verehrlichen Einwohnern Wildbads und Umgegend zeige ich hiemit ergebenst an, daß ich von heute an neben meinem Kundengeschäft noch ein Schuhs Warenlager unterhalte und empfehle alle Sorten
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von den gewöhnlichsten bis zu den feinsten.
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Ferner verschiedene Sorten Schuhe, Pantoffel und Winterwaren.
Ich werde bemüht sein, meine werten Abnehmer stets mit guter Ware und möglichst billigen Preisen zu bedienen.
Da ich es unterlasse, für einen Laden viel Geld auszugeben und ich in meinem eigenen Lokal eine Treppe hoch verkaufe, ist es mir möglich, meine Waren desto billiger abgeben zu können und lade zum Besuche freundlichst ein.
Herzlich dankend für das mir bisher geschenkte Zutrauen, bitte ich auch ferner um geneigtes Wohlwollen.
Hochachtungsvoll zeichnet
Wilhelm Lutz, Schuhmacher,
Hauptstraße 91.
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Wahl zum deutschen Reichstag.
VI!. Wahlkreis 139. Wahlbezirk (Wildbad 2. Distrikt)
bestehend aus dem Stadtteil und den Wohnsitzen links von der Enz, also außer dem Bahnhof und der Papierfabrik die Parzellen: Chri- stophshof, Grünhütte, Hohwiese, Kiilbcr- mühle, Kohlhiiusle,Lehensiigmühle, Nonuen- miß, Rollwasserhof, Sprollenhaus, Sprollen- mühle und Ziegelhütte.
Es wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Ersatzwahl eines Reichstagsabgeordneten für den VII. Württembergischen Wahlkreis am
Donnerstag den 17. Oktober d. I
in dem hiezu bestimmten Wahllokal, dem Vorderhaus des I-Iötel cls Sussis, stattfindet, daß die Wahlhandlung vormittags 10 Uhr beginnt, ununterbrochen bis nachmittags 6 Uhr dauert und mit dem Schlag 6 Uhr geschloffen wird.
Nur diejenigen sind zur Teilnahme an der Wahl berechtigt, welche in den Wählerlisten ausgenommen sind.
Das Wahlrecht wird in der Person durch verdeckte, in eine Wahlurne darzulegende Stimmzettel ohne Unterschrift ausgeübt. Die Stimmzettel müssen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen versehen sein.
Zum Wahlvorsteher ist ernannt: Stadtpfleger Rometsch, zum Stellvertreter desselben im Verhinderungsfall Gemeinderat Fr. Romets ch.
Den 4. Oktober 1889.
Stadtschultheißenamt.
Bälzner.
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Bernhard Qneitzuer, Kutscher.