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derTimes" aus Konstantinopel vom heutigen Tage wird durch ein kaiserliches Dekret die Friedenspräsenzstärke der türkischen Armee von dem gegenwärtigen Bestände von 250 000 aus 100 000 Mann herabgesetzt, wodurch eine Ersparnis von 2 Millionen Pfund er­möglicht und das Gleichgewicht des Budgets hergestellt wird.

Petersburg, 28. Sept. Rußland kaufte 500 000 Lebelgewehre, die aus der neuen An­leihe bezahlt werden sollen.

Wewyark, 28. Sept. Ein weißer Land­streicher, der in Pratt Mines ein junges Ne­gerweib geschändet und dann ermordet hatte, wurde vom Polizeirichter unbestraft entlassen; 300 bewaffnete Neger überfielen hierauf gestern Nacht das kleine Städtchen, steckten es in Brand und schossen viele fliehenden Einwohner nieder; die Neger sind noch am Zerstörungs­werk und martern die Gefangenen grausam zu Tode. Truppen sind ausgesandt; die seit längerer Zeit in jener Gegend bemerkbare Gährung zwischen Weißen und Schwarzen ist bedenklich gesteigert.

Huebeck, 23. Septbr. Die Gesamtzahl der aus den Felsrutsch verursachten Trümmern hervorgezogenen Toten beträgt jetzt 40. Im

Hospital liegen 15 Schwerverletzte, deren Wiederaufkommen indeß für möglich gehalten wird. Die Zahl der Vermißten wird ver­schieden auf 15 bis 30 angegeben, aber keiner derselben dürfte noch am Leben sein. Die unter dem Citadell-Felsen wohnenden Leute räumen eilig ihre Wohnungen. Nahezu 1000 Häuser sind mit Vernichtung bedroht.

Vermischtes.

(Kritische Tage für 1890 nach Falb.) Erster Ordnung. 20. Januar, 19. Februar, 20. März, 31. Juli, 30. August, 28. September, 27. Oktober. Zweiter Ord­nung: 6. März, 5. und 19. April, 4. Mai, 3. Juni, 2. Juli, 13. Oktober, 12. November, 12. Dezember Dritter Ordnung: 6. Januar, 5. Februar, 18. Mai, 17. Juni, 17. Juli, 15. August, 14. September, 26. November, 26. Dezember.

(Starke" Herrscher.) Der Sultan ist über seine zunehmende Körperstärke sehr be­unruhigt und hat Herrn I)r. Schwenninger aus Berlin nach Konstantinopel berufen; dem­selben ist ein Palast am Bosporus zu Therapia als Wohnung angewiesen worden, wo er sich eine Woche aufhalten soll. Herrn vr. Schwen-

ningers Behandlungsweise ist dem Fürsten Bis­marck sehr gut bekommen. Auch der Zar em­pfand die Wirksamkeit der Kur, gab sie jedoch als unverbesserlicher Feinschmecker bald wieder auf, denn ein sorgfältig gewähltes und sehr einfaches Mahl würde ihm ebensowenig passen, als das bei jeder Mahlzeit vorgeschriebene Glas schwacher Whisky und Apollinaris an Stelle der Doppelquartflasche Champagner, die er ge­wöhnlich trinkt.

Eine eigenartige Verdeutschung seiner Adresse ist kürzlich vemCentralblatt für Elektro- Technik" von einem fortgeschrittenen Sprach- reiniger vorgeschlagen worden. Derselbe ver­deutschteRedaktion des Centralblattes für Elektro-Technik" mitDruckleitung des Mittel- tupsen-Blattes fürBernsteineigenschafts-Gewerb- lichkcit."

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Amtliche und Privat-Arrzeigen.

W i l d b a d.

Bekanntmachung

betr das Gemeindebürgerrecht.

