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rathen müssen, weil ich mich mit zwei Dutzend andern schönen Mädchen ebenso weit vorgewagt, wie mit Kate Willing; ihren Namen werde ich nie vergessen. Ich habe ihr eben nur nach amerikanischen Begriffen ein wenig zuviel die Cour gemacht und ihr Vater, ein praktischer Mann, war mir nur allen übrigen Vätern Cincinnatis zuvorgckommen.
Nun ist mir nichts verhaßter, als Zwang. Aber es war auch immer bei allen früheren Vorkommnissen ein Grundzug meiner Natur, das Gute klar zu erkennen, mich zu ihm hingezogen zu fühlen, und das Falsche und Schlechte zu thun.
Ich hätte abreisen, sagen und beschwören können und sollen, daß ich schon verheirathet sei. Aber ich that nichts von Alledem. Kate Willing gefiel mir recht gut, sogar besser, als alle andern Kate Willings, mit denen ich mich ebenso weit vorgewagt. Sie war jung, schön, sehr schön, reich; doch auf das Letztere sah ich nicht, denn ich hatte für zwei, auch für zwanzig.
Mit einem gewissen Vorgefühl des Unglücks, — so, wie der Herr spricht: „Die Rache ist mein!" sagte ich Herrn Willing, ich hätte gegen seine Tochter nicht das Mindeste einzuwenden und zur großen Wuth und Verzweiflung der reichlichen Cincinnaten- serinnen wurden Kate Willing und Jakob Herbart, der inzwischen James Herford geworden, ein Paar.
Mit vielen Weibern gut auszukommen, ist eine Kleinigkeit, sich mit einem Weibe zu vertragen, halte ich für unmöglich! Diejenigen, welche das Gegenteil behaupten sind entweder — Lügner, — oder — Unverheirathete. Kate war die liebenswürdigste Lady von der Welt, vor der Welt und gegen alle Welt. (Forts.folgt.)
Vermischtes.
(Leichenversteinerung.) Die Frage der Versteinerung der Leichen an Stelle der einfachen Bestattung und der auf große Hindernisse stoßenden Verbrennung wird neuerdings in Frankreich, aus Anregung eines Herrn Boitel, wieder erörtert, welcher zugleich eine praktische Methode zur Anführung der Vcrsteinerungs- arbeit erfunden haben will. Mit einem Brei aus säulniswidrigen Stoffen, Silikaten und Kalkstoffen wird zunächst in einer Form eine Art Sarg gebildet, welcher an eine Badewanne erinnert, und den man nach dem Hineinbringen der Leiche mit einer flüssigen Lösung gleicher Art füllt, worauf der Sarg in gleicher Weise geschlossen wird. Im Innern vollzieht sich nun die Versteinerung verhältnismäßig rasch, indem der Kalk und die Silikate die wässerigen Bestandteile absorbieren und die übrigen allmählich in Stein verwandeln. Die Leiche behält ihre Gestalt für ewige Zeiten. Das Verfahren soll sehr wohlfeil sein.
Jur WnrttUllg. Geehrter Herr Richard Brandt in Zürich! Ich sehe mich genötigt mich an Sie zu wenden mit der Bitte mir sechs Schachteln Ihrer Apotheker R. Brandt's Schweizer- pillen zu schicken, indem ich schon einige Jahre Ihre Schweizerpillen mit gutem Erfolg gegen Magenleiden, Kopfschmerzen und üble Verdauung gebraucht habe. Da sie aber bei uns nicht mehr acht zu haben sind, sondern verfälscht mit diesem Zeichen, welches ich Ihnen hier beilege, so bitte ich für mich und einige meiner Freunde diese 6 Schachteln auf Post-Nachnahme zu schicken. Meine Adresse ist Zimmermann Anton Schrot, Ailringen, O.-A. Künzelsau (Württemberg).
