auch in der Zeit von 16151635 in dem doch geringfügigem Sliftsgebiet nicht weniger als 5000 Menschen als angebliche Zauberer und Hexen ums Leben gebracht worden.

(Schw. M.)

Wien, 27. Dez. Man glaubte sich in die v.ebelwelt Londons versetzt, so häßlich ließen sich diesmal die Weibnachtsfeiertage an, eine wahre egyptische Finsternis herrschte in diesen beiden der Freude gewidmeten Tagen. Auf der Straße konnte man sich nicht sehen lassen, dagegen suchte man in den überfüllten Theatern und sonstigen Vergnügungsetablisse­ments, wie Ronacher, Zirkus Renz, Danzers Orpheum u. s. w., die insgesamt glänzende Geschäfte machten, die angenehmste Zerstreuung, sie waren auch zugleich der Paradeplatz der diesjährigen Weihnachtstoiletten, in welchen die die Wiener Damenwelt nachgerade Großartiges leistet.

Wien, 28. Dez. Erzherzogin Valerie er­hält bei ihrer Vermählung mit dem Erzherzog Johann Salvator außer der normalen Apanage zwei Millionen Gulden Mitgift. Das Land Ungarn wird der Erzherzogin eine besondere Hochzeitsgabe widmen.

Wien, 28. Dezbr. Aus Podwoloczqska werden Schneeverwehungen gemeldet. Der Bahnverkehr mit Rußland ist zwischen Woloc- zysk ^ Zmerinka eingestellt.

iplomatische Berichte bekräftigen, daß der mit dem bisherigen starr raktionären Re u brechen beabsichtige. Sämtliche Me über bevorstehende österreichisch-

run ^Handelsvertrags-Verhandlungen sind unt Set

R 27. Dez. In Messina und Jago- Ne wurde ein heftiger Erdstoß verspürt, in Ca,-. -Reale vier Erdstöße, darunter zwei be­sonders heftig. Es wurde keinerlei Schaden angerichtet.

Woui, 28. Dezbr. In einem Fort bei Messina platzte eine Granate; 16 Soldaten wurden getötet, viele verwundet.

San Wemo, 24. Dez. Das prachtvolle Frühjahrswetter hat uns schon 800 Kurgäste zugeführt; zu Bordighera weilen jetzt 150, zu Ospedaletti (in den drei Gasthöfen zusammen) 55. Die Villa Zirio ist von dem Bauunter­nehmer Marsaglia, welcher auch die 15 Kilo­meter lange Wasserleitung hieher und nach Ospedaletti gebaut, erworben worden. Die Weihnachtsferien brachten uns auch aus Deutsch­land zahlreichen, aber nur zu fluchtigen Be­such. Die Ringstraße imCastello" ist noch im Baue. Die Beziehungen zu unseren fran­zösischen Nachbarn werden immer mehr gespannt.

Aaris, 27. Dez. Der bekanntlich zum Tode verurteilte Mörder Pradro wird morgen früh hingerichtet werden.

Karis, 28. Dez. DerFigaro" meldet, daß außer dem bereits bewilligten militärischen Extra-Kredit von 770 Millionen von der Re­gierung weitere 210 Millionen als unerläßlich zum Ausbau der strategischen Bahnlinie Vitry- Lerouville erachtet werden, damit die Beför­derung der Truppen an die Grenze sich prompt ermöglichen lasse. Es sollen statt zwei vier Geleise gelegt werden. Die Expropritionsver- handlungen sind bereits im Gange.

Arüflel, 27. Dez. Hauptmann Storms, einer der hervorragendsten belgischen Afrika­forscher, reist heute in Angelegenheiten der Wißmann'schen Expedition nach Berlin.

Wrüffel, 28. Dez. In Folge der be­vorstehenden Wiedereinbringung des Antrages auf Einführung der allgemeinen Wehrpflicht durch den Abgeordneten Grafen d'Oultremont beschloß die klerikale Partei die Einberufung aller katholischen politischen Vereine, :gen

jeden Versuch der Einführung des persönlichen Heeresdienstes energisch zu protestieren.

Aewyork, 25. Dezbr. Der Dampfer John H. Hanna" ist gestern aus dem Missis­sippi bei Plaquemines, Louisiana, verbrannt. 30 Passagiere kamen in den Flammen um, während viele andere, welche über Bord sprangen, ertranken. Von ungefähr 100 Personen Passagiere und Mannschaft sollen nur 12 gerettet sein. Nähere Details besagen: Das Verdeck und die Laderäume waren mit trockener Baumwoll- dicht besetzt. Das Feuer wurde durch eine Cigarette veranlaßt und um Mitter­nacht entdeckt. Die Passagiere schliefen. In 3 Minuten war das ganze Schiff in Flammen gehüllt. Die Passagiere wurden eiligst ge­weckt ; mehrere erstickten auf dem Verdeck. Das einzige Rettungsboot sing Feuer. Als die Flammen die Maschinen erreichten, sprangen die Rohre und aus denselben entwich heißer Dampf. Der Steuermann band im dichtesten Rauch das Steuerrad fest und lenkte das Schiff nach dem Ufer hin, wo es aufrannte. Der Kapitän, der Lotse und andere sprangen hinaus, blieben aber im Morast stecken, wo sie lebendig geröstet wurden. Die Dörfler mußten hilflos zuschauen. Die meisten Per­sonen der Mannschaft sprangen ins Wasser, viele ertranken, einige wurden gerettet. Der Dampfer löste sich wieder los und trieb brennend weiter.