Gemäß Z 22 der Ministerialverfügung vom 7. Oktober 1885 werden diejenigen hier Nicht bürgerlichen Einwohner, welche hier das Recht zur Teilnahme an der Wahl zu den Gemeinde­ämtern unmittelbar Vor dem 1. Januar 1886 besessen, solches aber infolge der Bestimmungen des Gemeinbeangehörigkeitsgesetzes vom 16. Juni 1885 verloren haben, aufgefordert, die ihnen nach dem letztgenannten Gesetz eingeräum- trn Ansprüche auf Erteilung des Bürgerrechts gellend zu machen, da ihre fernere Teilnahme an den Wahlen zu den Gemeindeämtern durch die vorgängige Erwerbung des Gemeindebür­gerrechts bedingt ist.

Die Aufnahmegebühr für diese Personen beträgt bis 31. Dezbr. 1889 3

Den 28. September 1889.

W i l d b a d-

Bekanntmachung.

Die Gebäudeeigentümer hiesigen Gemeinde­bezirks werden hiemit aufgefordert, die im Laufe dieses Jahres an Gebäuden und deren Zube­hörden vorgenommenen Veränderungen behufs Neueinschätzung der Gebäude zur Brandver­sicherung

innerhalb 6 Tagen

bei der Unterzeichneten Stelle zur Anmeldung zu bringen.

Bemerkt wird, daß bei nicht rechtzeitiger Anmeldung von Aenderungen, welche auf die Classification Bezug haben, von Seiten der Be­teiligten, falls der Jahresbeitrag zu erhöhen war, das zu wenig bezahlte, sobald der Mangel zur amtlichen Kenntnis gelangt, vom Eintritt der Aenderungen an nachzuzahlen ist, dagegen wenn der Jahresbeitrag sich vermindert hätte, der Beteiligte keinen Anspruch auf Ersatz des Zuvielbezahlten hat.

Den 1. Oktober 1889.

Stadtschultheißenamt.

Bätzner.

Revier Wildbad-

Brennholz-Verkauf.

Wegen nicht erfolgter Bezahlung kommen

am Samstag de» 5. Oktober d. I,

morgens 8 Uhr

auf der Revieramtskanzlei 16 Rm. tannene Rinde und 12 Rm. tannene Reisprügel aus Abt. Obere Lehenwaldebene zum wie­derholten Verkauf.

W i l d b a d.

Bekanntmachung

betreffend die öffentliche Auslegung der Urliste für die Auswahl der Schöffen und der Geschworenen.

In Gemäßheit des Z 1 der Justiz-Mini- sterial-Verfügung vom 16. Juni 1880, Regie­rungsblatt Nro. 15, Seite 156, wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Urliste für die Auswahl der Schöffen und Geschworenen eine Woche lang.

Vom 3. Oktober bis 10 Oktober d. I.

je inclusive auf dem Rathause zu Jedermanns Einsicht aufgelegt ist, und daß innerhalb der einwöchigen Frist gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Liste schriftlich oder zu Pro­tokoll Einsprache erhoben werden kann.

Den 1. Oktober 1889.

Stadtschultheißenamt.

Bätzner.

W i l d b a d.

Bekanntmachung.

Diejenigen, welche vom 1 Juli bis 30. September d. Js. in hiesiger Stadt ein neues Geschäft angefangen oder ihr Geschäft aufge­geben habe», werden hiemit aufgefordert, dies

binnen 6 Tagen

beim Stadtschultheißenamt anzuzeigen, andern­falls die Einschätzung, bezw. Erkatastrierung von Amtswegen erfolgen müßte.

Den 1. Oktober 1889.

Stadtschultheißenamt.

Bätzner.

Stadtschultheißenamt.

Bätzner.

W i l d b a d.

Acrnkscrgung.

Für die vielen Beweise herzlichster Teilnahme, welche wir während dem langen Krankenlager und bei dem Hinscheiden unserer unvergeßlichen Gattin und Mutter

Kmikie Juchskocher,

geb. Schrnrö,

erfahren durften, sowie für die überaus reichen Blumenspenden, die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, die trostreichen Worte des Herrn Stadtvikar Neudörffer, den erhebenden Gesang des Liederkranzes, sowie den Herren Trägern sprechen wir hiemit unseren innigsten Dank aus.

Der trauernde Gatte:

AMert Juchstochev

mit seinen Kindern