Man versichere sich stets, daß jede Schachtel Apotheker R. Brandt's Schweizerp'llen (erhältlich ä Schachtel »/tl 1 in den Apotheken) ein weißes Kreuz in rothem Feld und den Namenszug R. Brandt's trägt und werfe alle anders verpackten zurück.
HeUer'sche Spielmarke.
Wir hatten schon öfter Gelegenheit, an dieser Stelle ein Wort des Lobes über die vorzüglichen Eigenschaften der Spielwerke aus der Fabrik des Herrn I. H. Heller in Bern (Schweiz) zu sprechen. Nicht der Grund allein, daß den Heller'schen Spielwerke an fast allen Ausstellungen, wie zuletzt in Melbourne, Zürich, Nizza, Krems, Antwerpen erste Auszeichnungen zuerkannt wurden, gibt uns erneut Veranlassung, die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die genannte Fabrik zu rrchten, sendern hauptsächlich die Ueberzeuaung, daß sich auf das bevorstehende Weihnachts- und Neujahrsfest kaum ein Gegenstand finden läßt, der als sinniges und passendstes Geschenk so zu empfehlen sein dürfte, als ein Heller'sches Spielwerk, denn wo Werthgegenstände und Nutzobjekte oft die Empfindlichkeit verletzen, da eignet sich gerade das Spielwerk in vorzüglichster Weise. Ja es darf wohl mit Recht behauptet werden, daß es Niemanden gibt, dem ein solcher Gegenstand nicht die innigste Freude bereitet! Kann es eine bessere Trösterin in den schweren Stunden des Lebens, wo man sich vereinsamt oder verbittert fühlt, geben, als die Musik? Gibt es nicht leider so unendlich viele Menschen, die durch Krankheit an das Zimmer gefesselt sind und diese Universalsprache aller Herzen entbehren müssen? Hiezu kommen noch alle diejenigen, welche nicht selbst ein Instrument spielen und durch ihren Beruf oder durch zu große Entfernung von der Stadt verhindert sind, Konzerte und Soireen zu besuchen und sich aus diesem Grunde den so oft ersehnten Genuß einer guten Musik versagen müssen. — Allen diesen, sowie auch namentlich den Herren Geistlichen, kann deßhalb Nicht ge
nug empfohlen werden, sich ein Heller'sches Spielwerk auzuschaffen, um so mehr, als der Fabrikant kes versteht, das Repertoir jedes, auch des kleinsten Werkes, mit seltenem Geschmack zu arrangiren und auf diese Weise seine Abnehmer stets mit den neuesten Erscheinungen der Musikliteratur aus den Gebieten der Oper, Operette und Tanzmusik, sowie Volkslieder der populärsten Tondichter bekannt macht.
Hierbei möchten wir schließlich nicht vergessen zu bemerken, daß die große Zahl von Anerkennungsschreiben von Privateu, Hoteliers, Restaurateurs re. gerade den zuletzt Genannten ein guter Wink sein sollte, mit der Aufstellung eines Heller'schen Musikwerkes in ihren Etablissemens nicht länger zu zögern, denn die Erfahrung hat in den meisten Fällen gezeigt, daß sich die Frequenz solcher Geschäfte lediglich in Folge Aufstellung solcher prächtiger Werke geradezu verdoppelt, ja verdreifacht und die Anschaffungskosten — Zahlungserleichterungen werden bewilligt — in kurzer Zeit ausgeglichen wurden.
In Folge bedeutenden Rückganges der Rohmaterialpreise bewilligt die Firma auf ihre bisherigen Preise 2v"/o Rabatt, und zwar selbst ber dem kleinsten Aufträge. Dadurch ist nun auch dem weniger Bemittelten die Möglichkeit geboten, in den Besitz einer Spieldose zu gelangen. — Reichhaltige illustrirte Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franko zugesandt. Wir rathen jedoch, jede Bestellung direkt an die Fabrik in Bern zu richten, da dieselbe, außer in Nizza, nirgends Niederlagen hält und vielfach fremde Fabrikate als ächte Heller'sche angepriesen werden. Wohl zu beachten ist ferner, daß jedes Werk den Namen des Fabrikanten (I. H. Heller) trägt,! welcher auch Lieferant fast aller Höfe und Hoheiten ist."
