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Michel", ein sehr beliebter Ausflugsort, ist gänzlich eingeäschert. Die Regierung entsandte neben 500 Lütticher Soldaten weitere 100 Mann Genietruppen aus Antwerpen ab. Man hofft nunmehr bald Herr des Feuers zu werden.

Genf, 9. August. Unsere Rebberge leiden furchtbar. Zuerst durch die Trockenheit. Viel­orts stehen die Trauben ab, die Blätter welken. Die Reblaus ist im ganzen Kantonsgebiet ver­breitet, doch in geringerer Ausdehnung als voriges Jahr. Der falsche Mehlthau erscheint schon hart an der Grenze und dürfte beim nächsten Regenwetter einbrechen. Der Sauer­wurm hat während der Blütezeit der Trauben gearbeitet. Jetzt findet man hie und da die Anthracnose, ein Pilz, der als brauner Belag auf Blättern und Schlossen sich zeigt; die an­gegriffenen Pflanzenteile sterben ab. Aber schrecklich ist die seit etwa 14 Tagen hausende Blackrot (schwarze Fäulnis). Dieser Pilz ent­wickelt sich an der Traube selbst und verbreitet sich sehr schnell. Die Traube wird rasch schwarz und füllt ab. In acht Tagen kann diese Pest die Trauben eines ganzen Rebberges zerstören. Cie tritt massenhaft auf. Man kennt kein Mittel dagegen. Die Winzer sind bestürzt

Venedig, 7. August. Seit heute Mit­ternacht streiken die sämmtlichen Gondoliere Venedigs wegen der ihnen von Anfang so ver­haßten kleinen Kanaldampfer, denen nun auch ein Nachtdienst zu den Eisenbahnzügcn bewilligt wurde. Die Gondoliere erblicken darin einen neuen Eingriff in ihren Verdienst und ihre Rechte. Es ist um so unangenehmer, daß

dieser Entschluß von den Leuten gerade gestern gefaßt und durchgeführt wurde, als eine große venetianische Regatta heute in Anwesenheit der hier weilenden Königin und des Kronprinzen von Italien stattfinden sollte, weshalb aus der Provinz eine Menge Gäste hiehergekommen waren. Das Fest konnte natürlich nicht statt- sinden, weil dessen Abhaltung ohne Gondoliere unmöglich gewesen wäre. Der Canal grande bietet ohne Gondoliere ein trostloses Bild. Das Sonderbarste ist, daß die Herrschafts- oder Privatgondeln auch nicht fahren, weil die Be­sitzer derselben fürchten, es könnte ihnen etwas von Seiten der Gondoliere geschehen. An allen öffentlichen Plätzen und Uebergängen versehen Munizipal-Marine- und Pompiergondoliere den Dienst mit allen möglichen Fahrzeugen, die zu­weilen einen sehr komischen Gegensatz zu den eleganten Gondeln bieten. Nachschrift. Der Sindako läßt soeben mittels Anschlag bekannt machen, daß diejenigen Gondoliere, welche für den regelmäßigen Ueberfahrtsdienst an den öf­fentlichen Plätzen und Uebergängen (Traghetti) konzessioniert sind, ihrer Konzession verlustig erklärt werden, für den Fall sie bis morgen Abend 8 Uhr ihren Dienst nicht wieder ausge­nommen haben.

Sofia, 9. August. Havasmeldung. Die Regenten verließen Nustschuk heute Abend 8 Uhr auf der fürstl. Jacht. Sie werden in Lompalanka die Minister aufnehmen und dem Prinzen von Koburg nach Turnseverin entge­genfahren Die Sobranje ist zum 8. nach Tirnowa einberufen.

Stockholm, 11. Aug. Auf der Festung Waxholm wurden heute Nachmittag durch eine explodierende Granate 19 Soldaten getötet, viele verwundet; unter den Verwundeten be­finden sich 3 Offiziere.

Deutsche silberne Fünfmarkstücke haben auf Verfügung der Regierung von Paraguay neben den französischen, belgischen und italie­nischen Fünffrancsstücken in dem Münzverkehr jenes südamerikanischen Freistaates gesetzlichen Kurs erhalten.

Bermis chtes.

Die Aerzte warnen von Neuem dringend vor dem Genuß allzu kalten Bieres, nament­lich vor dem kalten Bier auf Eis. Es ent­behrt, da es keine Kohlensäure entwickelt, des rechten Geschmacks und ruft die schlimmsten Magenleiden hervor, über welche alle Welt klagt und fast Modekrankheiten geworden sind. Reisende mögen sich besonders vor solchem Bier in Acht nehmen.

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