Wilhelm von Baden wird von hier eine Glückwunschadresse abgesandt werden.
Metz, 28. Aug. In einem hiesigen Kaffeehause wurde gestern eine Falschmünzerbande verhaftet. Dieselbe, bestehend aus Mann und Frau Namens Neu, sowie einem jungen Manne, hatte sich hier vor einiger Zeit eingemiethet und suchte nun ihr falsches Geld an den Mann zu bringen, wobei sie ertappt wurde. In dem Besitze der Verhafteten ward nicht allein eine große Anzahl falscher Einmarkstücke, sondern auch in der Wohnung das gesammte Geräth vorgefunden. Die gefälschten Geldstücke tragen sämmtliche die Jahreszahl 1874 und sind nur an einem etwas bläulichen Schein erkenntlich.
Kreuznach, 28. Aug. In der Nähe von Rüdesheim ist gestern im Rhein ein Frachtschiff mit einer großen Ladung Schwefelsäure gesunken. Viele Fische sind dadurch getötet und ans Ufer getrieben worden. Die Polizei hat das Baden an jener Stelle bis auf weiteres verboten.
Aanzig, 28 August. Sämmtliche hiesige Russen, die Kurmärker ausgenommen und galizischen Polen sind angewiesen, zum 1. Oktober Preußen zu verlassen.
Die Nachricht, daß die Kamöurger Bankdiebe in Paris ergriffen sind, ist richtig. Nicht nur 100 000 ^ sondern 9600 Pfund Sterling, also 192 000 wurden noch gefunden. Es fehlen von der entwendeten Summe also nur 8000
Wien, 28. Aug. Die „N. Fr. Presse" meldet: DerOester- reichische und der russische Kaiser sandten dem Deutschen Kaiser aus Kremsier vom 26. August ein gemeinschaftliches Telegramm, welches denselben herzlichst begrüßt und ausspricht, daß beide Kaiser den Deutschen Kaiser als im Geiste anwesend betrachten. Das Antworttelegramm dankt und versichert, er erwidere die Gefühle beider Monarchen. Das Blatt bezeichnet dies als den deutlichsten Beweis der innigen Beziehungen der drei Kaiserreiche.
Stricke in Mrag, das ist das Neueste in Oesterreich, sechshundert Weber haben die Arbeit eingestellt, die Polizei vermittelt zwischen ihnen und den Arbeitgebern. Die Arbeiter verlangen bei beschränkter elfstündiger Arbeitszeit denselben Lohn wie bisher.
Krag, 28. August. Sämmtliche Sinkenden, bis auf dreißig, nahmen die Arbeit wieder auf, weshalb beide Webereien der Prag - Smichower Kattunmanufaktur wieder im vollen Betrieb stehen.
Zürich. Ein Bösewicht hat in das Trinkwasser-Reservoir des Hotel Rigi-Staffel Jauche geschüttet; glücklicherweise konnte das Verbrechen entdeckt werden, bevor Jemand von dem Wasser getrunken. Auf Entdeckung des Thäters hat der Hotelbesitzer Schreiber eine Belohnung von tausend Franken ausgesetzt.
Marseiile, 31. August. Am letzten Sonntag belief sich die Zahl der Choleratoten auf 24.
Gaulon, 30. Aug. In den letzten 24 Stunden 20 Cholera- tote. Die Epidemie läßt in Folge des Temperaturwechsels nach.
Aizza, 30. August. Nach einem Berichte der „N. Fr. Pr." sollen in Nizza vom 23. bis 25. ds. 7 Personen an der Cholera gestorben sein; acht Cholerakranke befanden sich bei Abgang des Schreibens noch in ärztlicher Behandlung im Spital.
Der König von Spanien soll nach der „Franks. Ztg." einen Brief an den deutschen Kronprinzen geschrieben haben, worin gebeten wird, Se. Kais. Hoheit möge seine Bemühungen mit denen des Königs vereinigen, um den bekannten Zwischenfall aus der Welt zu schaffen, damit die guten Beziehungen beider Länder, die er, der König erhalten zu sehen wünsche, nicht gestört würden.
Die heißblütigen Spanier fangen an, über die Karolinen- Jnseln etwas ruhiger zu denken. Die ministeriellen Blätter „wiegeln ab" und die französischen Feuerwerker, für die dieses Zwischenfällchen Wasser auf die Mühlräder war, finden es bei der ruhigen Haltung unserer Regierung doch gerathener, langsam wieder zu verstummen. Also wird um das oder um die Karolinchen zwischen Spanien und Deutschland kein Krieg geführt werden, wenn General Salomanca auch seinen preußischen Orden zurückgeschickt hat. Dieser Verlust ist jedenfalls zu verzeichnen, im Uebrigen aber sind Unglücksfälle noch nicht eingetreten.
