123
i
c
stück daneben und sagte: Das gehört auch Euch, wenn Ihr mir sagt, was es mit den Worten, die Ihr dem Maulesel in's Ohr riefet, für eine Bewandnis hat." Der Mann strich lächelnd das Geld ein und gab die gewünschte Aufklärung. Sie war sehr einfach. Er gehörte nicht nur der intelligentesten, sondern auch der tapfersten Nation der Welt, der Hessen-Darmstädtischen, an. Er hatte den Feldzug in Frankreich als Soldat in der Kompagnie des vierten Infanterieregiments unter dem Hauptmann Kattrein mitgemacht, die das Schloß Chambord stürmte und dabei 5 Generäle und 3000 Mann zu Gefangenen machte und 16 Geschütze erbeutete. Der Hauptmann erhielt dafür das Eiserne Kreuz erster Klasse (historisch). Auch der Maulesel war unter den Kriegsgefangenen, entzog sich aber, von panischem Schrecken vor den Hessen-Darmstädtern ergriffen, der Kriegsgefangenschaft durch die Flucht. Er war sehr auffallend gezeichnet und der Darmstädter hatte ihn in Folge dessen im Cirkus wiedererkannt. Damit war die Geschichte, die den Vorzug hat, daß sie buchstäblich wahr ist, natürlich vollständig aufgeklärt. Wenn die Hessen-Darmstädter kommen, hält kein Soldat Stand und natürlich noch viel weniger ein Maulesel.
siertes, sogenanntes „Bierschiff" dessen Segel eine auf die Feier Bezug habende Inschrift trugen. Wenn man annimmt, daß der Jubilar täglich 4 Liter getrunken hat, so macht dies bei seiner 30jährigen Thätigkeit auf diesem Gebiete eine Quantität von 440 Hektoliter, welche, den Liter zu 23 Pfennig gerechnet, 10 202 M. gekostet haben. Man sieht, mit einiger Konsequenz kann man mit der Zeit ein ganzes Vermögen in Bier vertrinken.
Ein vorzügliches Mäusegist ist Chromgelb (chromsaures Bleioxyd), wie es als gelbe Malerfarbe, namentlich aber auch zum Anstreichen der Etiketten in Gärtnereien verwendet wird. Man überzieht 1 Roggenkörner durch Kneten mit den Händen mit einem gewöhnlichen Kleister und mengt V« Chromgelb mit 100 x Weizenmehl darunter. In dieses Pulver wirft man die überkleisterten Körner und rührt darin so lange um, bis sie mit einer trockenen gelben Kruste überzogen sind. Diese Körner sind zum Vergiften der Mäuse sehr bequem anzuwenden, da man sie leicht in die Löcher und Winkel bringen kann. Der Tod der Mäuse erfolgt sehr bald; bei Anwendung dieser Körner im Felde ist es geraten, dem Kleister etwas Leim beizusetzen, damit die Kruste fester wird.
Da geschah eines Abends, als man den Maulesel bereits als „llvpslseo vaos" aufgegeben hatte, das Unglaubliche. Nachdem mehrere Husaren und Kürassiere aus dem Publikum unverrichteter Sache abgezogen resp. abgestiegen waren, trat ein einfacher Arbeiter mit den schlichten Worten vor: „Loße Se mich ehmohl druff!" Auf den Gesichtern der sämmt- lichen anwesenden Kavalleristen zeigte sich ein mitleidiges Lächeln und das „Civil" hielt sich bereits in Erwartung der Dinge, die da kommen sollten, die Seiten. Aber ruhig und würdig schwang sich der Mann auf den Rücken des Tieres, das ihn dadurch begrüßte, daß es die Ohren boshaft zurücklegte. Rasch packte der Mann das linke Ohr und schrie aus Leibeskräften hinein: „Die Dammstädter kumme!" Wenn man das Tier mit einer elektrischen Batterie in Verbindung gebracht hätte, hätte die Wirkung nicht überraschender sein können: wie von Furien gehetzt, sprang es mit einem mächtigen Satz von dem Rollwagen herab, jagte einmal im gestreckten Galopp um die Reitbahn herum, setzte dann mit seinem Reiter über die drei Fuß hohe Barrisre und fort ging es in tollem Lauf die Straße „Unter den Linden" hinab, daß „Kies und Funken stoben".
Die Aufregung im Cirkus war ungeheuer. Der Kassierer von Renz war gerade daran, nach Schluß der Vorstellung seine Kasse zu machen, als der kühne Reiter erschien und seine 100 Thaler beanspruchte. Er war ganz durchnäßt. Der Maulesel war mit ihm direkt auf die Spree zugelaufen, hatte sich kopfüber in die Fluthen gestürzt und' ein nasses Grab gefunden. Der Reiter rettete sich nur mit Mühe durch Schwimmen. Als ihm nun Renz, der zugegen war, feine wohlverdienten hundert blanken Thaler hingezählt hatte, legte er noch' ein Gold-
Bermischtes.
