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ihm in der Politik ja alle Ehre machen können, in die Ehe übertragen; ja so ein Diplomat hat sein Herz mit viel Clauseln angefüllt, daß für aufrichtige ehrliche Liebe fast kaum mehr ein Fleckchen Raum vorhanden sein kann."
„Aber Gabriele,"' erwiderte Frau von der Hautrapp, „wie unlogisch ist es, solch' vage Behauptungen aufzustellen. Nun gut, sehen wir ab von Herrn von Bredow, welche „aber" bleiben Dir bei Graf Stadnitzki, Rittmeister Stillberg, Herr von Briegen, von Santen, Prämierlieutenant von Rhansberg?"
„Mama, wo denkst Du hin? — von Santen aus dem Reich der Liliputaner? er reicht mir grade bis zu meiner Halskrause und macht stets so fade abgeschmackte Witze, daß, sobald er nur den Gartensalon betritt, Schocki schon wüthend mit den Flügeln schlägt. Nein, Mama, ein Mann in des Sinnes wahrer Bedeutung muß die Frau in jeder Beziehung übertragen, geistig sowohl wie körperlich — er muß imponiren, und solches vermag ein winziges Männlein nur in den seltenen Fällen."
„Nun, und Premierlieutenant von Rhansberg? Der wird doch wohl imposant genug sein — es ist bekannt von ihm, daß er der zweitgröße Offizier der preußischen Armee ist — er überragt das ganze Regiment, in welchem er dient."
„Herr von Rhansberg," sagte Gabriele, „ist ob seines ritterlichen Wesens der einzige, dem ich eventuell Sympathie entgegenzubringen vermöchte; aber —aber er ist wieder viel, viel zu groß. Ginge ich mit ihm auf der Straße, und er wäre zufällig in Civil — wie würden da die Leute stehen bleiben und uns neugierig nachstarren! Das ist der Riese Drasal, der früher im Walhalla-Theater war, würden die einen behaupten — die anderen würden schwören, es sei der riesenhafte Russe, welcher im Panoptikum ausgestellt war, und so weiter. Ja Mama, wär' er nur um einen halben Fuß kürzer, ich würde nicht anstehen, Frau von Rhansberg zu werden."
Im selben Augenblick trat ein Diener ein und meldete den Besuch desjenigen, über welchen die Damen soeben verhandelt hatten.
„Ich lasse bitten," sagte die Landrätin, indeß Gabriele eiligst in den Garten lief.
„Sieh da, Herr von Rhansberg, herzlichst willkommen!"
„Meine Gnädigste," begann der Offizier, von dem zu sagen, daß er fast die Größe des Riesen Drasal besaß, durchaus nicht übertrieben war, „meine Gnädigste, ich komme eben aus Berlin und bringe die herzlichsten Grüße des Herrn Landrat. Er hofft, noch im Laufe dieser Woche mit seinem Kommissorium zu Ende sein und dann zu Ihnen zurückzukehren. Es wird dann heißen „jeder auf seinen Posten!" denn die Anmaßungen Frankreichs lassen das äußerste befürchten. Ja gnädige Frau, ich zweifle nicht, wir werden Krieg haben, und ich bin gekommen. Sie um einen glückbringenden Talisman zu bitten, der mich schützen, meinen Arm stählen und mir die höchste Begeisterung verleihen soll in diesem Krieg für Deutschlands und unseres Königs Ehre!"
„Und einen solchen Talisman glauben Sie in meinem Besitz?"
»Ja, gnädige Frau — — es ist Gabriele von der Hautrapp, Ihr Fräulein Tochter!" — —
„Ihr Wunsch nach jenem Talisman, wie Sie Gabriele benennen, überrascht mich durchaus nicht, Herr von Rhansberg — mein Mann hat mich in seinem letzten Schreiben guasi darauf vorbereitet. Sie haben jedenfalls in dieser zarten Angelegenheit mit ihm gesprochen?"
„Ja, meine Gnädigste, und ich bin überglücklich, daß von seiner Seite meinem heißen Herzenswünsche nichts entgegensteht."
„Nun, an mir, Herr von Rhansberg, hätten Sie eventuell ja auch einen treuen Verbündeten — indeß ich fürchte — — haben Sie übrigens an zuständiger Seite bereits jemals — sondirt?"
„Ja — ich trug allerdings einen Korb davon, doch habe ich diesen Korb nicht allzu ernst genommen. Fräulein Gabriele antwortete mir, als ich auf eine Vertauschung ihres Namens mit dem von Rhansberg anspielte, unter Lachen: „Ja, wenn nur der Träger dieses Namens beiläufig zwei Fuß kürzer wäre" — und, dann lief sie davon, wahrscheinlich, um weitere Körbe zu geben." (Fortsetzung folgt.)
Vermischtes.
— Der Maurer und seine Mütze. Vor einigen Tagen ging am Nachmittage eine nach der neuesten Mode gekleidete Dame in einer der belebtesten Straßen in Colmar spazieren und schien anfänglich nicht zu beachten, daß alle Augen auf sie gerichtet waren, denn ihre Tournüre wies durch den übermäßigen Abstand eine Fläche auf, die einem Sattel glich. Zwei Maurerburschen gingen nun in ihren mit Kalk bespritzten Kleidern ebenfalls die Straße nach der Richtung hin, welche die Dame zu ihrem Spaziergange gewählt hatte. Einer derselben nahm kurz entschlossen seine Mütze ab, legte dieselbe auf die obere Fläche der Tournüre und trat zurück, ohne daß die Dame hiervon etwas bemerkt hätte. Nachdem nun die Dame die Mütze eine Strecke fortgetragen und das Gelächter unter dem zuschauenden Publikum sich verstärkt hatte, schlich sich der Maurerbursche abermals heran und nahm die Mütze wieder an sich Sei es durch eine ungeschickte Bewegung, oder durch die Erleichterung, kurz, die Dame hatte dies bemerkt und es schien ihr auch jetzt klar zu sein, worüber gelacht wurde, denn sie suchte sich durch eine Seitenstraße den Blicken ihrer Beobachter zu entziehen.
Wätsetfragen.
Welches sind die schwersten Rätsel?
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Welche Menschen sollen nie Seeleute werden?
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Welche Rosen schmücken die höchsten Bäume?
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Warum befindet sich auf den Exerzierplätzen so viel Sand?
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Amtliche und Privat-Anzeigen.
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