^ Die schöne Weihnachtszeit, die Klein und Groß in freudige Aufregung bringt, ist gekominen und interessant ist es zu dieser Zeit einen Rundgang durch die Stadt zu machen, um alle die Gegenstände in Augenschein zu nehmen, die als Weihnachtsgaben in den Schaufenstern der Kaufläden ausgelegt sind. Die siebe Jugend zeigt das meiste Interesse für die ausgestellten Spiel- waaren und wer sollte sich nicht darüber freuen? Sind wir doch selbst einmal Kinder gewesen und haben in der Weihnachtszeit im Verein mit Andern beraten und besprochen, was uns am besten als Weihnachtsgabe gefallen würde, und danach unseren Wunschzettel ausgefüllt. Es ist wohl verzeihlich gewesen, daß wir uns die möglichst schön ausgeftatteten Spiele und Spielwaaren aussuchten und nicht danach fragten, ob der Gegenstand nur für den Augenblick diene oder dauernd unser Interesse in Anspruch nehmen würde und — so ist die Jugend heute auch noch. — Manche Eltern gehen ohne näher zu prüfen auf den Wunsch ihres Kindes ein und es ist ja auch keine leichte Aufgabe für die Eltern, zumal wenn sie viele Kinder zu bescheeren haben, aus dem vielen Gebotenen etwas wirklich gediegenes herauszufinden. Wir nehmen daher gerne Veranlassung auf eine Firma hinzuweisen, die schon feit Jahren bemüht ist, für Kinder und Erwachsene das beste in Spielen und Apparaten, Büchern und allein was einen belehrenden Zweck hat, in einem Katalog zusammenzustellen und diesen auf Verlangen kostenlos an Interessenten versendet. Der von der Leipziger Lehrmittel-Anstalt von Dr. Oskar Schneider in Leipzig in diesem Jahre herausgegebene Weihnachtskatalog übertrifft an Reichhaltigkeit und in der Ausstattung die vorhergehenden Auflagen und diejenigen, die neben Unterhaltung durchs Spiel Belehrung suchen, finden für Kinder von 3 Jahren an und für Erwachsene gewiß das Passende verzeichnet.
Wr. 163 des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen „Jürs Kans" (vierteljährlich nur 1 ^E) enthält:
Wochenspruch:
Und sei dein Heim auch noch so klein.
Halt Zucht und Ordnung drin.
Es soll der Mann stets König sein.
Das Weib nur Königin.
Geburtsanzeigen. Liebe Freundin! Honig. Wie macht man versalzene Speisen wieder genießbar. Die Rumpelkammer. Wie ich meine Dienstboten erziehe. Indische Küche. Gruß verwaister Kinder an die zweite Mutter. Aussteuer-Versicherung. Ausfallen der Haare. Anwendung der Magenpumpe bei Magenkatarrh. Anstoßen mit der Zunge. Eisentropfen für Blutarme. Wassertrinken — schädlich. Furunkeln — Mitesser — Jodkali. Kunstgewerbliches Malen. Ausstäuben wollener Schuhe mit Filzsohlen. Faltenröcke. Alte Strohhüte aufzufrischen. Quittengelee zum Glätten der Haare. Nieskes Wärmeapparat mit Natronsalzfüllung. Nieskes Carbon-Natron-Ofen. Kohle als Hausmittel. Wie sprengt man Cylinder ab. Johannisbeerwein zu verbessern. Ulmer Zuckerbrot. Remouladen - Guß. Gänseleberpastete. Westfälischer Krutenkloß. Wiener Küchenzettel. Charade. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung. Anzeigen.
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich empfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochenschrift beträgt 100 000. Probenummern versendet jede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle „Fürs Haus" in Dresden gratis.