(Dreißig Jahre Hofbräuhausstamm g a st.) Am Josephitag wurde im Hofbräuhaus ein seltenes Jubiliäum gefeiert. Herr Joseph Dielmann, ein täglicher Besucher des Hofbräuhauses, feierte an diesem Tage sein 30jähriges Jubilium als Hofbräuhausstammgast. Anläßlich dieses freudigen Ereignisses war sein Stammtisch festlich geschmückt. Ein Sockel aus Maßkrügen trug ein flott improvi-
Buxkin, Kammgarne sjjr Herren- u- Knaben-Kleider, garanürt reine Wolle, nadelsertig ca. 140 om. breit L Mk. 2 35. per Meter, versenden in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei in's Haus L <>«., I i » U.,
Buxkin-Fabrik-Döpöt. — Direkter Versandt an Private. Muster-Collektionen bereitwilligst franko.
l
j
t
i
i
s
r
s
a
s
n
d
a
l-
a
«
n
>.
i-
!>
l>
I«
lk
U
II
s
Amtliche und Privat-Anzeigen.
W ild b ad
Bekanntmachung
betreffend die Auflegung der Biehauf- «ahme- und Umlage-Berzetchniffe.
Die auf Grund der Art. 3 und 4 des Ausführungs-Gesetzes zum Reichs-Viehseuchengesetz vom 20. März 1881 (Reg.-Bl. S. 189) für das Rechnungsjahr 1. April 1887—88 gefertigten Viehaufnahme- und Umlage-Verzeichnisse sind in Gemäßheit des Z 14 Abs. 5 und 6 der Vollzugs-Verfügung zu obigem Gesetz vom 23. März 1881 (Reg.-Bl. S 196)
vom 12. April bis 17. April
je inol. auf dem Rathaus zu Wildbad im unteren Saale zur Einsichtnahme durch die Tierbesitzer aufgelegt.
Innerhalb dieser Frist können gegen die Einträge in den Verzeichnissen von den beteiligten Tierbesitzern bei dem Ortsvorsteher Einwendungen erhoben werden.
Spätere Einwendungen finden keine Berücksichtigung.
Den 11. April 1887.
Stadtschultheißenamt.
vätzuer.
I? feidesreten
Kleesamen,
Wicke«,
Grasfamen
empfiehlt
W i l d b a d,
Bekanntmachung.
Das Verzeichniß der der forstpolizeilichen Beaufsichtigung unterliegenden Waldungen des hiesigen Gemeindebezirks liegt zur Einsicht der Beteiligten
vom 14. April bis 4. Mai d. I.
im unteren Rathaussaale auf Etwaige Beschwerden und Einwendungen gegen die Aufnahme eines Grundstücks in das Waldverzeich- niß sind innerhalb dieser Frist bei der Unterzeichneten Stelle oder den Forstbehörden anzubringen.
Den 12. April 1887.
Stadts chultheißenamt.
Bätzuer.
Revier Calmbach.
Stammholz - Verkauf.
Am Samstag den 16. April, vormittags 11V- Uhr
auf dem Rathaus in Calmbach aus Distrikt Meistern, Abteilungen: Ailesteich, Rauenau und Scheunengrund:
703 St. tann. und forch. Langholz I.
bis IV. Kl. mit 913 Fm., LSI „ tann. und forch. Sägholz I. bis III. Kl. mit 216 Fm.,
1 Eiche mit 0,61 Fm.
Revier Calmbach.
Nachtrag zu dem SMrum- Holz-Berkauf
am Samstag den 16 April, vormittags 11V, Uhr,
auf dem Rathaus in Calmbach, im Distrikt Kälbling aus der Abteilung Vordere nnd Hintere Jägerhütte kommen ferner noch zum Verkauf:
247 St. Nadelholz-Langholz I. bis IV. Klasse mit 255 Fm.,
60 St Nadelholz-Sägholz I. bis III.
Klaffe mit 52 Fm.,
10 St. Buchen mit 7 Fm.
Ferner aus Abteilung 22 Oberes Forst- meister-Gefäll des Distrikts Eiberg:
337 Stück Nadelholz-Langholz IV. Kl. (unentrindet mit 122 Fm)
Amnik. Dunggabeln,
Stahlschaufeln,
Spaten,
ns. Gartenrechen uui> Gartenhäule
empfiehlt
I'r. VrsLbsr.
Kandlchuhe
füv Konfivnranösn
von Mark 2— an das Paar in der Handschuhniederlage bei
Frau VslL.
Gacao-Uulver
swxösdlt M'»'. vouäitor.