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für die Armen und Kranken sammelten. Die Schwestern kamen in einem geschloffenen Wagen vorgefahren und wurden durch die Vorsteherin der Schule freundlich empfangen; auch zeigte man ihnen das ganze Gebäude von der Küche bis zu den Schlafsälen. Die Schwestern bekundeten besonders großes Interesse für die Elevinnen; welche den besten Ständen angehören, und baten um die Erlaubnis, eine Subskription für ihren wohlthätigen Zweck ertlffnen zu dürfen- Die jungen Damen zeichneten liberal, und die frommen Schwestern dankten jedem holden Kinde mit Umarmung und schwesterlichem Kuß, welcher sich beim Abschiede noch einmal gefühlvoll wiederholte. Dann gingen sie über den Rase» zur äußeren Pforte, wo ihr Wagen auf sie wartete. Die Neugierde einiger der jungen Elevinnen, welche die guten Nonnen noch einmal sehen wollten, veranlaßt« sie, einen kürzeren Weg zum Thore zu wählen, aber sie liefen ganz entsetzt in's Haus zurück; und erzählten, daß, beim Besteigen des Wagens, sie unter den Nonnengewändern der Schwestern Männerstiefeln und Pantalons entdeckt hätten. Die Vorsteherin befahl tiefstes Schweigen über diesen Vorfall, aber die jungen Damen interessirten sich wahrscheinlich noch mehr für die brüderliche», als für die schwesterlichen Küsse, und stellten unter der Hand Nachforschungen an, welche ergaben, daß dieser Besuch das Resultat einer Wette war, welche in dem exklusivsten Klub der Stadt zwischen zwei Parteien der goldenen Jugend entrirt worden war. Man hatte um tausend Dollars gewettet, ob einem der jungen Männer gelingen möchte, die Anstalt nicht nur zu besuchen, sondern auch in allen Teilen zu besichtigen. Wie die Wette gewonnen wurde, haben wir erzählt. Der Streich bildet einen ergiebigen L-toff für die okronigus 30s.nckg,l6US6 von Philadelphia. Die fünfzig Dollars, welche die barmherzigen Schwestern gesammelt haben, sind übrigens sofort einer dortige» Waisen- anstalt übermittelt worden.
Vermischtes.
— Schlimm auf jeden Fall. „Es geht doch eigentümlich zu auf der Welt; ist man ledig, bummelt man meistens allein herum, ist man aber in späteren Jahren, wie ich, zur Einsicht gekommen und hat ein junges Weib geheiratet, dann ist man erst angeschmiert. Madame geht in's Bad und frägt einem noch nicht einmal, ob man auch mit will. So bin ich denn glücklich wieder allein."
Sirrrrsprüche.
Still wie die Nacht, tief wie das Meer,
O Mensch, muß Deine Liebe sein;
Wie Glockenklang so tief und und hehr Und wie das Licht der Sonne rein.
„Aus Regen folget Sonnenschein",
Dies mag Dir oftmals Tröstung sein! —
Doch folgt auf Sonnenschein auch Regen,
Das will ich auch ans Herz Dir legen. (Fürs Haus.)
— Doppelsinnig. In ein Bunkgeschäft, wo sich dicht nebenan ein Friseurladen befindet, tritt ein Herr mit den Worten ein: „O, Sie entschuldigen, ich bin falsch gegangen, ich wollte mich rasiren lassen," Bankier: „Macht nichts, Sie können auch bei uns rasirt werden.