Aewyork, 26. Dez. Gestern abend brach in Marcltheat (?) (Massuch.) im Handelsvier­tel eine große Feuersbrunst aus; 13 Wohn­häuser, 12 Schuhfabrikgebäude und 12 Ge- schäfts-Gebänlichkeiten sind niedergebrannt. Der Schaden wird auf 500 000 Dollars geschätzt. 1000 Personen sind durch den Brand arbeits­los geworden.

Zntkrhalirndks. Des Kaufes Dämon.

Roman aus dem Englischen von August Leo.

(Nachdruck verboten)

(Fortsetzung.)

Thue, was Du willst, kleine Schloß­fee", sagte er, den Schmeichelnamen anwen­dend, den er ihr gegeben hatte.Wenn das Kloster zum heiligen Herzen" mir einen solchen Engel sendet, wie ihn der Armen­hospital mir geschickt hat, werde ich sehr zu­frieden sein."

Das ist unmöglich!" entgegnete Lord Areleigh, indem er den Arm um ihre Brust schlang und sie zärtlich küßte.Es giebt nur eine Crystal in der Welt, Onkel John, und die gehört mir!"

Crystal selbst sagte nichts. Sie rief einen Diener, übergab ihm den Brief, und nach vier Tagen kam folgende Antwort.'

Sie haben Ihr Versprechen nicht ver­gessen, und das möge Ihnen Gott lohnen. Ich habe Ihnen eine achtungswerte, wenn auch unglückliche Frau ausgesucht, für deren Ehrenhaftigkeit, ich bürgen kann und welche im Laufe des vierzehnten Mai auf Schloß Ruysdene eintreffen wird. Sie ist ein we­nig sonderbar, doch vollkommen vertrauens­würdig, ist Witwe und heißt Jane Mildamay.

Mary Agnes."

Crystal übergab den kurzen Brief Mr. Ruysdenes Händen und die Diener erwar­teten jetzt die Ankunft der neuen Wirtschaf­terin mit großem Interesse. Am zwölfte» Mai waren alle Schneiderinnen und Mo­distinnen abgereist, die letzte Feder war befestigt, das letzte Band geknüpft, das Hoch-

zeft' und Kranz o»---

kommen, m .e >r

als zu warten.

Crystal hatte lange mit sich gekämpft, ob " ihre traurige Vergangen, ,oilte,

aber sie war zu keinem Entschlüsse gelangt. Zuweilen sprach eine Stimme in ihrem Herzen: Du mußt ihm dein Schicksal offen­baren, er muß es wissen, daß du die Gattin Julian Battleys warst, aber schon der nächste Moment ließ sie davon abstehen.' Es war ihr, als müßte sie sich von ihm trennen, wenn das unglückselige Geheimnis über ihre Lippen käme und Trennung von ihn: war mehr als Tod. Schon der Gedanke daran brachte sie der Verzweif­lung nahe. Nein, sie konnte es nicht.Gott", dachte sie,wird es nur verzeihen. Noch einmal ein einsames Lebe», ohne Sonnen­schein, ohne seine Liebe. Nimmermehr, Ju­lian Battley ist tot. Niemand kennt mich, und später, wenn Falcon gesehen hat, wie sehr ich ihn liebe und daß sein Glück allein die einzigste heiligste Aufgabe meines Lebens ist, dann, ja dann will ich reden und ihm Alles, Alles sagen. Und gewiß, er wird mir verzeihen, denn seine Liebe ist ebenso groß wie die meinige."

Crystal schwieg und d-^ ^erne Rad der Zeit rollte weiter, uner schmet­

ternd, unanhaltsam.

Es blinkte weiches, silbernes 's

durch die Bäume herab auf die mit ^ .i>> rosen bedeckte Oberfläche der dunklen B. ten und gab dem Wasser einen flüchtig. Lichtschein.

Ein Nebelring, der Vorläufer dro­hender Stürme, umgab den bleichen Mond, Nachtigallen flöteten in den Zweigen und Blumenduft durchzog die laue, ruhige Luft.

In dem kleinen Musikzimmer saßen die Braut und der Bräutigam mit Mr. Nuys- dene. Sie plauderten und freuten sich des letzten Abends in der lieben, alten Heimat, wo sie während der Wintermonate so un­aussprechlich glücklich gewesen waren, und fragten sich, welche Freuden ihr neues Leb' bringen würd<-

Um z» sollte die T.

wohl keine* ...uicy- . . »--ch der

Zug, welcher sie nach dem Dampfer bringen sollte, auf dem ihre Plätze zur Ueberfahrt nach England bestellt waren, ging um 1 Uhr ab und danach mußten sie sich richten.

Jedenfalls wollen wir den heutigen Abend noch heiter zubringen-, sagte Mr. Ruysdene.Du mußt uns Deine schönsten Lieder Vorsingen, Crystal. Es wird ohne hin lange genug dauern, bis Du wiede. zurückkommst. Wie viele Monate?"

Wenigstens sieben", erwiderte L" - Areleigh mit Bestimmtheit.Wir selbst in dieser Zeit nur sehr we-',

und es giebt so Vieles, das

' ,>ral

zeigen muß, ehe wir zurü

lk muß

doch in der Gesellschaft

«r werden

weniger als einen Monat

wir da­

her nicht in London bleibe­

cht Tage

in Areleigh-Towers."

Mr. Ruysdene stöhnte

er Ver-

zweiflung.

Sieben Monate! Sei

-alcon,

und lasse es nicht einen To

sein".

sagte er.Sonst findest T

lle zu

Mumien eiugetrocknet. wenn

hloß-

fee zurückkehrt!"

(Forschung folgt.-