Hsokohama, 30. August. Die Cholera ist in Nagasaki ausgebrochen.
Eine Schlacht in Wullinavatt, das in der Grafschaft Kil- kenny in Irland liegt, das ist die neueste Hiobspost aus Irland. Es handelte sich wieder einmal um das Pachtgeld oder um die Pfändung der Pächter, wenn sie es nicht bezahlten. 100 Polizisten waren dazu aufgeboten, das Aufgebot der irischen Pächter aber war noch stärker; es betrug 2000 Mann. Die Polizisten mußten mit dem Bajonnet angreifen, die Iren schaffen und warfen mit Steinen und so gab es auf beiden Seiten zahlreiche Verwundungen. Schließlich siegte die Polizei doch.
So, nun ist das letzte Bollwerk gefallen und der Sudan ist rein, von Engländern und Egyptern nämlich, die Aufständischen haben ihn völlig im Besitz.
Hiesiges.
Wildöad, 31. Aug. Die Beerdigung des hier verstorbenen k. württ. Militärbevollmächtigten in Berlin, Gen.Lieut. v. Fab er du Faur, wird mit den seinem hohen Range gebührenden militärischen Ehren heute in Stuttgart um 5 Uhr Abends auf dem Pragfriedhof stattfinden. Die Leiche ist heute früh 8 Uhr hier abgegangen und trifft voraussichtlich 1 Uhr 2 Min. über Calw iu Stuttgart ein
Wildöad, 1. September. Der am letzten Sonntag von Stuttgart hier eingetroffene Extrazug ist, wie bei der schlechten Witterung vorauszusehen war, nicht sehr zahlreich benützt worden. Eingegangen sind, wie wir hören, im Ganzen ungefähr 500
Vermischtes.
— Sarah Bernhardt hat sich durch einen Vertrag verpflichtet, vom 1. Mai 1886 bis 1. Mai 1887 in Nord- und Südamerika 225 Mal für ein Spielhonorar von 2000 Fr. für den Abend und Vs des Reingewinns aufzutreten. Sie wird also ihre Schulden, die sich auf die Kleinigkeit von 750 000 Fr. belaufen, gänzlich decken können und noch einen Sparpfennig übrig behalten.
— Ein lustiges Schmuggler st ückchen wird von der russischen Grenze gemeldet: In der vergangenen Woche ging früh Morgens ein Schmuggler mit einem großen Packet Kleiderstoffe auf dem Wege von der preußischen Grenze nach Sluszewo in Polen. Als er eben vorsichtig einen Hügel erstiegen, sieht er plötzlich einen russischen Grenzwächter vor sich, welcher — Mohrrüben aus einem Acker zieht. Der Schmuggler übersieht die Sachlage mit einem Blick, ruft den russischen Soldaten barsch an, und dieser ergreift die Flucht, ohne sich erst umzusehen. Das wollte nun gerade der Schmuggler, er verfolgte ihn daher unter Schimpfen und Schreien so lange, bis der diebische Soldat seinen Augen entschwunden war. Dann zog er, über seine gelungene List lächelnd, frohen Muthes mit seiner Waare nach Sluszewo.
Amtliche und Privat -Anzeigen.
Atlgem. Menten-Anstalt zu Stuttgart
Versicherungs-Gesellschaft auf volle Gegenseitigkeit unter Aufsicht der K. Staatsregierung. Lebensversicherung, Renten-, Militär- und Aussteller-Versicherung.
Anzahl der Versicherungen sämmtlicher Geschäftszweige Ende 1884 33,164 darunter für Lebensversicherung 10,627.
Mit versichertem Kapital von zusammen . . . 34,689,956.
Mit versicherter jährlicher Rente von . . . ^! 619,129. Deckungskapitalien (Prämienreserve) der Versicherungen ^ 16,415,229.
außerdem:
Allgemeine Reserve- und specielle Sicherheitsfonds 4,042,743.
Niedere Prämieusiitze — hohe Dividenden — höchste Rentenbezüge.
Nähere Auskunft erteilen die Agenten: in LLildbad Ol2>r.
Buchdruckereibesitzer, in Herrenalb JoH. Icrk. Gon- Zet'mann, Lehrer, in Neuenbürg Kark WüZeenstein.
Ein Parthie 2)1
ältere Bretter
hat zu v erkaufen G. Riexinger, Schreiner.
********>******** **
^ Den weltbekannten ächten ^
z Aernhardiner z
*^tpenkrSuter-Mayeubit1er*
^ aus der Fabrik von 5
5 Wallraä Ottmar kernkarr! *
* Lindau i/B- Zürich. Bregenz a B. *
* empfiehlt in Flaschen ä ^ 4.—. *
* ^ 2.10, sowie Probeflacon ä 1 5
? 50 bestens: 7
* Fr. Funk, Conditor, Wildad. ^
******** ******** **