(Levin Schücking) dessen Denkmal in Münster demnächst errichtet werden soll, wird soeben auch in dem letzten seiner Werke dem deutschen Publikum vorgeführt. Es sind dies anziehende, in der Handlung ebenso fesselnde, wie in der Darstellung gelungene Novelleten aus dem römischen Leben, mit denen die in jedem Hefte durch Neues überraschende Monatsschrift „Vom Fels zum Meer" (herausgegeben von W. Sv ein ann in Stuttgart, redigiert von Pros. Jos. Kürschner ebd.) ihre neueste Nr. eröffnet. Auch in seinem übrigen Inhalt verdient das Heft wärmste Anerkennug. Die Novellisük ist außer durch Schücking. durch Eckstein (Aphrodite) und C- von Schwartzkoppen (Die goldene Gans) vertreten. Unter den illustrirten Artikeln verdient die ebenso reich, wie vorzüglich illustrirte Schilderung von Dalekarlien von Karl Relsbrand (20 Illustrationen) die Palme, und das um so mehr, als auch der Artikel höchst amüsant geschrieben ist. Ein gut unterrichteter Mitarbeiter behandelt das Schiffsjungenwesen der deutschen Flotte (acht Illustrationen), der bekannte Ingenieur W Uhland Pullmans Arbeiterstadt (9 Jullustrationen), em Artikel, der jetzt zur Reisezeit um so mehr interressieren wird, wo tausende die Schlafwagen, die Fabrikate der Pullmanschen Arbeiterstadt, zu benützen Veranlassung haben. Ebenfalls der Stimmung der Reisesaison kommt entgegen E- Zsig- mondys, Schilderung seiner Ersteigung der kleinsten Zinne, und Prof. H. W. Vogels Aufsatz über die Ausübung der Photographie durch Dilletanten (7 Illustrationen). Tunesische Bilder entwirft K-
E. Jung (6 Jullustrationen): eine kritische Beleuchtung der Ed.v. Harlmannschen Vorschläge über die Reform des Universitätsunterrichts, welche ein früheres Heft brachte, rührt von Prf. Karl Vogt her- Zu diesen Beiträgen kommen weiter ein Aufsatz über Todesstrafe und Begnadigung, Gedichte von R. Geißler, H. Littauer,
F. X- Seidl, A. Ullmann, A. Wellmer, H. Franke und der Sammler mit Aufsätzen über Prinz Friedrich Karl, Manteuffel, die deutschen Holzzölle, Nachtigalls letzte Briefe u. v. a. m. Endlich liegen dem Heft noch 4 Kunstblätter bei. Trotz diesem Reichtum soll „Vom Fels zum Meer" für die nächste Zeit eine neue große Ueberraschung für seine Leser vorbereiten Wir sind gespannt darauf!
— Aus voller Ueberzeugung empfehlen wir jeder Hausfrau nachdrücklich das in Dresden erscheinende praktische Wochenblatt für alle Hausfrauen „Fürs Hau s". Das Blatt hat in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits eine notariell beglaubigte Auflage von 80000 Exemplaren erreicht, — der beste Beweis für die Vorzüglichkeit seines Inhaltes. Allerdings hat hierzu gewiß auch der billige Abonnementspreis beigetragen, welcher vierteljährlich nur 1 Mark beträgt. „Fürs Haus" bringt alle zweckmäßigen Neuerungen auf dem Gebiete des Hauswesens zur Kenntnis der Leserinnen und erstrebt vernünftige Ersparnisse im Haushalte. Küche uud Keller, das Schlaf- und Kinder-, Eß- und Wohnzimmer, der Wasch- und Bodenraum. Hof und Garten, sowie die künstlerische Ausstattung des Hauses fesseln die Aufmerksamkeit der Redaktion im gleichen Grade. Auch der Sorge für den Gatten, der leiblichen und geistigen Pflege der Kinder deren Arbeiten und Erholungen weiht sich liebevoll dre Zeitschrift. Sie will die Töchter fürs Haus erziehen helfen und sie zu seiner Verschönerung anleiten. Nicht minder wird auch der großen Zahl von Mädchen mit Rat beigestandeu, denen ein eigener Herd nicht vergönnt ist. Die Erforschung neuer Berufszweige für unverheiratete Damen und die Förderung und Erweiterung der älteren ist daher eine Hauptaufgabe des Blattes, welches den deutschen Frauen übrigens vor allem die Weiblichkeit bewahrt wissen will. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen an. Probe- uummern gratis in jeder Buchhandlung.
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